verzogener büffel

Bonemachine

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ich habe mir auf der IMA ein paar büffelhornschalen in schwarz mit schönen hellen einschlüssen mitgenommen.
die schalen waren etwas verzogen, was bei bei büffelhorn wohl normal ist (jedenfalls hab ich bei keinem stand komplett plane exemplare gesehen)

ich habe sie daher per hand mit schleifpapier auf einer glasplatte flach geschliffen. eine schale war dann ca 1 mm dicker als die andere.
zum dünnermachen habe ich dann auf dem bandschleifer 1 mm runtergeschliffen. die schalen wurden dabei kaum erwärmt.
zwischendurch habe ich mit der schublehre immer fleissig nachgemessen. als die schale die richtige stärke hatte, musste ich leider feststellen, das sie gebogen war! die biegung beträgt ca 1 mm.

anderer grund als das bischen entstandene wärme (etwas mehr als handwarm) fällt mir für den verzug nicht ein (es wurde alles trocken geschliffen)



was soll ich mit den schalen nun machen?

a.:
nochmal plan schleifen und hoffen das nichts verzieht (wird knapp mit der dicke)

b.:
die schalen pressen

c.:
schalen nass machen und pressen

d.:
schalen erwärmen und pressen

e.:
schalen nass UND warm machen und pressen

f.:
schalen unter druck verkleben und hoffen dass der kleber dem gegendruck standhält (es sollen 6 pins in einen relativ kleinen griff)

g.:
schalen wegwerfen und den verkäufer zum teufel wünschen

h.:
weis nicht



bin für jede idee dankbar.

gruss

Bonemachine
 
Wasserdampf und Pressen sollte bis zum Verkleben langen.
Mit Endfest ( oder ähnlichem ) und sechs Pins auf kleiner Fläche dürfte sich da nichts mehr bewegen.
 
Das beschriebene Problem haben wohl fast alle Hornsorten so "in sich" - leider :(

Man kann nur äusserst vorsichtig daran arbeiten, und je nach "eher Schale" oder "eher massive Spitze" des Horns, wird es auch enstsprechend mehr oder weniger stark verziehen, es kann sogar passieren, dass beim vorsichtigen Bohren in Schalenbereichen der Bohrer von den sich zusammenziehenden Schalenschichten fetsgeklemmt wird, und deshalb bricht.

Eigene Beobachtung:
- Die Arbeit mit und am Horn sorgfältiger als bei Holz vorbereiten,
- ggf. Reststücke probeweise bearbeiten, um die Reaktion beurteilen zu können,
- zwischen Bearbeitung und (End-)Montage keine unnötige Zeit verschwenden, je länger man es liegen lässt, desto mehr verzieht es sich,
- wenn machbar und passend, Kleben und verschrauben (verstiften) - ist bei Klappmessern evtl. schwieriger, als bei Fixed
- je weniger Temperatur sich entwickelt, desto beser - Kühlung mit Wasser ?
hm - könnte die unschönen Effekte verstärken...

Gruß Andreas
 
Das Problem kenn ich auch.
Erst macht man die Schalen von Hand mühsam auf einer Seite plan. Dann nimmt man von der anderen Seite etwas weg und schon ist alles krumm.

Geh mal mit dem Fön VORSICHTIG auf die konvexe Seite >( und schau mal ob nach dem Abkühlen Besserung auftritt. Zuerst müsste sich das Horn in die falsche Richtung dehnen, dann aber auf der abgekühlten Seite schrumpfen. Allerdings nur, wenn die Seite, die Du am Bandschleifer bearbeitest hast, die konkave >) ist.

Grüße

Gerhard
 
Vorsicht mit Wasser!
Horn reagiert auf schon bei Veränderung der Luftfeuchtigkeit recht empfindlich. mit Verzug aber auch mit schrumpfen wenn das Klima sehr trocken gehalten wird.
Horn ist ein Material bei dem ich ebenfalls lernen mußte genau auf den Verlauf der Faser im Material zu achten. Das hatte bei mir schon mal zur Folge das Horn gerissen ist durch Trockenheit und ungünstigen Faserverlauf.

Fazit gut zu bearbeiten, billig.....aber es bleibt immer Leben drin :eek:

Ich hatte vor einiger Zeit mal wieder ein Messer mit Horneinlagen in die Finger bekommen welches ich zuletzt mal bei einem Bekannten in der Vitrine gesehen hatte. In der Vitrine waren unschöne Spalten an den Übergängen zu sehen. Mittlerweile wird das Messer auch mal benutzt und das nicht unbedingt besonders pfleglich.
Das interessante aber war das die Spalten sich wieder geschlossen hatten und ich an dem Griff nichts mehr auszusetzten hatte :irre:
 
vielen dank an alle.
jetzt weiss ich zumindest worauf ich mich einstellen muss.

die griffform muss ich dann wohl auch etwas anders gestalten, als ich es ursprünglich geplant hatte.
 
hi,kann dir nur raten horn oder elfenbein mit mind.M3er Schrauben(folder M2)zu montieren.das hat den vorteil dass du immer ein wenig nachziehen kannst.extrem bei horn arbeitet das material immer durch die faktoren luftfeuchtigkeit,wärme,kälte sehr stark.von kleben würde ich abraten,hast kaum mehr eine möglichkeit das material später zu beeinflussen,ebenso bei vernieteten pins.denk mal über`s schrauben nach,es gibt da ja echt schöne teile!!
gruss harry

www.koenig-knives.de

siehe:
bild28.jpg
bild30.jpg
 
ich glaube schrauben passen einfach nicht zu diesem typ von messer.
es handelt sich um ein dreifingermesser von peter abel.

ich wollte da eher einen etwas rustikalen look und da passen schrauben nun überhaupt nicht rein.
aber danke für den tipp.
 
da schrauben nicht in frage kommen,würde ich gewindestifte (ca.4er)einsetzen,in das büffelhorn dann M5 schneiden,mit uhu endfest verkleben,einspannen,das müsste passen,so mach ich`s auch,wenn ich keine schrauben nehme.habe vor ca.2jahren 2fixed so bearbeitet(mit büffelhorn),die sind jetzt noch wie am 1.tag.
gruss
harry

www.koenig-knives.de
 
könnte auch sein, dass der verzug gar nicht durch temperatur/feuchtigkeit zu stande kommt sondern dass schon irgend welche wilden eigenspannungen im material vorhanden sind. würde mich bei so einem krummen horn nicht wundern.
dann kannst du noch so vorsichtig sein, was die verarbeitung angeht, wenn du irgendwo was wegnimmst, wird sich das material u.u. wild kräuseln :irre:
 
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