Wärmeeinwirkung auf den Stahl vor dem Härten (Flexen von Lufthärtern)

olli16

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Hallo,

eine Frage:

Verändert sich ein ungehärteter ATS34-Stahl durch das schnelle Abkühlen an der Luft, wenn man ihn mit der Flex oder Schleifmaschine bearbeitet hat. Ändert sich ev. die Härte des Stahls, so dass man ihn anschließend nicht mehr feilen kann?

Für Tips wäre ich sehr dankbar

Gruß
Olli
 
Ja, logisch, ist ja ein Lufthärter. Wenn Du ihn bis zur Härtetemperatur erhitzt hast, dann wird er an der Luft hart.

P.S.: verschoben nach "Material total".
 
Gut, dass ich vorher gefragt habe, ich hatte schon so etwas befürchtet.

Danke für die schnelle Antwort.

Gruß
Olli
 
...wenn du ihn bis zur Härtetemperatur erhitzt hast - und das sind über 1000 Grad C. Zu der Temperatur mußt du erst einmal kommen. Geht, ist klar, läßt sich aber auch vermeiden.
gruß,
xtorsten

ach ja, es gab mal einen thread, indem das flexen besprochen wurde, ich glaube da ging es um das Umarbeiten bereits gehärteter Klingen - mußt du mal suchen
 
Hy Olli,

für die Flex gibt es extra dünne Schneidscheiben (ca.: 1mm)
damit kannste ruhig schneiden.

Es gibt auch billige Flexn mit Drehzahlregelung, dann kann man auch
langsam mit der Schruppscheibe Konturen schleifen.

Wenn Du aber sehr vorsichtig sein willst, dann bohre Loch an Loch
und breche aus. Das geht bei ungehärtetem Stahl auch gut.

AXEL
 
Hallo,

danke für die Tips.

Habe Loch an Loch gebohrt (sehr zu empfehlen - spart unheimlich Zeit und Sägeblätter), die Zwischenräume mit `ner Puksäge ausgesägt, den Rest mit einer (teuren) langsam laufenden Flex mit Facher-Schleifscheibe weggeschliffen und zum Schluß die Feinarbeit mit einer Schlichtfeile gemacht (die Härte hat sich nicht im geringsten verändert.

Ich denke mal, solange man beim Schleifen und beim (vorsichtigen!) Flexen (mit Pausen zum Abkühlen) den Rohling mit Handschuhen noch in der Hand halten kann, besteht keine Gefahr, das die Härte sich verändert.

Was soll`s, der Rohling ist an einem Abend fertig geworden.

Nochmal Danke

Gruß
Olli
 
Härten beginnt ab 723°C egal ob hoch oder nieder legierter Werkstoff.
Der Unterschied ist nur,dass bei hochlegierten dieses bei niederen temps nur geringere Mengen an Kohlenstoff löst.

Beim heftigen Flexen kann das durchaus ausreichen dass man hinterher nicht mehr gut mit der Feile ran kann.
 
Wärmeeinwirkung auf den Stahl vor dem Härten

Hi
ich bin gerade dabei mein erstes Fixed zu "planen".
Jetzt taucht folgende Frage auf:
Wenn ich den Stahl maschinell bearbeite z.B. mit ner Flex oder nem Schleifbock wird der Stahl ja stark erwärmt. Wenn ich mit einer Trennscheibe arbeite wird der Stahl den ich bisher so geschnitten hab sogar blau. Also glüht er aus!?
Sollte das vermieden werden?

Gruss Falko

PS: Stahl wird Wohl RWL 34 werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
RWL 34 ist ein Lufthärter, sollte man nicht mit der Flex bearbeiten.
Generell sollte man Stahl sowieso nicht bis zu den Anlass- oder Glühfarben heißarbeiten - beim Schmieden ist das natürlich nicht zu vermeiden.
RWL soll sich nach den Angaben einiger Mitglieder sehr einfach mit der Feile oder dem Bandschleifer bearbeiten lassen (dann auch mit einem Eimer Kühlwasser daneben), warum willst du Flexen ?

Gut, beim Trennen ist es noch nicht so tragisch, ich dachte gerade eben, Du wolltest die Klinge komplett mit Flex in Form bringen ;)

Der Stahl kann durch zu große Arbeitshitze auch innerlich verspannen und dann komplett verziehen, so dass ein Entspannungs- und/oder Weichglühdurchgang erforderlich werden kann.

Gruß Andreas
 
Hi
ich wollte den Stahl auch grössten Teils mit Feilen bearbeiten.
Aber die Form wollte ich mit einer dünnen Trennscheibe ausschneiden.
Die groben Formarbeiten hätte ich mit dem Schleifbock herausgearbeitet.

Naja dann werd ich wohl alles mit Bügelsäge und Feile bearbeiten.
Bandschleifer hab ich nicht...

Zum Weichglühen:
Ist es nicht prinzipiell besser einen Weichglühdurchgang vor dem Härten zu machen?

Gruss Falko
 
Ich habe mein ATS 34 mit der Flex getrennt so etwa 1-2mm vor der definitiven form. Ging sehr gut und schnell ohne nachteile. Allerdings beim flex trennen von titan, sollte man darauf gefasst sein das die scheibe dahinschmilzt. :D

joker
 
hi,

man kann schon flexen und schleifen, muß allerdings schon mit Gefühl gemacht werden und das auftreten von Verfärbungen sollte man schon vermeiden, wenn man nicht danach Spannungsarmglühen möchte.
Also mein Vorschlag: Großzügig und vorsichtig flexen. danach mit Bedacht den Schleifbock einsetzen (wenn man dann darauf achtet nicht fortwährend an der selben Stelle zu schleifen, dann bleibt es auch kühl und es werden weniger Spannungen durch Hitze aufgebracht. gleichzeitig schleift man dann das weg, was man vorher durchs flexen verspannt hat).
Die letzten Resten kann man dann sauber feilen.
Das ist alles keine Garantie gegen Verzug und davon ab baut man auch Spannungen durch hin und herbiegen des Stahls auf. Also wer die Möglichkeit zum Spannungsarmglühen hat, sollte die auch wahrnehmen.
Möglicherweise bekommt man den Stahl auch schon mit Spannungen.
Weichglühen müß nach dem Walzen/Schmieden erfolgen um den Stahl auf eine bearbeitbare Härte zu bekommen. Wieso dann noch einmal?
Nach dem Bearbeiten reicht eben Spannungsarmglühen - bei unlegierten Stählen ist Normalisieren u.U. vorteilhaft (feines Korn, falls es nicht eh schon vorgelegen hat).
gruß
torsten
 
Hast Recht Olli ;)

Deinen post mit dem link lösche ich dafür raus, Danke für den Hinweis.
btw:
In den letzten Tage habe ich komischerweise öfter das Gefühl, dass manche Fragen fast wörtlich schonmal gefragt wurden...
:glgl:

@ Xtorsten:
Man kann auch bei extensivem Einsatz der Feile schon partielle Öberflächenhärtung erreichen, besonders bei 1.2436 oder auch 1.2379.
Ist zwar nicht weiter tragisch, aber für die Feile und die gesamte Arbeit am Werkstück ist das nicht unbedingt zuträglich.

Gruß Andreas
 
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