Wakizashi Restaurierung

Siedlatsch

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Hallo alle beisammen.

Ich habe seit kurzem ein Wakizashi hier liegen das ich wieder herstellen
soll. Als ich es zum ersten mal gesehen habe habe ich gedacht "Oh mein
Gott, was ist denn da passiert" und habe mich dann langsam daran
gemacht zu rekonstruieren was passiert ist. Ich bin zu folgendem
Schluss gekommen:

- Der Griff wurde, als die Klinge vollständig in der Saya steckte,
abgebrochen. Dabei sind auch Fuchi, Tsuba, Seppa und ein Teil (ja, ein
TEIL!) der Habaki verloren gegangen. Letztere ist wohl zerbrochen.
- Alles was abgebrochen ist ist anscheinend auch nicht mehr
vorhanden.
- Die Saya ist am oberen Rand an ein paar Stellen leicht ausgefranst,
eine eventuelle Koiguchi aus einem anderen Material ist auch nicht da.
- Das verbleibende Stück der Nakago wurde mit einer Flex gespalten,
anschließend wurde ein Rundstahl (4mm) eingeschweißt. Dieser hat am
Ende ein Gewinde... als ob man das brauchen könnte. :glgl:
- An der Stelle an der geflext und geschweißt wurde ist der Stahl
natürlich hinüber, hat sich also verfärbt.

(falls die japanischen Namen bis hier falsche Geschlechter haben tut mir
das leid...)
Ich würde es auf jeden Fall versuchen dieses arme Ding wieder zu
reparieren. "kampftauglich", "schaukampftauglich" oder
"schnitttesttauglich" werde ich es natürlich nicht kriegen, das ist mir
klar. Aber es sollte wenigstens so gut wie möglich wieder hergestellt
werden finde ich.

- Als erstes muss auf jeden Fall dieser eklige Rundstahl weg. Die Frage
ist, wie kriege ich am besten eine neue Nakago an die Klinge?
a) Verbleibende Angel (3-4cm) flach ausschmieden, neuen Flachstahl
seitlich anschmieden.
b) Flachstahl direkt an das verbleibende Stück Angel anschmieden
(aber wie?)

Dann stellt sich die Frage, kann ich die Angel allein nachhärten? Oder
sollte ich das Härten ganz lassen? Die Klinge hat eine Hamonlinie,
scheint also unter einer Tonschicht differentialgehärtet worden zu sein.
Ich denke aber trotzdem dass es wohl nur eine Monostahlklinge ist.

Jetzt zum nächsten Problem: der Griff an sich.

1.) Welches Holz sollte ich verwenden um authentisch zu sein?
2.) Woher bekomme ich:
a) Seppa?
b) Fuchi?
c) Tsuba?
d) Mekugi?
e) Koiguchi?
f) Kashira?
bzw welches dieser Teile kann ich aus welchem Material selber machen?
3.) Gibt es Anleitungen für die Wicklungen an Saya und Tsuka?

Das Material der Bänder sowie deren Farbe werde ich nach
"Kunden"-Wunsch wählen, allerdings auf Leder oder Seide beschränkt.
Die Saya ist schwarz. Soweit ich das bisher mitbekommen habe sollte
die Farbe dann ein sehr dunkles Blau werden, oder doch ganz schwarz.
Die Griffunterlage würde ich gerne aus Rochenhaut machen
(Same-Hada), das ist allerdings preislich nicht drin... Das heißt, ich
werde auf eine andere Fischhaut zurückgreifen.

So... das ist jetzt natürlich sehr viel auf einmal, deswegen habe ich
versucht das ganze zu gliedern um das Antworten einfacher zu
gestalten. Um eure Hilfe wird gebeten, und ich wäre euch sehr
dankbar für ein paar Antworten.

lg, Martin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
sofern es sich um eine echte jap. Klinge handelt,was ich allerdings nach Deiner Schilderung bezweifele, würde ich es mal mit K.H. Peuker unter:
www.Japanklingen.de

versuchen.

Dizzy
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie zur Hölle kann man die Angel bei einem Wakizashi abbrechen - oder wurde die beim Umbau misshandelt?:confused:

Wie schon Dizzy sagt, ist es wichtig zu wissen, ob es ein echtes japanisches Schwert ist/war bzw. ob es ein überhaupt eine tatsächlich gehärtete Stahlklinge ist.
Sobald da was angeschmiedet wird, ist die Härtung gefährdet bzw. wurde bereits beim Spalten und Anschweißen des Rundstahls beeinträchtigt. Generell wäre hier mal ein Bild interessant.

Ansonsten könnte man natürlich gleich - was vermutlich am authentischsten ist - das Wakizashi einfach gekürzt lassen und aus der verbleibenden Nakago und einem Teil der Klinge eine neue Angel schleifen, also Mune- und Hamachi "nach vorne verlegen", wie man es bei langen Tachi nicht selten gemacht hat.

Man hätte halt dann ein kleineres Wakizashi oder gleich einen Tanto...

Viel Erfolg damit, falls es sich lohnt :hmpf:
 
Wakizashi-Restaurierung

.....Ich habe seit kurzem ein Wakizashi hier liegen, das ich wieder herstellen soll.....
Falls es sich tatsächlich um eine echte japanische Klinge handelt (gute Fotos sind zur genaueren Beurteilung unverzichtbar), kannst Du sie nicht selbst restaurieren. Die beschriebenen Schäden sind offenbar massiv und bedürfen einer kenntnisreichen Behandlung. Die Angel muss nicht gehärtet werden, und die fehlenden Beschläge (KODOGU) sind an den richtigen Orten zu bekommen. Das HABAKI kann durchaus zweiteilig gewesen sein, aber ein neues muss ohnehin nach Maß angefertigt werden.

Ein Kürzung der Klinge löst die Probleme nicht; ein zu kurzes WAKIZASHI ergibt keineswegs immer ein TANTO.

Gruß

sanjuro
 
@Dizzy: Ja, ich glaube auch nicht dass es eine "original-Klinge" ist. Habe
ich ja auch nicht behauptet. Ausserdem soll ich das ganze ja machen,
wo anders hingeben ist nicht drin. (Und wärs auch nicht wert. Da kann
er gleich ein neues Wakizashi kaufen). Trotzdem vielen Dank.

@Menuki: Er hat das Wakizashi damals so gekauft, irgendwann ist ihm
einfach der Griff weggerutscht und darunter kam dann diese
Konstruktion zum Vorschein.
Die Härtung ist garantiert nicht mehr in Ordnung (zumindest an der
Stelle) da der Stahl angelaufen ist. Ansonsten hat es wie gesagt
zumindest eine Hamonlinie.
Für mich lohnt es sich nicht das Teil zu reparieren, aber es ist ja auch
nicht meins. Also werde ich es machen, ausser ihr sagt es ist eben nicht
machbar. Eigentlich muss ja nur wieder ein Griff hin dass man es an die
Wand hängen kann. Wie ich schon geschrieben habe weiß ich dass ich
es nicht wieder benutzbar machen kann.
Es zu kürzen hatte ich auch schon vorgeschlagen, aber das stieß nicht
wirklich auf Anklang. Wenn das jedoch die einzige Möglichkeit ist kann er
sichs nochmal überlegen. Dir auch vielen Dank :)

@sanjuro: Wie schon erwähnt, ich glaube nicht dass es sehr hochwertig
ist. Es muss ja eigentlich nur wieder eine Angel hin um anschließend
einen Griff zu befestigen der sich gut an der Wand macht. Benutzen darf
er es auf keinen Fall, das habe ich ihm auch schon gesagt.
Kannst du mir denn ein Paar solcher Orte nennen an denen man
passende Beschläge bekommen kann?

Ein zu kurzes Wakizashi ergibt wohl nur dann ein Tanto wenn man unter
30,3cm kommt könnte ich mir vorstellen.

lg, Martin.
 
Wakizashi-Restaurierung

.....Wie schon erwähnt, ich glaube nicht, dass es sehr hochwertig ist. Es muss ja eigentlich nur wieder eine Angel hin, um anschließend einen Griff zu befestigen, der sich gut an der Wand macht. Benutzen darf er es auf keinen Fall, das habe ich ihm auch schon gesagt.
Kannst du mir denn ein Paar solcher Orte nennen, an denen man
passende Beschläge bekommen kann?

Ein zu kurzes Wakizashi ergibt wohl nur dann ein Tanto, wenn man unter
30,3 cm kommt, könnte ich mir vorstellen. .....
So lange Du kein Foto zeigst, kann man keine fundierte Bewertung abgeben.

Du kannst nicht einfach so "eine Angel hin machen"; wenn es japanisch aussehen soll, muss es wie ein Original aussehen. Nur dann passt auch ein Griff drauf. Wenn Du etwas dranschweißen willst, geht der HAMON verloren, wenn Du nicht sehr spezielle Techniken anwenden kannst. Aber selbst für Experten ist nicht alles machbar.

An die Wand hängen wird man eine japanische Waffe übrigens niemals!!!

Schwertzierate/KODOGU bekommt man z.B. von Sammlern und auf speziellen Auktionen. Richte Dich aber auf ein paar Hunderter ein, die Du - auch bei einfacher Ausführung - aufwenden musst. Das ist nicht sinnvoll, wenn die Klinge nicht echt und in gutem Zustand ist!

Ein WAKIZASHI hat in aller Regel eine Form, die man als SHINOGI-ZUKURI bezeichnet. TANTO haben - nicht immer, aber meist - eine HIRA-ZUKURI-Form. Du kannst durch Kürzen also kein TANTO "erzeugen" - Länge allein ist nicht alles....

Gruß

sanjuro
 
Na dann werde ich morgen wohl mal Bilder machen.

Aber wie ich schon erwähnt habe ist es ja nicht mein Schwert. Und was
mein Freund dann damit macht ist mir dann auch egal, nur benutzen darf
er es nicht mehr. Er hätte es gerne zum Formen-Lauf (sprich ohne
Gegner) im Hap-Ki-Do (relativ heftiger Kampfsport) benutzt, aber das
habe ich ihm schon ausgeredet.

Ich benutze mein Schwert - allerdings ein europäisches Spatha - auch
zum kämpfen, sogar gegen 2.5kg schwere Anderthalbhänder. Und ich
würde es niemals nur irgendwo hin hängen. Aber dementsprechend
schaut es halt jetzt auch aus. Und wenn jemand die Schönheit eines
solchen Gegenstands bewahren will, warum nicht.

ER hat gesagt ER will wieder einen Griff, weil wegwerfen will er es nicht
und es so zu lassen ist ihm auch zu schade. Also habe ich halt gesagt
ich machs, aber er muss das Material bezahlen. Und nachdem er nicht
so viel Geld hat... naja. Beschläge von Paul Chen Schwertern werden ja
wohl auch keine paar Hundert € kosten. Und sehen auch gut aus.

Dass ich nicht "einfach so irgend eine Angel dranmachen" kann ist mir
auch klar. Wieso ist hier jeder der hier neu ist gleich ein Idiot? Dass die
Angel in etwa so aussehen muss wie ein Original ist mir auch klar, sonst
hätte ich doch gleich den Rundstahl drangelassen.
Dass ich das Holz dann auch erstmal an die Angel anpassen muss ist mir
natürlich genauso klar. Bisher habe ich halt nur Vollintegralgriffe an
meine Messer gemacht, aber irgendwann ist immer das erste mal.

So leid es mir tut, aber es geht hier nicht um eine Restaurierung eines
600 Jahre alten Meisterschwertes. Es ist nur ein einfaches Wakizashi, an
dem mein Freund gerne wieder einen Griff hätte um es nicht wegwerfen
zu müssen. Er hängt halt am dem Stück.
Wenn das jetzt manchem von euch gegen die Ehre geht tut mir das
ehrlich leid. Aber warum sollte jemand der nicht so viel Geld hat sich
nicht ein einfaches Wakizashi kaufen wenn es ihm gefällt. Nicht jeder
hat gute Verbindungen oder kann sich ein 6000€ Schwert direkt aus
Japan leisten.

lg, Martin.

P.S.: ich hoffe dass euch das jetzt nicht zu sehr gegen den Strich
geht... Ich will einfach nur einem Freund einen Gefallen tun.
 
Aua, das hört sich ja babarisch an !
Auf jeden Fall brauchen wir hier Bilder um die Restaurierungsmöglichkeiten besprechen zu können. Aber du bist ja schon dabei uns welche zu machen.
Gespannter Grüß
Stefan
 
Wakizashi-Restaurierung

.... Beschläge von Paul Chen-Schwertern werden ja wohl auch keine paar Hundert € kosten. Und sehen auch gut aus.....

Dass ich nicht "einfach so irgend eine Angel dranmachen" kann, ist mir
auch klar. Wieso ist hier jeder, der hier neu, gleich ein Idiot? Dass die
Angel in etwa so aussehen muss wie ein Original, ist mir auch klar, sonst
hätte ich doch gleich den Rundstahl drangelassen. Dass ich das Holz dann auch erstmal an die Angel anpassen muss, ist mir natürlich genauso klar. Bisher habe ich halt nur Vollintegralgriffe an
meine Messer gemacht, aber irgendwann ist immer das erste Mal.

.... Es ist nur ein einfaches Wakizashi, an dem mein Freund gerne wieder einen Griff hätte, um es nicht wegwerfen zu müssen. Wenn das jetzt manchem von euch gegen die Ehre geht, tut mir das ehrlich leid. Aber warum sollte jemand, der nicht so viel Geld hat, sich nicht ein einfaches Wakizashi kaufen, wenn es ihm gefällt.

....Ich will einfach nur einem Freund einen Gefallen tun.
Guten Tag!

Ich greife mal den letzten Satz auf und versichere Dir, dass ich Dir mit meinen Kenntnissen auch nur helfen will.

Deine Bemühungen gehen mir nicht gegen die Ehre, aber u.U. gegen mein Gefühl, was angemessen sein könnte. Ein einfaches WAKIZASHI ist für mich eine japanische Klinge, die traditionell hergestellt wurde. Hätte "Deine" Klinge tatsächlich einen gehärteten Schneidenbereich (YAKIBA), dann könnte sich dahinter möglicherweise (sehr geringe Wahrscheinlichkeit!) ein altes Stück verbergen - ich habe schon die absonderlichsten Vergewaltigungen echter alter Klingen mit dem Schweißgerät gesehen!

Ob es auch billige, industriell hergestellte Beschläge gibt, die nach etwas aussehen, weiß ich nicht - ich habe noch keine gesehen. Was an Paul Chen-Schwertern dran ist, sieht für mich im Vergleich (den viele nicht haben) mit echten Stücken nach Industrieschmuck aus. Aber für manche Fans ohne Vergleichsmöglichkeiten und ohne die Literatur, die entsprechende Objekte abbildet, mag das ansprechend wirken, wohl weil es exotisch wirkt.

Wenn Du bisher Vollintegralmesser gemacht hast, ist das durchaus bewundernswert, hat aber mit japanischen Klingen nun überhaupt nichts zu tun. Da ich immer wieder erlebt habe (selbst in Museen!), wie gute europäische Restauratoren/Handwerker japanische Schwerter mit ihren hilflosen Bemühungen ruiniert haben, bin ich so kritisch mit meinem Kommentar zum Thema. Damit meine ich nicht Dich als neues Forumsmitglied, sondern hat ausschließlich mit dem sensiblen Thema Japan zu tun.

Lass' uns also zusammenarbeiten, damit möglicherweise Schaden verhütet werden kann. Wenn es nur ein oller Blechsäbel sein sollte, der dann auch meinetwegen gern neben dem Nachdruck des Dürer-Häschens an der Wand hängen kann, war - zugegebenermaßen! - jedes meiner Worte zuviel!

Gruß

sanjuro
 
Hallo,

nur nochmal zur Klarstellung: Ich bin wirklich dankbar für eure Hilfe, und
ich hoffe dass das bisher nicht falsch rübergekommen ist.

Nachdem es bei uns jetzt den ganzen Tag geschifft hat bin ich gerade
erst dazu gekommen Bilder machen zu lassen. Meine Schwester kann
das doch ganz gut, und ausserdem ist es ihre Kamera.

Ich werde sie jetzt noch schneiden, entsprechend verkleinern und dann
auf meinen Server laden. Der bietet dann genügend Upload um sie zügig
anzusehen. Ist eine Seite erwünscht auf der dann gleich alle Bilder
gezeigt werden? Wäre schnell gemacht.

Was ich vielleicht noch erwähnen sollte: der Stahl hatte ähnliche
schwarze Oxidationsstellen wie mein Schwert und mein Sax nachdem
unwissende Hände diese angepatscht haben. Also nehme ich mal an
dass es ein härtbarer Stahl mit relativ hohem Kohlenstoffgehalt ist. Ich
habe die Klinge dann schonmal poliert.

lg, Martin.

/edit: Ich habs jetzt einfach mal gemacht. Es sind 5 Bilder, alle im
Format 1024xirgendwas. (die Höhe variiert). Die Gesamtgröße der Seite
beträgt 2.35MB, falls sich jemand wundert. Müsste aber mit DSL recht
flott gehen. Ich denke mir nur, Qualität zählt hier mehr als
Geschwindigkeit. Vielen Dank.

hier noch der Link: klick mich
 
Zuletzt bearbeitet:
Aha - so, wie's aussieht, ist die Klinge von einem Deko-Schwert:
Die "Härtelinie" ist optisch durch Anschmirgeln erzeugt...also kein Original oder so. Ich denke, da kannst Du alles probieren - es kann nur besser werden...;)

Im übrigen sind Tanto in Shinogi Zukuri - also in der Form eines "klassischen" Katana mit Klingengrat schon möglich und auch historisch vorghanden, aber eben selten, weil sie meist aus abgebrochenen Langschwertern o.ä. gemacht wurden. Aber Sanjuro hat da natürlich Recht - die Shinogi Zukuri Form ist normalerweise keine Tanto-Form.
 
Hm tut mir leid, aber angeschmirgelt ist das sicher nicht. Ich habs
poliert, es ist alles gleich glatt, und hat alles einen gleichmäßigen
Strich in Längsrichtung gekriegt. (das meiste der Klinge war ja
schwarz oxidiert... da hab ich schon ganz schön viel Arbeit
reingesteckt). Tiefere Kratzer sieht man natürlich immer noch.

Man kann das zum Beispiel auf der Nahaufnahme der Schweißstelle
sehen. Da ist die Linie eigentlich auch noch zu sehen, aber durch
den Einfallwinkel des Sonnenlichts ist sie "unsichtbar" geworden.
Man sieht hier nur noch ein paar Kratzer und Schleifspuren.

lg, Martin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wakizashi-Restaurierung

....Ich habs poliert, es ist alles gleich glatt, und hat alles einen gleichmäßigen Strich in Längsrichtung gekriegt. (das meiste der Klinge war ja schwarz oxidiert... da hab ich schon ganz schön viel Arbeit reingesteckt).....
Das war zu befürchten.

Jedes meiner Worte war zuviel.

Gruß

sanjuro
 
Warum jetz genau? Weil es tatsächlich kein Original ist oder weil
ich es poliert habe? Und warum hätte ich das nicht tun sollen?

Zur Information: ich habe Uchiko (weißes Pulver) und die
passenden weichen Tücher benutzt und damit die Klinge so lange
vorsichtig von Hand behandelt bis sie wieder geglänzt hat. Auf der
Rückseite ist leider ein bleibender Fleck.

lg, Martin.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Ich habs
poliert, es ist alles gleich glatt, und hat alles einen gleichmäßigen
Strich in Längsrichtung gekriegt[...]

Siedlatsch; schrieb:
[...]Warum jetz genau? Weil es tatsächlich kein Original ist oder weil
ich es poliert habe? Und warum hätte ich das nicht tun sollen?[...]

Hallo Martin,

Du hast einfach mal drauf los "poliert" ohne mit Sicherheit zu wissen, was Du da hast - japanisches Schwert oder Imitation eines japanischen Schwertes.
Meiner bescheidenen Meinung nach handelt es sich um ein "Dekostück" - Begründung siehe Menukis Post.

Das Problem mit japanischen Schwertern ist einfach, dass man als Laie - ja, im Vergleich zu professionellen, japanischen Polierern, Scheidenbauern, etc. sind wir Laien, haben wir auch noch so viele Integralmesser und Paul Chen Schwerter in der Vitrine stehen - ziemlich viel falsch machen wird und somit möglicherweise ein Stück historischer HandwerksKUNST unwiederbringlich vernichtet.

Ich habe mal gelesen, dass die Zahl der japanischen Schwerter weltweit auf ca. eine Million geschätzt wird. (Quelle leider nicht zur Hand)
Mit jeder verhunzten Yakiba, Nakago, etc. wird diese Zahl von Tag zu Tag weniger - und das ist doch schade. Deshalb sollte man die Restaurierung den Profis zu überlassen.
Es ist übrigens weit weniger beschämend, unwissenderweise einem Fachmann ein Dekostück vorzulegen, welches man für original hält, als ein japanisches Original durch beispielsweise dem Anschweißen einer Gewindestange an eine abgesägte Nakago zu vernichten. :hmpf:

Gruß, sincos
 
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