Untersuchung zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Messern

danki

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Habe gerade zufällig dies gefunden,- Sehr umfagreich. Dissertation zur Erlangung des Doktortitels, angenommen von: Georg-August-Universität Göttingen, Philosophische Fakultät, 1994-02-09. Falls es für jemanden von Interesse ist:

URL der Dissertation: http://webdoc.sub.gwdg.de/diss/2002/holtmann/index.html

Auswertung von 1300 Messern aus deutschen, niederländischen, skandinavischen, baltischen; nordrussischen und polnischen archäologischen Ausgrabungen, die über ein eigens dafür entwickeltes Klassifizierungsmodell von Klingen- und Griffformen erfolgte. Ausgewertet wurden Maße, Formen, Verzierungen und Marken. Die Ergebnisse werden zunächst in Diagrammen dargestellt und im beschreibenden Teil der Arbeit ausführlicher diskutiert. Die Entwicklung der Griffkonstruktionen und ihrer damit einhergehenden Formen werden exemplarisch dargestellt. Dabei wird besonders auf das Auftreten und die Verbreitung der Griffzungenkonstruktionen eingegangen, als Beispiel einer technischen Innovation mit römisch-kaiserzeitlichen Wurzeln, die im späten Mittelalter ihre Hochblüte erreichte. Verzierungselemente an Griffangel- und Griffzungenkonstruktionen werden als Übersichten getrennt nach Materialien sowie in besonders aussagekräftigen Einzelbeispielen näher spezifiziert dargestellt. Mittelalterliche Personendarstellungen auf beinernen Vollgriffen (Hilzen) oder die zeitgleiche Griffplättchentechnik als Beispiel einer auf Metall basierenden Verzierungsart werden in ihrem historischen Kontext behandelt. An Messerklingen werden Verzierungselemente und Marken separat diskutiert. Die Verteilung verschiedener Gruppen von Klingenformen innerhalb unterschiedlicher Fundorte ist ein Versuch, soziologische Bedingungen in offenen und geschlossenen bzw. befestigten Siedlungen unterschiedlicher Regionen an Beispielen der materiellen Kultur nachzuzeichnen. Nach Exkursen zu völkerwanderungszeitlichen Messern und Falt- oder -Klappmessern wird abschließend zu den Themen Herstellungsverfahren und Funktionszuweisung Stellung genommen, wobei das Messer als archäologische Quelle in naturwissenschaftlichen /(metallurgischen) Analysen ebenso dargestellt wird wie im Vergleich mit kunsthistorischen / (bildlichen) Quellen bzgl. einer Annäherung an Aussagen zu Funktion und Gebrauch im Untersuchungsraum.

Hoffe die Kategorie passt so.
 
Hallo danki,

ich find es interessant und werde heute Abend mal reinschauen, vielleicht kann man ja wieder ein bissl Wissen mitnehmen. Danke für den Link!

Grüße knifefaan
 
Mal wieder eine akademische Fleissarbeit höchsten Ranges... nichtssagende Statistik auf fast 600 Seiten... und da wo es spannend wäre, nämlich bei der Herstellungsmethode, wird ein Mist verzapft, dass es einem die Socken auszieht:

SEITE 494:
Die aufwendigste Art, eine Messerklinge aus weichem Schweiß- oder Schmiedeeisen zu härten, um vorzeitigem Verschliff vorzubeugen, besteht in der Aufkohlung (Vermehrung des Kohlenstoffanteils), die die Klinge zwar härter, aber auch starrer und damit bruchanfälliger macht. Um der Bruchgefährdung vorzubeugen, kann die Klinge anschließend thermisch behandelt werden. Sie wird je nach Anforderung so
weit erhitzt, daß der Kohlenstoff in bestimmten Partien der Klinge, in der Regel in den äußeren Schichten, wieder verbrennt. Dieser Prozeß wird durch abschließendes schockartiges Löschen der Klinge beendet....
 
Die Erwartung das dies Wissen vorhanden ist habe ich schon mal nicht. Die Bilder und das zusammensuchen ist schön, den statistischen teil naja, überfliegen und liegen lassen ist mein Motto :D
 
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