Urlaubsmesser

fshamburg

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Hallo
Hier ein landestypisches Klappmesser aus Sardinien. Griff ist aus Hammelhorn (Gibt es da einen eigenen Begriff?), Stahl keine Ahnung. Der Verkäufer wies bezüglich der Qualität des Messers auf die Anzahl der Nieten und die Gravur der Backen hin, das würde es von Touristenware unterscheiden. Vielleicht kann Pitter etwas zur Tradition dieser schlichten und schönen Messer sagen?
Welche regional typischen Messer habt Ihr von Euren Reisen mitgebracht? Wenn möglich bitte Bilder. Und kurze Reiseangaben. Bei mir war es eine Motorradtour: Lörrach, Genua, Ostküste Korsika und Sardinien; zurück über die Westküsten.
Gruß Frank
 

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naja, recht viel kann ich dazu auch nicht sagen. Das Ding ist ein Resolza, sowas trägt jeder sardische Bauer und Hirte seit Generationen mit sich rum. Da macht sich schon keiner mehr Gedanken, wo die Tradition herkommt, das ist halt so.
Üblicherweise werden die alle handgemacht, Messermacher für solche Messer gibts in jedem größeren Dorf. Die Machart ist eher "robust" :), das interessiert aber auch keinen weiter, weil die Messer eh permanent im Gebrauch sind.

Verwendet werden die Teile für alles, Drahtschneiden, Salami schneiden, Schlachten, Ausnehmen, Grillen, Essen. Alles bis zur Größe von Schaf/Ziege kein Problem. Ob für Wildsäue andere Messer genommen werden, weiss ich nicht, da war ich immer nur beim Grillen, nicht beim Schiessen dabei :) Aber ich glaubs eher nicht. Eher noch ein altes großes Küchenmesser fürs Grobe. Da wird einfach kein Geschiss rum gemacht. Da das Ding keinen Lock hat, traditionell auch keine Rückenfeder, sollte man damit umgehen können.

Stahl wird wahrscheinlich irgendein 0815 Inox Rostafrei :steirer: sein. Zumindest habe ich bei aktuellen Messern nichts anderes gesehen.

Wegen der Touristenware. Alles was ich bisher an Touri Ware gesehen habe - das ist das, was auf den Märkten bilig verkauft wird, hat genausoviele Nieten. Aber das Zeugs stammt irgendwoher, nur nicht aus Sardinien/Italien.
Wo hast Du Deines gekauft? Das ist ziemlich sicher ein echtes Stück, gestempelten Schund hab ich bisher nicht gesehen.

Was hast Du bezahlt? Die Preise gehen so von 50EUR für Standardware bis um die 100EUR. Das sind dann die ein bischen hübscher verarbeiteten. So wie deines,mit ein bischen Schnickelschnackel auf der Zwinge. Teurer geht auch, siehe <http://www.fogarizzu.com/Inglese/coltelli_frame_main.htm>. Nebenbei, wenn ein Messer aus Pattada kommt, zahlt man Pattada Aufschlag, ist das Solingen Sardiniens.

Nochwas. Bekanntermassen sind die Gesetze, was das Tragen in Italien angeht, erstens restriktiv, und zweitens legens Polizeibeamte oft nach Gutdünken aus. Dieses Märchen von der Klinge, die nur eine Handbreit lang sein darf, ist unausrottbar. Aber die resolzas haben keinen Menschen interessiert. Das ist keine Rechtssicherheit, aber - wie überall - sind traditionelle Messer eher deeskalierend, als ein 4" tactical Dingsbums.

Grüße
Pitter
 
Hallo,
ich bin neu hier, und so ein ähnliches Urlaubsmesser hab ich mir auch aus Sardinien direkt aus der Werkstatt mitgenommen, allerdings ist der Griff ein einziges Stück Mufflonhorn. Hersteller Francesco Puceddu Arburesa. Eine Übersicht gibt's bei www.arburesa.it Da gibt's auch Bilder von verschiedenenen Variationen. Hab ich irgendwann rausgegoogelt, weil der Name in der Klinge eingeschlagen war und ich es hinterher doch genauer wissen wollte. Kostenpunkt 35 Euro.
Der Seite nach ist das Material das sie dort verwenden 420 c 053. Nachtrag: der Hersteller deines Messers ist Vittorio Mura, Viale Azuni 29, 09075 Santu Lussurgiu. Er stellt Gebrauchs- und Sammlermesser her u.a. auch aus Damast. Kannst also davon ausgehen, dass der falls er Mist verkaufen würde, nicht seinen guten Namen draufschreiben würde.

Stangl
 
Zuletzt bearbeitet:
Gekauft in Cagliari bei einem Eisenwarenhändler, Preis ca. 60,- €.
Danke für die Infos.
Gruß Frank
 
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