Unterschiede in der Stabilität/Robustheit der Vics - Überlegung

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Da ich über ein, zwei Neuanschaffungen nachdenke, überlege ich gerade wo und wie groß die Unterschiede der einzelnen Victorinox Reihen in der Stabilität/Robustheit sind.

  • Von Victorinox beworben und an eigenen Modellen festgestellt, sind die Pionier Modelle stabiler/robuster als die "Offiziersmesser".
  • Wie ist es innerhalb der 111 mm Modelle? Solch eins möchte ich mir gerne zulegen.
  • Sind die Linerlock Modelle robuster als die mit Schieber? Damit meine ich nicht nur die Verriegelung, sondern das ganze Messer.
  • Sind die Einhandklingen dicker als die normalen?
  • Sind die kleineren Pionier (Alox) Messer trotz ihrer Größe robuster als die größeren 111 mm Modelle?

Ich habe hier in der Nähe leider kein Fachgeschäft mit einer größeren Auswahl um die verschiedenen Modelle einfach mal selber in die Hand zu nehmen und zu vergleichen, aber ich bin sicher, der eine oder andere von euch hat mit den entsprechenden Modellen schon seine Erfahrungen gemacht, oder diese verglichen.
 
Habe mir vorgestern gerade wieder einige Vics gekauft und kann konstatieren, dass das Alox Farmer eine größere und stärkere Klinge als das Camper hat.
Für leichtere Schneidaufgaben sind alle Vics geeignet - speziell die Alox Versionen können auch gerne etwas "grober" rangenommen werden.
 
  • Von Victorinox beworben und an eigenen Modellen festgestellt, sind die Pionier Modelle stabiler/robuster als die "Offiziersmesser".
  • Wie ist es innerhalb der 111 mm Modelle? Solch eins möchte ich mir gerne zulegen.
  • Sind die Linerlock Modelle robuster als die mit Schieber? Damit meine ich nicht nur die Verriegelung, sondern das ganze Messer.
  • Sind die Einhandklingen dicker als die normalen?
  • Sind die kleineren Pionier (Alox) Messer trotz ihrer Größe robuster als die größeren 111 mm Modelle?

zu 1) Ja, das stimmt. Zumindest die Griffschalen, da aus Metall, sind robuster. Ob das für das komplette Messer ebenfalls so zutrifft, weiß ich nicht. Sind die Alox-Serien mit robusteren Nieten ausgestattet? Bitte mal um eine Antwort diesbezüglich.

zu 2/3) Ja, die Liner-Lock-Modelle sind robuster als die Feststellmesser mit Schieber-Verriegelung. Diese besitzen zum einen stabilere Nieten ( weil auch für den Rettungsdienst und zum Öffnen von Kisten als tauglich ausgelegt ) und auch die Verriegelung ist robuster, zumal bei den Liner-Lock der Kapselheber ( welcher auch größer ausgeführt ist als bei den normalen Feststellmesser ) mit verriegelt wird, was u. U. auch viel wert ist! Bei den Liner-Lock-Modellen wird das Tool nämlich über eine komplette Fläche festgestellt, der Schieber bei den Feststellmesser hakt ja nur an einer Stelle an der Klinge ein und wird dabei über eine Feder verriegelt.
Ausnahme hier ist das Sentinel, da kann es schon mal passieren, dass man, je nach dem wie man mit der Klinge etwas hebelt ( was man eigentlich auch nicht machen sollte !! ), sich diese aus der Arretierung lösen kann. Also, ein Modell, wo noch mehr Tools vorhanden sind, ist laut meiner Meinung zu bevorzugen.

zu 4) Laut Katalog Messer-Magazin sind die Einhandklingen 2,3 mm dick, die Zweihandklingen jedoch 2,4 mm

zu 5) Schwer zu sagen. Was verstehst Du unter robuster? Die Empfindlichkeit der Schalen vor Kratzer? Dann sind die Alox-Modelle mit Sicherheit unschlagbar. Oder ganz einfach den Zusammenbau der Messer? Das stehen die Liner-Lock-Modelle den Alox-Modelle laut meiner Meinung in nichts nach.

Empfehlen kann ich Dir auf dem Gebiet das Trailmaster ( ob Ein- oder zweihand ), hat alles, was man so braucht. Hätte das Modell noch eine Schere, wäre es in meinen Augen perfekt!
Aber auch das Locksmith, was zusätzlich zum Trailmaster noch eine Metallsäge ( wer benötigt...) hat, ist gut, wie auch das Forester, was statt dem Schraubendreher des Trailmaster den Korkenzieher besitzt, wo man nach Bedarf den kleinen Schraubendreher für die Brille unterbringen kann.


Ich hoffe, etwas weiter geholfen zu haben.

MfG
Michael
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meines Wissens gab es mal einen Thread, in dem sich jemand die Mühe gemacht hat, die Dicke der Klingen genau auszumessen.
Wenn ich mich aus dem Gedächtnis richtig erinnere, sind die Pionier-Klingen an der dicksten Stelle ca. 2,7 mm dick, die 111mm wie hier schon erwähnt etwas dünner.

Grüße

greycap
 
Vielen Dank für eure Hilfe. Jetzt bin ich doch schon mal ein Stück weiter.
Wer noch mehr weiß, darf uns sein Wissen natürlich gerne mitteilen.
 
Wobei ich es mal wage zu behaupten, dass die unterschiedliche Robustheit in der Praxis keine allzu große Rolle spielt. Alle VIC-Klingen sind, unabhängig von ihrer Stärke, reine Schneidinstrumente. Und in diesem Kontext ist mir noch kein einziges Vic auseinander gefallen. Für alles, was über das Schneiden hinaus geht (Hebeln, Hacken etc.) nimmt man eh keinen Folder, erst recht kein SAK.
 
Es hat schon Beispiele von verbogenen Schraubendrehern gegeben - also sollte man allzu fest sitzende Schrauben damit nicht versuchen loszukriegen. Jedenfalls nicht mit den Standardmodellen.
Andererseits: ich hab mit dem Schraubendreher meines Cadet schon so viele Farbdosen und -eimer aufgehebelt, ohne dass das dem Messer irgendwie geschadet hätte, da muß man sich um die Stabilität glaube ich wenig Sorgen machen. Erst recht nicht beim Farmer usw.
Was mir nach wie vor unterdimensioniert vorkommt, sind die dünnen Aluplatinen der 111er. Die verbiegen sich ganz schnell, wenn das Messer runterfällt. Die Platinen der alten 108er waren da deutlich solider.
Den stabilsten Schraubendreher haben die alten Soldatenmesser. Habe kürzlich eins von 1978 erworben und war erstaunt, daß der dort noch um einiges dicker ist als bei den jüngeren. Maße werde ich nachliefern.
edit: nachgemessen, der Schraubendreher des Soldatenmessers 78 ist 2,75 mm stark, bei den jüngeren sowie dem Nomad 2,3 mm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallöchen

Die Aloxe haben eine durchgehende Rückenfeder. Die öffnen und schliessen mit einem satteren Klang.
Den Schraubenzieher der 111 mm Modelle geht prima kaputt wenn man den Schraubenzieher nur 90grad öffnet und mit Gewalt rangeht. Komischer weise wird selbst dies anstandslos umsonst repariert. Zum Fahrrad Reifen montieren Kisten aufhebeln taugt das Zeug. Nur sollte man halt ggf. mit Gefühl ran.

Gruß

Markus
 
[...] Den Schraubenzieher der 111 mm Modelle geht prima kaputt wenn man den Schraubenzieher nur 90grad öffnet und mit Gewalt rangeht. Komischer weise wird selbst dies anstandslos umsonst repariert. Zum Fahrrad Reifen montieren Kisten aufhebeln taugt das Zeug. Nur sollte man halt ggf. mit Gefühl ran.


Nun ja, das Thema rohe Gewalt bei SAK´s hatten wir schon, dafür musste ich auch schon einige Belehrungen hinnehmen. ;)

Aber zurecht, für Einsätze, wo man etwas mehr Kraft auf die Messer ausübt, sind diese auch nicht wirklich ausgelegt und man sollte die Messer sinngemäß nutzen und dann bei Einsätzen, wo etwas mehr Kraft erforderlich ist, besser auf eigens dafür geschaffenes Werkzeug zurück greifen.

Das die Arbeiten, wie eine Kiste öffnen, funktionieren, ist ja durchaus im Einzelfall mal möglich und sollte auch nur im Notfall mit einem SAK durchgeführt werden.

Aber schon irgendwo gut zu wissen, dass es wirklich funktioniert... ;)

Aber welche 111-er Serie meinst Du damit: Die normalen Feststellmesser oder die Liner-Lock-Modelle?
Die normalen Feststellmesser sind noch nicht einmal für das Öffnen von Kisten ausgelegt...
 
Das mit dem Schraubendreher ist nicht mir passiert, ich hab nur das Ergebnis gesehen.
Kisten mit 80er Nägel oder noch größer wird man tatsächlich nur im Notfall mit dem Vicc aufkriegen.
Aber die, die mit Nägelchen oder den "Heftklammern" zusammengehalten werden sind keine große Aufgabe
für das kleine Messer.
 
Also ich empfinde die Pionier-Linie klar als robuster. Ist halt auch weniger dran das kaputt gehen kann und da etwas kürzer, kann auch die Hebelwirkung weniger "missbraucht" werden. Richtig benutzt sind die Pionier wie auch die 111er SAK`s langlebige Werkzeuge.

Das ein SAK kein Brecheisen, Spaltkeil etc. ist ist gesunder Menschenverstand. Wenn jemand den Schraubendreher rechtwinklig ansetzt, mit 50 Kg Kraft x Hebelwirkung zieht muss sich nicht wundern wenn die Niete "pling" sagt.
Sowas dann auf "Garantie" einzuschicken finde ich dann eher daneben. Ist meine Meinung.

Schöne Grüsse
Sneider
 
Wie gesagt war nicht meins. Es wurde zur Reparatur eingeschickt und diese wurde kostenfrei durchgeführt. Was ich ausdrücken wollte: die Teile sind sofern man nicht mit roher Gewalt drangeht erstaunlich robust.
 
[*]Sind die kleineren Pionier (Alox) Messer trotz ihrer Größe robuster als die größeren 111 mm Modelle?

Davon gehe ich mal entschieden aus. Die Werkzeuge, vor allem die Schraubenzieher und die Zange, meines 91mm Swiss Champ habe ich viel öfter und vor allem härter benutzt, als die an meinen 111ern (Schieber) zusammen. Und der Schraubenzieher/Flaschenöffner restet sogar in einer mißbrauchsfreundlichen Zwischenstufe bei 90° ein und hat einer breitere Klinge für mehr Hebel an fetteren Schrauben. Trotzdem habe ich das Ding erst nach ~20 Jahren zur Überhohlung in die Alpen geschickt und dabei waren Platinen, Nieten und Federn immer noch weniger ausgeleiert als bei meinen beiden zuvor eingeschickten 111ern. Bei den Pionier/Alox dürfte das noch mehr gelten als bei den 91ern, denn die, die ich davon in der Hand hatte, machten einen vergleichsweise noch stabileren Eindruck bei unwesentlich längeren "Hebeln" als die 91er.
Ist aber wie schon gesagt wurde an sich egal, weil man die alle ggf. wieder generalüberholt kriegt.

Snider schrieb:
Sowas dann auf "Garantie" einzuschicken finde ich dann eher daneben. Ist meine Meinung.
Das muß man auch gar nicht tun, wenn man die einfach einsendet (das Hin-Porto zu übernehmen ist für mich dann Ehrensache) und nett um Überhohlung wg. Abnutzung durch gnadenlosen Gebrauch ggf. gegen Rechnung bittet, kriegt man ein fast neuwertiges aus Kulanz (oder besser Produzentenehre) wieder, das aber i.d.R. immer noch erkennbar "Dein" Messer ist. Und zwar für lau. Bei einem 111er SwissChampXL mit den durch längeres EDC-Tragen am Gürtel sämtlich lädierten Alu-Platinen kann wie bei mir anno 2006 sogar noch ein netter Brief beiliegen, wie sehr man sich immer freue, wenn man solche Exemplare mit Tragespuren sehe, weil es offensichtlich eine erquickliche Zahl an (voll bekloppten?!) Kunden gäbe, die sowas wirklich führen. Die Victorinoxini sind so cool & geil, die machen das einfach, "Garantieanspruch" hin oder her! :D
 
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93 mm (Pionier) hatte ich bisher nur in der Hand, nicht im Dauergebrauch. Ein Verwandter hat über viele Jahre nur so ein Messer benutzt, und das täglich. Im Garten, beim Wandern, beim Heimwerken. War nicht kaputt zu bekommen. Die Klinge hatte ihre Gebrauchsspuren, aber das ist ja nicht das Thema.
Die 111mm Linerlock machen schon einen recht stabilen Eindruck. Zumal der Schraubendreher / Kapselheber ebenfalls mit dem Liner verriegelt.
Bei - durch Unterdruck - festsitzenden Schraubverschlüssen von Konservengläsern lässt sich der Deckel problemlos lockern. Das würde ich mich mit einem 91mm nicht so trauen. Die 93mm sollten da auch nicht zicken.
Welches Modell stabiler ist, kann ich nicht beurteilen.

Die 111mm Linerlock werden eigentlich für den robusten Einsatz beworben; siehe diverse Modelle für "Draußen" / Hobby. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das neue Soldatenmesser im Vergleich zum alten Modell deutlich schwächer konstruiert ist.

Ich freue mich auf jeden Fall über eine längere, verriegelbare Klinge und einen ebenso feststellbaren Schraubendreher, der im Vergleich zu den 91 mm Modellen auch größer dimensioniert ist.

Grüße

greycap
 
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