Verzeihlicher "Universalstahl" der Gebrauchsschärfe "unendlich" lange hält
Hallo,
ich suche gerade einen neuen Stahl für zwei Arten von Messern:
- Küchenmesser die man an Leute verschenken kann, die sich nicht sonderlich gut mit Messern auskennen, sie nicht selbst schärfen können und noch keine guten Messer haben.
- Outdoormesser, Gebrauchsmesser zum selbst verwenden und ebenso zum verschenken.
Ich finde, dass Leute die Messer nicht selbst schleifen können und keine Erfahrungen mit guten Messern haben auch recht wenig von rostenden Stählen haben, die auf 10-15° ausgeschliffen werden und wohl auch nicht viel von rostträgen Chrommonstern. Natürlich wäre ein rostträger Stahl pflegeleichter aber die Vorzüge von Kohlenstoffstählen sind auch nicht von der Hand zu weisen. Es geht also um einen Stahl der einem nicht unter der Hand wegrostet, der bei einem Schneidenhalbwinkel von 17-25° eine stabile Schneide ausbildet, die eine gute Gebrauchsschärfe sehr, sehr lange hält und auch eine nicht ideale Behandlung wegstecken kann. (Um hier jetzt Diskussionen über Gebrauchsschärfe vorzubeugen, rasieren ohne zu zupfen ist nicht nötig, Tomaten sollen leicht ziehend oder gar nur drückend sauber geschnitten werden).
Nach meinen spärlichen Kenntnissen des Stahlschlüssels müsste der passende Stahl nun in etwa so aussehen:
- Kohlenstoffstahl
- (geringer) Chromgehalt, damit der Eisengeruch/-geschmack nicht übermäßig stark ist
- vielleicht etwas Wolfram um die Härte und Schnitthaltigkeit zu steigern
- ein paar Spritzer an V, Mn, Mo, N, Si, je nachdem was zuträglich ist.
Das heißt für mich, wenn es mit W sein soll kommt nur 1.24 oder 1.25 in Frage. Aus 1.2442 hab ich schon ein paar Messer gemacht und war sehr zufrieden, nur ist der Stahl sehr schlecht zu bekommen.
Als nächstes fällt mir der 1.2519 ein, der recht gut zu beschaffen ist, recht günstig ist und auch in stärken für Küchenmesser (~2mm) zu haben ist. Hat recht viel Zeug drinnen, bildet Mischkarbide die sich bei ziehendem Schnitt positiv auf die Schnitthaltigkeit auswirken können und hat trotzdem ein recht feines Gefüge. Mit 1,2% Cr hätte ich aber eigentlich gedacht, dass er schon recht "geschmacks-/geruchsneutral" sein sollte, trotzdem hab ich im Forum viel darüber gelesen, dass er "schlimm stinken" soll.. Bin ich da unempfindlich, oder riecht er tatsächlich stärker als der Cr-Gehalt vermuten lassen würde? (Oder seh ich das falsch und alles unter unter 5%Cr riecht in etwa gleich, alles zwischen 5% und 13% und alles über 13% riecht in etwa gleich?). Andere Stähle aus 1.24 und 1.25 kenn ich nicht (außer dem 1.2552 wobei ich hier den 1.2519 vorziehen würde), gibt es da noch was interessantes?
Ansonsten hab ich noch vom 1.2067 und 1.2235 gutes gehört. Zum 1.2067 finde ich aber fast nichts und der 1.2235 sollte wohl mehr für härteren Einsatz geeignet sein, was natürlich nicht heißt, dass er für Küchenmesser nicht zu gebrauchen wäre. Leider ist das Küchenmesser das ich aus 1.2235 gebaut habe noch nicht fertig, sodass ich selbst leider noch nicht viel darüber sagen kann. Allerdings ist die Verfügbarkeit in dünnen stärken wohl bei beiden schlechter als beim 1.2519.
Die andere Möglichkeit wäre der gute alte 440C. Ich höre immer wieder, dass es ein schlechter Stahl ist, nur um im Post darauf zu lesen, dass er sehr stark unterschätzt wird. Ich denke, es ist sicher kein schlechter Stahl allerdings hat mich die Schnitthaltigkeit ehrlich gesagt nicht sonderlich begeistert, auch wenn ich sagen muss, dass ich ihn nur von meinem Böker Exskelibur kenne.
So, jetzt würde mich Eure Meinung interessieren. Was wäre denn so der schnitthaltigste Stahl den ihr kennt (ohne dabei zu zerbröseln, wenn man ihn nur schief anschaut).
Hallo,
ich suche gerade einen neuen Stahl für zwei Arten von Messern:
- Küchenmesser die man an Leute verschenken kann, die sich nicht sonderlich gut mit Messern auskennen, sie nicht selbst schärfen können und noch keine guten Messer haben.
- Outdoormesser, Gebrauchsmesser zum selbst verwenden und ebenso zum verschenken.
Ich finde, dass Leute die Messer nicht selbst schleifen können und keine Erfahrungen mit guten Messern haben auch recht wenig von rostenden Stählen haben, die auf 10-15° ausgeschliffen werden und wohl auch nicht viel von rostträgen Chrommonstern. Natürlich wäre ein rostträger Stahl pflegeleichter aber die Vorzüge von Kohlenstoffstählen sind auch nicht von der Hand zu weisen. Es geht also um einen Stahl der einem nicht unter der Hand wegrostet, der bei einem Schneidenhalbwinkel von 17-25° eine stabile Schneide ausbildet, die eine gute Gebrauchsschärfe sehr, sehr lange hält und auch eine nicht ideale Behandlung wegstecken kann. (Um hier jetzt Diskussionen über Gebrauchsschärfe vorzubeugen, rasieren ohne zu zupfen ist nicht nötig, Tomaten sollen leicht ziehend oder gar nur drückend sauber geschnitten werden).
Nach meinen spärlichen Kenntnissen des Stahlschlüssels müsste der passende Stahl nun in etwa so aussehen:
- Kohlenstoffstahl
- (geringer) Chromgehalt, damit der Eisengeruch/-geschmack nicht übermäßig stark ist
- vielleicht etwas Wolfram um die Härte und Schnitthaltigkeit zu steigern
- ein paar Spritzer an V, Mn, Mo, N, Si, je nachdem was zuträglich ist.
Das heißt für mich, wenn es mit W sein soll kommt nur 1.24 oder 1.25 in Frage. Aus 1.2442 hab ich schon ein paar Messer gemacht und war sehr zufrieden, nur ist der Stahl sehr schlecht zu bekommen.
Als nächstes fällt mir der 1.2519 ein, der recht gut zu beschaffen ist, recht günstig ist und auch in stärken für Küchenmesser (~2mm) zu haben ist. Hat recht viel Zeug drinnen, bildet Mischkarbide die sich bei ziehendem Schnitt positiv auf die Schnitthaltigkeit auswirken können und hat trotzdem ein recht feines Gefüge. Mit 1,2% Cr hätte ich aber eigentlich gedacht, dass er schon recht "geschmacks-/geruchsneutral" sein sollte, trotzdem hab ich im Forum viel darüber gelesen, dass er "schlimm stinken" soll.. Bin ich da unempfindlich, oder riecht er tatsächlich stärker als der Cr-Gehalt vermuten lassen würde? (Oder seh ich das falsch und alles unter unter 5%Cr riecht in etwa gleich, alles zwischen 5% und 13% und alles über 13% riecht in etwa gleich?). Andere Stähle aus 1.24 und 1.25 kenn ich nicht (außer dem 1.2552 wobei ich hier den 1.2519 vorziehen würde), gibt es da noch was interessantes?
Ansonsten hab ich noch vom 1.2067 und 1.2235 gutes gehört. Zum 1.2067 finde ich aber fast nichts und der 1.2235 sollte wohl mehr für härteren Einsatz geeignet sein, was natürlich nicht heißt, dass er für Küchenmesser nicht zu gebrauchen wäre. Leider ist das Küchenmesser das ich aus 1.2235 gebaut habe noch nicht fertig, sodass ich selbst leider noch nicht viel darüber sagen kann. Allerdings ist die Verfügbarkeit in dünnen stärken wohl bei beiden schlechter als beim 1.2519.
Die andere Möglichkeit wäre der gute alte 440C. Ich höre immer wieder, dass es ein schlechter Stahl ist, nur um im Post darauf zu lesen, dass er sehr stark unterschätzt wird. Ich denke, es ist sicher kein schlechter Stahl allerdings hat mich die Schnitthaltigkeit ehrlich gesagt nicht sonderlich begeistert, auch wenn ich sagen muss, dass ich ihn nur von meinem Böker Exskelibur kenne.
So, jetzt würde mich Eure Meinung interessieren. Was wäre denn so der schnitthaltigste Stahl den ihr kennt (ohne dabei zu zerbröseln, wenn man ihn nur schief anschaut).