Verzweifelte Messersuche (Outdoor/Bushcraft)

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Basti G.

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Ich hätte nicht gedacht dass ich hier irgendwann mal wieder einen Messersuchthread starte, da ich in der Regel eigentlich sehr genau weiß wonach ich suche. Nachdem ich aber ewig im Internet gesucht habe, frustriert den kompletten Böker-Katalog durchgeblättert habe, und trotzdem nicht das finde wonach ich suche, dachte ich mir, ich frag halt doch mal.
Entweder habe ich einen komischen Geschmack, oder es gibt 1000de hässlich, martialische und völlig praxisfremde Messer und dagegen nur ganz wenige die schlicht sind und das Hauptaugenmerk auf Funktionalität legen.

Entschuldigt bitte dass ich den Fragebogen nicht ausgefüllt habe, aber ich denke im folgenden habe ich zusammengefasst alle dort gestellten Fragen beantwortet.

Aber nun mal zu meinen Anforderungen bzw. Wünschen.

Anwendungsbereich sind typische Outdoor bzw. Bushcraftanwendungen, das heißt Holzbearbeitung, Essenszubereitungen bzw. Universalschneidewerkzeug. Ganz normale Schnitz-, Schneide, angepasste Batoning- und Hackarbeiten. (für grobe Sachen habe ich mein Beil und meine Klappsäge).
Ich suche ein Messer mit 11 bis 12cm (besser 12cm) Klingenlänge, 4-5mm Klingendicke, Droppoint, hochgezogenem Flachschliff, poliert oder Satinfinish, ohne Choil bzw. Ricasso, Fulltang, schönem polierten Holzgriff (evtl. mit farbigem Liner), flachem Klingenrücken, ohne Buckel, evtl. am Griffende ausgeformtes Schlagstück, Klinge breiter als der Griff, höchstens dezente Daumenrampe, ohne ausgeprägte Fingermulden aber mit Daumenschutz. Beim Stahl bin ich offen. Ob rostend oder rostfrei ist mir egal. Ich pflege die Messer ausreichend. Einfache Nachschärfbarkeit ist nicht so wichtig, da Schärfen bei mir schon beinahe Hobbycharakter hat. Es sollte eine sehr gute Schärfe annehmen können, schnitthaltig sein, aber nicht zu spröde um Ausbrüche zu vermeiden. Preisliche absolute Obergrenze sollen 200 € sein.

Als ungefähre Richtlinie kann man das Lionsteel M2, das Russian Bear oder das Dehler DBM herannehmen. Leider fallen auch diese 3 Modelle in ein paar Punkten durch meine oben genannten Anforderungen. Am ehesten passt wirklich bisher das Dehler DBM. Leider liegt dieses über meinem gesetzten Buget, selbst wenn ich den Preis für 100% Handarbeit made in Germany in Kleinserie nachvollziehen kann.

Ich weiß dass meine Wünsche und Vorgaben wenig Spielraum lassen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei der Unzahl an Messern auf dem Markt, nicht das ein oder andere geben sollte, dass in diese Vorgaben passt.

Da hier wirklich viele Sammler und Leute mit richtig viel Ahnung unter euch sind, geb ich die Hoffnung nicht auf, vielleicht mit eurer Hilfe, doch noch mein Wunschmesser zu finden.

Wäre echt Klasse wenn ihr vielleicht ein paar Vorschläge für mich hättet.

Danke schon mal.

Vorschläge dass andere Konfigurationen besser seien, dass meine geplanten Verwendungen nicht toll sind oder etwas in der Art benötige ich nicht. Ich habe eine Menge anderer Messer, suche nun aber genau etwas wie oben beschrieben.

Falls das alles nichts hilft muss ich vielleicht doch irgendwann anfangen Messer selbst zu bauen. :D Der fertige Entwurf ist ja schon im Kopf. Messerschmiedekurs ist für März beim Adelberger gebucht, aber leider werden auch dort nicht alle meine Wünsche in der Kürze der Zeit umsetzbar sein. Falls ein Messerbauer unter euch ist, der meinen eigenen Entwurf zu dem angegebenen Budget umsetzen könnte/würde (was ich für unwahrscheinlich halte), wäre das natürlich die absolute Krönung.
 
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Mein Standardvorschlag für solche Wünsche: MLL Knives. Z.B. das SplinterS. Du hast die Wahl, wie es am Ende aussieht. Schliff, Stahl ... Full Custom. Mario macht Dir auch einen Holzgriff dran. Z.B. aus Steineiche. Sehr schön.

Gruß R'n'R
 
Du könntest allerdings auch einfach eine Klinge eines Schmiedes deines Vertrauens kaufen und dir selbst einen Griff dranbasteln. Das geht im Prinzip mit Fulltang und Spitzerl/Steckerlklingen.

bei:

www.Nordisches-handwerk.de
www.brisa.fi
www.lamnia.fi

findest du sicher was scharfes.

Du brauchst eigentlich nur einen Schraubstock, Bohrmaschine, eine Feile, einen Kugelhammer und ein Sortiment Schleifpapier, Zwei-Komponenten-Kleber, Klebeband (zum Abkleben der Klinge beim Arbeiten... sonst musst so viel Schleifen danach) und eben die Materialien für dein Messer.

Das Teuerste daran ist dann tatsächlich die Klinge. Im Schnitt komme ich auf einen Materialeinsatz von 25 bis 70E. Wobei die Klinge wohl 80% ausmacht.

Da du ein Beil mitnimmst, ist es tatsächlich so, dass ein vernietetes (am Griffende) Spitzerlmesser mehr als ausreichend ist. Man sagt, dass vernieten heute gar nicht mehr nötig sei, da die Epoxi-Kleber so gut seien, dass nichts mehr zu befürchten ist. Naja, ich finds schöner mit Niet, ist eben traditioneller so, verkleben tu ich allerdings trotzdem, was die ganze Sache wasserresistenter macht.

Falls das Bauen doch nichts für dich ist, probiers mal bei:

www.nordisches-Handwerk.de

Da gib es auch Serienmesser skandinavischer Messerhersteller, sowie handgefertigte Messer.

ebenso ist das Enzo Trapper/camper/nordic/ relativ passend zu deinen Ansprüchen.

Nachtrag:

Vom Lionsteel M2 kann ich, durch meine mit dem M3 gemachten Erfahrungen, abraten. Die Klinge ist wirklich sehr breit, mir fällt es schwer feinere Arbeiten damit durchzuführen. Ist für mich einfach ein unsicheres Gefühl mit einer so hohen Klinge. Vielleicht gefällts dir ja auch, dagegen ist schließlich nichts zu sagen, wenn du allerdings noch nie eine so breite Klinge hattest, ist es zumindest gewöhnungsbedürftig.
 
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Danke euch schonmal. MLL Knives ist schon mal ein toller Tipp. Das Amazon mit N690 geht absolut in die richtige Richtung.
Den Tipp habe ich auch an anderer Stelle bekommen. Könnte gut sein, dass es das wird.
 
Im Grunde können dir hier viele Kollegen diverse Messermacher nennen, die in der Lage sind, dir ein Messer für deinen Zweck zu bauen. Den Vorschlag von R&R mit MLL ( Mario Leao ) kann ich nur unterstützen, habe auch eines von ihm. Hoch geschätzt werden auch die Messer von Steffen Meyer, Meyers Messer.
Der baut auch klasse Messer, Kundenwünsche werden natürlich berücksichtigt.
Ich empfinde das individuelle Anfertigen als echten Vorteil, weil du dann dein Messer bekommst, Serienhersteller bieten hier oft die gleiche Qualität für teils weniger Geld, dann hast du halt eines was viele haben, musst du wissen!

Gruß,Olli
 
Interessant dass du Steffen Meyer ansprichst. Das Badlander wäre mein absolutes Traummesser, aber leider liegt das außerhalb meines gesetzen Budgets. Irgendwo muss man halt eine Grenze ziehen.
 
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