Verständnissfrage Sharpmaker

gos

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Hallo

ich bin derzeit am Überlegen welches Zubehör ich mir für mein neues Hobby zulegen werde. Natürlich ist der erste Gedanke der Spyderco Sharpmaker fürs Abziehen, danach das Lansky fürs Abziehen und Schleifen, und später denkt man sich ob man es nicht doch mit diversen Schleifsteinen probieren möchte.

Was mir zuerst am Sharpmaker und den Videos dazu aufgefallen ist: im Endeffekt muss man sich immer noch selber um den Schliffwinkel kümmern (ist ja abhängig davon ob man das Messer wirklich senkrecht halten kann), der Sharpmaker ist in meinen Augen doch nichts als ein schmaler auf mehrere Winkel aufstellbarer Schleifstein. Dieser Gedanke wurde bald bestätigt, einige lehnen ihren Backstein an den Sharpmaker um Klingen einen Grundschliff zu verpassen....

Was spricht dagegen anstelle eines Sharpmakers einen passenden rechteckigen Abzieh/Wetz/Schleifstein zu kaufen, diesen auf einem kleinen Stück Holz zu befestigen und z.b. mittels Schrauben den Winkel einzustellen? Oder gleich den Stein gerade liegen zu lassen und mit dem Handgelenk den Winkel vorzugeben? Ergeben sich durch den schmalen Stab irgendwelche Vorteile gegenüber breiten Steinen?

Was ist es das den Sharpmaker so besonders (und in unseren Breiten entsprechend teuer) macht? Sind die Steine von so hoher Qualität? Oder ist es weil es einfacher scheint zu beurteilen ob man eine Klinge wirklich senkrecht hält als bei einem flach aufliegendem Stein zu beurteilen ob man jetzt wirklich die gewünschten Grad Schleifwinkel erreicht hat?
 
Hi Gos!
Du hast vollkommen recht, der Sharpmaker besteht nur aus einem Paar Keramikstäben, die man in zwei verschiedenen Winkeln einstecken kann.
Das ist aber nicht die ganze Wahrheit...

Zur Lebensdauer: Die Mediumstäbe sollen laut Spyderco bei regelmäßigem Gebrauch so um die 5 Jahre halten. Da ich aber, und da bin ich bestimmt nicht der einzige, fast auschließlich mit den weißen, feinen Stäben arbeite, wirst Du nie neue brauchen. Die weißen sollen ewig halten.

Zum Preis: Ich finde ihn nicht so teuer. Meinen hab ich aus den Staaten, da gibt es schon einen Preisunterschied. Insgesamt würde ich aber sagen, dass der Sharpmaker sein Geld absolut wert ist, auch wenn er hierzulande teuer ist.

Zum Eigenbau: Der ist mit ein bisschen Geschick ohne weiteres möglich und einige hier haben das Prinzip der schrägen Steine für ihre Eigenbauten auch benutzt. Der Vorteil des Sharpmakers liegt meiner Meinung nach vor allem im Zeitvorteil, schneller als mit dem SM geht das Schärfen kaum (und die erreichbare Schärfe ist beachtlich).

Zum Gebrauch: Ich hab mir auch viele SM-Threads durchgelesen und noch hat, glaub ich, keiner damit echte Schwierigkeiten damit gehabt, das Messer senkrecht zu halten.;)
Mir fiel es sehr leicht meine Messer so zu halten, dass der rechte Winkel stimmte. Vielleicht gibt es aber auch jemanden, der mit dem SM überhaupt nicht klar kommt..? Insgesamt würd ich mich aber zu der Aussage hinreißen lassen, dass der Sharpmaker idiotensicher ist und von Spyderco auch so entworfen wurde.
Den Winkel mit der Hand halten ist auch eine Möglichkeit, nur bedarf es hier einer gewissen Übung bis es klappt.

Kurzum: Wenn ich nicht schon einen hätte, würd ich ihn mir kaufen.

Gruß,
Carsten
 
Was spricht dagegen anstelle eines Sharpmakers einen passenden rechteckigen Abzieh/Wetz/Schleifstein zu kaufen, diesen auf einem kleinen Stück Holz zu befestigen und z.b. mittels Schrauben den Winkel einzustellen?

Absolut nichts, abgesehen vom Preisunterschied zu dem Kauf von guten(!) Einzel-Schleifsteinen in den entsprechenden Körnungen. Wenn Du deine(n) User nur scharf halten willst, ist gegen den Sharpmaker nichts zu sagen. Das Nachschärfen bevor man auf derm Klinge reiten kann, ist für mich die eigentliche Domäne des Sharpmakers. Wenn Du Grundschliffe anlegen oder einen bestehenden Winkel ändern willst, schleifst Du dir mit den Sharpmaker ohne Diamond Rods den sprichwörtlichen Wolf. Das tät ich lassen. Es sei denn, Zeit ist für dich ein relativer begriff und Du siehst in der stundenlangen Ausführung der immer gleichen Handbewegung einen entspannenden, meditativen Hintergrund. ;)

Oder gleich den Stein gerade liegen zu lassen und mit dem Handgelenk den Winkel vorzugeben?

Das erfordert doch ein wenig Übung und daran sind schon einige verzweifelt (Suchfunktion). Eine Klinge gerade wie im Schnitt runter zu führen ist eben einfacher. Das macht die Anwendung des Sharpmakers ebenso genial wie erfolgreich. (Ausser bei meinem Neffen. Der Bursche kommt mit dem Sharpmaker einfach nicht zurecht. Bei ihm heisst das Teil wirklich Stumpfmaker. :irre:)

Sind die Steine von so hoher Qualität?

Bestimmt nicht. Meiner unfachlichen Einschätzung nach unterscheiden sich die Stäbe des Sharpmakers nicht großartig von Keramik-Schleifstäben anderer Hersteller. Aber natürlich ist da auch Spielraum nach unten. ;)

Oder ist es weil es einfacher scheint zu beurteilen ob man eine Klinge wirklich senkrecht hält als bei einem flach aufliegendem Stein zu beurteilen ob man jetzt wirklich die gewünschten Grad Schleifwinkel erreicht hat?

Ja! :glgl:

Gruss
Andreas
 
Hmmm, nach den durchaus positiven Feedbacks hab ich mir jetzt einfach mal einen SM bestellt, bin schon sehr gespannt ob ich damit zufrieden sein werde. Wenn nicht wirds vermutlich doch ein Stein und eine entsprechende Übungsperiode werden, aber jetzt is das Budget für eine Weile ausgereizt (Endura 4, Sharpmaker).
 
Hallo,
ich habe mir letzte Woche einen 300/1000 jap.Combistein gekauft. (weils "in" ist :argw: ) Das Geld hätte ich besser angezündet,dann hätte ich wenigstens noch ein Feuer gehabt. :steirer:
Über 2 Stunden habe ich mir da einen Wolf geschliffen, bevor ich da frustriert aufgab. Bei einem Triangle passiert das einem nicht. da bekomme ich innerhalb von 5 Min. jedes meiner Messer zum rasieren. Für mich gibt es nichts besseres,bzw.einfacheres als einen Spyderco Triangle um ein Messer scharf zu bekommen.

Dizzy
 
Wobei man sicher mit einem 300er nicht viel erwarten kann. Das ist eine Reperaturkörnung, scharf kriegt man damit nicht viel.

Und es kommt auf die Technik an. Ich kann mit Wassersteinen wirklich gute Schärfen erzielen und ich bin keiner von diesen Mikroskop-Fetischisten.

Per se Steine als Verschwendung zu sehen halte ich für grundfalsch.
 
... Was ist es das den Sharpmaker so besonders (und in unseren Breiten entsprechend teuer) macht? ...
Alles IMO:

a) einfache Bedienung
b) universeller Gebrauch (Glattschliff, Wellenschliff, Scheren, ...)
c) trockenes Schärfen (sauberes Arbeiten ohne Wasser, Öl, Petroleum, ...)
d) funktionelles + gebrauchstüchtiges Design

Was deine Frage nach dem Preis in unseren Breiten betrifft, hätte ich nur eine Antwort - hohes Profitdenken.
 
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