vernietete Metallbacken

glienko

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Hallo Leute,
ich möchte euch einmal fragen, welche Erfahrungen
ihr mit dem Bearbeiten bereits vernieteter Metallbacken gemacht
habt.
Genauer gesagt, ich bin mir nicht sicher, wieviel Material ich abnehmen
kann, ohne das die Metallbacken ihren Halt verlieren.

Gruß Glienko
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist im Prinzip davon abhängig, wie Du die Verstiftung der Backen an- oder unterbringst, und mit wieviel Pressung/Spiel/"Halteart" die Stifte in den Backen sitzen.

Sind die Stifte eher mit Senkkopf angebracht, dann sollten die Köpfe (und die Backen) nicht unter die Senkung abgearbeitet werden, weil sie dann auf Zug halten,

sind sie in der gesamtem Länge eingepresst (z.B. mit Hydraulikpresse), halten sie auf Reibung (am Umfang), und der Abtrag von den Backen wäre zu vernachlässigen,

klebst Du die Backen zusätzlich, übernimmt der Kleber den Halt, und die Stifte sichern nur.
Nimmst Du verdeckte Stifte, darfst Du nicht unterhalb der verdeckten Bohrung ankommen. Bohrtiefe beachten und ggf. an den Backen von aussen per Anriß markieren.

Ansonsten den Bereich der Stiftbohrungen von aussen markieren, und seitlich "umgehen" also nicht die gesamten Backen abarbeiten, sondern Radien in der Nähe der Stifte auslaufen lassen.

Gruß Andreas
 
glienko schrieb:
Hallo Leute,
ich möchte euch einmal Fragen, welche Erfahrungen
ihr mit dem Bearbeiten bereits vernieteter Metallbacken gemacht
habt.
Genauer gesagt, ich bin mir nicht sicher, wieviel Material ich abnehmen
kann, ohne das die Metallbacken ihren Halt verlieren.

Gruß Glienko

Ich habe keine Erfahrungen und ich weiss auch nicht, ob man das so einfach beantworten kann.

Ich würde die Backen (zusätzlich) kleben, dann entfällt diese Frage schon mal.
Wenn Du die Backen aber schon aufgenietet hast, würde ich den gewünschten Betrag nur teilweise abtragen, dann nachnieten und dann auf Endmass bearbeiten.
 
Ich verniete meine Backen mit einer hydraulischen Presse und zusätzlich wird das ganze noch mit 2K-Epoxy verklebt. Mit dieser Methode kannst Du dann soviel Du willst an den Backen abnehmen.
 
rumag schrieb:
Ich verniete meine Backen mit einer hydraulischen Presse und zusätzlich wird das ganze noch mit 2K-Epoxy verklebt.

Hallo rumag,
mit einem Niethammer geschieht doch das gleiche. Ich schlage die
Niete solange beidseitig ein, bis sich die Niete soweit gestaucht hat,
das sie das Nietloch komplett ausfüllt. Nach dem Schleifen die Metallbacken sieht man dann die Vernietung nicht mehr.
Oder arbeitet eine hydraulischen Presse anders?

Gruß Glienko
 
Da ich meine Nietbohrungen H7 reibe, ist es eigentlich mehr ein verstiften der Backen. Nur das ich die Stifte etwas überstehen lasse und dann verpresse. Wichtig ist, daß die Backen an der Innenseite gut angesenkt werden. Ich mache das mit einem 60° Senker. So wird verhindert, daß sich der Stift / Niet an dem Übergang Klinge zu Backen staucht und die Backen nicht lückenlos an der Klinge anliegen. Den Vorteil einer Presse sehe ich darin, daß die Kraft gleichmäßig aufgebracht werden kann. Ich mache das mit einer 13 t Presse, die ich aus einem Wagenheber gebaut habe. Die Amis nennen sowas Pin-Press. Bevor ich die Presse hatte, habe ich daß auch mit einem Hammer gemacht. Mit der Presse geht es aber wesentlich besser und genauer.
 
stichwort H7 passung: kann mir jemand bitte erklären was das ist?
hab ich schon öfters gehört, aber bis jetzt noch keine erklärung dafür gefunden.
 
Das H7 für Bohrungen oder h7 für Stifte ist eine Normung und Bezeichnung der Toleranzen.
Es gibt ja nicht nur H7 sondern von H1 bis ... und auch andere Buchstaben gibt es.
Anhand dieser Normung kann ich mir jetzt genau aussuchen, wie Stift und Bohrung zueinander passen. Also wenn ich weiß, welchen Art von Passung ich für welchen Durchmesser brauche (Pressung, Übergang oder "Wurfpassung" :) )schaue ich im Tabellenbuch nach, suche mir die gewünschten Toleranzen raus und greife dann im Regal nach der Reibahle mit der richtigen Bezeichnung. Dazu einen Stift oder ein Drehteil mit der richtigen Toleranz und dann sollte es gut sein.

Ich hoffe, das war jetzt verständlich. Ein Blick ins Tabellenbuch sollte aber letzte Zweifel beseitigen.

Schönen Gruß,

Gandi
 
Mit einem Buchstaben (z.B. H) und einer Zahl (z.B. 7) werden Passungen toleriert. Großer Buchstabe für Bohrungen, kleiner Buchstabe für Wellen. Die Zahl gibt die Genauigkeit an. Je kleiner die Zahl, desto kleiner die Toleranz. Mit diesem System kannst Du im Maschinenbau alle Passungsarten abdecken. Von Spielpassung bis Presspassung. Wir im Tabellenbuch Metall genau beschrieben. Eine Standardpassung ist bei Bohrungen H7 und bei Wellen h6. Bei H7 geht die Bohrung immer von Null ins Plus, bei h6 die Welle immer von Null ins Minus. Zum Beispiel hat eine Bohrung mit Durchmesser 6 H7 eine Toleranz von 0/+0,012 mm. Standardreibahlen sind H7 toleriert.
 
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