tosa hocho seiten polieren

osterhase

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moin moin

hat hier schoneinmal jemand bei einem tosa-hocho (o.ä.) die seiten auf glanz gebracht, d.h. die schwarzen schmiedereste und so entfernt?

ist es die arbeit wert? wie bekomme ich das runter? dachte daran, einfach leder und stahlfix zu nehmen und dann mit einer feineren polierpaste (falls das stahlfix nicht schon eh fein genug sein sollte) das ganze zum glänzen zu bringen.

oder nimmt das mit dem stahlfix zu viel material weg?

lg
felix
 
Hallo Felix,

Ich hab das mit meinem gemacht, weil mir unter anderem auch die scharfen Kanten und der grobe Rücken gestört haben. Und bei der Gelegenheit habe ich die Seiten auch noch gleich mitbehandelt und auch den Lack mit runtergeschmirgelt. Ich habe 120 Schleifpapier und anschliessend Polierpaste für Edelstahl genommen. Zeitaufwand mit kanten glätten ca 1,5h :super:
Die Oberfläche bleibt bei dieser Methode natürlich etwas uneben, so dass einige kleine schwarze Stellen in den Vertiefungen bleiben

Über zwei Dinge solltest du Dir im Klaren sein, anschliessend werden auch die Seiten der Klinge bei Gebrauch anlaufen, der schützende Lack ist ja jetzt ab und Du musst das Messer voraussichtlich neu schärfen.

Bilder von meinem 24 cm Gyuto Zakuri findest Du hier;

http://picasaweb.google.com/UwesPost/Messer

Gruss Uwe
 
@ Stumpfes Messer:
Wow!!! Die Bilder sind echt toll. :super:
Kannst Du mal die Klingenstärke messen und hier posten?
Das Gewicht des Messers würde mich auch interessieren.
Jemand anderes hat hier auch mal von einem 240 Tosa geschrieben, aber gesagt, dass es insgesamt zu dick wäre und eher Spalten würde als schneiden und kein Vergleich zu einem Minzuno wäre.
Du scheinst aber begeistert von diesem Messer zu sein!?
 
@Dr. Arnheim

Also zuerst mal die Daten;
Klingendicke 4,2 mm verjüngend auf 2 mm, 2cm vor der klingenspitze.
Breiteste Stelle der klinge 5 cm
Gewicht 220gr.
Das Messer verjüngt bis zur Schneide und es gibt nur eine minimale Zweitphase(hab ich das jetzt verständlich beschrieben ?):ahaa:

Das Messer ist natürlich etwas Kopflastig (logisch bei dem leichten Griff)
liegt aber sehr gut in der Hand. Die klinge ist kerzengerade und auch der Griff ist sauber und gerade eingepasst. Im Endfinisch ist die Klinge nicht perfekt( einige scharfe Kanten) und auch auf dem Holz waren ein paar Kratzer. Aber nichts was man mit ein bischen Nacharbeit nicht beheben kann und es war mir auch in etwa bekannt. Das Magnolienholz des Griffes ist etwas dunkler als andere Magnolienholzgriffe , welche ich kenne passt aber perfekt zum hellen Büffelhorn.

Wenn du es mit einem Mizuno vergleichst( ich denke du meinst das Santuko ?) ist das wie Äpfel mit Birnen vergleichen. Bei Möhren (oder anderem harten Gemüse)gleitest du natürlich mit einer dünnen gut ausgeschliffenen Klinge besser durch das Schnittgut. Ich habe noch ein Santuko(165mm blauer Papierstahl) von Dick.biz das flutscht nur so durch die Möhren.
Auch das Schneiden ist etwas anders als mit einem Santuko, mehr so wie mit einem deutschen Kochmesser. Wenn du nur kleine Sachen und viel Gemüse schnippelst reicht auch ein Santuko. Mir war das nur machmal zu kurz. Insgesammt ein super Allroundmesser und so etwas wollte ich auch haben. Es ist höllisch scharf und auch nach der Benutzung merkst du keinen Grat wenn du mit dem Finger drübergehst.
:super:
Ich bin mit dem Messer super zufrieden und würde es wieder kaufen

Gruss Uwe
 
Hallo Osterhase,

ich habe die gleiche Prozedur bei meinem ZF165 gemacht. Eigentlich nur aus Neugierde. Ich würde es jetzt wohl nicht mehr machen. Die Messe werden dadurch nicht besser.

@Dr. Arnheim: Das mit dem Gyuto von Zakuri war ich. Ich habe es damals mit meinem neuen Kamo Santoku verglichen und das ist nochmal dünner ausgeschliffen als die Mizunos. Das Gyuto hat eben die stabilere Klinge, damit kann man zur Not auch mal verkanten, was das Kamo nicht verzeihen würde.

Gruß, Uwe
 
Hallo Spruzle,

ganz so kann ich Deine Meinung nicht teilen.

Ich würde es jetzt wohl nicht mehr machen. Die Messe werden dadurch nicht besser.

Die Optik poliert oder nicht ist natürlich eine Geschmackssache und das die Messer nach dem Polieren bei Gebrauch an den Seiten anlaufen ist auch klar, aber die Kanten sollte man schon abrunden, weil es sich dann besser damit arbeitet und damit wird das Messer meiner Meinung nach schon besser. :hmpf:
Und ich finde auch ein an den Seiten mit Klarlack behandeltes Messer im Gebrauch etwas seltsam.:staun:

Gruss Uwe
 
hallo,

ich hole diesen alten Thread nochmal hoch, weil ich eine Frage habe, von der ich denke das sie hier gut passt.

- Wenn das Zakuri poliert ist, läuft es über die ganze Breite an, klar. Aber tun das andere rostende Messer wie zB das Herder nicht auch? pers. Gefällt mir das Zakuri poliert näm auch viel besser, va mit den noch leicht unebenen Seiten.

MfG
markus
 
Hallo fishgun.
Die Aktion würde ich mir gut überlegen: die blanken Aussenlagen (jigane) der Zakuri laufen IMO überdurchschnittlich stark an, stärker und 'bunter' als z.B. Herder-Windmühlenmesser. Die Schmiedehaut ist da weitaus Pflegeleichter, zumal die Patina der angeschliffenen Aussenlagen auch etwas auf das Schnittgut abfärbt (Zwiebel, Apfel, z.B.) -manche Feinschmecker stört das bei Rohkost.
Aber klar, mich reizt das auch, bei einem Kurouchi-Santoku aus einer andern Quelle mache ich das auch gerade; jedoch vorrangig weil ich die Klinge insgesamt dünner schleifen will. Da reine Handarbeit wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen. :glgl:
Dieses Messer werde ich dann als Fleischmesser für Gulasch usw. verwenden, da ist das Anlaufen dann nicht so ein Thema.
 
Das Tosa Hocho wird zwar mit dem Schutzlack verkauft, damit es nicht schon vor dem ersten Benutzen durch ungünstige Lagerung rostet, aber ich verstehe nicht warum man den draufläßt.
Nagellackentferner und ein Bündel Küchentücher und weg ist er.
Ich habe jetzt die Schmiedehaut mit grobem Schmirgelleinen nass runtergeschliffen und anschliessend immer feiner wertendem Korn wieder poliert. So mag ich meins am liebsten.
Auch der Griff ist ohne Lack und komplett nachgeschliffen und die Plastikzwinge mit Kerben beschnitzt, das ergab sich aus Zufall, weil ich den Übergang / Überstand fasen wollte, das Material ließ sich perfekt so bearbeiten und hat dadurch einen persönlichen Touch.
Das Messer hat zwar viele Stunden gekostet, aber jetzt gefällt es mir sehr gut und konkurriert täglich mit vielen nobleren Namen in der Schublade und wird gerne für etwas grobere Arbeiten genommen, auch wenn es durch Tomaten hindurchfällt.
Wenn mal etwas zuviel rostige Patina auf den Flanken ist, wird mit Stahlfix und einem Korken kurz aufpoliert.
Alles keine Kunst, das Messer macht Spaß, weil man keine Angst mit falscher Behandlung haben muß, nur weil man etwas damit experimentiert.
Die Fotos sind schon zwei Jahre alt, und auch heute noch sieht es nicht anders aus.


IMG_8259-1sm.jpg


IMG_8233-1sm.jpg
 
Hallo!
Hatt schon jemand daran gedacht,die Polierten Seiten mit Kaffee
zu Beizen um eine gleichmässige Patina aufzubringen?
Bin selber am Überlegen es zu versuchen.
GRUSS:p:IET
 
AW: tosa hocho seiten polieren -Wilder Senfdamast-

Also ich betone hier nochmal, das Messer eignet sich hervoragend für alle Beiz- oder Patinierversuche, es ist so dick, dass man jeden Fehlversuch wieder runterpolieren oder schleifen kann.
Ein Tag in verschiedenen Senfmarinaden, mit oder ohne Frischhaltefolien habe ich schon getestet, mit interessanten Ergebnissen.
Nur eins sollte man auch bedenken, das Messer wird weiterhin benutzt denn es ist auch nicht zum Schonen gekauft worden. Also entwickelt sich eine anfangs interessante Patina irgendwann eher in eine weniger ästhetische appetitanregende Oberfläche, wenn man es nicht regelmäßig wieder "grundreinigt".
Am besten gefallen hat mir eine Streifensenfpatina, die nach einer Nacht auf der Heizung wieder herunterpoliert wurde. Das Ergebnis waren die Senfkonturen, die als leichte Vertiefungen geblieben sind, also ein Experimentansatz für ein zB "Wilder Senfdamast".

Es geht alles, nur keine Zurückhaltung, und das macht den Spaß mit diesem Messer auch aus, denn bei der Dicke kann man viel probieren :))
 
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