Tipps und Tricks beim Hobby Messer fotografieren

Ceratos

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Hallo zusammen,
ich bin ziemlich unglücklich.
Unglücklich mit der Qualität der Messer Fotos die ich hier im Forum poste. Daher hoffe ich auf eure Hilfe beim fotografieren :)

Meine Fotos haben häufig einen viel zu langweiligen Hintergrund, sind häufig zu matt oder viel zu glänzend, verfälschen total die Farben usw... Ein Beispiel:

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Mir geht es hier vor allem um das hobbymäßige fotografieren bei PAs in der Küche oder am Schreibtisch, bei neuen Messern, zwischendurch im Urlaub oder einfach im Alltag. Es geht mir explizit nicht um professionelle Fotos mit Stativ und DSLR, optimaler Ausleuchtung in einem Studio oder Lightbox sondern einfach nur um schöne Fotos im Messeralltag.

Daher die Frage an alle Fotografen hier:
  • Gibt es vielleicht einfache Accessoires, irgendwelche kleine Dinge die ein Fotos spannender machen aber das Messer im Vordergrund lassen?
  • Welche Dinge aus dem Alltag sind Hintergründe besser geeignet als ein Schreibtisch oder Fußboden?
  • Wie kann man das Messer ausleuchten damit alles gut auf dem Fotos erkennbar ist und nicht zu hell oder zu dunkel? (Mir ist natürlich klar, das Reflexionen auf der Klinge ein echt großes Thema ist.
  • Irgendwelche Tipps und Tricks mit einfachen Mitteln?

Ich bin bin auf eure Tipps und Tricks gespannt und freue mich auch auf viele Beispiele und Beispielfotos!

Danke euch sehr und viele Grüße
Ceratos
 
N‘Abend,

vielleicht schreibst du noch etwas zu deinem vorhandenem Equipment, fotografierst du mit Handy oder Kompaktkamera, hast du die Möglichkeit im RAW-Format zu fotografieren und eine Bildbearbeitungssoftware zu nutzen, z.B. Lightroom?

Generell bekommst du ohne große Ausrüstung das beste Licht im Tageslicht.
Keine Sonne und keine frühe Morgen oder späte Abend Lichtstimmung.
Dann hast du auch keine Farbfehler durch Mischlicht von LED und Glühlampen oder weiteren Lichtquellen.

Großes Fenster mit Stein-Küchenarbeitsplatte oder im Freien auf einer Massivholzplatte etc.

Eine Kompaktkamera (ab ca. 350€) mit RAW Möglichkeit und größerem Sensor + Lightroom bietet schon sehr viel mehr Möglichkeiten als ein Handy aber aus deinen bisherigen Schilderungen entnehme ich erstmal, dass du wenig Aufwand betreiben möchtest?

Man könnte gezielter beraten, wenn du angibst, wieviel Zeit du in deine Fotos stecken möchtest.
Bist du bereit, dich in manuelle (Kompakt)Kameraeinstellungen und Bildbearbeitung einzuarbeiten oder möchtest du eher Tipps zu Perspektive, Tiefenschärfe andere Gestaltungsmöglichkeiten mit dem Handy?
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

vorweg – ich bin absoluter Laie und habe über die Zeit ein paar Erfahrungen gemacht, die dir eventuell ein bisschen helfen können. Auch wenn die Profis unter uns sehr wahrscheinlich die Stirn runzeln.

Bei "schönen Fotos im Messeralltag" gehe ich mal von der Nutzung einer Handykamera aus. Und die benötigt aufgrund des relativ kleinen Sensors gute Lichtverhältnisse. Also – wie @alphacma schon sagte – bestenfalls indirektes und ausreichend helles Tageslicht.

Künstliches Licht aus "alltäglichen" Quellen oder direkte Sonneneinstrahlung führt normalerweise zu unnatürlich wirkenden Farben, ungewollten Reflexionen usw.

Wenn ich Zuhause fotografiere, schaue ich z.B., an welcher Fensterseite das Licht grade am besten steht (indirektes aber maximal helles Tageslicht) und stelle dort – meist innen auf der Fensterbank – meinen Hintergrund auf.

Ein klassischer Hintergrund für Messerfotos ist eine unbehandelte, grob strukturierte und relativ helle Massivholzplatte, die leichte farbliche und strukturelle Unregelmäßigkeiten aufweist:

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Für Nicht-Küchenmesser bieten sich aus meiner Sicht natürliche Hintergründe aus "Wald und Wiesen" an:

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Für moderne Folder verwende ich auch gern irgendetwas Technisches:

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Ein naheliegendes Accessoire für Messerfotos ist aus meiner Sicht das Schnittgut selbst. Das vermag dem Bild zumeist etwas Natürlichkeit zu verleihen. Dies umso mehr, wenn die Accessoires den Bildrand teilweise "verlassen". Das sieht dann weniger gestellt/drapiert aus.

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Bei mir hat sich bspw. Mettwurst sehr bewährt. 😋

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Paracord bei Foldern auch gern genommen:

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Durch das Spiel mit Unschärfen und Bildebenen ("Schärfentiefe") kann das Hauptmotiv besser in den Fokus des Betrachters gerückt werden:

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Zudem erscheint die Aufnahme weniger eindimensional und erzeugt einen räumlichen Effekt:

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Oder vermittelt eine ungewöhnliche Perspektive:

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Ein besonderes Augenmerk beim Fotografieren von Messern erfordert die Reflexion der Klinge. Fluch und Segen zugleich, kann der Winkel des Lichteinfalls bzw. der Kameralinse zum Klingenblatt darüber entscheiden, ob die Aufnahme der Kinge besonders ge- oder misslungen erscheint.

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Hier bleibt nur das Austarieren der Stellung von Klinge und Kamera im Zusammenspiel mit dem Lichteinfall. Ich bewege dazu die Kamera mit Blick auf das Display in einem Bogen über das Objekt, bis ich zufrieden bin oder andernfalls die Platzierung des Objektes korrigiere.

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Und schließlich ist Bildbearbeitung natürlich auch ein Thema. Ich empfehle eine intuitiv bedienbare App mit der ohne professionelle Vorkenntnisse und große zeitliche Ressourcenaufwendungen die Aufnahmen etwas aufgewertet werden können. Da gibt es sicherlich einiges auf dem Markt, ich verwende die App "Snapseed".
 
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Servus,

alle meine Bilder sind ausschließlich mit der Kamera meines iPad‘s gemacht, mit dem ich auch im MF lese und schreibe.

Je länger das Messer, desto schwieriger wg des notwendigen Abstands eine gscheite Belichtung und weniger Tiefenschärfe hinzubekommen, daher die Klapper meistens in 25-30% geöffneten Winkel.

Kochmesser in der Totalen sind besonders schwierig.

Hintergrund klar strukturiert, meine graue Filzmatte war nur second best, einfacher wird’s mit Farbe und wenig diffuser Struktur z.B. Paracord. Oft mein Rucksack. Das Material hat Struktur und aber auch Details, die mal scharf, mal unscharf, durchaus zur Bildaussage beitragen. Dies gilt für jeden Hintergrund.

Und. Bei mir die Bildbearbeitungsapp Pixelmator für Abdunkeln des Bildrand, meist Auflösungsregler für mehr Schärfe, Spiel mit der Farbintensität. Für Sonntagsbilder auch das Entfernen von Fuseln. Einfach zu bedienen.

Generell „fahre“ ich mit dem iPad um das Objekt herum und kontrolliere dabei vorallem die Reflexionen auf dem Bildschirm, was natürlich auf einem 10,9“ Monitor besser funktioniert als auf dem Handy.

Meine Bilder sind meistens indoor, da stört die Größe auch nicht, wie möglicherweise unterwegs.

grüsse, pebe

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Danke für die wertvollen Tipps- ich gehöre ja hier auch zu den „Vielzeigern“ - und ich muss sagen, bei mir ist auch viel Luft nach oben.
Bei meinen HuRus ( Hunderunden) finde ich in der Natur die besten Motive.
Häufiges Motiv ist meine Kaffeetasse ☕️ morgens in der Küche- leider sind da die Lichtverhältnisse immer ungünstig, aber in der Frühe denke ich aus Zeitgründen immer - besser ein schlechteres, als kein Foto. Manchmal hilft der „Drama-Filter“ bei Snappseed, aber man kann ja nicht alles „dramatisieren“ - da wünschte ich mir neue Ideen .
Hier ein typisch bescheidenes „“morgendliches Küchenbild“
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Holz als Hintergrund bei Draufsicht ist gut, großes Tuch mit nicht zu kontrastreicher Farbe aus einem Grund noch besser: Man kann es im Hintergrund hochziehen und unterdrückt unruhigen Hintergrund. Keine sehr hellen oder dunklen Farben, führen zu Belichtungsfehlern.

Aufnahmen drinnen vor großem Fenster, am besten bei Streulicht / leichten Wolken; nie Sonne!

Bildbearbeitungsapp wie Snapseed bieten die Möglichkeit, die Bildaussage zu verstärken.

Schärfenebene /Tiefe ist immer ein Problem, also entweder parallel zum Objekt oder gezielt auf einen Punkt.

Die Kollegen haben die Ergebnisse ja bereits gezeigt - kein Hexenwerk.

Viel Erfolg- und bisserl Geduld.

Abu
 
Vielen lieben Dank für eure zahlreichen Antworten! :super:
Das sind echt wertvolle Tipps für einen Laien wie mich!

Tatsächlich fotografiere ich hauptsächlich mit meinem Smartphone. Meine Kompaktkamera ist etwas eingestaubt, vielleicht muss ich sie mal wieder reaktivieren.

Ich werde jetzt mich mal ein wenig mit den Fotos versuchen und einige Tipps ausprobieren: Ich werde mal im ersten Schritt auf besser Lichtverhältnisse bei Tageslicht, strukturierter Hintergrund und die Unschärfe achten. Die empfohlenen Tools zur Bildbearbeitung schaue ich mir auch mal an.
Vielleicht sieht man es ja in meinen nächsten Fotos :LOL:

Nochmals vielen Dank und ein schönes Wochenende
Ceratos
 
Minimales Beleuchtungssetup
Aus Notebook und Tasche
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Heller Bildschirmhintergrund - leicht zuklappen - Tasche auf die Tastatur

Ergebnis ohne Bildbearbeitung (der leichte Grünstich der Hirschhornschalen ist nach 100Jahren einfach da)
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Mir geht es hier vor allem um das hobbymäßige fotografieren bei PAs in der Küche oder am Schreibtisch, bei neuen Messern, zwischendurch im Urlaub oder einfach im Alltag. Es geht mir explizit nicht um professionelle Fotos mit Stativ und DSLR, optimaler Ausleuchtung in einem Studio oder Lightbox sondern einfach nur um schöne Fotos im Messeralltag.

Daher die Frage an alle Fotografen hier:
  • Gibt es vielleicht einfache Accessoires, irgendwelche kleine Dinge die ein Fotos spannender machen aber das Messer im Vordergrund lassen?
  • Welche Dinge aus dem Alltag sind Hintergründe besser geeignet als ein Schreibtisch oder Fußboden?
  • Wie kann man das Messer ausleuchten damit alles gut auf dem Fotos erkennbar ist und nicht zu hell oder zu dunkel? (Mir ist natürlich klar, das Reflexionen auf der Klinge ein echt großes Thema ist.
  • Irgendwelche Tipps und Tricks mit einfachen Mitteln?

Hi Ceratos,

bin anscheinend einfach zu selten hier im Forum, deshalb habe ich deinen Thread erst jetzt entdeckt. Habe das gleiche "Hobby", aber nullnadaniente Fototalent geschweige denn eine richtige Kamera.
Trotzdem mache ich gerne Fotos von meinen Messern (und lasse sie sogar auf die Menschheit los^^).
Fotos mache ich nur mit meinem Händy, bin aber stark vom Tageslicht abhängig, da mir die Fotos "im dunkeln" nicht gefallen. Beleuchtungstipps kann ich dir somit leider nicht geben, bräuchte die auch(!). Ich habe fast ein dutzend Tenuguis, die ich oft als Hintergrund benutze...oder auch T-Shirts ;)
Für Nahaufnahmen oder bewegte Bilder nehme ich dann doch meine Arbeitsplatte in der Küche bzw. Wandpaneel.

Viele Grüße
 
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