Vorstellung: Work Sharp Precision Adjust

Robin87k

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Hallo Forum.

Da es im Netz doch recht wenig Berichte und Erfahrungen zum Work Sharp Schleifsystem gibt, dachte ich mir, ich erstelle diesen Thread.
Vielleicht findet so in Zukunft jemand hier ein paar nützliche Infos.

Ich bin nicht der große Redner, daher kommentiere ich einfach ein paar Bilder und schildere meine Eindrücke

Das gesamte System besteht aus einem hartem,glatten Kunststsoff, fühlt sich aber sehr wertig an. Alles sitzt wirklich fest und ist recht stabil.
Das System ist recht klein und kompakt, lässt sich dadurch gut verstauen aber auch beim benutzen leicht greifen und kontrollieren.
Die Spindel und Führungsstange zur Winkelverstellung sind aus Metall, der Messerhalter aus Alu.


Das Sytem besteht aus 4 Teilen: Standfuß, Winkel bzw Schleifkonstruktion, Messerhalter und der Schleifarm.
Fuß und Schleifgerüst schnappen durch einen Clip sehr fest und wackelfrei ein.
Der Messerhalter sowie auch der Schleifarm werden mittels Magneten gehalten und fixiert.
Für die nutzung kann man so den Messerhalter abnehmen, Messer einspannen und dann mit dem Halter wieder ans System clippen.

An dem Schleifarm sind oben und unten Gummiringe aufgebracht. Diese dienen als Anschlag, um mit beim Schleifen nicht von der Klinge zu rutschen, und lassen sich auf der Stange einfach verschieben. Falls es interessiert, die Stange hat 4mm Durchmesser


Entfernt man die Gummiringe, kann man die Stange aus dem Schleifsteinhalter ziehen. Dann kann man auch den Dreieckigen Schleifsteinhalter seperat entnehmen. Bei etsy zb. gibt es Leute die diese Dreiecke 3D gedruckt anbieten. So könnte man sich eigene Körnungen zusammenstellen. Körnung ab Werk: 320 Diamant, 600 Diamant, Keramikplatte ( geschätzt um die 3000)
Die einzelnen Körnungen können aber im normalen Betrieb gewechselt werden. Dazu drecht man einfach das Dreieck in seinem Halter. Der Widerstand dafür ist recht hoch, ein versehentliches verstellen, denke ich, unmöglich.


Durch diesen "Knopf" auf der Ruckseite kann man, wenn man ihn reindrückt, den Messerhalter um 180° drehen ohne ihn aus der Halterung zu nehmen.
Sehr praktisch und sicherer als jedesmal mit der offenen Klinge zu hantieren.


Der Winkel wird über die oben liegende Stellschraube eingestellt. Die linke Seite Zeit die vollen 5er Schritte an, rechts sind 1 Grad Schritte ablesbar.
Die Winkelverstellung klappt wackel und kippelfrei. Beim drehen merkt man sofort eine gute und passgenaue Verarbeitung.


Eines der ersten Testobjekte: Böker Magnum Straight Brother 440A Stahl.
Schleifen und auch das abziehen und polieren gingen erstaunlich schnell. Es dauerte keine 10 Minuten dann war ich mit dem Messer soweit fertig. Die politur ist nicht perfekt, muss aber auch nicht und es war halt der erste Versuch.


Hier eine Nahaufnahme der Schneide. Man sieht noch deutlich die Riefen vom 600er Stein


NoName Messer mit Chinesischem M390
Auch hier ging der Schliff recht flott. Bei der Politur habe ich mir mehr Zeit genommen und der Stahl hat die Politur auch besser angenommen


Hier die Schneide des China M390

Etwas reingezoomt


Auch größere Messer lassen sich schleifen, hier ein Jakäripukko 110


Aber wo Licht ist, ist auch Schatten....
so hat dieses System auch ein paar schwächen.
Zum einen tut der Messerhalter durch das "stecksystem" und den recht langen hebel geringfügig wackeln. Es sind keine riesen bewegungen, aber es bewegt sich leicht.
Dennoch habe ich super Ergebnisse erzielt, aber dies sollte erwähnt sein. Im Netz gibt es mittlerweile diverse 3D gedruckte Stützen für den Messerhalter um das wackeln zu verhindern. Alternativ würde ich mir einen passenden Holzklotz unterschieben.

Weiter gibt es kaum Zubehör und andere Schleifsteine. Es gibt ein Set von WS, bei dem es mehr grobe Steine gibt und der feinste Stein eine 800er Körnung hat. Es gibt auch noch ein extra Leder. Gerade feinere Steine ist etwas, was ich mir wünschen würde für das System.

Ein weiteres Problem ist, dass das System schwierigkeiten hat schmale Klingen in kombination mit flachen Winkeln zu schleifen.
Auch der Daumenpin eines Messer kann schnell in den Weg des Schleifarms kommen.

Ein Problem: Eine Schmale Klingen mit Daurmenpin. Durch einen flachen Winkel läuft man gefahr den Daumenpin anzuschleifen.
Benchmade Osbourne


Daumenpin im Weg.....


Problem: Flache Winkel und schmale Klingen. Dabei kann es passieren das der Messerhalter direkt Mitgeschliffen wird.
Beim Vorbesitzer offensichtlich passiert.


Ein kleines Böker fixed mit einer schmalen Klinge, birgt die Gefahr den Halter beim schleifen zu treffen.


Gefahr den Messerhalter mit zu schleifen....


Beim Victorinox ist es noch deutlicher




Alles in allem bin ich mehr als zufrieden mit dem Sytsem! Nun kriege auch ich scharfe Messer mit optisch ansprechenden Fasen und Schneiden hin :)


Bei Fragen und anderen Erfharungen, immer gerne her damit :)
 
Moin

Danke für den Bericht.
Scheint ja für deine Klapper und co gut zu funktionieren.

Frage : Machst du die Steine nass ? Ich finde das leichtes anfeuchten das Ergebnis nochmal etwas verfeinert . Außerdem setzten sich die Steine auch nicht zu.

Gruss

Micha
 
Moin Micha,

Die Dia Steine habe ich bisher trocken genutzt. Die Keramik habe ich teils befeuchtet, ja. Hatte auch das Gefühl dass es dann noch etwas besser poliert.

Bei den Dia Steinen habe ich es nicht gemacht, da in der Anleitung steht man solle trocken schleifen...
Werde es bei den Diamant Steinen nächste Mal auch versuchen.
 
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