vielleicht blöde frage zu "welcher Stahl könnte es sein"

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chopknife

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Hi Zusammen,

hoffe meine Frage ist nicht zu dämlich jetzt..

Ich hab Ende 2008 mit meinen beiden Kiddies auf nem Mittelaltermarkt an so einem Stand wo die Kinder selbst ein bisschen schmieden können (Hufeisen)
auf die Schnelle ein Messer geschmiedet (nicht lachen!!) der kleine wollte kein Hufeisen, so hab ich aus so nem kleinen Rundstahl eben vorn den Bereich flach gekloppt
die grobe Form erinnert an nen Frühstücksmesser.. hihihi

Aber der kleine war Stolz wie Oskar

Problem ist - das Zeug ist recht weich und ich wollt ihm das nachträglich versuchen zu härten, damit es nicht bei jeder Gelegenheit verbiegt.

Nur weiss ich nicht, welche Sorte Stahl das sein könnte - weiss jemand von Euch, was da so üblicherweise genommen wird?
Das Material waren Rundstäbe ca. 5mm im Durchmesser und ja nan Meter lang - davon hab ich halt ein auf dem Boden liegendes Reststück (ca. 15cm) verwendet

wenn mir da einer Tips geben kann - das muss nix präzises werden, nur so, daß der Jung damit spielen kann ohne es zu verbiegen..

Danke Euch vorab
zum Härten ansich brauch ich keine Hilfe (die Suchfunktion war da schon sehr ergiebig, nur konnte mir die Suche nicht sagen, welchen Stahl ich da verarbeitet habe :lach: )

Gruß
Oliver
 
Ich denke bei dem Stahl handelt es sich um Baustahl.
Dementsprechend würde ich einfach mal sagen, dass härten nicht funktionieren wird.

Im Zweifelsfall evt. einfach mal versuchen zu härten.
Wenn es nicht funktioniert, dann wird es baustahl sein.
 
hm.. Baustahl? gibts den auch in glatt? also die Kanten waren nicht so typisch wie das von der Baustelle "geriffelte" Zeugs

ich versuch das einfach mal - wenns nicht klappt, gehts halt nicht :)

Danke schomal für Deine Antwort

Gruß
Olli
 
Hallo Oliver,

mach doch an einer unauffälligen Stelle die Funkenprobe. Der materialabtrag ist dabei nicht so groß, dass es dem Messer schaden würde.
Danach weißt du, ob der Stahl genug C zum Härten enthält oder nicht.
Ich bezweifle allerdings, dass du einen härtbaren Stahl erwischt hast.
Die meisten Baustähle und um einen solchen wird es sich wohl handeln, haben einen C-Gehalt von unter 0,22%.
Wenn du der Ansicht bist, dass es sich lohnt kannst du das Messer natürlich aufkohlen.
Einfach mit Holzkohlebröseln oder einem Stück Leder in einem verschlossenen Behälter ins Feuer und je nach Temperatur zwischen 20 Minuten (1000 Grad) und mehreren Stunden (800-900 Grad) glühen.
Einfacher wäre es aber sicher ein neues Messer aus einem bekannten Stahl zu schmieden ;-)

mfg
Ulrik
 
Hi Ulrik,

den Begriff Funkenprobe hab ich hier schonmal irgendwo gelesen..

also das "Messer" ist ja nix besonderes - hat einen reinen IdealWert für meinen Sohn

der Griffteil (Angel) ist halt das runde, unbearbeitete Stück, wo sich der kleine nen Stück Holunderholz (den weichen Kern rausgefriemelt) draufgesteckt hat :)

ich werd die funkenprobe machen

und aufkohlen.. neee der Aufwand wird sicher nicht lohnen, dann tät ich meinen Jungs lieber was ordentliches schmieden (sofern ich hier in der Umgebung jemanden finde, der mich an seine Schmiedestelle ran lässt)

wie gesagt, viel Ahnung hab ich da nicht, aber viel, viel Lust zu lernen :)

Gruß
Olli
 
Ich glaube du verwechselst Baustahl mit Betonstahl/Moniereisen (geriffelt).

Baustahl ist meist glatt und es gibt ihn in den verschiedensten Abmessungen und Güten. Durch das Aussehen kommst du also nicht weiter ;)

=> Funkenprobe oder einfach einen Härteversuch durchführen.

Aufkohlen :confused: da fehlt mir die Erfahrung und der Glaube ;)
 
Hallo Stefan,

dass dir die Erfahrung fehlt mag schon sein, aber warum der Glaube?
Für das Aufkohlen von Stählen gibt es sehr genaue Daten.
Nachzulesen z.B. bei Verhoeven (s.60). Anhand des Diffusions Koeffizienten D kann man die Diffusionsdauer in sec. sehr genau berechnen: dauer= d*d/6*D
Wobei D der Koeffizient bei gegebener temperatur ist
d ist die Diffusionsdistanz in Mikrometern
Bei 1000 Grad und 0,5mm Aufkohlungstiefe sind das 20min. Bei der hohen Temperatur ist schon sehr viel C im Austenit löslich nämlich ~1,5%
Man erhält also ein Messer mit hochhärtbarer Außenhaut und zäherem Kern.
Natürlich ist ein Werkzeugstahl qualitativ besser, keine Frage, aber dem Threadopener hätte damit geholfen werden können. Ob es sich für ihn lohnt ist natürlich eine andere Sache, aber eine Frage des Glaubens ist es nicht ;)

mfg
Ulrik
 
Hi,

aaah ok.. wieder was dazu gelernt.. = Moniereisen nicht gleich Baustahl :)

grundsätzlich find ich das super interessant, daß man einen Stahl "aufkohlen" kann..
wie gesagt, für das Teil, was ich da mit dem Jungen hergestellt hab lohnt das gar nicht..

wobei - ist das nicht vom Aufwand (Energie etc.) sofern man das bei nem Stahl vornimmt - dann wieder günstiger einen besseren Stahl zu nehmen, statt einen Stahl aufzukohlen?

Gruß
Olli

Nachtrag zur Funkenprobe: je mehr "Wunderkerze" desdo mehr Kohlenstoff ist im Stahl??
 
Zuletzt bearbeitet:
grins.. stimmt, mich hatte sie vorhin auch nicht gebissen, hab auch genau den Beitrag mit den Videos gefunden = super interessant !!

ich war mir jetzt nur nicht sicher, ob anhand des funkenbildes = so Wunderkerzenlike der Kohlenstoffanteil festzustellen ist, oder ob das auch andere Auslöser haben kann..

:D
 
O.K. ;) was ich nicht verstehe (das bessere Wort ;) ) ist, warum sich die Holzhohle (C) von außerhalb des Metalls freiwillig in das Gitter bewegen sollte.
Wenn es so einfach wäre C in beliebiger Menge in den Stahl eindiffundieren zu lassen, warum wird es dann nicht häufiger eingesetzt?
(Den erforderlichen Luftabschluß erreicht du durch den Kasten, so weit , so gut)

Die Diffusion von Legierungselementen (z.B. von C) innerhalb des Metallgitters (z.B. bei Damast incl. Sperrschichten) ist mir einigermaßen klar.
 
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