Wakizashi

Ich finde es toll, dass er es durchgezogen hat.

@Sanjuro: Und ich glaube auch, dass er an den Begriff WAKIZASHI eigentlich nur die Grundform gemeint hat, und keine Überzeugungen, Traditionen oder Kulte. Nimms ihm nicht krumm.

Wenn ich morgen die Idee habe, ein KATANA schmieden wollen, dann meine ich ein Schwert, das eben so aussieht wie ein "japanisches Schwert". Dass das niemals ein richtiges KATANA ist, kann man sich ausrechnen.

Wahrscheinlich bist du da so genau, weil dieses Thema dich persönlich berührt, da du damit viel Zeit verbringst und Perfektion willst.
Ich werde auch immer ganz wahnsinnig, wenn die Möchtegern-Actionhelden immer mit dem Finger im Abzug der Waffe umherlaufen oder posieren.
Oder wenn sich Kollegen für 15 EUR ein "Tactical light" kaufen, das nach 10 Minuten versagt und selbst in diesen 10 Minuten kein ordentliches Licht produziert hat. Oder sie verleiren es, weil das mitgelieferte Holster wohl eher aus Klopapier genäht wurde als aous ordentlichem Nylongewebe. Was bitte ist daran dann tactical? Die Batterie- und Lampenwechseltaktik?

Das liegt an meinem Background als Ausbilder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Qu,

ist doch ein tolles Ergebnis, kann mich da nur anschließen, Gratulation! :super:

Hätte aber noch die eine oder andere Frage dazu:

Wie sieht es aus mit dem Härteverzug, was die Krümmung anbelangt? War die Klinge gerade vor dem Härten? Oder wie hoch war die Abweichung vorher-nacher?? Interessiert mich deshalb, weil ich gerade dabei bin ein Messer im Stil eines Tanto zu schmieden, bzw. geschmiedet ist es schon und ich frag mich die ganze Zeit ob ich die derzeitige geschmiedete Krümmung von ca. 1 cm bei ca 40cm Länge , Stärke ca 6mm, beibehalten oder das Stück doch noch gerade hauen soll. Bevor ich das Ding nach dem Härten in die Tonne treten kann, will ich mir irgendwie Sicherheit verschaffen. Material ist ca 880 Lagen Damast (Ck 101,weißer Papierstahl und ein altes, zerbrochenes aber japanisches Tanto, bzw. das, was davon übrig war ; Alles per Hand) und ich wollte selektiv härten auch wenns nachher vielleicht nicht zu sehen ist.

Wäre schön wenn Du uns/mir Deine Erfahrung mitteilen könntest.

Viele Grüße
Jörg
 
@takata
Du hast dieses Paket echt bis auf 880 Lagen getrieben?
Du weißt schon, das sich CK101 und weißer Papierstahl nicht groß unterscheiden... ;)

Ciao Sven
 
@sanjuro, wie revierler schon sagt hatte ich die form eines wakizashis gemeint, um ein wakizashi nach jap. "charakter" zu schmieden bedarf es unmengen erfahrung, keine zweifel; nicht umsonst lernt ein japanischer schmied die ersten zehn jahre nur die richtige feuerführung.

@takata, vor dem härten war die klinge gerade, nach dem härten hatte ich einen verzug von ca. 6mm auf 30cm. mit sicherheit ist der verzug aber auch stahlabhängig, und da deine klinge doch sehr kohlenstoffreich ist... könnte ich mir den verzug durchaus größer vorstellen.
was die selektive härtung betrifft.... da ich den damaszierten kern in einen baustahlmantel laminierte, hatte ich mehr oder weniger schon den gewünschten effekt: aufhärtender kern & schneide mit weichem, nicht härtenden mantel.
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Gruß, Peter
 
@sanjuro, wie Revierler schon sagt, hatte ich die Form eines Wakizashi gemeint; ....
Meine Kritik war nicht als eine Herabsetzung Deiner Schmiedekunst gemeint: ausdrücklich anerkenne ich Deine Leistung, aber genau die Form ist einer der Punkte: so sieht ein WAKIZASHI nicht aus! Ich bin sicher, dass Du mal irgendwo etwas gesehen hast, was so ähnlich aussah. Aber ich finde, wir sollten hier im Westen etwas bescheidener und vorsichtiger mit den Begriffen umgehen.

Ich nenne mal den Vergleich, dass jemand ein Bild malt und dann dazu anmerkt: das ist wie van Gogh! Da werden die Kenner sofort aufheulen und den armen Amateurmaler zerreißen, weil.... (tausend Argumente sprechen gegen seine Aussage).

Und wenn wir beim Thema Messer bleiben: ich baue mir mal eben ein LOVELESS - so ein Spruch löst bei den Kennern nur ein müdes Lächeln aus, weil ein LOVELESS (oder LAKE, oder Johnson, oder KRESSLER....) sich eben nicht an einem Detail festmacht. Es ist die Synthese aus Form, Materialwahl, Präzision der Verarbeitung, Funktion und schließlich der Ästhetik des fertigen Produkts, die uns begeistert - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Selbstverständlich "darf" man jede beliebige Klinge WAKIZASHI nennen - das Wort ist in der Tat nicht geschützt. Aber reden wir dann noch darüber, was im Ursprung gemeint war? Mich stört der Mangel an Bescheidenheit und Respekt vor einer sehr alten Ausprägung der höchsten Schmiedekunst - jahrhundertelang war man außerhalb von Japan der Meinung, japanische Waffen könnten überhaupt nicht kopiert werden!

Wer gute Fachbücher über japanische Klingen aufmerksam gelesen hat und Originale in den Händen hielt, der kann vielleicht verstehen, was ich meine.

Gruß

sanjuro
 
Tanto

...Interessiert mich deshalb, weil ich gerade dabei bin, ein Messer im Stil eines Tanto zu schmieden bzw. geschmiedet ist es schon, und ich frag mich die ganze Zeit, ob ich die derzeitig geschmiedete Krümmung von ca. 1 cm bei ca 40cm Länge, Stärke ca 6 mm, beibehalten oder das Stück doch noch gerade hauen soll. ...
Da wir ohnehin gerade bei japanischen Klingen sind, ein kleiner Hinweis: TANTO sind maximal 30,3 cm lang (am Rücken ohne Angel gemessen). Nicht alle Formen des TANTO haben ein SORI (Biegung zum Rücken hin); manche sind völlig gerade, andere sind sogar leicht zur Schneide hin gebogen - alles in Abhängigkeit von dem Zeitgeschmack, der Schmiedeschule und dem Schmied. Es ist kompliziert, das gebe ich gern zu!

Gruß

sanjuro
 
Sorry!
Aber irgendwie geht mir das auf den Wecker!
Jedesmal wenn hier einer den Versuch Startet eine in irgendwie Japanisch angehauchte Klinge zu machen kommt von deiner Ecke solch ein Geunke...
Wie Oft muss das den noch gesagt werden, das jeden Klar ist dass es eben nur versuche sind sich in diese Richtung zu bewegen.
Außerdem muss ich gar nichts respektieren, die Japaner haben alles was geht von allen möglichen Kulturen Kopiert und keiner geht hin und sagt dieses Videogerät ist aber keine Grundig, dieses Auto ist aber keine VW nur weil es in Japan gemacht wurde...
Nichts gegen dich Sanjuro persönlich, ich hatte auch so eine Zeit da musste jedes Messer geschmiedet sein oder es war keine echtes Messer, oder ein Schwert durfte nur Damast oder Wurmbund sein, aber irgendwann ...
Anstatt zu meckern solltest du alle auf eine Konstruktive Art an deinem Wissen teilhaben lassen, so wie es die meisten hier tun!
Und, es werden auch außerhalb Japan erstklassige Schwerter nach Japanischer Manier hergestellt, auch hier in Deutschland!
So, das wollt ich schon lange einmal sagen:glgl:
Nix für ungut, ich bin sicher das du in netter Kerl bist, das ist eben dein Wunder punkt...

mit freundlichen grüßen Hugh
 
Sachte sachte,

was ist an konstruktiver Kritik verkehrt?
Ich finde gerade diese leicht ironischen Beiträge wirklich gut:super:
 
Hey,

Paul Chen und Konsorten verkaufen ihren Mist auch mit den japanischen Bezeichnungen und dabei sind dies auch keine "echten" Wakizashi oder Katana, eher Billigimitate. Nur kann sich nicht jeder ein "echtes" handgeschmiedetes, japanisches Schwert, ob nun Katana oder Wakizashi, in der Preisklasse eines Kleinwagens leisten (oder noch mehr).

Ob man das Kurzschwert aus diesem Thread nun Wakizashi nennen darf oder nicht, sei mal dahingestellt: ich finde die Arbeit verdient Anerkennung und "kontruktive" Kritik sollte nicht an einer Bezeichnung hängen bleiben, denn der Schweiss des Schmiedes klebt nicht am Namen des Schwertes :glgl:
 
(OT) AW: Wakizashi

... was ist an konstruktiver Kritik verkehrt? ...

An konstruktiver Kritik ist nie was falsch.

Hier ist aber wohl im ersten Reply von Sanjuro (vermutlich unbeabsichtigt) irgend etwas schief gelaufen, wie einige Reaktionen im Thread beweisen, da es einige Leute - und erstaunlicherweise nicht der OP - in den 'falschen Hals' bekommen haben. Meine eigene Methode beim Kritisieren geht prinzipiell so: Das eben Geschriebene noch mal unter dem "Blickwinkel des Angesprochenen" durchlesen und ueberlegen, was sich das virtuelle Gegenueber beim Lesen denkt, bevor man es rauslaesst - und wenn das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht, ueberarbeiten. Man redet schliesslich nicht von Angesicht zu Angesicht, der Andere hat erstmal nur die Information schwarz auf weiss, meist nur auf den engen Kontext eines Posts oder Threads bezogen, und nicht auch noch auf irgendwelchen Nebenumstaende, die nur dem Schreibenden bekannt sein koennten. Und da kanns auch schon mal zu Missverstaendnissen kommen, wenn man nicht aufpasst. Mit der Methode habe ich jedenfalls schon oefters nochmal vom Absenden-Knopf zurueckgeschreckt und mein Machwerk ueberarbeitet, und manchmal auch entschieden, es gar nicht zu senden...

Zu Sanjuros 'Ehrenrettung' muss ich aber auch sagen, dass es manchmal auch notwendig ist, konstruktive Kritik 'destruktiv zu bemaenteln', um eine gewuenschte Reaktion zu erzielen.

Aber das ist eher ein Beitrag zur Netzkultur und hier wohl zu Recht off Topic - weitere Diskussionen in dieser Richtung duerften also eher in die Lobby oder je nach weiterem Verlauf sogar Pruegelecke gehoeren...

-zili-
 
takata
Du hast dieses Paket echt bis auf 880 Lagen getrieben?
Du weißt schon, das sich CK101 und weißer Papierstahl nicht groß unterscheiden...

ja, Sven, hab ich per Hand mit 2 KG Hammer gemacht , Im Sommer, bei 35 Grad im Schatten (kein Witz); pro Faltung brauchte ich ungefähr 1,5 Liter Wasser (für mich).

Ist mir schon klar, dass die beiden Stähle sich nicht wirklich groß unterscheiden, da ich aber wie gesagt auch noch Stücke eines alten Tantos dazwischen habe, kann man deutlich Muster erkennen, wobei es mir darauf nicht ankam.

Da wir ohnehin gerade bei japanischen Klingen sind, ein kleiner Hinweis: TANTO sind maximal 30,3 cm lang (am Rücken ohne Angel gemessen). Nicht alle Formen des TANTO haben ein SORI (Biegung zum Rücken hin); manche sind völlig gerade, andere sind sogar leicht zur Schneide hin gebogen - alles in Abhängigkeit von dem Zeitgeschmack, der Schmiedeschule und dem Schmied. Es ist kompliziert, das gebe ich gern zu!

Gruß

sanjuro

Hallo Sanjuro,
wie Du schon schreibst sind die 30,3 cm (1 shaku) am Rücken ohne Angel gemessen. Meine ca 40 cm beziehen sich auf die Gesamtlänge mit Angel. Wobei es hinsichtlich der Länge sicherlich Ausnahmen gab (Siehe z.B. bei Strebel die Nr 631 und 634).
Ich möchte bitte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass ich hier etwas kopieren möchte; da ich dem Grunde nach Deiner Meinung bin, dass einer wie ich so etwas nicht kann. Ich hab auch deshalb ganz bewußt geschrieben "im Stil eines Tanto" . Hätte auch Schreiben können nach Vorbild eines japanischen Dolches oder Kurzschwertes (Yumoto nennt ein tanto durchweg so). Wenngleich es bei meinem Stück ein "bissi" wie bei Nuttela ist: wo´s draufsteht ists auch drin :)

Qu,
danke für Deinen Hinweis. Ich denke ich lasse das dann mit dem selektiven Härten.. oder ich riskiere es ??? ich weiß es nicht:confused:

Würd ja gern ein Bild von dem Stück posten, aber das darf ich noch nicht und außerdem hat mein PC zuhause gerade mal wieder den Absturz gemacht.

Viele Grüße
Jörg
 
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