Die Frage stellt sich eher so: Wie kriegt man es hin, die Verfärbung nicht weg zu bekommen ?
Wenn es sich nur um die oberflächlichen Verfärbungen handelt, die sich beim Schneiden von reagierendem Schneidgut ergeben, ist der einfachste Weg zur Säuberung folgender: Man nehme ein Stück feines Si C-Schleifpapier-wenn es frisch ist, ab Körnung 1000, wenn es schon abgenudelt ist, geht es auch ab 400- lege die Klinge auf eine Unterlage und ziehe das Schleifpapier mit normalem Druck gleichmäßig über alle Teile der Klinge. Perfektionisten kleben das Papier auf eine glatte Unterlage. Das hat den Vorteil, das das- hoffentlich nur schwach ausgeprägte- Relief nur an den erhöhten Stellen angegriffen und wieder hell wird, sodaß der Kontrast des Damasts erhalten bleibt oder noch stärker wird. Aus diesem Grund ist es eher nachteilig, gummigebundene Schleifkörper zu verwenden, weil diese auch in die Tiefen des Reliefs eindringen und den Kontrast beseitigen.
Das Auflegen der Klinge bei dieser Prozedur hat allein den Zweck, Verletzungen zu vermeiden. Wer halbwegs geschickt ist, kann das auch freihändig mit einem gefalteten Stück Schleifpapier machen. Dabei ist es aber zweckmäßig, die Schneide vom Körper und den Fingern wegzuhalten.
Bei der Verwendung frischen, noch scharf wirkenden Schleifpapiers ergibt sich bei den ersten Zügen eine Art Satin-finish, die nach und nach in Richtung Politur geht, bei schon mehrfach gebrauchtem Papier ergibt sich gleich eine glänzende Oberfläche.
Ist die Oberfläche wieder sauber, so kann sie mit einem Stück Leder und Polierpaste auf Hochglanz gebracht werden. Das ist Geschmackssache, für mich braucht es das bei Gebrauchsmessern nicht.
Ich habe seit vielen Jahren ein großes Damastkochmesser im Gebrauch. Durch das gelegentliche Säubern mit feinem Schleifpapier ist das Muster im Laufe der Zeit immer schöner geworden. Ich hoffe, daß in zwei, drei Generationen auch die Spuren meines eher einfachen Grundschliffs beseitigt sein werden.
Handelt es sich nicht nur um Verfärbungen, sondern echte Rostnarben, hilft nur noch die Bastonade, natürlich nicht an dem Messer, sondern an dem Schuldigen vorzunehmen.
MfG U. Gerfin