Unterschied Korund-Siliciumcarbid

schoene-messer

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Hallo zusammen,

jetzt brauche ich mal wieder einen fachmännischen Rat:

Ich habe in letzter Zeit verschiedene Schleifpapiere benützt, die häufig bei gleicher Körnung ein anderes Schliffbild erzeugt haben.
Bei der Suche bin ich nun auf Schleifpapiere mit Korund und auf solche mit Siliciumcarbid gestoßen.
Welches ist nun für die Bearbeitung der Klingen, insbesondere auch für das Finish besser geeignet?
Und wie verhält sich das dann bei Holz oder einem anderen Griffmaterial wie Micarta oder Horn?

Das Klingspor PS11A gibt es bis zur Körung 2000, da könnte ich also alle benötigten Körnungen abdecken. Die Frage ist nur, ob das auch zum Messermachen taugt?

Viele Grüße

Erich
 
Da rätsel ich auch öfter, auch wenn ich bisher nur zwei Messer gemacht hab:p .
SiC ist das härtere von beiden, da Korund Schleifscheiben für gehärtete Stähle empfohlen werden, nehme ich an, das es nicht nur sehr auf die Bindung des Materials ankommt. Die Korund Körner auf den Schleifleinen/Schleifpapier werden schneller kleinbrechen und dadurch neue Schneiden erzeugen und dadurch gut wirken, wobei aber gleichzeitig die Körnung scheinbar feiner wird.
Für sehr harte Stähle, und sprödere Materialien, wird SiC besser funktionieren.
 
Guten Abend, Erich!

Korund kommt in der Natur als Rubin vor und ist schon recht hart. Chemisch ist es Aluminiumoxid (wie Kaolin). Es gibt verschiedene Korundsorten. SiC ist etwas härter bzw. hat meist höhere Standzeiten.

Entscheidender sind bei Schleifmedien aber Kriterien wie die Verarbeitung, die Körnung und die Oberfläche. Es gibt "geschlossene" Papiere und Bänder, die das Korn besser "festhalten", und natürlich die offenen Papiere (bei grober Körnung heißen/hießen die dann früher "Sandpapier").

Meist muss man ausprobieren, was am Besten "beißt"....

Gruß

sanjuro
 
AW: Siliciumcarbid

Hallo zusammen,
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Und wie verhält sich das dann bei Holz oder einem anderen Griffmaterial wie Micarta oder Horn?

Das Klingspor PS11A gibt es bis zur Körung 2000, da könnte ich also alle benötigten Körnungen abdecken. Die Frage ist nur, ob das auch zum Messermachen taugt?
Diese Sorte von Klingspor ist uneingeschränkt zu empfehlen, ist mit das Beste, was man überhaupt für Handschliff/-finish bekommen kann - funktioniert trocken oder nass auf fast allen Werkstoffen, die man zum Messermachen verwendet.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingspor definiert das PS 11A folgendermaßen:

"Hochwertiges, sehr flexibles, wasserfestes Schleifpapier zur Bearbeitung von Farbe, Lack und Spachtel vorwiegend im Autoreparatur-und Lackierbereich"

Hört sich für mich nicht optimal für das Finish von Klingen an.

Für Metallschliff bietet Klingspor das "KL" Schleifpapier an.

http://www.klingspor.de/html/index....=1&begin=1&sLanguage=German&start_infoblock=1

Ich hab die Erfahrung gemacht, das Schleifpapier für Lacke und Farben bei Metall nix bringt.

Grüße
Christian
 
@Christian

"KL" ist ein Schleifgewebe und kein Schleifpapier und vermutlich nicht wasser bzw. ölfest.
Da es aber zum finishen von Klingen sinnvoll ist, dieses mit Öl oder Wasser zu machen, sind die wasserfesten Schleifpapiere besser. Ich benutze Wasserschleifpapier von SIA, das aus dem Lackierbereich kommt und habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Außerdem ist das Schleifgewebe nur bis Korn 600 lieferbar.

Wenn man allerdings grobe Sachen aus Metall bearbeiten will, dann ist das Schleifgewebe besser und robuster.
 
@ rumag

Danke für den Tip! Ich benutze das Schleifgewebe z. B. mit WD-40 und es funktioniert prima. Es ist definitiv wasser- und ölbeständig.

Grüße
Christian
 
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Hört sich für mich nicht optimal für das Finish von Klingen an.
Das kannst Du beruhigt verwenden, ich benutze das seit Jahren, mit dem 2000er kann man feine Satinierungen machen, in denen man sich spiegeln kann - zwar nur matt, aber es geht.
Holz, Horn, Eigenlaminat, Kunststoff, und natürlich auch die gebräuchlichen Messerstähle, sowohl weich, als auch gehärtet (S90V und SB1 nach dem Härten mal aussen vor) - entsprechende Spülung vorausgesetzt, kann man die Gebrauchsdauer und die Oberflächen sogar deutlich verbessern.

Aber gut, jeder sieht das anders - ich würde es nicht mehr ohne dieses Papier machen wollen.

Gruß Andreas
 
Der Unterschied zwischen Korund und SiC als Schleifmittel läßt sich sehr leicht aus der Härte ablesen. Korund liegt bei etwa HV 2500, Siliziumkarbid bei ca. 4500. Das hat auch durchaus seine praktischen Auswirkungen. In Stählen mit mehr als 2 % Vanadium entsteht bei ausreichendem Kohlenstoffgehalt Vanadiumkarbid-VC- mit einer Härte von ca 2.800 HV. Solche Stähle lassen sich mit den üblichen Korundschleifscheiben nicht mehr gut schleifen. Man kann im Extremfall sehen, wie der Stein kleiner wird und das Werkstück nur wenig abnimmt. Für solche Stähle werden Scheiben mit SiC als Schleifmittel verwendet. Entsprechendes gilt für die Schleifpapiere. Wasserschleifpapier auf SiC-Basis ist für gehärtete Klingen bestens geeignet. Es ist leider sündhaft teuer geworden und im allgemeinen nur bis zur Körnung 1.200 zu beziehen. Für eine günstige Quelle mit Körnung 2.000 wäre ich froh.
MfG U. Gerfin
 
Danke für die Antworten, habe mir jetzt mal das PS11A von KLINGSPOR bestellt, mal sehen, wie es ist.

Viele Grüße

Erich
 
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