Vorstellung Bleibad!

Torsten Pohl

Mitglied
Beiträge
2.452
Nabend

Eigentlich weiß ich nicht wirklich ob ich das euch überhaupt zeigen soll, denn auch wenns harmlos klingt das ist es nicht!

Zunächst daher ein paar Sicherheitshinweise:

A. Gasberteib und damit Grundsätzlich nicht ohne dauerhafte Kontrolle einsetzbar, also vergleichbar einer Gasesse zu werten!

B. Zun Bleibad selbst, Blei ist sehr stark gesundheitsfärdend, sollte also jemand auf die Idee kommen sowas nachzubauen (Ich werde ausnahmnsweise dazu keine Tips geben weil ich sehr wohl weiß wie gefährlich der leichtsinnige Umgang damit ist!!), dann beachtet bitte das nur mit einer sehr gute Abluftanlage oder nur im freiem damit gearbeitet werden sollte (wobei das arbeiten im freien für die Umwelt sehr bedenklich ist), die Verwendung einer zugelassenen Atemmaske ist stark zu empfehlen.
Ich verwende bei solchen Geschichten eine starke Absauganlage mit entsprechenden Filtern:

Lesenswert ist für jeden der den Umgang damit anstrebt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Blei(IV)-oxid

Ich habe dieses Bad nur gebaut weil ich immer wissen wollte ob ich danmit andere,bessere oder schlechtere Ergebnisse erziehlen kann also um meine Neugier zu befriedigen.
Ja Verzundern findet praktisch nicht statt solange das Werkstück im Bad hängt, aber der Vorteil zum Härten mit Schutzlack E-Ofen ist nicht spürbar bzw. nicht relevant genug.
Ich werde dazu irgendwann noch mal ein paar vergleiche machen, aber nach wie or den Degussa nehemn wenns ums härten geht, denn das ist für mich lediglich eine Spielerei die ich euch einfach mal zeigen wollte und ich lege es euuch noch mal ganz deutlich ans Herz, dies ist kein Spielzeug und bei falschem Umgang extrem Gefährlich.



4068596.jpg


4068597.jpg


Tschau Torsten

PS: Ich hoffe der Thread ist so OK, und denkt drann das ist nicht ohne und der Thread soll in letzter Konsequenz auch nicht zum Nachbau anregen sondern bestenfalls eine Lücke im MF schließen, da die Sichfunktion dazu nichts ausspuckt und dieses Thema immer wieder hochkommt!
Aus eigener Erfahrung daher mein Tip, lasst es besser es bringt keinen wirklichen Vorteil!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bleibäder sind an sich durchaus traditionell. In einem Film über japanische Messer wurde u.a. ein großes Bleibad gezeigt-wenn ich es recht erinnere arbeitet Kobayashi damit. Um die Oxydation des Bleibads selbst zu minimieren, ist es mit Holzkohlegrus abgedeckt.
Optimal sind natürlich die exakte Temperaturkontrolle und der schnelle Wärmeübergang.
Ich denke, daß Du Deine Anlage auch ebensogut mit einem inerten Härtesalz- über Durferrit zu erhalten- betreiben könntest. Dann würden die gesundheitlichen Aspekte in den Hintergrund treten.
Soweit ich weiß, hat sich Arno Eckhardt ein solches Salzbad zum Härten gebaut.
Das einzige Problem, das dabei auftauchen dürfte, wäre ein haltbarer Behälter. Ein einfaches Eisenrohr hält sicher nicht lange, V2 A oder eine speziell abgestimmte Legierung müßte aber als Dauerlösung geeignet sein.
Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Hallo U.Gerfin

Interessante sache mit dem Härtesalz, das ist eine Überlegung wert nun wo die Klapperatur ja da ist.
Ich denke ich werde mich nach Ostern mal mit einem Techniker von Durferrit kurzschließen.

Das Innere "Rohr" ist übrigends eine ehemalige 5kg CO2 Stahlflasche mit etwa 1,5cm Wandstärke.
Das bringt den Vorteil des Klöpperbodens und der doppelten Rollnaht ins Spiel, den obwohl ich schweißen kann hätte ich Probleme damit hier selbst tätig zu werden, dafür sind mir die Belastungen im Material zu unkalkulierbar.
Was auch immer das für ein Stahl ist, er scheint sehr Hitzeresistent zu sein.
Ich habe den ungenutzten Flaschenhals über Wochen im Glutbett meiner Kohlenesse gehabt, die im Winter dank verschließbarer Haube als schnöde Werkstattheizung diehnt und sozusagen hitzetechnisch gefoltert.
Was soll ich sagen die hat das eigentlich ohne großartigen verschleiß/Abbrand etc. weggesteckt.
Ich weiß aber auch das dies nicht die einzigste Belastung für das Material bei diesem Verwendungszweck darstellt.
Sollte sich das mit dem Salz umsetzen lassen und wirklich ein Vorteil auf dauer erkennbar sein, scheue ich aber auch nicht davor einen V2A Vollstab aufs Bohrwerk zu stellen und mit erheblich stärkerer Wandstärke ohne jegliche Naht etc. auszubohren. Ich werd mir das auf jeden Fall mal merken, wieder mal ein wertvoller Tip.

Tschau Torsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Die Geschichte mit dem Bleiofen kenne ich auch aus einem Bericht über eine Schmiede die Äxte herstellt. Finde das ganz gut, wenn man die möglichkeit hat damit zu arbeiten.
Gedanke: In der Elektronik Industrie ist man als Lötmittel von Blei auf Zinn umgestiegen. Eben auch wegen der gesundheitlichen Aspekte. Würde das für so einen Ofen nicht auch mit Reinzinn gehen?? Beim Schwallöten zumindestens funktioniert es!?

Grüße
Thomas
 
Hallo Thomas

Ich denke schon, das Reinzinn funktionieren würde, allerdings möchte ich eine solche Füllung nicht bezahlen müssen.
Blei hingegen bekommt mal relativ leicht, ich verwendete hier Bleikontakte von Batteriegroßanlagen an die ich durch zufall mal kam.
Dieses ist sehr sauber und ein solcher Kontakt bringt leicht 10kg auf die waage.

Bei dem Bild das den Ofen von oben zeigt sieht man das eine dicke Ascheschicht (min 3cm) auf dem zu diesem Zeitpunkt 800grad warmen Blei liegt.
Dazu habe ich vorher Stroh verkohlt, und wie man sieht Isoiert das enorm!
Sinn und zweck ist es aber auch die Dämpfe zu unterbinden soweit es geht, denn wenn ich es richtig verstanden habe so sind die giftigsten Dämpfe die, die sich bei direktem Kontakt der Bleioberfläche, mit dem Sauerstoff verbinden.
Ein Bekannter von mir der sich beruflich mit Schadstoffbelastungen befasst, wird diesbezüglich am Samstag mal eine Messung machen ob sich so in Verbindung mit meiner Abluft, ein Belastungswert der Raumluft unter der von der BGU vorgeschriebenen Maximalbelastung/Grenzwert erreichen lässt.

Ich persönlich habe nämlich keine Lust auf eine Bleivergiftung etc...

Tschau Torsten
Ich bin wirklich gespannt was da tatsächlich erzeugt wird.
 
Hallo Thorsten

O.K. wenn Du die Bleikontakte so günstig bekommst ist das ein Agument was den Preis angeht.
Ich habe mal gegoogelt und bin auf Preise für Reinzinn von 75Euronen bis 100Euronen pro Kilo gestoßen - der Hammer!! hätte ich nicht gedacht.
Auf die Werte mit den Abgasen bin ich mal gespannt.
Wieviel Blei ist den insgesamt in deinem Bad drin?

Grüße
Thomas
 
Nabend

ebend ein Preis wie von dir genannt ist mir auch geläufig, in meinem Bad sind grob geschätzt 10-15kg Blei drinn, hab das aber nicht gewogen.
Das lässt Werkstücklängen von etwa 30cm länge und 7cm höhe zu, also auch ordendliche Klingen für meine Verhälltnisse.
Da ich immer eine Klinge nach der anderen härte kann ich dir die Frage nach der Anzahl nicht beantworten.
Ich denke 3-5Klingen im großem Scandystyle zB. ,hätten leicht gleichzeitig platz.


Tschau Torsten
 
Anmerkung zum Zinn:

Laut einem bekannten wird Zinn inzwischen anstatt Blei für das Wuchten von Reifen genutzt. Welche legierung das ist, weiß ich natürlich nicht, aber eventuell könnte man über einen Reifenhandel günstig an die entsorgten Wuchtgewichte kommen. Das könnte tatsächlich eine Alternative sein.
 
Da ist aber auch viel Zink drin also Vorsicht beim Einschmelzen .

Da droht Zinkfieber (ging mir so)
 
Davor kann ich auch nur warnen Zinkfieber bzw. Zinkvergiftung hat mich als Lehrling trotz Atemmaske und Belüftung/Abluft für drei Tage auf die Intensivstation gebracht.

Das Spiel ist so oder so brandgefährlich das eine wirkt sich sofort aus und das andere Einlagerung von Blei im Körper langfristig.

Seid da bitte nicht leichtsinnig, als Beispiel sei genannt das der Betrieb meines Bleibades folgendes Ergebniss gebracht hat.

Überschreitung der von der BGU zugelassenen Höchstwerte an Bleioxid in der Raumluft nach etwa 1,5std Betrieb.
Ich habe etwa 180m² Werkstatt mit etwa 5m Hallendeckenhöhe. ich denke ihr könnt euch ausrechenn was das bedeutet wenn man sowas in einer Garage betreibt.
Der anschluß einer Ablufthaube dessen Antrieb aleinig der Kaminsog ist (relativ kräftig da hoher Industriekamin!), direkt über dem Bleibad, reduzierte diese Werte zwar drastisch aber nich auf den geforderten Maximalbelastungswert.
Erst in Verbindung mit einem Abluftgebläse das 300m³ die Stunde schafft, blieben die Werte in der Werkstatt auf akzeptablen Niveau.

Mein Fazit:

Ich sags euch ganz ehrlich, ich werde das Bad nur einsetzen wenn mir alle anderen Alternativen ausgehen, oder im freien wenn es denn unbedingt sein muß.
Für mich war es ein Experiment das ich unbedingt ausprobieren wollte, mehr nicht.
Eine echte Alternative zu anderen Härteverfahren, ist es zumindest im Hobbybereich, aufgrund des hohen Gefahrenpotentials, in meinen Augen definitiv nicht.
Auch wenn es gelingt den Werkstattraum belastungsfrei zu halten, so ist es meiner Meinung nach auch nicht vertretbar die enstehenden Giftstoffe einfach so ungefiltert in die Umwelt zu blasen.
Ich denke also das muß nun wirklöich nicht sein.

Tschau Torsten
 
Zurück