lacis
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Leider kam ich zu spät, um beim aktuellen Passaround von Markus dabei zu sein. Aber Markus war so großzügig, mir ein anderes Messer von sich zum Test anzubieten. Es handelt sich um genau dieses FLUMEN. Dadurch, dass Markus mir einen reichlich bemessenen Testzeitraum einräumte, konnte ich das Messer im Urlaub ausgiebig testen. Schon allein dafür herzlichen Dank!
Das Messer erreichte mich nett verpackt im eigenen Filzsäckchen und machte von Anfang an einen guten Eindruck. Knochen in Verbindung mit leicht angeätztem Kohlenstoffstahl zählen ohnehin zu meinen liebsten Materialkombinationen. Die Verarbeitung ist durchweg sehr gut. Ein nettes Detail sind die strukturierten Köpfe der Silberpins.
Im Urlaub habe ich das Messer eine Woche als EDC getragen (ich hatte noch einen Folder zum Testen mit – den habe ich die andere Woche getragen). In dieser Zeit habe ich ausschließlich dieses Messer benutzt. Es kam in der Küche, beim Vespern unterwegs und beim Schnitzen zum Einsatz und durchweg ein gute Figur.
Schneideigenschaften
Die Klinge hat eine klassische Droppoint-Form und weist mit einer Klingenlänge von ca. 9 cm gute Allrounder-Eigenschaften. Markus hat die Klingenstärke mit 3mm angegeben. Für meinen Messschieber fehlen mir leider gerade neue Batterien, aber mein altes Schullineal sagt mir, dass die Klingenstärke noch knapp darunter liegen könnte. Ausgeschliffen ist die Klinge fast auf Null, so dass sich sehr gute Schneideigenschaften ergeben. An die Grenzen kam das Messer in der Küche erst, wenn etwas mehr „Wendigkeit gefragt war. Bedingt durch die Klingehöhe kommt man z.B. beim Entkernen eines Apfels „schwer um die Kurve“. Gerade Schnitte durch Fleisch, harte Salami, Schinken oder auch Gemüse waren ein Vergnügen. Kerbschnitzarbeit ließen sich mit dem Messer wunderbar ausführen. Von der Klingenform und die Gebrauchseigenschaften könnte ich mir das Messer auch sehr gut auf der Jagd vorstellen.
Schärfe und Schnitthaltigkeit
Das Messer kam hier gut abgezogen und sehr scharf an. Rasieren der Unterarmhaare war ein Leichtes, frei hängendes Zeitungspapier wurden ohne die kleinsten Rupfer geschnitten. Das machte sich auch beim Schnitzen sehr positiv bemerkbar. So ließ sich an getrockneten Haselnussstecken ganz sauber quer zu Faser schneiden. Nach dem Testzeitraum weist das Messer immer noch eine sehr gute Gebrauchsschärfe auf, aber rasieren war zunächst nicht mehr möglich. Allerdings ließ sich die Schärfe durch ein paar Züge über meinen Ledergürtel (ohne Polierpaste) schnell wieder auffrischen. Die Schärfe entsprach zwar nicht dem Auslieferungszustand, aber mit etwas Nachruck rasierte die Klinge wieder. Der verwendete Stahl (1.2003 – so wie ich verstanden habe im Prinzip ein Ck75 mit einem „Spritzer“ Cr – wird standardmäßig z.B. bei den Otter-Messern eingesetzt) hat ja hier im Forum ohnehin einige Fans (wie ich nachlesen konnte). Mich hat er auch überzeugt.
Griff
Der Griff des Messers ist optimal dimensioniert und liegt sicher in der Hand. Allerdings bin ich mit der Linienführung an der Griffunterseite nicht richtig warm geworden. Meiner Ansicht nach würde ein konvexer Bogen mit dem gleichen Radius eher der Ergonomie der Hand entsprechen (aber nicht aussehen – schon klar
). Wie hier konkav ausgeführt, fühlen sich insbesondere die mittleren Finger etwas aneinander gedrängt an. Ein Kompriss wäre hier meiner Meinung nach, vorne steiler in den Griff zu gehen, um den Rest der Linien nicht so stark gebogen ausführen zu können (siehe Skizze im Anhang). Das würde gleichzeitig auch einen wirksameren Griffschutz ergeben, auch wenn dieser nicht wirklich nötig ist. Polierter Knochen fühlt sich zwar glatt an, ist aber im trockenen Zustand nicht wirklich rutschig. Und auch ohne diese Anpassung ist die die Griffposition klar definiert. Darüber hinaus bin ich ein Freund von Fangriemenösen – aber das ist wohl eher eine Geschmacksfrage.
Scheide
Die Scheide ist sauber aus gutem, dickem Leder gearbeitet, hält das Messer sicher und macht ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Es handelt es sich um eine Konstruktion mit Beiltaschenknopf auf der Rückseite (quasi eine Bollscheide rückwärts
). Auf diese Weise kann man das Messer ebenfalls befestigen, ohne den Gürtel zu lösen. Ich habe mich gefragt, ob ein entsprechender Knopf auf der Vorderseite ebenfalls sinnvoll wäre. Dann könnte man die Scheide komplett verschließen, wenn man das Messer z.B. im Rucksack mit sich führt.
Fazit
Ich hatte viel Freude mit dem Messer. Klinge, Verarbeitung und Materialien haben mich absolut überzeugt. Nur bei der Griffform sehe ich (wie oben beschrieben) etwas Optimierungspotential. Mit den beschriebenen Anpassungen könnte ich mir das Messer sehr gut als dauerhaftes (Freitzeit-) EDC vorstellen.
Und: Nochmals herzlichen Dank für’s Testen dürfen.

Das Messer erreichte mich nett verpackt im eigenen Filzsäckchen und machte von Anfang an einen guten Eindruck. Knochen in Verbindung mit leicht angeätztem Kohlenstoffstahl zählen ohnehin zu meinen liebsten Materialkombinationen. Die Verarbeitung ist durchweg sehr gut. Ein nettes Detail sind die strukturierten Köpfe der Silberpins.


Im Urlaub habe ich das Messer eine Woche als EDC getragen (ich hatte noch einen Folder zum Testen mit – den habe ich die andere Woche getragen). In dieser Zeit habe ich ausschließlich dieses Messer benutzt. Es kam in der Küche, beim Vespern unterwegs und beim Schnitzen zum Einsatz und durchweg ein gute Figur.
Schneideigenschaften
Die Klinge hat eine klassische Droppoint-Form und weist mit einer Klingenlänge von ca. 9 cm gute Allrounder-Eigenschaften. Markus hat die Klingenstärke mit 3mm angegeben. Für meinen Messschieber fehlen mir leider gerade neue Batterien, aber mein altes Schullineal sagt mir, dass die Klingenstärke noch knapp darunter liegen könnte. Ausgeschliffen ist die Klinge fast auf Null, so dass sich sehr gute Schneideigenschaften ergeben. An die Grenzen kam das Messer in der Küche erst, wenn etwas mehr „Wendigkeit gefragt war. Bedingt durch die Klingehöhe kommt man z.B. beim Entkernen eines Apfels „schwer um die Kurve“. Gerade Schnitte durch Fleisch, harte Salami, Schinken oder auch Gemüse waren ein Vergnügen. Kerbschnitzarbeit ließen sich mit dem Messer wunderbar ausführen. Von der Klingenform und die Gebrauchseigenschaften könnte ich mir das Messer auch sehr gut auf der Jagd vorstellen.


Schärfe und Schnitthaltigkeit
Das Messer kam hier gut abgezogen und sehr scharf an. Rasieren der Unterarmhaare war ein Leichtes, frei hängendes Zeitungspapier wurden ohne die kleinsten Rupfer geschnitten. Das machte sich auch beim Schnitzen sehr positiv bemerkbar. So ließ sich an getrockneten Haselnussstecken ganz sauber quer zu Faser schneiden. Nach dem Testzeitraum weist das Messer immer noch eine sehr gute Gebrauchsschärfe auf, aber rasieren war zunächst nicht mehr möglich. Allerdings ließ sich die Schärfe durch ein paar Züge über meinen Ledergürtel (ohne Polierpaste) schnell wieder auffrischen. Die Schärfe entsprach zwar nicht dem Auslieferungszustand, aber mit etwas Nachruck rasierte die Klinge wieder. Der verwendete Stahl (1.2003 – so wie ich verstanden habe im Prinzip ein Ck75 mit einem „Spritzer“ Cr – wird standardmäßig z.B. bei den Otter-Messern eingesetzt) hat ja hier im Forum ohnehin einige Fans (wie ich nachlesen konnte). Mich hat er auch überzeugt.


Griff
Der Griff des Messers ist optimal dimensioniert und liegt sicher in der Hand. Allerdings bin ich mit der Linienführung an der Griffunterseite nicht richtig warm geworden. Meiner Ansicht nach würde ein konvexer Bogen mit dem gleichen Radius eher der Ergonomie der Hand entsprechen (aber nicht aussehen – schon klar

Scheide
Die Scheide ist sauber aus gutem, dickem Leder gearbeitet, hält das Messer sicher und macht ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Es handelt es sich um eine Konstruktion mit Beiltaschenknopf auf der Rückseite (quasi eine Bollscheide rückwärts




Fazit
Ich hatte viel Freude mit dem Messer. Klinge, Verarbeitung und Materialien haben mich absolut überzeugt. Nur bei der Griffform sehe ich (wie oben beschrieben) etwas Optimierungspotential. Mit den beschriebenen Anpassungen könnte ich mir das Messer sehr gut als dauerhaftes (Freitzeit-) EDC vorstellen.
Und: Nochmals herzlichen Dank für’s Testen dürfen.