Victorinox Rescue Schärftips vom Hersteller

abraxox

Mitglied
Beiträge
5
Moin Leute,
habe mir vor ein paar Tagen das Victorinox Rescue gekauft. Das Teil hat eine Kombi aus Wellenschliff und einer "normalen Klinge".

Jetzt wollte ich, bevor es stumpf wird, wissen wie ich das Ding am besten nachschärfe und bekam dann diese Mail:


Konstruktive Gründe des kombinierten Schliffes

Die vorderen ¾ der Klinge haben einen Wellenschliff der viel länger scharf bleibt und besonders vorteilhaft beim Picknick zum Schneiden von Wurst und Brot ist. Ein Schliff dieser Art macht es auch möglich, selbst dicke Taue einfach zu durchtrennen. Holz schneidet man im hintersten ¼ der Klinge wo die Kraftübertragung am stärksten ist.

Nachschleifen Wellenschliff

Nachgeschärft werden kann die Klinge mit einem Abziehstein auf der flachen Seite des Wellenschliffs im Winkel von 15°-20°.


Abziehstein 83.5 x 12 mm (Victorinox Art.-Nr.: 4.0567.32)

Nachschleifen gerader Schliff

Nachschärfen mit einem Abziehstein beidseitig im Winkel von 15° - 20°. Dies ergibt einen Schnittwinkel von 30 - 40°. Beim Nachschleifen auf einer Schleifscheibe muss ausgiebig mit Wasser gekühlt werden, damit keine zu hohen Temperaturen entstehen.



Jetzt habe ich aber noch zwei Fragen:

1. Wenn ich den Wellenschliff so schleife wie die das empfehlen, dann verhunze ich mir doch die flache Seite

und

2. Die normale Klinge ist nur auf einer Seite geschliffen, die andere Seite ist auch glatt, ist also wohl auch nicht so der Hit wenn ich das Teil beidseitig schleife. Reicht es nur die geschliffene Seite abzuziehen oder muß ich da auch oder nur die glatte Seite schleifen?

Danke für euere Hilfe.

Gruß abraxox
 
Hallo abraxox,

das Vic Rescue hat meines Wissens ein Chisel Grind Schliff, sprich die Klinge hat nur einen einseitigen Anschliff.
Wenn also Victorinox empfiehlt, das Rescue so nach zuschleifen, bitte.
Ich persönlich finde die Serrations nicht sehr gelungen, weshalb ich ja auch auf ein Modell mit glatter Schneide warte.
Den glatten Teil der Klinge, würde ich persönlich nun nicht beiseitig schleifen, sondern Chisel Grind typisch nur auf der einen Seite. Die Serrations würde ich mit einem Stein für Serrations (Sharpmaker oder Lansky) bearbeiten. Eventuell auch mit einer feinen Schlüsselfeile.
Ich habe aber schon des öfteren gehört, das Besitzer dieses Modells, die Serrations komplett rausgeschliffen haben. Das ist natürlich mit Arbeit verbunden. Ich habe auber auch schon eine Review (USA) gelasen, wo der begeisterte Besitzer nicht nur die Serration entfernt hat, sondern auch den Chisel umgeändert und die Klinge dann auch noch gleich ballig geschliffen hat.

Grüsse

Markus
 
Hallo Storky,

danke für deine Antwort. Und jetzt das ganze nochmal auf deutsch. :confused: :D

Ich kenne mich nämlich so gut wie null mit irgendwelchen Schleiftechniken aus. Ich schaffe es zwar ein normales Messer mit einem Schleifstein zu schleifen, aber dann hört mein "geballtes Wissen" auch schon wieder auf. Und irgendwelche Chisel, Serration und ähnliches ballig zu schleifen..... oh Gott, Hilfe.

Wenn ich das soweit richtig verstanden habe empfiehlst du nur den geschliffenen Teil der "normalen" Klinge ("Vorderseite") zu schleifen und die Wellen auch nur auf der "Vorderseite" mit einer Schlüsselfeile nachschleifen. Richtig?

Gruß abraxox
 
abraxox schrieb:
Hallo Storky,

danke für deine Antwort. Und jetzt das ganze nochmal auf deutsch. :confused: :D

Ich kenne mich nämlich so gut wie null mit irgendwelchen Schleiftechniken aus. Ich schaffe es zwar ein normales Messer mit einem Schleifstein zu schleifen, aber dann hört mein "geballtes Wissen" auch schon wieder auf. Und irgendwelche Chisel, Serration und ähnliches ballig zu schleifen..... oh Gott, Hilfe.

Wenn ich das soweit richtig verstanden habe empfiehlst du nur den geschliffenen Teil der "normalen" Klinge ("Vorderseite") zu schleifen und die Wellen auch nur auf der "Vorderseite" mit einer Schlüsselfeile nachschleifen. Richtig?

Gruß abraxox


Hallo abraxox,

bitte entschuldige! Mit der Zeit (vor allem, wenn man sich in Foren mit anderen "Süchtigen" bewegt) merkt man gar nicht mehr, wenn man nur noch fachchineschisch spricht.

Also, ein sog. Chisel Grind oder auch Beitelschliff ist in der Tat nur einseitig angeschliffen, D.h., eine Seite der Klinge ist flach belassen und der "klingentypische" Anschliff findet sich nur auf einer Seite (wie bei einem Holzbeitel).
Wenn du hier im Forum die Suchfunktion benutzt, wirst du reichlich Infos dazu erhalten.

Serrations = Wellenschliff

Was nun das Schleifen betrifft, so hasst du mich trotz Kauderwelsch gut verstanden. Den glatten Teil der Klinge (=plain) kannst du wie gewohnt schleifen und zwar nur auf der einen Seite = "Vorderseite, normale Klinge".
Die Wellen bei einem Messer sind etwas schwieriger zu schleifen. Es gibt sehr gute Schärfsysteme auf dem Markt. Die beiden wichtigsten (neben den klassischen Banksteinen) sind der Sharpmaker von Spyderco und das Lanskysystem.
Zu beiden findest hier über die Suche genug Infos.
Wenn du keines dieser beiden hast, ist eine feine (diamant) Schlüsselfeile die Wahl der Stunde. Auch wieder nur von der "normalen Kilingenseite".
Wenn du dir unsicher bist, solltest du an einem alten Küchenmesser mit Wellenschliff üben.
Zu erwähnen wäre noch, das du beim schleifen einen Grat auf der abgewandten Seite der Klingen erzeugst. Diesen musst/solltest du entfernen. Viele benutzen hier Sreichriemen aus Leder. Es tut aber auch ein (alter) Ledergürtel. Den Gürtel flach auf einer glatten Unterlage befestigen und den Grat mit sanftem Zug entfernen. Also das Messer NICHT so über das Leder ziehen als wolltest du rein schneiden, sondern mit dem Klingenrücken auf dich zu abziehen.

Ich hoffe, ich habe das jetzt verständlicher erklärt und danke für den Hinweis, ich werde mich in Zukunft bemühen. ;) :super:

Grüsse

Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Story,

super erklärt. Vielen Dank. Habe jetzt alles verstanden. Werde ich vor dem ersten schärfen auf jeden Fall nochmal lesen.

Danke nochmal

Viele Grüße

abraxox
 
Zurück