Verblasst eine geätzte Klinge mit der Zeit?

Chidori

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Hallo zusammen,

ich liebäugele momentan mit einem Zwilling Tanrei Kochmesser. Mir gefällt einfach das Design wahnsinnig gut und ich war bisher mit allen Messern von Zwilling sehr zufrieden.

Das Tanrei hat nun einen entscheidenden Unterschied: Die Klinge ist geätzt. Auch die Schneidphase ist geätzt. Meine Erfahrung mit vollgeätzten Klingen ist jedoch sehr begrenzt. Ich hatte mal für eine kurze Zeit das Santoku von Schmiedeglut (Basis-Version, geätzte VG10/Damast-Klinge). Das Messer war grundsätzlich nicht besonders gut, was mich aber besonders schockierte, war, dass das Damastmuster mit der Zeit durch das Putzen merklich verblasste. Und wir reden da nicht von der groben Seite des Topfreinigers, sondern von einem weichen Spülschwamm mit normalem Spülmittel. Nichts Aggressives.

Daher würde ich gerne wissen, wie eure Erfahrungen sind. Verblasst so eine Klinge mit der Zeit? Ist das völlig normal? Oder war der Hobel von Schmiedeglut einfach nicht gut (was mich ehrlich gesagt nicht wundern würde, ich fand das Messer auch in Sachen Schneidleistung und Handhabung absolut nicht überzeugend).

Lg
 
Verblasst so eine Klinge mit der Zeit?

kommt drauf an wie sorgfältig es geätzt wurde. Theoretisch verblassen diese Klingen mit der Zeit, auch durch Benutzung und Pflege, allerdings dauert es wirklich sehr, sehr lange. Das Messer von Schmiedeglut kenne ich nicht, VG10 Kern mit Laminat-Damast klingt aber eher günstig.
So ohne Fotos ist das bei Deinem Fall schwer zu bewerten.
Damast kann man aber eigentlich immer nachätzen, je nach Stahl und eigenen Möglichkeiten.
Was die genannten Zwilling Damastmesser betrifft, da scheint Zwilling keine Angaben zum Stahl zu machen außer "101 Lagen und Schneidlage aus ultrahartem Premium Stahl" was für mich eher nach Verkaufsgerede und weniger nach sinnvollen Daten klingt.
 
Hab mir das Messer heute einmal im Laden ansehen und auch testen können und bin ehrlich gesagt ein bisschen desillusioniert. Das Messer ist auch in natura hübsch. Aber bei weitem nicht so hübsch wie auf den Bildern.
Ich habe einfach mal gefragt, ob das denn ein "normaler" oder ein PM-Stahl wäre. Mir wurde mit vielen Worten bestätigt, es wäre ein PM-Stahl. Ganz ehrlich: Glaub ich nicht. Wenn es ein PM-Stahl wäre, hätte Zwilling das draufgeschrieben. Ansonsten werden sie das machen, was sie bei den "günstigen" Messern auch machen: Sie schreiben es nicht drauf und behalten sich damit die Option offen, den Stahl einfach auszutauschen, wenn es eine günstigere Option gibt oder ein Stahl gerade nicht verfügbar ist.
Was die Klinge angeht ist das Tanrei ganz hübsch. Aber mich überzeugt die Ätzung irgendwie nicht. Auch da wurde mir versichert, dass diese höchsten verblassen würde, wenn man beim Schleifen nicht aufpasst. Aber sie fühlte sich ganz ähnlich zu jener des Schmiedeglut Santoku an. Und die ging echt zügig flöten.

Ich gehe nicht davon aus, dass das Tanrei in absehbarer Zeit seinen Weg in meine Küche finden wird. Die Griffgeometrie ist wirklich schön und das Micarta liegt schön in der Hand. Aber für die gebotene Klinge wirkt es mir dann doch zu teuer.
 
Mir wurde mit vielen Worten bestätigt, es wäre ein PM-Stahl. Ganz ehrlich: Glaub ich nicht. Wenn es ein PM-Stahl wäre, hätte Zwilling das draufgeschrieben. Ansonsten werden sie das machen, was sie bei den "günstigen" Messern auch machen: Sie schreiben es nicht drauf und behalten sich damit die Option offen, den Stahl einfach auszutauschen, wenn es eine günstigere Option gibt oder ein Stahl gerade nicht verfügbar ist.
Es steht FC63 drauf, also ein höher gehärteter FC61 (13C26/AEB-L) und somit kein PM-Stahl. Fine-Carbid steht für konventionellen Stahl, Micro-Carbid für PM. Der MC63 wäre SG2/R2, der MC66 soll ZDP-189 sein.

Zum Generellen wegen Damast und Verblassen, man wird bei rostträgem Stahl nicht den Kontrast hinbekommen wie bei einer tieferen Ätzung eines rostenden Stahls mit FeCl3, da hier hauptsächlich die Oberfläche anders poliert / gesandstrahlt werden kann für die verschiedenen Lagen zu zeichnen. Durch Benutzung wird diese Oberfläche irgendwann matter werden. Es gibt vielleicht Spezialisten hier die das besser erklären oder belegen können, aber das sind meine Infos aus dem Kopf raus. Mir wäre es das Geld ebenfalls nicht wert.

Als Alternative, wenn du deutlich gezeichneten Damast, PM-Stahl Schneidlage und keine Scheu hast vor Messern Made in China, werfe Mal einen Blick auf die Hezhen Premium-Serien / Xinzuo Lan-Serie hier z.b. mit 73 lagigem Damast. Die Schneidlage ist ein SG2-Equivalent, Chef Panko auf YouTube hat das Santoku mit PM-Stahl gegen das aus VG10 direkt verglichen und war sehr positiv angetan wie viel dünner es auch ausgeschliffen ist und der Stahl sich schleifen lässt. Mir persönlich sagt Damast nicht so sehr zu, sonst würde ich diese Mal selbst ausprobieren.
 
Es steht FC63 drauf, also ein höher gehärteter FC61 (13C26/AEB-L) und somit kein PM-Stahl. Fine-Carbid steht für konventionellen Stahl, Micro-Carbid für PM. Der MC63 wäre SG2/R2, der MC66 soll ZDP-189 sein.
Damit unterstellst du der Marketingabteilung von Zwilling, die Reihe logisch fortzusetzen, das muss aber nicht zwangsläufig so sein. Außerdem soll es sich ja um einen ganz neuen Stahl handeln. Das ist natürlich auch dehnbar...

Ich glaube allerdings auch, dass sie PM dazuschreiben würden, wenns
 
Nein, ich zitiere den ehemaligen Leiter von Miyabi. Eine geänderte Wärmebehandlung zum FC61 macht den Unterschied, dieser ist ein 13C26/AEB-L je nach Verfügbarkeit des Stahls.
Superinteressant, danke für die Info.

Dann finde ich
aus 101-lagigem, ganz neu entwickeltem Stahl.
schon sehr dick aufgetragen für einen mindestens sechzig Jahre alten Stahl.
 
...schon sehr dick aufgetragen für einen mindestens sechzig Jahre alten Stahl.
Die Kernlage gab es so mit der Härte noch nicht, nur den wesentlich teureren MC63 (SG2).. vielleicht auch nicht mit 50 Lagen Damast pro Seite. Ja, dick aufgetragen für einen 13C26, aber funktioniert so nicht Marketing? Irgendwie muss man ja was neues an die Kundschaft bringen
 
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