UV Strahlung?

Günther

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Im Buch "Mokume Gane" von Steve Midgett wird empfohlen, bei der Arbeit mit Gasschmiedeöfen eine UV- Schutzbrille zu tragen, um der Bildung von grauem Star vorzubeugen.

Ist der Mann einfach übervorsichtig, oder wie haltet Ihr das?
 
Ich bin kein Experte, aber ich habe noch nie davon gehört, dass Propan Flammen einen (gefährlich) hohen UV-Anteil haben. Auch habe ich schon viele "Professionelle" gesehen, die keine Schutzbrille trugen (bzw. noch nie einen 'mit').Bei Acetylen/Sauerstoff sieht das anders aus, da die Temperatur hier deutlich höher ist.
Eigentlich glaube ich auch nicht, dass Steve Midgett wirklich eine Brille trägt. Auf dem Foto hat er jedenfalls keine auf und die Begründung, dies sei wegen des Blitzes des Fotoapparates, erscheint mir doch etwas an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht kam die Anregung von der Rechtsabteilung des (amerikanischen) Verlages, die Angst vor Klagen hatte...

Gruß, Jan.
 
UV-Strahlung

Auf der Seite von Ron Reil wird eindringlich auf die UV-Belastung bei der Arbeit mit Gasessen hingewiesen.
Ich selbst benutze eine leicht getönte Schutzbrille von Conrad-Elektronik.
Nicht wiel ich übervorsichtig bin, sondern wiel ich schon deutliche Probleme mit meinen Augen hatte.
Immer wieder mal einen leichten Sonenbrand hatte ich auch schon.
Da ich hauptsächlich Damast in der Esse macht, ist die Abstrahlung auch relativ hoch.

Detlef
 
Meine Erfahrung (ohne wissenschaftlichen Hintergrund):
1. "Sonnenbrand" - und nicht einmal wenig...
2. Neigung zu "verblitzten" Augen - wie beim E-Schweissen

Also nutze ich Sonnencreme und beim Damstschmieden - was ich meistens in der Gasesse betreibe - eine Schweisserbrille, wenn ich länger in die Esse schaue. Es gibt für € 15,- eine mit Klappgläsern. Praktisch, wenn man auch mit der Flex arbeitet oder sich beim Feuerschweissen schützen will.
 
Also ich würde auch auf jeden Fall zu einer Schutzbrille raten, vor allem beim Feuerschweißen.
Erst mit der Schweißbrille erkennt man richtig, wenn das Borax das Kochen anfängt und die Temperatur zum schweißen stimmt.
Ich verwende allerdings auch nur zum Schweißen eine Brille. Beim Schmieden ist die Temp. ja etwas niedriger und man schaut normalerweise nicht so viel in den Ofen

Survivor
 
UV Strahlung

Eine Brille ist auf jeden fall erforderlich. Sicherlich kennen die meisten
von Euch den Begriff "Gießerstar". Eine Augenkrankheit die man sich
beim Umgang mit glühenden Metall, sei es beim Autogenschweißen,
in der Metallurgie oder eben beim Schmieden holt. Gruß Dietmar
 
mich würde dabei interessieren, wie das die leute machen die jeden tag schmieden(z.b. Markus Balbach, Jürgen Schanz, etc.)... was habt ihr mit dieser thematik für erfahrungen? habt ihr ebenfalls diese schutzbrillen?

ich bin zwar kein "vielschmied" aber bisher hatte ich noch gar keines der probleme... auch nicht wenn ich 3-4 tage hintereinander geschmiedet habe...aber das ist sicher kein maßstab

kurz um: ab wann wirds kritisch ?
(abgesehen davon dass es ohnehin besser wäre eine solche brille zu tragen...)

Gruß daniel
 
Schutzbrille

@scarpey Wenn du eine normale Sicherheitsbrille trägst, hast Du schon einen UV-Schutz für die Augen.
Von Markus Balbach, weiß ich , das er eine spezielle Schutzbrille benutzt.
Sie ist für den bereich der Glasverarbeitung vorgesehen.
Deise Brille filtert nicht nur UV sondern auch IR-Strahlung die ebenso schädlich für die Augen ist.
Darüber hinaus ist bei eintspechendem Gebrauch, das Kohlefeuer lange nicht so belastend für die Augen, wie eine Gasesse.
Hat man genügend Kohle über dem Werkstück und dem wirklich hellen Bereich, leiden die Augen nicht so stark.

Detlef
 
Eine Schweißbrille Stundenlang zu tragen und dabei noch schwer körperlich zu arbeiten stelle ich mir recht unbequem vor.

Wenn´s aber nicht anders geht... :rolleyes:

Kann jemand Bezugsquellen für die speziellen Brillen nennen?Ich mein jetzt nicht die normalen Schweißbrillen, die sind ja recht schwer.Wäre toll, wenn´s da was bequemeres gäbe. :D
 
Hallo Günter

ich benutze eine Schutzbrille von Conrad Elektronik.
Ist eine Brille aus Kunststoff und dementsprechend leicht.
Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen: klar, getönt und gelb gefärbt. Alle Ausführungen bieten einen nahezu 100%igen Schutz gegen UV-Strahlung.
Ich selbst verwende die getönte Version.

Detlef
 
Ich schmiede zwar nur 2-3mal im Jahr, kann aber jedem eine schutzbrille empfehlen, nicht nur wegen funken und splittern, sondern auch wegen der richtigen wärmeverteilung im Schmiedegut, bei einer leichten tönung kann man sehr gut den punkt erkennen, an dem das schmiedegut selbst zum glühen kommt.

Ansonsten schleife ich in der Arbeit sehr viel Freihand, da verwende ich eine gelb getönte Schutzbrille, die verstärkt den kontrast und schütz die Augen und spahrt Zeit, ich spreche aus erfahrung, der tag ist gelaufen, wenn splitter ins Auge fliegt.....


Schöne Grüße, David
 
Eukalypt schrieb:
...der tag ist gelaufen, wenn splitter ins Auge fliegt.....

Möglicherweise nicht nur der Tag!!!

Seit ich den Gesichtsschirm von Schmerler habe nutze icn nur noch den. Gerade als Brillenträger finde ich das angenehmer als eine Schutzbrille. Ausserdem wird das ganze Gesicht geschützt.
Eigentlich gibts damit nur ein Problem: Wenn man mal eben den Staub wegblasen will und der Schirm plötzlich beschlägt...
 
UV Schutz oder nicht?

Morgen zusammen,

Wenns um den UV Schutz geht noch folgendes: Bloßer, klarer Kunststoff ,wie er bei vielen Schutzbrillen verwendet wird, ohne Beschichtung oder entsprechender Tönung filtert UV-Licht eigentlich erstmal gar nicht.
Brillengläser aus Glas schon ziemlich gut.
Fensterglas eigentlich auch schon ziemlich gut.
Normale Kontaktlinsen aus Kunststoff filtern auch nicht. Es gibt aber spezielle mit UV-Schutz.

Gruß MIchael
 
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nicht UV-, sondern IR-Strahlung

Günther schrieb:
Im Buch "Mokume Gane" von Steve Midgett wird empfohlen, bei der Arbeit mit Gasschmiedeöfen eine UV- Schutzbrille zu tragen, um der Bildung von grauem Star vorzubeugen. Ist der Mann einfach übervorsichtig, oder wie haltet Ihr das?

Die Augenschädigungen sind auch im Bereich Keramikherstellung bekannt und heißen dann naheliegenderweise "Töpferstar". Während man heute mit genauen Digital-Pyrometern besser dran ist und nicht dauernd in die Flammen starren muss, war früher die "optische Erfahrung" beim Einschätzen der Temperatur unverzichtbar. Daher ist in diesen Berufen, z.B. auch in Ziegeleien, die Gefahr geringer geworden, zumal man heute außerdem spezielle (tiefblaue) Schutzgläser hat, die zuverlässige Filterung bewirken.

Was den Star auslöst, ist nach meiner Kenntnis allerdings keine UV-Strahlung, sondern die besonders langwellige Infrarot-Strahlung. Eine noch so gute Sonnenbrille wird daher u.U. kein wirksamer Schutz sein.

Freundliche Grüße

sanjuro
 
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Infos über Schutzbrillentypen und EN 170,171, 172 etc

Ich habe gerade einen interessanten und vor allem informativen Bericht gefunden der hier meiner Meinung nach hingehört:

http://www.baua.de/nn_34316/sid_0EA...20Sichtbare_20und_20Infrarote_20Strahlung.pdf

Es geht um Strahlungsbelastungen durch sichtbares Licht und infrarote Strahlung in Arbeitbereichen und Umwelt.
Aufgeführt sind vor allem im Kapitel: 6.Schutzmaßnahmen, die DIN EN Normen die für verschiedene Schutzbrillenarten gelten.

Der Schweissschutz wird über EN 172 abgedeckt.

Der Schutz vor IR Strahlung in EN 171.

Hatte gerade mal im Netz nach IR Schutzbrillen geschaut. Allerdings sind die sehr selten vertreten und wenn dann auch noch hässlich.
Die meisten Brillen sind damit aber auch fürs Schmieden wenig geeignet. Alo genau hinschauen wenn man sich eine anschaffen will.

Gruß

Matthias
 
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