Verrückte Preise

mactheknife

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Beim Durchblättern des letzten Messermagazins fielen mir die Preise für den Eurofighter und das Böker Zirkonia Damast Jahresmesser auf.
Dazu mal ein paar Gedanken.
Ich habe mir so ca. 1999 oder 2000 den Superliner mit Titan und Damastklinge für ca. 400.- DEUTSCHE MARK gekauft. Gut 7 Jahre später kostet das vergleichbare Messer 399.- EUROS.
Sprich: wir haben in diesem Zeitraum den Preis gut einmal verdoppelt.
Das andere Beispiel: der Eurofighter mit Balbach Damast.
Hier haben wir ein Modell mit gewöhnlichem Alugruiff und ein bischen Holz und zweifelsfrei gutem Damast für sage und schreibe 489.- EUROS Listenpreis. Das sind -und ich gehöre noch zu der Umrechner Fraktion - 980.- DEUTSCHE MÄRKER!!:irre:
Wenn ich mir anschaue, was ich bei deutschen Messermachern für ein echtes Custom Klappmesser mit z.B. Alugriff bezahlen muss oder was ich bei einem Umrechnungskurs von gut 1,30 auf den US Dollar fürs gleiche Geld ( = 635.-$) in den USA an Customs geboten kriege, kann ich nur mit dem Kopf schütteln und den Ohren schlackern.
Solche Preise für Serienproduktionsmesser - auch mit Damastklinge sind die Griffe ganz normale Serienteile - halte ich für absolut unangemessen, zumal im Vergleich zu Z.B. Klötzlis Produkten, die immerhin aus der Schweiz importiert werden, keine Titanliner oder besonders aufwendige Finishs verwendet werden.

Mir scheint es so, als würde Böker hier besonders mit Ihrem neuem Sonderkatalog "Feine Messer" eine neue Preispolitik betreiben.
Bei vielen Einzelhändlern in anderen Sparten gab es ja in den letzten Jahren den Trend zu beobachten: entweder richtig billg oder hin zum Nobelprodukt im gehobenem Preissegment. Die Mitte brach bei vielen Händlern völlig weg. Also werden jetzt Messermodelle, die sich IMHO angesichts der verwendeten Materialien und Verarbeitung so bei 250.- bis 300.- maximal bewegen sollten, in ein viel zu hohes Preissegment verschoben.
Wenn ich mir dazu im Vergleich auch noch BM Messer mit Ti Framelock und S30V Klinge für ca. 240.- Euro anschaue, komme ich zu folgendem Schluß:
VIEL ZU TEUER!:argw:

Würde mich interessieren, wie ihr das seht und welche Rechtfertigung sich sonst noch für eine solch inflationäre Preistreiberei finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo mactheknife,

Wenn Serienmesser auf einmal in einen Preisbereich vorstoßen, in dem man normalerweise schon handgearbeitete Messer bekommen kann, dann stimmt das schon nachdenklich. Bei Serienmessern mit speziellen Damastklingen kann ich das noch verstehen, bei anderen Messern nicht immer. Allerdings scheint es immer genug potentielle Käufer zu geben, sonst würden die Hersteller diese Preispolitik nicht betreiben.
Diese Messer zielen IMHO auch fast nur auf Sammler, so dass Fantasiepreise hier eher "anwendbar" sind, als bei reinen Gebrauchsgegenständen, wo die Konkurrenz grösser ist.
Durch die hohen Preise wird auch eine gewisse Exklusivität vorgegaukelt, die verschiedenen Leuten anscheinend gefällt...

Grüsse


Landylux
 
Hallo zusammen,

am Besten gar nicht drüber nachdenken. Wenn ich mir anschaue wie sie bei Spyderco alleine im letzten Jahr mit den Preisen raufgegangen sind, aber die bekommen ihr Zeugs trotzdem los.

Aber das ist wie mit der Automobilindustrie, irgend wann, ganz plötzlich kippt die Nachfrage und dann ist das Geschrei groß.

Mein Tipp, zu den Preisen nicht kaufen...
 
Hallo mactheknife,

ein besonders freches Beispiel (meiner persöhnlichen Meinung nach):

Das Linder Rocky Mountain gab vor einigen Jahren für ca. 110 DM zu kaufen. Jetzt kostet es ca. 120-140 €.

Es mag ja sein, dass sich die Qualität in der Zwischenzeit entsprechen verbessert hat, so dass diese Preiserhöhung gerechtfertigt ist, ich kann es nicht beurteilen. (Ich habe mein 110 DM-Exemplar irgendwann weggeschmissen:haemisch:)

Gruß
Olli
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich mich nur anschliessen, mein Spyderco Police hab ich vor 12 Jahren für 135 DM in einem kleinen Laden in Celle (Niedersachsen) gekauft, heute kostet das Police 128 Euro.

Zweites beispiel: Böker Turbine 2 für 145 $ in den USA in der Bucht gekauft + 12 $ Shipping und 15 $ Zoll (ja, aber nur in der Schweiz), macht 169 $ = ca. 123 Euro.

Bei Böker im Shop kostet sie 145 Euro, aber ohne Versand, und den höheren Zoll, den ich dann bezahlen muss.

Frag ich mich ja auch, wie das geht. :irre:

Gruss Lennart
 
Wo ist das Problem?

Eine Rechtfertigung braucht kein Hersteller, um auf Macs ursprüngliche Frage zurück zu kommen. Warum auch?

A) Wenn es euch den Preis wert ist --> kaufen!
B) Wenn es euch den Preis nicht wert ist --> nicht kaufen!

So lange es genug Leute in der (A) Kategorie gibt, bleiben die Preise oben. Nennt sich Gesetz von Angebot und Nachfrage. :D

Ich persönlich reihen mich bei (B) ein. Meine teuersten Serienmesser liegen alle unter 175 Euro. Mehr gebe ich definitiv für kein Serienmesser aus.

Dann kaufe ich lieber was Handgemachtes für das gleiche (oder etwas mehr) Geld.

Aber wie gesagt: So lange es genu Leute in (A) gibt...

-Walter
 
ICh seh das ähnlich die PReise zb. für die Damast messer von Böker oder auch andere Serienmesser sind derart unverschämt hoch das ich mir sowas nie kaufen würde (mein teuerstes Messer ist ein SOG Vison für 195 € - ist ein echt tolles Messer aber sogar bei so einem Preis wird gespart bei mir ist beidem Versuch den Clip umzusetzen bei einer Schraube der Kopf abgerissen).
 
bei diesen phantasiepreisen kann man wirklich von glueck reden wenn man nicht schwerstsuechtig bzw. hardcoresammler ist - ich persoenlich habe fuer serienmesser noch nie mehr als 100 E ausgegeben ... bei handmade's ist meine schmerzgrenze 200 E.

die preisentwicklung die anhand von beispielen vorab in diesem thread aufgezeigt wurde finde ich glatt unverschaemt ... wahrscheinlich glaubt 'man', dass dies keiner merkt.


--hawky
 
Aber das ist wie mit der Automobilindustrie

Ich kann ja sehr gut verstehen, dass es nicht nachvollziehbar ist, warum viele Messer so teuer geworden sind, aber wie ist es denn z. B. bei den Autos? Nur um mal wahllos ein Beispiel zu nennen: ein ganz normaler VW Polo mit Grundausstattung und kleinem Motor kostet heute ca. 12.000 Euro :glgl:. Was hat so ein kleines Wägelchen vor 10 Jahren gekostet?

Ich kann da WalterH nur recht geben: wem es die Sache wert ist, der soll es kaufen, wem nicht, der soll es lassen.

Man sollte nur nicht auf den Händler selbst schimpfen, der kann meist nichts dafür. Wenn der Einkaufspreis nunmal entsprechend steigt, muss man die Erhöhung auch an den Kunden weitergeben. Wer will schon beim Verkauf einer Ware Verlust machen?

In diesem Sinne kann ich nur empfehlen, wenn man ein gewisses Messer haben möchte, einfach mal den Händler seines Vertrauens nach dem "tatsächlichen Endpreis" fragen, das kostet schließlich nichts.

Viele Grüße

Erich
 
Hallo Miteinander.

Um bei den schönen, oder besser gesagt unschönen Preisvergleichen
zu bleiben: Ich habe vor Ort in einem Waffengeschäft vor cirka 8 Jahren
ein PUMA SILVER LION mit erstklassigen, wunderschönen Hirschhorn-schalen für 160,- DM gekauft. (...noch in Solingen gefertigt, nicht die billige IP-Ware)

Bereits 3 Jahre später - das Euro-Zeitalter war angebrochen - kostete
das Messer bei Frankonia lt. Katalog 165,- EURO.

Offensichtlich wurde hier von einer Vielzahl von Händlern auch
exzessiv mit der Euroumstellung spekuliert bzw. kalkuliert.

Schnittige Grüße aus NRW
Willy Grey Eyes

Mein Fotoalbum: www.willy-grey-eyes.de
 
Man sollte nur nicht auf den Händler selbst schimpfen, der kann meist nichts dafür. Wenn der Einkaufspreis nunmal entsprechend steigt, muss man die Erhöhung auch an den Kunden weitergeben. Wer will schon beim Verkauf einer Ware Verlust machen?

In diesem Sinne kann ich nur empfehlen, wenn man ein gewisses Messer haben möchte, einfach mal den Händler seines Vertrauens nach dem "tatsächlichen Endpreis" fragen, das kostet schließlich nichts.


Erich

Ja ja der arme Händler,

aber im Ernst, die alteingesessenen Händler werden am Ende die Dummen sein. Denn wenn genug Nachfrage da ist, werden sich bald schlaue Mitbewerber daranmachen, günstiger aus dem Ausland zu importieren und die etablierte Konkurenz gnadenlos unterbieten.
Firmen wie Böker und Co haben offenbar noch nicht begriffen, dass durch das Internet der Markt auch für den Endabnehmer global geworden ist.
 
...aber im Ernst, die alteingesessenen Händler werden am Ende die Dummen sein. Denn wenn genug Nachfrage da ist, werden sich bald schlaue Mitbewerber daranmachen, günstiger aus dem Ausland zu importieren und die etablierte Konkurenz gnadenlos unterbieten.

Es sei denn, es gibt da einen Generalimporteur, der....

Firmen wie Böker und Co haben offenbar noch nicht begriffen, dass durch das Internet der Markt auch für den Endabnehmer global geworden ist.

Oh doch, dass haben sie, denn siehe oben.
 
Würde mich interessieren, wie ihr das seht und welche Rechtfertigung, sich sonst noch für eine solch inflationäre Preistreiberei finden.

Persönlich interessieren mich Serienmesser mit "Update" wenig, wenn es nicht äußerst stylisch ist, oder der Preis zu extrem gesteigert wurde.
Böker-Damast-Messer sind meiner Meinung nach ein VW-Polo mit Ledersitzen aus Pfauenvorhautleder zum Preis eines *****.
Fakt ist, dass das gleiche Messer sich nur durch den Damast preislich verdoppelt hat.
Eventuell können sich zu dem Thema auch mal Leute äußern, die ihr Serienmodell von einem Messermacher aufgepimpt haben.
Ich vermute, dass das preislich im selben Rahmen bleibt, wobei der Käufer natürlich noch mitbestimmen darf.
Rechtfertigung für Preise?
Der Käufer macht den Preis.
Der Verkäufer kalibriert sich danach.
Wer sich nicht für überteuerte/lukraktive Sonder-Messer interessiert, gehört auch gar nicht zur Zielgruppe.
 
Solche Preise für Serienproduktionsmesser - auch mit Damastklinge sind die Griffe ganz normale Serienteile - halte ich für absolut unangemessen,
...
Bei vielen Einzelhändlern in anderen Sparten gab es ja in den letzten Jahren den Trend zu beobachten: entweder richtig billg oder hin zum Nobelprodukt im gehobenem Preissegment.

Angemessen ist in einer Marktwirtschaft üblicherweise der Preis, den eine so große Zahl von Kunden bereit ist zu bezahlen, das aus dem Produkt von Verkäufen und Einzelpreisen der größtmögliche Umsatz erreicht wird. Von daher scheinen die Preise ja angemessen zu sein.

Das der Preislevel in den USA niedriger liegt, hängt vermutlich mit dem im Vergleich zu Europa größeren Konkurrenzdruck innerhalb des Binnenmarktes zusammen und natürlich von den in Europa exorbitant höheren Nebenkosten in Form von Steuern, Abgaben und Sozialstandarts in allen Zwischenhandelsstufen:haemisch:.

Im angesprochenen Presisegment sind vermutlich viele Käufer bewußt bereit, einen besonders hohen Preis zu bezahlen, um dadurch Exclusivität zu erzielen (mit einem Damst-Messer für € 400 rennen eben deutlich weniger rum, als mit einem Qualitativ vergeichbaren für € 200) oder im Falle von Geschenken Wertschätzung auszudrücken (Hier im Forum gibt es ja regelmäßig Anfragen á la "Suche als Geschenk Messer für € xxx, Qualität egal").

Nachtrag:
Im Bereich Messer gibt es ja zum Glück noch eine Auswahl Produkte im mittleren Preissegment mit guter Preis/Leistung, bei anderen Produkten (z.B. HiFi-Verstärker, mußte ich grade leidvoll erfahren) sieht es da viel finsterer aus!
 
Zuletzt bearbeitet:
Deshalb kaufe ich auch größten Teils gerbrauchte Messer, da sieht die Preisgestaltung meist deutlich besser aus. Das gleiche bei den Autos, ich fahre jetzt seit 13 Jahren und hatte noch nie einen Neuwagen. Dafür schon Autos, die billiger waren als das eine oder andere Messer, daß ich besitze:D
 
Ich denke das funktioniert bei Messern oder sonstwo, weil man nur noch die Zahl sieht und nicht mehr das Zeichen dahinter, also Euro. :teuflisch

Die Zahlen sind einem bekannt und vertraut, was mal 20 DM gekostet hatte ist jetzt ohne weiteres für 20 Euro zu haben aber man vergisst mittlerweile dass auf dem Konto nur noch die Hälfte der "vertrauten Zahl" darauf wartet ausgegeben zu werden. :(

Ein Guiness für 4 € sind nun mal eine Guiness für 8 Mark... aber irgendwo hat man noch die verdammte Mark im Kopf... zumindest ich, als langjähriger Benutzer derselben...

Gruß Murphy
 
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