Hallo!
Habe mir vor mehr als einem Jahr eine zweilagige Klinge aus Feilenstahl und einem Stück aus dem Reifen eines alten Wagenrades gemacht. Quasi ein Erstlingswerk nach monatelangem Studium des Messerforums. Danach wurde sie weichgeglüht.
Nachdem ich mir eine Fräse angeschafft habe und der Einstieg in die Materie inklusive Instandsetzung der Maschine das letzte Jahr beansprucht hat, bin ich letzte Woche dazu gekommen die Klinge zu Fräsen:

Die Daten:
Klingenlänge ohne Erl: 300 mm
Klingendicke am Rücken (durchgehend): 3,6 mm
Phase: 12°
"Schneide": 0,8 mm
Klingenbreite vor dem Erl: 28 mm
Klingenbreite an der Spitze: 25 mm
Dicke der harten Lage: ca. 1,2 mm
Dicke der weichen Lage: ca. 2,4 mm
Aktueller Zustand: weichgeglüht
Das es recht lange gedauert hat, den Rohling zu verschweissen (ist mir ganz gut gelungen *selbstlob*) und in die jetztige Form zu bringen, habe ich mords Respekt vor dem Härten der Klinge.
Welche Art würdet ihr empfehlen (das Härtemedium soll zur Sicherheit definitiv Öl sein):
1) Klinge ohne Vorbehandlung härten und den wahrscheinlich auftretenden Verzug mit dem Hammer richten.
Kann es sein dass die harte Lage im Verhältnis zur weichen zu dick ist und daher beim Richten bricht?
2) Klinge etwas in die entgegengesetzte Richtung vorbiegen und hoffen dass der Verzug nicht so groß ist wie bei 1). Dann wie zuvor angedacht richten.
Gleiche Bedenken wie zuvor.
3) Gesamten Klingenrücken bis ca. 0,5 bis 1 cm vor die Schneide in Lehm packen und härten.
Muss ich mit Verzug rechnen, d.h. kann hier eine "Recurve-Klinge" entstehen, oder stabilisiert das der dicke Klingenrücken. Die Schneide ist gerade, daher wäre dass der Worst-Case, da sich sowas wahrscheinlich nicht mehr richten lässt.
4) Nur die Flanken der Klinge in Lehm packen sodass der Rücken frei ist um den "Recurve-Verzug" aus 3) zu verhindern.
Wäre nett wenn mir ein Härteprofi weiterhelfen könnte, denn ich habe echt Schiss das ganze Projekt kurz vor Schluss zu versemmeln. Eine Härterei wird sich dieser Klinge verständlicher Weise wahrscheinlich nicht annehmen, zumal die verwendeten Materialien (Feile, Reifen) mehr oder weniger unbekannt sind.
Sollte es jemand von euch wagen und die notwendige Erfahrung haben, würde ich ihm die Klinge gerne anvertrauen. Gegen Bezahlung - versteht sich.
Ansonsten bin ich für jeden Tipp/Denkanstoss dankbar. Werde mich am Wochende dann überwinden.
Schöne Grüße,
Jörg
Habe mir vor mehr als einem Jahr eine zweilagige Klinge aus Feilenstahl und einem Stück aus dem Reifen eines alten Wagenrades gemacht. Quasi ein Erstlingswerk nach monatelangem Studium des Messerforums. Danach wurde sie weichgeglüht.
Nachdem ich mir eine Fräse angeschafft habe und der Einstieg in die Materie inklusive Instandsetzung der Maschine das letzte Jahr beansprucht hat, bin ich letzte Woche dazu gekommen die Klinge zu Fräsen:

Die Daten:
Klingenlänge ohne Erl: 300 mm
Klingendicke am Rücken (durchgehend): 3,6 mm
Phase: 12°
"Schneide": 0,8 mm
Klingenbreite vor dem Erl: 28 mm
Klingenbreite an der Spitze: 25 mm
Dicke der harten Lage: ca. 1,2 mm
Dicke der weichen Lage: ca. 2,4 mm
Aktueller Zustand: weichgeglüht
Das es recht lange gedauert hat, den Rohling zu verschweissen (ist mir ganz gut gelungen *selbstlob*) und in die jetztige Form zu bringen, habe ich mords Respekt vor dem Härten der Klinge.
Welche Art würdet ihr empfehlen (das Härtemedium soll zur Sicherheit definitiv Öl sein):
1) Klinge ohne Vorbehandlung härten und den wahrscheinlich auftretenden Verzug mit dem Hammer richten.
Kann es sein dass die harte Lage im Verhältnis zur weichen zu dick ist und daher beim Richten bricht?
2) Klinge etwas in die entgegengesetzte Richtung vorbiegen und hoffen dass der Verzug nicht so groß ist wie bei 1). Dann wie zuvor angedacht richten.
Gleiche Bedenken wie zuvor.
3) Gesamten Klingenrücken bis ca. 0,5 bis 1 cm vor die Schneide in Lehm packen und härten.
Muss ich mit Verzug rechnen, d.h. kann hier eine "Recurve-Klinge" entstehen, oder stabilisiert das der dicke Klingenrücken. Die Schneide ist gerade, daher wäre dass der Worst-Case, da sich sowas wahrscheinlich nicht mehr richten lässt.
4) Nur die Flanken der Klinge in Lehm packen sodass der Rücken frei ist um den "Recurve-Verzug" aus 3) zu verhindern.
Wäre nett wenn mir ein Härteprofi weiterhelfen könnte, denn ich habe echt Schiss das ganze Projekt kurz vor Schluss zu versemmeln. Eine Härterei wird sich dieser Klinge verständlicher Weise wahrscheinlich nicht annehmen, zumal die verwendeten Materialien (Feile, Reifen) mehr oder weniger unbekannt sind.
Sollte es jemand von euch wagen und die notwendige Erfahrung haben, würde ich ihm die Klinge gerne anvertrauen. Gegen Bezahlung - versteht sich.
Ansonsten bin ich für jeden Tipp/Denkanstoss dankbar. Werde mich am Wochende dann überwinden.
Schöne Grüße,
Jörg
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. Liegt in diesem Fall natürlich an der Restaustenitumwandlung, aber ich habe aufgehört die Ergebnisse irgendwelchen Theorien zuzuordnen.