verbranntes öl entfernen

jfive

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hallo leute,
so wie ich das verstanden habe, ist die schwarze schicht nach dem härten einer klinge das verbrannte öl, womit das messr abgekühlt wurde. lässt sich diese schicht auch anders entfernen, ohne dass man es abschleifen muss?
 
Du kannst diese eingebrannten Öl/Zunderrückstände in Säure legen und warten bis sich dieser Schmadder aufgelöst hat. Doch auf Hochglanz kommt die Klinge dadurch aber nicht.
Ich benütze dafür feines Schleifpapier und Stahlwolle. Kommt natürlich darauf an, wie blank Dein Metall sein soll.
 
Essigessenz rückt dem Zunder auch erfolgreich zu Leibe.
Zunder ist auch der entstehende Metallabbrand unter Einfluss von unter anderem Sauerstoff und hoher Temperatur.
 
an essig hatte ich auch schon gedacht. kann essig der klinge schaden? es handelt sich um 1.2379 (D2), also nicht um rostfreien stahl.
 
Erst einmal nicht Essig sondern Essigessenz und dann legst Du die Klinge über Nacht oder länger ein.
Apfelessig dauert länger, glaub' ich! :steirer:

Was soll da passieren?

Es geht darum die Zunderschicht zu entfernen, um Bänder und Papier zu sparen.
Danach beginnt ja erst das Finishen!

Edit: Wie, wo hast Du denn härten lassen?
Ich hatte mal ne D2 Klinge, die nach dem Härten so gut aussah, dass ich sie nur etwas mit Stahlwolle bearbeitet habe!
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Zuletzt bearbeitet:
Alternativ geht auch Zitronensäure (als Pulver, oder Flüssigkonzentrat in der örtlichen Drogerie, z.B. Schlecker, etc. zu beziehen) - die hat auch nicht so einen strengen Eigengeruch wie Essigessenz. Der Tipp stand mal in einem anderen Post hier im Forum - geht gut.
Natürlich sollte man beim Einlegen (wie bei allen chemischen Reaktionen) die RGT-Regel (Reaktionsgeschwindigkeits-Temperatur-Regel) nicht vergessen (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/RGT). Schon ein Aufstellen der "Suppe" auf der Heizung bringt hier einiges (zumindest im Winter:steirer:).

Meiner eigenen Erfahrung nach (hatte etwa 3-4 Esslöffel Zitronensäure-Pulver in 0,3-0,5 l heissem Wasser aus dem Wasserkocher gelöst) steigen bereits nach kurzer Zeit Gasbläschen (bei hochlegierten weniger) auf, die zwar anzeigen, das die Reaktion effektiv läuft, aber einen Geruch nach frischen Eiern hinterlassen. Kann mir einer diesen Effekt chemisch aufschlüsseln/erklären? Nach meinem letzten "Zunder-Runterätzen" hat die Bude gerochen, als hätte ich Eiersalat für 20 Personen gemacht (hat richtig Hunger gemacht).

Gruß tribernium
 
@Tribernium
das was da so riecht sind Phosphine. Phosphine entstehen bei der Reduktion von Phosphor (aus dem Stahl) mit Wasserstoff (die Blasen!) der bei der Reaktion des Eisens mit der Säure entsteht. Es löst sich nämlich nicht das Eisenoxid auf (hochgeglühtes Eisenoxid ist in praktisch allen Säuren sehr schlecht löslich), sondern das Eisen unterm Oxid wird aufgelöst.
http://www.ufz.de/index.php?en=10473

Früher glaubte man das der Geruch vom PH3 herrührt, heute gibt es neuere Untersuchungen, die zeigen dass es Organophosphine (z.B. Dimethylphosphin) sind. Die Sache ist also noch etwas komplizierter, da im Stahl auch Kohlenstoff enthalten ist, der sich auch an der Reaktion beteiligt.

Aber jetzt keine Angst, in Deinem Stahl ist nicht zu viel Phosphor enthalten, es ist nur die Geruchschwelle dieser Phosphine extrem niedrig.

Gruß

MythBuster
 
Hallo,

da werden doch tatsächlich in einem Beitrag zwei Mythen wiederlegt:
Mythos 1: "Geld stinkt nicht"
Wiederlegt:


Mythos 2: "Man kann den Zunder mit Säuren auflösen"
Wiederlegt:
Es löst sich nämlich nicht das Eisenoxid auf (hochgeglühtes Eisenoxid ist in praktisch allen Säuren sehr schlecht löslich), sondern das Eisen unterm Oxid wird aufgelöst.

Danke

Manfred
 
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