Titan - Anlassen und Färben

Aussi

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hey @ all,
Ich weiß das Forum ist net das richtige, aber ihr seit die einzigen bei denen ich schon was brauchbares gefunden hab, darum brauch ich eure Hilfe.

Bin Student und bau grade mit 30anderen an unserem zweiten Rennwagen. Wer mal reinschaun will, hier der link:
www.racetech.tu-freiberg.de
Wir benutzen Titan und wollen das gerne Hitzefärben. Hab bei euch in den FAQ´s auch schon ne Temperatur-Farbtabelle gefunden :super:
Gibt aber noch ein paar Probleme:

Haben gesten ein paar Testläufe gemacht aber es hat noch nicht ganz funktioniert. Hab das Titan mit Stahlwolle polliert (bringt das eine Änderung der Oxidschicht??) und dann mit einem Reiniger vom Fett befreit. Nach 1h auslüften dann für 30min in den Ofen bei 454°C (Kobaltblau). Wurde aber Orangegold.

Was lieft da falsch?
Stimmen die Temperaturen für die einzelnen Farben nicht? War es zu lange im Ofen?(vielleicht reichen ja schon 15min oda weniger?)
Hat das polieren etwas beeinflusst?

Wenn ihr irgendetwas wisst bitte schreibt es, es würde uns MEGA nützen.
Vielen Dank und liebe grüße
Aussi
 
Morgen Aussi,

Um die Anlassfarben Thermisch zu ermitteln, bleibt dir wahrscheinlich die einfachste Methode, ein Probestück mit einem Brenner und einem Pyrometer gleichmässig zu erhitzen, und dabei die Temperatur abzulesen.

Ausserdem gibt es noch die genauere Methode, die Ti Teile in ein Wasserbad zu legen und sie mit einem genau regelbaren Transformator,
eben auf galvanischem Wege zu färben.
Die würde einmal in dem Messermagazin detailliert beschrieben.

Gruss unsel
 
ich glaube das mit dem Brenner werd ich einfach mal probieren. Ich bin mir halt unsicher danach die dauer im Ofen angeht.

Ich fande das Hitzefärben auch ehrlich gesagt einfach, weil man das Titan einfach in den Ofen legt. Beim galvanischen Weg brauch man halt das restliche Zubehör;)
 
Gold kommt normalerweise vor Blau in der Farbtabelle, entweder stimmt die angegebene Temperatur nicht (unwahrscheinlich); der Ofen war nicht heiss genug, oder das Stück nicht lange genug im Ofen.

Ich würde es mit einem *Teststück* bei höherer Temperatur nochmal testen, in 10-20° - Schritten.

Mit einem Brenner anfärben und Temperatur messen könnte etwas ungenau werden; und ein Stück großes Titan mit einem Brenner komplett gleichmässig hitzefärben dürfte nicht ganz einfach sein.

Gruss, Keno
 
ich werd mal beides probieren. Einmal den Brenner und schaun obs hinhaut. Und dann noch mitm Ofen arbeiten.
thx für die Hilfe
 
Gelb kommt beim Hitzefärben bzw. Anodisieren von Titan NICHT vor Blau - da kommen mit steigender Temperatur bzw. Spannung erst die Bronzetöne [die Cheez hier wohl als "gelb" interpretiert hat], dann der Übergang nach Blau, und dann über Hellblau bis fast wieder weiss endlich die Gelbtöne - und da ist mit thermischem Färben auch meist Schluss. Die Vermutung liegt also nahe, dass die Temperatur vielleicht doch zu niedrig war. Wenn man weiter zu den Magenta-, Cyan- und Grüntönen kommen will, oder wenn man einfach reproduzierbare und gleichmäßige Färbungen braucht, bleibt einem dann sowieso nur noch das elektrische Färben, obwohl ein gut geregelter Ofen auch seine Meriten hat. Etwas Grundwissen findet man übrigens bei http://mrtitanium.com/interference.html (und von da aus noch etwas auf der Site für Howtos und so durchklicken).

-ZiLi-
 
Ich schrub "Gold", aber ja, ich sprach von den "Bronze-Tönen"; ein richtiges Gelb habe ich mit einem Brenner bisher noch nie erreichen können.

Gruss, Keno
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann stellt sich, da diejenigen die schon Erfahrung mit Ti-Hitzefärben haben, das Teil/die Farbe ja bisher nicht gesehen haben die Frage, ob das was im Urpost als "goldorange" beschrieben war, eigentlich ein Bronzeton wegen noch zu niedriger Temperatur (und damit zu dünner Oxidschicht) oder vielleicht doch schon ein gelborange (also schon zu dick gewordene Oxidschicht wegen recht langer Haltezeit und/oder ungenauer Regelung des Ofens) geworden ist - ich vermute übrigens ersteres (Bronze), da ein gelborange thermisch nur sehr schwer erreichbar ist, so dass vermutlich irgendwo zwischen 20 und 50 Grad mehr den Punkt treffen sollten. Um sicher zu sein, hilft aber wohl doch nur eine Versuchsreihe, bis der richtige Farbton bei gegebenem Equipment gefunden ist.

@cheez: Stimmt, auch ich bin des Lesens nicht immer mächtig - ich hab' Dein "Gold" als "Gelb" gelesen. Sorry. Dafür hast Du's mit "Geld"... :haemisch:

-ZiLi-
 
Hallo,


ich häng meine Frage hier mal dran, um keinen neuen Thread aufzumachen:

Ich habe einen Ofen aus der Zahntechnik und gestern mal ein Titanstück testweise gefärbt. Als Temperatur habe ich zuerst 550 Grad eingestellt und das Blech nach Erreichen der Temperatur (Anzeige) ca. 10 Minuten dringelassen. Laut Tabelle sollte der Farbton Rotgold sein, ich würde ihn eher als Bronze beschreiben.

Dann hab ich den Ofen bei offener Tür auf 450 Grad abkühlen lassen, zugemacht und ein neues Stück Titan eingelegt, wieder ca. 5-10 Minuten erwärmt. Nun sollte die Farbe eigentlich ein Blauton sein, es ist aber Gelb bis Gelbbraun geworden. Offensichtlich ist die Temperatur durch das Öffnen des Ofens doch zu stark gesunken, obwohl die Anzeige 450 Grad angezeigt hatte?

Wenn ich eine Testreihe von unten beginnend mache, durchläuft ein Blech alle genannten Farben? Kann ich es also langsam immer wieder durch Öffnen der Klappe kontrollieren und die Farbveränderungen beobachten oder geht das so nicht?

Möglicherweise ist mein Ofen zu ungenau, bin mir unsicher.
Erzielen möchte ich ein Blau für Folderplatinen.

Grüße

PP
 
Hallo Painless,

in dem wunderbaren Buch Materialien und Verschönerungstechniken für Messer von Stefan Steigerwald und Ernst Siebeneicher gibt es ein ganzes Kapitel über Farbanodisieren von Titan.

Die Fotos zeigen jeden Farbton, den sich ein Messermacher wünschen kann mit der entsprechenden Spannungsangabe in Volt.
Mir scheint ein regelbares Netzteil und ein Gefäß mit Ammoniumsulfatlösung nicht sehr viel aufwendiger als dein Ofen zu sein, aber im Ergebnis scheinbar präziser.

Beste Grüße
Lutz
 
Hallo zusammen,

ich möchte mich auch mal hier dran hängen.

Meine Frage bezieht sich auf das Netzteil zum Anodisieren.

Wieviele Ampere müssen denn da fließen ?

Viele der regelbaren Netzteile hören zudem bei 30V auf.

Sind diese Netzteile zum Anodisieren irgendwelche Spezialanfertigungen ?

Was kostet so ein fertiges Netzteil bis 110 oder 120 Volt ungefähr ?

Quellen ?


Gruß


Markus
 
Schön blöd bin ich: Hab das Buch "Verschönerungstechniken" ja im Schrank stehen:ahaa:

Auf Seite 118 sind die Farben mit der entsprechenden Spannung angegeben. Die bezahlbaren Netzteile sind von 0-36V regelbar und fangen so bei ca.80 euro an, wenn man mal im internet schaut. Nach der Farbtabelle in o.g. Buch geht das von Goldgelb, Rot, Blau (bei z.B. 15V), über Blaugrün bis ins Grünliche bei 35V. Darüber erzielt man dann Gelb, Rosa, Violett, Grün.
Also die für Messermacher interessanten Farben erreicht man mit Netzgeräten bis 36V gut, darüber wird es sehr teuer, denke ich.

Mir ist aufgefallen, dass sich die Farb- und Spannungsangaben aus dieser Liste:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=2719&highlight=titan+f%E4rben

überhaupt nicht mit denen aus dem genannten Buch decken...
So ist z.b. laut Liste bei 15V Dunkles Goldbraun angegeben, im Buch Tiefblau! Letzteres deckt sich eher mit meine Versuchen. Auch die Wärmeangaben konnte ich nicht reproduzieren.
Fazit: Selber ausprobieren, ich stell mal meine Resultate mit Bebilderung in einen Extrathread, damit es besser in der Suchfunktion zu finden ist. Hoffe, das ist o.k.

Grüße

PP
 
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