warmarbeitsstahl oder nicht?

bob1

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hallo, habe den beitrag von mirko zum thema "sattel aus c60" gelesen und hätte zu dem thema auch eine frage.
macht ihr eure lochdorne, hilfswerkzeuge(gesenke und sättel) und warmmeissel aus warmarbeitstahl oder reicht da c40 oder c60 auch aus ?
wenn warmarbeitstahl, dann welchen? wäre 1.2365 z.b. o.k. ?

mfg
bob
 
Hallo,
ich mache mir zwar solche Werkzeuge nicht selber, aber ich denke, c40 oder c60 reichen, da ein Schmied, wenn er z.B. mit dem Spalthammer arbeitet, diesen zwischendurch immer in Wasser taucht. Bei Gesenken wird das zwar schwieriger, aber ich vermute, durch die größere Masse halten sie länger hohe Temperaturen ohne Härteverlust aus, bevor sie gekühlt werden. Sag mir bitte einer, wenn ich falsch liege :D
Sebastian
 
Blacky hast recht!
Im Prinzip reichen Gesenke aus St37 auch aus, die halten halt nicht so lange. Aber wenn man mal schnell was brauch dann hab ich alles genommen was ich eben da hatte. Da der Glühende Stahl eh weicher ist, dauert es schon eine weile bis sich das Gesenk verformt.
 


Tach,
ich habe mir die Frage auch gestellt: Gesenke (für Lufthammer) aus Warmarbeisstahl oder nicht. Für meine Gesenke brauchte ich einen Flachstahl mit den Abmaßen: 100 x 60mm. 1 Meter von diesem Stahl (1.2714) kosten mich 410 Euro. Das war mir für´s erste doch zu teuer (obwohl der Kilopreis noch sehr günstig war). Deshalb hab ich´s mit C45 versucht, und kann sagen das es auch gut funktioniert, gerade bei der Größe des Gesenks (6 Kilo) leitet sich die Wärme gut ab.
Allerdings würde ich für Wekzeuge wie Lochdorne und ähnlichem auf jeden Fall Warmarbeisstahl nehmen (1.2344) gerade weil dieser auch ein Lufthärter ist!:rolleyes:
 
Hallo Ihr

Die Sache ist recht einfach:

Ein "Fettes" Lufthammergesenk besitzt genug Fläche und Masse, um eingebrachte Wärme problemlos abführen zu können. Hier genügen prinzipiell auch einfache C - Stähle.

Bei Lochdornen ab einer gewissen "Feinheit" muß man schon wesentlich vorsichtiger sein. Mittelalterliche Schwertknäufe z.B. sind fast immer mit "Wurfpassungen" (also viel zu großen) Löchern versehen, weil C - Stähle da einfach ruckzuck schlapp machen (aus Erfahrung schlecht).

Es geht also um die Verhältnisse/Wärmemengen:

Werkstück klein, Gesenk groß = kein Problem bei nicht zu kontinuierlicher (Wärme-)Belastung

Werkstück groß, Dorn klein (z.B. Lochdorn 10 mm oder kleiner für Schwertknauf) = Warmfest, wenn saubere Passungen erwünscht sind!

Bei solchen Sachen ist dann ein Lufthärter in der Theorie sehr schwierig zu handhaben (Wärmebehandlung), in der Praxis reicht es aber voll aus, das Ding zu schmieden und dann an der Luft abkühlen zu lassen.

P.s.: Einen Schrotmeißel (Spalthammer) würde ich nach möglichkeit auch warmfest machen, da es ja auch hier um relativ feine Schneiden geht, mit denen relativ starke Querschnitte (z.B. Damastpakete) bearbeitet werden müssen. Einfache Werkstoffe versagen da recht schnell, auch nach mehrmaligem Kühlen. C - Stähle sind sehr Anlassempfindlich.
 
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Hallo Bob1,
ich habe vom Maurer 10 ausgemusterte Hammerköpfe zum Spalten der Steine bekommen und schmiede diese um. Vorteil, diese haben schon ein Loch für den Hammerstiel und das erspart mir das Lochen der Köpfe. Unser Dorfschmied, dem ich meine umgeschmiedeten Teile zeigte und um Rat beim Schmieden fragte, war zufrieden.
Frag mal in Berufsschulen nach, die musten alle paar Jahre die Köpfe aus, weil sie nicht mehr scharf sind...
Mit freundlichen Grüßen
Nikwalla
 
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