W.R Case&Sons - Sway Back Jack und Tiny Trapper

pitter

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Mal was ganz anderes :D

Die Messer von Case gehören auch in die Kategorie "ging an mir immer vollkommen vorbei". Schade drum, sind neben recht schnuckelige Messer. Und auch wenn Case ein paar Umstrukturierungen hinter sich hat (gehört heute zu Zippo Manufacturing Co.), hat man mit jedem Messer eine Geschichte in der Hand, die 1889 mit William Russel (dafür steht das W.R.) , Jean, John und Andrew Case begann.

Wer sich ein wenig einlesen möchte, kann das jetzt auch auf der neuen, deutschsprachigen Seite von Case machen http://www.wrcase.com/de/knives/.
Case hat in den USA eine riesen Fangemeinde, der Case Collectors Club an die 18.000 Mitglieder. Wer aber wirklich alle Case Messer haben will, hat was zu tun. Jedes Grunddesign gibts in zig Varianten, klein, groß, unterschiedliche Griffmaterialien. Dann noch zig Sonderserien, und mehrmals im Jahr neue Designs.

Wer da nicht dabei bleibt verliert den Überblick. Ich hatte den nie ;), durfte aber für den MM Katalog Case übernehmen. Zum Glück half mir Fred Feightner, der die Pressekarbeit bei Case betreut, bei der richtigen Auswahl. Und damit ich hier auch was zeigen kann, schickte er mir zwei - für ihn typische Messer - aus dem Case Programm.

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(Quelle: http://www.wrcase.com/de/case_college/)
 
AW: W.R Case&Sons - Sway Back Jack

Als erstes das Sway Back Jack, Modellnummer #5526, Klingenstempel TB52117 SS

Die "große" Klinge hat gerade mal 60mm. Trotzdem hat man das Messerchen dank des recht breiten Griffs noch gut in der Hand. Falls die Messer von Case überhaupt benutzt werden, und nicht gleich in der Sammelvitrine verschwinden. Kosten ja nicht die Welt, also gleich zwei kaufen. Eines für die Vitrine, eines für die Hosentasche - in die passt das Sway Back Jack nämlich wunderbar rein.

Das Messerchen kommt mit Papieren in einer hübschen Blech-Sammlerbox. Verarbeitung ist wunderbar, sauber gefinisht, da wackelt nix, Federn recht stramm, Klinge gut geschliffen (geht aber noch besser) - wie man das halt so macht. Kein ZDP Immerscharf Fulltitan Carbon Martiallock Dingens, sondern ein kleines Messerchen, Slipjoint, "Chirurgenstahl" (was auch immer das meint, wen interessierts) schönes Horn, polierte Teile. Einfach nett.

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Ich besitze selber 3 Case Messer und sehr zufrieden mit ihnen. Ich habe ein Copperlock Mini und ein Russlock, die sich beide in der EDC Rotation befinden. Ein Mini Butterbean aus der Johnny Cash Serie durfte auch nicht fehlen.

Perfekt sind sie alle nicht verarbeitet, aber es sind funktionelle und schicke Messer für jeden Tag.
 
AW: W.R Case&Sons - Tiny Trapper

Kleiner geht immer - zum Beispiel mit dem Tiny Trapper :steirer:, Nummer #62154

Klingenlänge satte 45mm. Ohne Box, aber in einer rustikal aufgemachten Pappschachtel. Und genauso sauber gemacht, wie das Sway Back Jack. Absolut sozialkompatibel, nur groß dürfen die Brötchen nicht sein ;) hat was schnuckeliges. Als - einziges - EDC wärs mir ja schon ein wenig zu klein, aber erstens, wer trägt schon nur ein Messer :steirer: Und dann hat man ja generell nie genug Spielzeuge.

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Und beide im Größenvergleich:

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Case ist ja hier in Deutschland nicht besonders stark vertreten. Fread hat mir schon Ende letzten Jahres angekündigt, dass sie Händler suchen, um auch hier einen Markt aufzubauen. Dazu auch die Einrichtung der deutschsprachigen Webseite.

Ob das "Sammlerkonzept" hier greift, weiss ich nicht. Case lebt aus und von einer langen Geschichte, die die Firma hier nunmal nicht hat. Aber mehr Vielfalt in der Messerwelt könnte nicht schaden. Vielleicht kann unser Forum ein wenig dabei helfen, dass die Messer von Case einem größeren Publikum bekannt werden. Mir selbst gefallen sie jedenfalls recht gut. Und auch als Geschenk ists ne nette Sache.

Pitter
 
Erstmal bitte ich um Entschuldigung, daß ich mich zwischen Deine Treads gezwängt habe. Wirklich schöne Messer, die Du da präsentiert hast.

Das mit dem Ausbau des Händlernetzes ist natürlich Interessant. So hatte mir die Dame bei Börgemann/Düsseldorf, wo ich im Februar das Russlock gekauft habe, gesagt daß es keinen Case-Vertrieb in Deutschland mehr gäbe und sie in Zukunft keine Case Messer mehr im Programm haben würden. Da war die Dame wohl etwas Fehlinformiert. Gottseidank, denn die Fotos machen mir jetzt Lust auf blauen Knochen.
 
Ich habe mir die Seite angesehen.
Sind wirklich schöne Messer dabei. Bei der Abalone-Familie
könnte ich ins grübeln kommen.

Leider habe ich keine Preise gefunden. Oder habe ich was übersehen?
 
Das Tiny Trapper mit den Navy Blue jigged bone Schalen schreit ja geradezu nach einer MF Edition. :p

Btw, ein seriöser Case Händler in Nürnberg wäre eine tolle Sache. :rolleyes: :haemisch:


Alex
 
Sollte dieses zu lange auf sich warten lassen, dann bietet Wolfster ja ein reichhaltiges Angebot an Messern von Case mit einer durchschnittlichen Wartezeit von zwei Wochen:
http://www.wolfster.de/index.php?disp=shop&show=14/1

Jeder, der bei Blue Ridge und Moteng bestellt - also beinahe eben jeder ;) - kann auch Case liefern ;) An die Teile ranzukommen, war noch nie ein Problem. Was man bräuchte, wären Händler, die Case Sammler auch ein bisserl an die Hand nehmen. Sich um Sonderserien kümmern, informieren, präsentieren.

Es ist nicht meine Welt, aber die Messerwelt ist groß und warum solls hier nicht Leute geben, die Case sammeln. Man muss hakt auf den traditionellen, amerikanischen Stil stehen. Ich mein, bevor ich Kronkorken sammle... ;)

Pitter
 
Mannomann, bei den Farben von dem Tiny Trapper bekommt man ja Augenkrebs...

:D

Ich hab früher mal etliche Case gekauft, da mir die Messerchen optisch gut gefielen, insbesondere die mit den Knochenschalen. Ich war sogar mal Lifetime-Member im Collector Club. Das mit dem "Lifetime" haben die bei Case wohl aber trotz bezahlter 10 Jahresbeiträge schnell vergessen nachdem ich zwei Jahre lang keine der Sonderedition für Mitglieder mehr gekauft habe. Danach hab ich von denen nix mehr gehört. Keine Angebote, keine Kataloge, totale Funkstille.

Die Sondereditionen (mit sammlerbezogener Seriennummer) habe ich nicht mehr genommen, weil sie noch schlechter verarbeitet waren als die Serienmesser. Stumpfe Klingen ("razor sharp", dass ich nicht lache), beim Polieren abgerundete Spitzen und Federpassungen, schlecht eingepasste und vernietete Schalen und dazu heftige Preise (für die Sondereditionen) waren insgesamt einfach zu viel des "Guten".

Besser gefielen mir die "pocket worn" Serien und die niemals in großer Zahl hergestellten und oft auch als second hands teuer gehandelten großen Elephant Toenails. Letztere waren älteren Datums, viel besser verarbeitet und nicht so bunt wie viele der letzten Serien.
 
Naja, wem der Stil der Messer gefällt, der hat ja durchaus Alternativen zu Case. Olbertz/Schlieper hat einen Haufen vergleichbarer Messer im Programm, und CRKT ist auf dem Wege, klassische Messer amerikanischer Art zu produzieren bzw. produzieren zu lassen.
Gruß,
Herr Esch
 
Naja, wem der Stil der Messer gefällt, der hat ja durchaus Alternativen zu Case. Olbertz/Schlieper hat einen Haufen vergleichbarer Messer im Programm

Akzeptiert. Haben auch eine Geschichte

...und CRKT ist auf dem Wege, klassische Messer amerikanischer Art zu produzieren bzw. produzieren zu lassen.

Äh ja. Nix gegen CRKT, ich mag die, ehrlich - die Leute, wie die Messer. Aber so ein Cowboy Messer made in China wäre exakt nichts für mich. Auch kein SAK aus Indien, ein Jagdnicker aus Kambodscha, ein Laguiole aus Japan. Das beisst sich für mich einfach. Bei manchen Messern hätte ich gerne neben dem Messer auch die Geschichte dabei.

Hat mit der objektiven Qualität gar nix zu tun. Es gibt sicher gar grausige Jagdnicker deutscher Produktion, die man in China besser machen kann. Will trotzdem beides nicht ;)

Pitter
 
Äh ja. Nix gegen CRKT, ich mag die, ehrlich - die Leute, wie die Messer. Aber so ein Cowboy Messer made in China wäre exakt nichts für mich. Auch kein SAK aus Indien, ein Jagdnicker aus Kambodscha, ein Laguiole aus Japan. Das beisst sich für mich einfach. Bei manchen Messern hätte ich gerne neben dem Messer auch die Geschichte dabei.
Pitter

Auch akzeptiert! Sehe ich genau so, aber ich wollte darauf hinweisen. Aus dem gleichen Grunde würde ich mir kein Ankermesser von Linder made in China kaufen. Und jetzt OT aus, Case wieder an...

Gruß,
Herr Esch
 
Ich grabe diesen Faden mal wieder aus, weil ich im neuen Messerkatalog 2010 über den Artikel zu case gestoßen bin.

Dabei faszinierten mich die abgedruckten Werbefotos, auf denen knorrige Typen ihre 100 bzw. 40 Jahre alten Case-Messer zeigen, die vom alltäglichen Gebrauch schon ordentlich abgeschliffen sind.
Neben der Geschichte der Marke allgemein, haben DIESE Messer gewiß ihre ganz persönliche Geschichte. Auch mußte ich an das spannende Experiment hier im Forum denken (1 Jahr, 1 Mann, 1 Messer) und da kam mir dann ein Jahr gar nicht mehr sooo asketisch vor... ;).

Hier im Faden geht es ja um Revision: Kann noch jemand berichten, der ein Case tatsächlich über längere Zeit benutzt?

Ich wundere mich nämlich, über den komplett anderen Denkansatz der Amerikaner. Gut, viel Tradition und in edel gemacht, das haben viele Franzosen auch.
Seltsam finde ich im Land der freien Waffen allerdings diese meist winzigen Klingen! Wird damit nur die Tiefkühlkost aufgeritzt, denn Brote schmieren ist mit den Klingen wohl eher schwer?

Interessant finde ich auch, daß Solingen eher universelle Klingen anbietet, die Case aber meist so spitze Messerklingen haben, daß man weitere Klingenformen benötigt, um alle Aufgaben erledigt zu bekommen. Komischerweise erstreckt sich dann die Werkzeugvielfalt ausschließlich aufs Schneiden (im gegensatz etwa zu den SAKs).

Insgesamt: Sehr schöne Dinge, aber ob sich das Konzept bei uns im Alltagsgebrauch bewährt?
 
Ich besitze drei Case Messer.
1. Ein Mini Copperlock: http://www.casexx.com/DisplayPatternPageFH.asp?PatternAutoID=35

2. Ein Russlock: http://www.casexx.com/DisplayPatternPageFH.asp?PatternAutoID=45

3. Ein (Johnny Cash) Baby Butterbean: http://www.casexx.com/DisplayPatternPageFH.asp?PatternAutoID=1

Ich benutze nur die ersten beiden Modelle in der EDC Rotation. Die Klingen haben eine ähnliche Größe, wie die der SAKs. Sie sind somit für leicht alltägliche Schneidaufgaben bestens geeignet. Über Modelle mit mehreren Klingen kann ich noch keine Aussage machen. Ich besitze lediglich ein Böker Stockman;Solingen macht auch solche Messer z.T. zum Export (so sieht das bei Case aus: http://www.casexx.com/DisplayPatternPageFH.asp?PatternAutoID=52 ). Dies habe ich aber noch nicht so lange, so daß ich noch nichts genaues dazu sagen kann. Aber bis jetzt scheint es sich ganz gut zu schlagen.
 
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