Hallo zusammen,
das Tojiro Flash Schälmesser ist bei mir vor einiger Zeit eingetroffen und ich will nun den versprochenen Bericht liefern.
Tojiro Flash, 37 Lagen Damast Schälmesser (FF-PE70 ), 70mm Klinge
Stahl, Härte: VG-10 Stahl (Innenlage), „Damastspezialstahl“ (außen) 61 +/- 1 HRC
Ca. Preis, Bezugsquelle: Import, ca. 50 Euro, Deutschland, um 90 Euro.
Zu erreichende Schärfe (subjektiv): 1 (gar nicht scharf) - 10 (sehr scharf) 9
Standzeit der Schärfe (subjektiv):1 (sofort wieder stumpf) - 10 (sehr lange scharf) 9
Griff: Form super, Verarbeitung, ok (siehe unten)
Preisleistung: 1 (sehr schlecht) - 10 (sehr gut): 8
Kaufempfehlung: ja
Bisher hatte ich ein Herder-Vogelschnabel im Gebrauch. Damit war ich in letzter Zeit etwas unzufrieden geworden, weil der Griff nicht mehr so toll aussah und auch nicht mehr so gut in der Hand liegt. Kein Wunder, denn mit dem Schälmesser arbeite ich oft direkt überm Waschbecken, so dass dieses Messer am meisten Wasser abbekommt und der Griff am meisten Feuchtigkeit ziehen kann.
Zunächst hatte ich darüber nachgedacht, einfach ein zweites Herdermesser zu kaufen und diesmal einen (aus meiner Sicht widerstandsfähigeren) Olivenholzgriff zu nehmen. Auch hatte ich von Burgvogel das Vogelschnabelmesser aus der Natura Line im Blick. Dann sah ich jedoch das Messer von Tojiro zu einem einmalig günstigem Preis angeboten (siehe oben) und entschied mich hierfür. Die primäre Überlegung hierbei war, dass es einen gut aussehenden Micartagriff hat, der wohl nicht so schnell unansehnlich werden wird. Den Mehrpreis war ich gern bereit dafür zu zahlen.
Und ich bin wirklich angetan von dem Messer. Das Teil ist sehr scharf, so dass ein schön gleichmäßiges und zügiges Schälen von rundem Obst und Gemüse zum Kinderspiel wird. Die Damastlagen sehen nur gut aus, stören aber nicht – die Klinge gleitet ohne Tadel durch das Schälgut. Bisher kann ich keinen Schärfeverlust feststellen - nach mehrwöchigem Gebrauch ist das Messer noch immer wahnsinnig scharf. Das liegt aber auch sicher daran, dass es nie mit einem Schneidebrett in Berührung kommt. Nachschärfen musste ich es deshalb bisher nicht. Ich werde mir aber schon mal einen Keramikwetzstab besorgen, da diese Form wohl schlecht auf dem Stein scharf zu bekommen sein wird.
Erwähnenswert ist noch Folgendes: Die Klinge hat aus meiner Sicht eine ungewöhnliche Geometrie. Sie ist in der Mitte, also an der Stelle, wo der Bogen am höchsten ist, am dicksten. Zur Spitze hin wird sie sehr dünn (dünner als das Herder). Zum Griff hin wird sie ebenfalls erst dünner und dann wieder dicker. So etwas habe ich sonst noch nie gesehen. Was das für einen Einfluss auf´s Schälen hat? Keine Ahnung. Ich kann nur wiederholen, dass die Arbeit mühelos von der Hand geht – viel besser als beim Herder.
Bei Griffen bin ich ja immer ein bisschen kritisch. Beim Flash war ich etwas misstrauisch, ob das, was so spacy aussieht, auch tatsächlich für die praktische Arbeit geeignet ist. Der Griff liegt aber ausgesprochen gut in der Hand. Hinzu kommt das gute Gewicht des Messers – toll. An den Übergängen zwischen Metall und Micarta ist der Zwischenraum an manchen Stellen etwas groß. Ich muss mal sehen, mit was ich das auffülle. Aber stören tut das nicht.
Alles in allem bin ich nunmehr so überzeugt von dem Messer und der Flash-Serie, dass ich wohl auch sicher noch mal eines von den größeren Messern kaufen werde.
Grüße
Kizu