Upgrade meiner Messer und Schärfmittel

Wackelpudding

Mitglied
Beiträge
2
Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für die zahlreichen, informativen Beiträge in diesem Forum. Man kann sich hier total verlieren (im positiven Sinne)!

Geht es um eine Neuanschaffung oder Erweiterung eines Sortiments? Bei Erweiterung bitte angeben, welche Messer vorhanden sind.
Insgesamt möchte ich meine Messer austauschen und erweitern. Aktuell habe ich drei Thomas Messer (Kochmesser, großes Santoku, Petty) aus einer ehemaligen Real-Treuepunkteaktion und ein älteres, kleines Santoku von Aldi.

Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
Privat

Für welche Aufgaben ist die Neuanschaffung gedacht (z.B. Fleisch schneiden/parieren, Gemüse putzen/schneiden, Fisch filetieren etc.)?
Hauptsächlich Gemüse & Tofu, Tempeh etc.

Bevorzugte Schnitttechnik (z. B. bei Kochmesser > Wiegeschnitt, Druck- und / oder Zugschnitt, Choppen etc.)
In der Regel Druckschnitt, teilweise auch Zug- oder Wiegeschnitt; Choppen bisher gar nicht.

Rechtshänder oder Linkshänder?
Meine Partnerin ist Rechtshänderin und ich bin Linkshänder und eher der Hauptnutzer der Messer.

Welche Schneidunterlage (Material, Größe) wird verwendet?
Die neuste Anschaffung ist ein Stirnholz Schneidebrett Nussbaum in der Größe 56 * 40 * 5 cm. Ggf. werde ich noch ein zweites, kleineres Brett aus Eiche besorgen, da es auch sehr schön ist und wir teilweise zu zweit in der Küche schnibbeln. Die alten Bambusbretter habe ich bereits entsorgt.

Welche Messerform / -stil soll es werden?
Ich würde gerne japanische Messer im traditionellen Stil (Wabocho) testen. Dazu gibt es keinen objektiven Grund, vielmehr fasziniert mich seit meiner Kindheit Japan und so kann etwas Japan in unserer Küche Platz finden.

Welche Bauform und ca. Länge?
Im ersten Schritt würde ich gerne mein Kochmesser (ca. 20 cm), welches ich primär nutze, oder das Santoku austauschen und anschließend das Petty. Wenn ich das passende Equipment zum Schärfen und Scharf halten besitze und Übung damit habe, würde ich gerne ein „hochwertigeres“ Nakiri erwerben.

Welcher Stahl? Rostend, Rostfrei, Semi-Rostfrei? Monostahl, laminierter Damast?
Hierzu habe ich keine Präferenz.

Welches Budget für das/die Messer steht zur Verfügung?
Eigentlich wollte ich „nur“ ein Nakiri um die 150 € kaufen und bin dann tiefer im Thema Messer eingetaucht und versuche nun ganzheitlich meine Ausstattung zu überdenken.

Deshalb ist nach neusten Erkenntnissen meine Überlegung zusätzlich im ersten Schritt das culilux KYOTO Santoku oder Gyuto inkl. Mikrofase zu kaufen, daran das Scharf halten und ggf. Schärfen zu üben und mich danach einem Nakiri zu widmen.

Bezugsquelle? Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, International?
Eher Versandhandel, ggf. auch lokal wenn es einen empfehlenswerten Händler im Raum Mönchengladbach, Krefeld, Düsseldorf gibt.

Gibt es schon ein / mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Neben den oben genannten Messern aus der KYOTO Serie hatte ich als Nakiri bis jetzt das Tsunehisa Ginsan Nashiji Nakiri im Blick, wobei es auch noch eine SLD-Version gibt, bzw. auch das Tsunehisa AS/S Migaki Nakiri. Nun habe ich im Forum diverse Nakiri-Threads gefunden, durch die ich mich aktuell noch durcharbeiten.

Alle Messer werden stumpf. Wie möchtest du es Instandhalten? Schärferfahrung / Schleifequipment vorhanden (welches)? Welches Budget steht für eine Anschaffung zur Verfügung?
Aktuell nutze ich primär den EICKER Professional Wetzstahl oval MicroFeinzug 30cm. Zusätzlich besitze ich noch das Messer-Schärf-Set, 3-teilig, 6cm breiter Korund 220/400 (240/1000JIS)+ Leder + Polierpaste, welches ich aber länger nicht mehr genutzt habe. Zuletzt war ich mit meinen Messern beim Messerschärfer auf dem Markt, aber nicht so wirklich zufrieden mit dem Ergebnis, weshalb ich beschlossen habe mich wieder selbst dem Schärfen zu widmen.

Aufgrund der einfacheren Handhabung habe ich über den Horl 3 in Verbindung mit den dazu passenden feinen Schleifsteinen nachgedacht. Aufgrund der hohen Gesamtkosten bin ich zum Tormek T-1 gekommen, welcher aber auch Nachteile in Form der „groben“ Diamantscheibe und dem hohen Abtrag hat.

Aus diesem Grund bin ich wieder am Anfang und denke darüber nach, das Schleifen mit den Steinen weiter zu üben und die Steine passend zu den künftigen Messern zu erweitern bzw. auszutauschen.

Unschlüssig bin ich noch, ob ich für das Scharf halten zwischendurch am ehesten einen Keramik Wetzstab, ein Abziehleder (+Polierpaste) oder einen feinen Schleifstein nutzen soll.

Zusammengefasst würde mich interessieren, was ihr davon haltet, erst mit den culilux Messern zu starten, danach das Nakiri (hier auch gerne eine Empfehlung) zu erwerben, ob meine Schleifsteine und der Eicker noch dazu passen, ob ich ggf. weitere / andere Steine benötige und wie ich am Besten das Scharf halten angehe, wofür ich bis jetzt den Eicker Wetzstahl genutzt habe.

Vielen Dank vorab und einen schönen Abend!
 
Hausaufgaben haste ja gemacht ;)

Culilux ist eine gute Idee, ob Gyuto oder Santoku kannst du ja gemeinsam mit deiner Partnerin ausmachen. Zum Druckschnitt passt in dem Fall beides, fürs Wiegen wäre das Gyuto besser. Geeignet für Rechts- und Linkshänder sind beide. Wenn meine Frau zu größeren Messern greift, dann immer zu den Culiluxen.

Mit dem Zischestein kann man arbeiten, die sind schon okay, aber sehr, sehr hart gebunden und müssen halt gewässert werden. Da könnte ein Wechsel sinnvoll sein - oder auch nicht unbedingt - warum hast du denn aufgehört, ihn zu verwenden?

Zum scharf halten hast du einen brauchbaren Wetzstahl für das Culilux und deinen bisherigen Messerbestand. Erweiterungen kannst du dir überlegen, wenn klar ist, ob und vor allem welche weiteren Messer wie das Nakiri hinzukommen.
 
Willkommen im Forum!

Die beiden Tsunehisa-Serien empfehle ich gerne, für das Geld ein schöner Einstieg und ziemlich leicht. Zu Culilux Kyoto gehört die Mikrofase dazu, der Werkschliff lässt oft noch zu wünschen übrig. Abseits dessen richtig gute Messer für das Geld. Das Santoku ist im Ganzen etwas bauchiger als andere Marken, im Zweifel würde ich aber aufs Kochmesser setzen. Vielleicht als Set Kochmesser, Petty und mittleres Schneidbrett nehmen? Dann hast du erstmal alles was du brauchst für <100€.
Wenn du bis Oktober warten kannst kommt das Nakiri für die Kyoto-Reihe wahrscheinlich auf den Markt, nur so als Hinweis 😃

Zum Schärfen und scharf halten hast du schon was da, ich würde dir dennoch zum Shapton Pro 2k raten als Erweiterung. Richtig guter Splash&Go Stein der nicht gewässert werden muss, tolles Feedback und Abtrag, der funktioniert auch gut mit deinen bisherigen Messern. Falls es etwas günstiger sein soll, den Skerper Pro 2k (auf Knives&Tools) hatte ich im direkten Vergleich zum Shapton, fand ihn ebenfalls gut.
Für den Fall das du den Zische lieber durch einen Splash&Go Stein ersetzen willst, ein Shapton Pro 1k ist eher Richtung 700-800 von der Körnung her, oder aber ein Suehiro Debado SNE800, der hat 600 JIS. Beide müssen nicht gewässert werden und tragen ordentlich ab, da würde ich aber zusätzlich zu einem feineren Stein raten im Anschluss, da der Stahl es hergibt.

Wie auch schon Valentinian II schon fragte, warum nutzt du den Zische nicht weiter? Lags am Stein oder an der Schleifbewegung selbst?
 
Ich schliesse mich meinen Vorrednern mit der Empfehlung zu den Shapton 1000 und 2000 an, als hervorragenden Finisher freihand den Naniwa pro 3000.
Solltest du mit der Zeit noch mehr wollen, ist das neue geführte System von Simon Herde eine sehr gute, auch preisliche Alternative.
Dann machen vielleicht ein Shapton 8000, mit Slurry angerieben oder ein Suehiro 8000 - der will gewässert werden, ist aber super- Sinn. Habe ich alles selbst in Gebrauch und bringt sehr schöne Ergebnisse.
 
Hallo und Willkommen im Forum.
Username erwähnte ja schon das ein ab ca. Oktober ein Nakiri geben wird bei Cullilux.
Auch gut ist das Masutani VG1 Nakiri. Bei verschiedenen Anbietern zu finden,sollte es dir gefallen.
Schärfausrüstung neu Überdenken? Wenn dem so ist der Shapton Pro 1000/2000 ist eine gute Kombination,Leder hast du ja bereits. Später kannst du immer noch höher gehen.
Auch die Erwähnten Skerper Pro sind gut. Der 1000er will gewässert werden der 2000 ist Splash and go.
Hast du dicken Geldbeutel ist Naniwa keine schlechte Wahl. Kombination 600/2000 oder 800/3000. Danach aufs Leder und fertig, wobei die Preise mittlerweile dafür schon nicht mehr Gerechtfertig sind was Naniwa anbelangt bei gewissen Anbietern.
Zu erwähnen währe noch das Schärfsystem von Simon anstelle der Tormek. Infos hier im Forum.

2 Möglichkeit:
Du behälst deinen Zische schaffst dir eine Atoma 400 an zum Anreiben sowie zum Planen der Steine und gehst danach auf höhere Körnung.
Der Zische entspricht einer Körnung von 1000 Jis. Danach auf Suehiro Ouka oder Rika. Bei müssen gewässert werden. Gibt es Bei Hiomakivi oder Meesterslijpers.
Auch bei Meesterslijpers gibt es nun den Kazoku Prestige 6000, auch die Kombination Prestige 1000/6000 ist gut. Der 1000 muss kurze gewässert werden,der 6000 ist Splash and Go.
Nun hast die Qual der Wahl. Kommt darauf an was dir eher zusagt bzw. was die Finanzen sind.

Ach ja: wenn du was besonderes haben möchtest Ikyu Shin Nagura 1000/3000

Bei allen Steinen wirst du hier Informationen finden sowie bei den Leuten die sie getestet haben.
 
Als nakiri kannst Du auch das von Herder nehmen, bekommt man sehr scharf, für täglichen gebrauch ausreichend.
Simons system dürfte Dir helfen den winkel besser zu halten.
Die cullilux Messer sind zum üben und kennenlernen der schärfe gut geeignet, aufrüsten kann man danach immer noch.
Eine Atome 400 und 1200 könnte man überlegen, einen naturstein als abschluß auch. Muß ja kein japaner sein, ein BBB oder GBB geht auch.
 
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten! Im ersten Schritt habe ich mir heute Morgen das Culilux KYOTO Gyuto inkl. Mikrofase bestellt und bin sehr gespannt 😊 Es soll morgen sogar schon ankommen.

Warum ich aufgehört habe, den Zischestein zu nutzen, ist eine gute Frage. Damals war ich motiviert und gleichzeitig auch sehr unsicher, ob ich alles richtig mache (vor allem den richtigen Winkel zu halten und auch den breiter werdenden Übergang zur Fehlschärfe zu schärfen). Darauf folgte eine längere Zeit in der privat viel los war. Danach habe ich dann die Ruhe zum wieder reinkommen nicht gefunden. Somit würde ich sagen, dass es nicht am Stein lag, sondern an der Schleifbewegung.

Das Simon Herde System sieht daher sehr interessant aus und könnte mir tatsächlich weiterhelfen, danke für den Impuls!

Die ganzen Steinempfehlungen haben mich ein bisschen erschlagen, aber ich versuche das Mal zusammenzufassen:

Zische behalten/erweitern:
  • Atoma 400 (zum Anreiben und Planen der Steine) ergänzen. Wird auf diesem Stein selbst dann gar nicht geschärft?
  • Shapton Pro 2k/Skerper Pro 2k oder Suehiro Ouka 3000/Suehiro 5000 für den feineren Schliff ergänzen.
Zische ersetzen:
abcdef
Atoma 400
Shapton Pro 1k / Skerper Pro 1kSuehiro Debado SNE800Kazoku Prestige 1000Ikyu Shin Nagura 1000Atoma 1200
Shapton Pro 2k / Skerper Pro 2kShapton Pro 2k / Skerper Pro 2kNaniwa 600/2000
Naniwa pro 3000Naniwa pro 3000Naniwa 800/3000Ikyu Shin Nagura 3000
Shapton 8000 / Suehiro 8000Shapton 8000 / Suehiro 8000Kazoku Prestige 6000BBB/GBB

Hier habe ich mich gefragt, ob ich bei den Varianten a-e keinen gröberen Stein für den Grundschliff/Schneidkantenausbrüche bzw. das Anreiben und Planen der Steine benötige?

Welche Naniwa Steine (c) sind gemeint? Es gibt die günstigeren "Superstone" und den teureren "Chocera Pro".

Würden alle Steine mit dem Simon Herde System funktionieren oder sollte ich, falls ich mir es bestellen würde, von bestimmten Steinen Abstand nehmen?

Fragezeichen habe ich noch beim Anreiben der Steine bzw. Slurry, aber dazu werde ich das Forum noch etwas durchforsten.

Insgesamt wäre es wahrscheinlich sinnvoll den Zischestein erstmal zu erweitern und ggf. später bei Bedarf durch ein anderes Modell zu ersetzen.
 
Glückwunsch zur Kyoto-Entscheidung! Du wirst hoffentlich nicht enttäuscht sein.

Es gibt von DMD Tools eine günstige Diamantplatte im großen Format (250mm Länge) zum Anreiben, Planen und bei Bedarf zum Grundschliff. Ich habe die 150/400 vor zwei Jahren im großen Fluss für <25€ gekauft, die funktioniert heute noch einwandfrei, und da sind einige Messer drauf geschliffen und teils sogar ausgedünnt worden drauf. Würde ich statt einer Atoma aktuell empfehlen, die 400er Seite hab ich sehr häufig für den Grundschliff benutzt für abgerockte Solinger.

Zu den Steinen, ich hab die Kazoku Prestige 1k und 6k bei mir zu Hause und werde die Tage ein Review dazu schreiben. Kurzum, den 1k würde ich nicht nehmen (Soaker), stattdessen einen Shapton 1k (700-800 JIS) oder Suehiro SNE800 (600 JIS) und den Shapton Pro 2k (genialer Stein!), dann hast du eine gute Kombination und beide sind Splash&Go.
Wenn dir Wässern und Trocknen nichts macht, dann kannst du auch einen Ikyu Shin Nagura 1k und 3k nehmen. Der 1k ist etwas sandig vom Schleifgefühl her, trägt aber ordentlich was ab, fühlt sich gröber an als er tatsächlich ist. Der 3k ist ein absolut toller Stein, im direkten Vergleich zum deutlich teureren Naniwa Pro 3k würde ich den jederzeit vorziehen, insofern einem 2min Wässern und ein paar Stunden trocknen nichts macht. Das Feedback ist spürbar besser.
Die beiden Suehiro Ouka 3k und Rika 5k müssen länger gewässert werden und trocknen entsprechend lange, ich glaube hier gibt's gute Alternativen zu mittlerweile. Kenne beide Steine aber nicht, ich mag Soaker nicht so gerne, deswegen würde ich den Kazoku Prestige 1k oder Skerper Pro 1k nicht empfehlen (150ml bzw 100ml Wasseraufnahme...)

Ich würde an dieser Stelle mit den Steinen vorerst aufhören (Shapton Pro 2k/Naniwa Pro 3k/Ikyu Shin Nagura 3k) bis du das Schleifen und den Winkel treffen richtig gut beherrschst. Die damit erreichbare Schärfe ist für die Küche schon absolut Klasse, mehr braucht man eigentlich nicht, wird schärfer als so mancher Werkschliff.
Wir wären aber nicht das Messerforum wenn es keine Empfehlung für "danach" gäbe 😁. Um überhaupt aber einen Nutzen davon zu haben muss der Stahl es hergeben (macht der NC62 von Culilux) und du musst den Winkel gut treffen, sonst schleift man sich Facetten an die Schneide.

An Steinen hatte ich 2 Jahre den Shapton Pro 8k als Endstein zu Hause, kürzlich wurde dieser aber ersetzt. Nicht weil der Stein schlecht ist, im Gegenteil, absolut Splash&Go, trägt eher ab wie ein 6k, Politur geht schon ins spiegeln über, aber er setzt sich leicht zu und das Feedback ist sehr gering. Da ich in den letzten Wochen über 20 Steine in verschiedenen Körnungen (viele um ~1k, Naniwa 3k+Ikyu 3k und einige um ~6k) zum Testen und Vergleichen bei mir hatte konnte man schön sehen was andere Steine besser oder schlechter machen im jeweiligen Bereich. Kurzum: Ich würde den Kazoku Prestige 6k empfehlen. 100% Splash&Go, tolles Feedback, setzt sich 0 zu (abspülen und maximal mit dem Finger reiben und der Stein ist sauber), nicht zu hart (wie Shapton 8k) und nicht zu weich (wie ein Arashiyama 6k), Abtrag ist ganz ok, auf Augenhöhe zu den anderen genannten. Für 55€ echt toll was Meesterslijpers da von Imanishi anbietet. Hier mein Kyoto auf dem Stein geschliffen.

Der eigentliche Ersatz für den Shapton Pro 8k ist für mich aber der Ikyu Shin Nagura 6k geworden. 100% Splash&Go, richtig tolles Feedback, starker Abtrag für 6k, Ergebnis toll, einziger Nachteil, man sollte mit einem Nagura den Stein kurz danach sauber reiben, neigt ein wenig zum Zusetzen, geht aber wirklich schnell weg.
Den linken Stein will Meesterslijpers bald in den Verkauf schicken, ich bin gespannt wie sie ihn angeben. Für mich ist es eher ein 5k, ebenfalls 100% Splash&Go, Abtrag schneller als der Kazoku Prestige 6k, Feedback geringer als die anderen beiden aber ok, nutze ich derzeit gerne für Touchups. Für Systemschleifer sicher sehr interessant, Freihand aber ebenfalls ganz gut der Stein.
 
Den Stahl der Culilux Kyoto-Serie kann man mit einem guten Grundschliff und einem Dick Saphir sehr lange sehr scharf halten.
Das wäre meine Empfehlung für den Küchenalltag.

Für den Grundschliff würde ich für den Anfang keine neunen Steine, sondern Simons System kaufen. Da reicht zum Üben dein Zische völlig aus.
Wenn du dann zu Höherem strebst, kannst du in die Welt des Gerölls eintauchen.

Alternativ - wenn es ums Kochen und nicht ums Schleifen als Hobby geht: Tormek T-1.
 
Die Steine von Zische sind gut. Mit den Steinen solltest Du Deine Messer ausreichend scgarf bekommen.
Klar gäbe es Upgrades (die hier schon vorgeschlagen wurden). Ich würde auch erst einmal bei Deinem Zischestein bleiben und üben. Herausfinden, ob Du überhaupt bei Steinen bleibst. Du schreibst ja selber, es hapert mehr an der Technik als am Stein. Ein teures Upgrade bringt ohne die richtige Technik keinen Mehrwert.

Ich würde Dir - sofern Du erst einmal bei Deinem Zische bleibst - noch den MissArka Ultra F1.000 von Zische ans Herz liegen. Kostet ca. 30€ und rundet Deinen 220 / 400-Stein (FEPA) nach oben ab.
 
Moin,

Wenn du dich für ein geführtes System mit Banksteinen entschieden hast, könnten vielleicht die folgenden Ideen für dich nützlich sein. Ich habe mich in den letzten Tagen damit beschäftigt, einen Prozess auf der Basis von Simons System auszuprobieren, der minimalistisch ist. Minimalistisch soll bedeuten:
  • Der Prozess soll schnell sein und sichere Ergebnisse bringen.
  • Man verwendet möglichst wenige Steine (konkret: 2), einen groben und einen feinen.
  • Die Steine sollten ohne viel Vor- und Nachbereitung verwendet werden (also Splash-and-Go sein).
  • Die Steine sollten minimalen Pflegeaufwand haben, also möglichst nie oder sehr selten abgerichtet werden müssen.
Konkret besteht der Prozess aus drei Schritten:
  1. Anlegen der Schneide auf einem groben Stein mit viel Druck in einem Winkel von 15 ..16 Grad. Hier schleife ich auf beiden Seiten, bis ein Grat fühlbar ist.
  2. Entgraten auf dem groben Stein durch wechselnde Züge gegen die Schneide mit leichtem Druck auf dem groben Stein.
  3. Anschliff einer Mikrofase in einem 1,5 .. 2 Grad steileren Winkel durch wechselnde Züge gegen die Schneide mit leichtem Druck auf dem feinen Stein.
Da es gut funktionierte und sehr schnell zu scharfen Schneiden führte, habe ich einfach mal sämtliche Messer im Haushalt so durchgeschärft, etwa 50. im Ergebnis bin ich ziemlich begeistert von der Einfachheit und der Qualität der Ergebnisse.

Zu den verwendeten Steinen. Generell ist die Wahl der Steine bei Einsatz eines Systems nicht so kritisch, denn das Feedback des Steins ist nicht mehr wichtig für die Steuerung des Schleifvorgangs und es ist auch nicht so problematisch, wenn ein Stein etwas langsamer ist, denn mit System geht der Schliff generell schneller (weniger Züge) und mehr Züge vergrößern auch nicht den Winkelfehler wie beim Handschliff. Konkret habe ich als groben Stein eine Atoma 600 eingesetzt und als feinen Stein einen Venev 0-1, aber auch Shapton Pro 8000, Shapton Pro 12000, einen Thüringer Schiefer und einen Belgischen Brocken, alles funktionierte.

Beim groben Stein wäre es mir wichtig, einen Stein zu haben, der nicht oder nur sehr selten abgerichtet werden muss. Erste Wahl wären da galvanisch gebundene Diamantplatten oder harzgebundene Diamant- oder CBN-Platten. Für den feinen Stein wäre das zwar auch gut, ist aber nicht so wichtig, denn wenn man nur Mikrofasen damit schleift müssen sie nur sehr, sehr selten abgerichtet werden. Konkret wären meine Wahl für grob eine Atoma 600 oder Vergleichbares von anderen Qualitätsherstellern. Die verbreitete 400er geht vermutlich auch, konnte ich aber noch nicht testen. Für fein fände ich eine harzgebundene DMD 12000 optimal, die ist preiswert und hat sich bei uns über Jahre sehr bewährt, gibt es aber nur bei Alibaba. Alternativ jeder andere feine Stein, etwa ein Shapton 8000 oder was halt da ist.

Bei meinen Messern habe ich typischerweise 10 bis 15 Züge je Seite auf der Atoma 600 gebraucht bis zum Grat, dann wieder ca. 10 mit mehrfachem Seitenwechsel zum Entgraten, dann 10 bis 15 Züge für die Mikrofase. Optional noch 2 oder 3 mal über ein Leder, um Gratreste sicher zu entfernen. Bei sehr stumpfen Messern, dicken Schneiden oder schwierigen Stählen braucht es evtl. im ersten Schritt ein paar Züge mehr, aber Diamantschleifmittel sind bezüglich der Stähle bemerkenswert unkompliziert und kommen auch mit hochlegierten Karbidmonstern gut klar.

Dieser Prozess ist m.E. fast so schnell und einfach wie die Tormek, ist aber deutlich flexibler. Wenn man eine sehr feine Schärfe („Angeberschärfe“) erreichen möchte, kann man noch superfeine Poliersteine, Lapping Film, Diamantleder oder was auch immer nachschalten. Dank der Winkelführung des Systems geht das alles schnell und sehr ergebnissicher.

Die klassische Variante einer Steinprogression mit drei oder mehr Steinen geht natürlich auch immer mit einem System. Dieser Ansatz ist nur eine mögliche Variante unter dem Motto „Reduce to the Max“ ;).

Viele Grüße
Cybernikus
 
Mir wurde bei den Steinen der Suehiro Rika 5k empfohlen. Durfte heute wieder ran und er ist fantastisch. Schnell, tolles Feedback und danach braucht es eigentlich nichts, außer es ist noch gewollt.
Bzgl. Grundschliff, hab hier einen Naniwa Chosera 1k und 2k, benutze fast nur den 2k. Die Atoma nehme ich nur zum Planen, aber musste auch noch nichts wirklich grobes ausbessern

Als option G würde ich Shapton 2k und Rika 5k anbieten, dürfte auch mit am günstigsten sein.

Wenns aber was schickeres um den gleichen Preis als den Rika gibt, also Splash & Go, dann ist das wahrscheinlich eine idealere Empfehlung.

Bin auch noch nicht lange dabei, aber vielleicht hilft ja die Meinung eines Neulings einem anderen Neuling :)
 
Zurück