Uhu Endfest will nicht halten

Ingär

Mitglied
Beiträge
15
Ja, ich weiss, die Schlaumeier unter Euch werden mich auf den Thread "Richtig kleben" verweisen wollen oder mir erzählen, dass dieses Thema schon hundertmal behandelt wurde. :rolleyes:

Dennoch, obwohl ich mir den ganzen Kram schon x-mal durchgelesen hab, dreh ich gleich durch, denn die Messingkappe, die ich am Griffende haben wollte, ist mir jetzt schon 2 Mal wieder abgefallen.

Beim ersten Mal hab ich, wie schon öfter zuvor, sowohl das Messing (4mm), als auch das Holz des Griffs (Korkeiche) mit dem Dremel "verkratzt" und mit grobem Schleifpapier angeraut, dann mit Uhu Endfest eine Stunde lang im Backofen unter Druck bei niedrigster Temperatur verklebt.

Anschliessend wollte ich am Bandschleifer die Form des Messings zunächst grob dem Griff anpassen, und nach einer Minute fiel es ab. Der Kleber hielt am Holz, hatte sich aber vom Messing glatt gelöst.

Ich dachte, beim Schleifen wär vielleicht der Kleber, bzw. das Messing zu heiss geworden.
Also schliff ich den Kleber ab, raute wieder beide Materialien an, bohrte zusätzlich kleine Vertiefungen in Holz und Messing und verklebte beides wieder mit Uhu Endfest, diesmal aber nicht im Ofen, sondern ich liess es 16 Stunden bei Zimmertemperatur in Zwingen liegen.

Vorhin schliff ich wieder mit dem Bandschleifer daran, unterbrach alle 10 - 15 Sekunden die Arbeit, um das Material nicht zu heiss werden zu lassen und trotzdem fiel das Ding schon wieder ab.

Was - zur Hölle - mach ich falsch??
:glgl:
 
Hallo Ingär,
das Messing wurde durch das Schleifen zu heiß !
Hättest ja nur Deinen Freund,den motorradfahrenden Messermacher in Espiche fragen müssen!:hehe:

Gruß aus Lagos,Gerald
 
Schau dir mal den Thread "Richtig kleben" an, nebenbei: das Thema hatten wir schon hundertmal!

:D

Du hast dir die Antwort vermutlich schon selbst gegeben. Wenn du richtig entfettet hast, dein Kleber nicht alt und überlagert ist und du das korrekte Mischungsverhältnis eingehalten hast, bleibt nur Eines übrig: Das Messing wird zu warm beim Schleifen. So 150 bis 200 Grad reichen locker, um den Kleber wieder weich werden zu lassen. Evtl. auch deutlich weniger. Wie sieht der Kleber den aus, nachdem deine Kappe abgeflogen ist? Knüppelhart? Kann ich mir nicht vorstellen, eher weich, oder?

Übrigens hast du das Problem sehr schön erklärt, manch einer postet so: "Messing fliegt schon zum 2. Mal ab, was mach ich falsch?"

PP
 
Hallo Ingär,
ich schätze mal das Messing ist beim Schleifen zu heiß geworden und der Kleber hat sich gelöst.
Ich würde auf die Rückseite ein Stück Gewindestange oder Ähnliches auflöten und diesen in den Griff einkleben.

Gruß Link
 
Warum der Kleber bei dir gar nicht hält - keine Ahnung.
Für eine Endkappe halte ich alleiniges Verkleben aber so oder so für ungünstig, nicht umsonst wird die Abschlusskappe meist mit dem Erl verschraubt.
Da du das so wohl nicht vorgesehen hast, würde ich in die Kappe Sacklöcher d= 3 mm bohren, passend dazu Sacklöcher ins Griffholz und kleine 3mm Gewindestiftchen mit einkleben. Je nach Dicker der Kappe könntest du in die Löcher dort auch Gewinde schneiden, dann kann da gar nichts mehr passieren. Alternativ kannst du natürlich auch Messingstifte von hinten vernieten.
Und vielleicht doch an dieser Stelle auf den Bandschleifer verzichten...

Grüße
Rainer

P.S. Ich bin nicht zu blöd die Vorschläge meiner Vorschreiber zu lesen, nur zu langsam ;)
 
PP hat recht!
Ich machte diese Erfahrung auch schon,und wie er sagt:es reichen da schon Temperaturen welche sich weit unter 200' bewegen!

Und wie geschrieben,Ingär hat einen deutschen Messermacher als Freund,welcher in seiner Nähe wohnt,weiß nicht warum er mit dem nicht erst mal redet,der weiß über dieses Problem ganz sicher mehr,
Gerald
 
Danke für die schnellen Antworten.

Werds dann halt doch nochmal kleben, vielleicht nen Mosaikpin in die Mitte setzen, der zusätzlichen Halt gibt und das Ding mit der guten alten Feile bearbeiten.

@Chopper-Gerald: Du bist schneller als der Wind. Hätte Dich jetzt gleich per Mail gefragt...

:rolleyes:
 
.... dann mit Uhu Endfest eine Stunde lang im Backofen unter Druck bei niedrigster Temperatur verklebt.

[/B]
:glgl:

uhu endfest soll nicht unter druck verarbeitet werden. fixieren - ohne pressen oder drücken. nicht in den ofen, lieber 24 besser 48 stunden bei zimmertemperatur aushärten lassen.
 
@ Akiem

Sorry,aber das stimmt NICHT!

Lies mal den Beipackzettel,da steht klar geschrieben,daß Du mit Wärme
die Klebekraft um einiges erhöhen kannst!:super:
Ich härte meine Messer immer mit 55' während 6 - 8 Std aus.,und das hält "bombenfest"!Versuchs mal,
Gerald
 
Sorry,aber das stimmt NICHT!

Lies mal den Beipackzettel,da steht klar geschrieben,daß Du mit Wärme
die Klebekraft um einiges erhöhen kannst!:super:
Richtig lesen, was zitiert wird !
Steht da auch was von Druck ?
Fixieren bedeutet nicht zwangsläufig "unter Anpressdruck" von Zwingen oder Pressen.

Gruß Andreas
 
Hier was für die, die es genau wissen wollen:

http://www.swiss-composite.ch/pdf/t-UHU-Plus-endfest300.pdf

Man kann durch Aushärten bei Wärme und Verändern des Mischungsverhältnisses Endhärte, Beständigkeit gegen Wasser, Säuren etc. und die Flexibilität der Klebebung steuern.

Und ja, im "Richtig Kleben Thread" meine ich gelesen zu haben, das Epoxydkleber eine definierte Klebefuge braucht, also ein zu festes Anpressen mittels Zwinge ist zu vermeiden.

PP
 
@ Andreas:
Ich hatte ja nur wegen der Wärme geschrieben!(guckst Du)
Von Druck habe ich gar nichts gesagt!

Zu UHU 300:
Habe - um mal GENAU etwas zu erfahren - eben die Firma UHU angerufen und einen Techniker verlangt.
Denn im technischen Merkblatt steht,daß wenn der Härteranteil ERHÖHT wird,die Klebung ELASTISCHER würde!
Herr Geier von UHU sagte mir dazu folgendes:
"Der Volksmund nennt es "Härter & Binder",der Fachmann nennt es aber "A & B" Daß die Verklebung mit höherem "Härter"anteil elastischer wird ist aber richtig!

Zum Druck,bzw Spaltmaß:
Laut Herr Geier v. UHU,sollte leichter Druck erfolgen
(Originalton:"...als wenn man einen Backstein drauflegt"),jedoch nicht zuviel.Das ideale Spaltmaß für eine haltbare Verbindung wären 1/10mm

Wenn Ingär schreibt,daß Ihm die Messingkappe immer wieder abfällt,
während er sie abschleift,dann ist das auf die Wärmeentwicklung zurückzuführen.Anwendungsbereich bis 80',man kann etwas höher noch gehen,aber sicher nicht auf das doppelte!

So,alle Unklarheiten nun OK?

Beste Grüße aus Portugal,Gerald
 
@ Andreas:
Ich hatte ja nur wegen der Wärme geschrieben!(guckst Du)
Von Druck habe ich gar nichts gesagt!
...
So,alle Unklarheiten nun OK?
Ich selbst hatte da überhaupt keine Unklarheiten - das ^ war ein moderierender Beitrag aufgrund von Forumserfahrung ;)

Du hattest einen Beitrag zitiert, der sich auf das Warmauslagern *und* Fixieren ohne Anpressen bezog, und das komplett als "nicht richtig" beantwortet - wenn man zitiert, sollte man nur das zitieren, worauf man sich konkret bezieht. Also die Zitate entsprechend kürzen, damit eben keine Missverständnisse entstehen.

Gerade bei Themen wie dem Kleben und Laminieren muss man da aufpassen, was man und von wem zitiert... :glgl:
Da gehen die Ansichten von Datenblatt und eigener Praxiserfahrung nicht selten auseinander. Was der Techniker Dir erklärt hat, steht auch weitestgehend auf dem Beipackzettel - muss ja auch. Das mit dem "leichten Andruck" wird auch jeder Laminierer in speziellen Fällen empfehlen, nur eben nicht mit Zwingen oder Pressen, so dass der Kleber rausgequetscht wird.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, dass das Thema einfach die Wärmedehnung vom Messing ist.

Jede frisch geätzte oder geschliffene und damit hochreaktive Oberfläche ( auch von VA oder technischer Keramik ) oxidiert innerhalb von Minuten. Nach 30 Min ist nix ( wissenschaftlich bewiesener Rückgang auf 5% Reaktivität ) mehr mit irgendeiner chemischen Bindung zwischen Kleber und Oberfläche. Dann "hebt" im Endeffekt nur noch die mechanische Verklammerung zum Kleber. Also je rauher und poröser, je besser. Mit der mechanischen Verklammerung durch "Hinterschnitte" in der Oberfläche, geht die Festigkeit der Klebung dann eher in Richtung der Festigkeit des Klebstoffes. Jetzt kommen wir zum Problem von Metallklebungen. Das Messing dehnt sich aus und der Kleber schert schlichtweg ab. Vor allem wenn er "hart" ist. Das passiert auch schon bei 80°. Daher ist der Tip weiter oben richtig mit den Gewindestiften. Da findet dann die mechanische Verklammerung statt. Einzuklebende Steckangeln auch immer schön mit Kerben am Bandschleifer versehen und frisch geätzte Damastklingen immer schnellstmöglich neutralisieren und kleben.

Ich hoffe es hilft

LG Thomas
 
Zurück