Wartung der Lederabziehscheibe

Klaus1602

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Das aufgeklebte Lederband der Abziehscheibe hatte sich bei meiner Scheppach gelöst, da es sich im Laufe der Zeit wohl etwas gedehnt hat.
Habe es also demontiert, um ca 6 mm gekürzt und den alten Kleber auf der Innenseite abgeschmirgelt bevor ich es wieder passend aufgeklebt habe.

Bei dieser Arbeit kam mir die Idee, die Abziehseite auch einmal mit groben Schmirgel, gegen die Abziehrichtung zu bearbeiten. Sie war mittlerweile sehr glatt und speckig geworden. (Ich arbeite mit Polierpaste und ab und zu ein paar Tröpfchen Maschinenöl.)

Als ich nun alles wieder montiert hatte und eine Klinge (die es mal wieder nötig hatte) abzog, merkte ich den Unterschied ! Die Scheibe zog wieder wie die Sau ! Die Arbeit war in weniger als einer halben Minute erledigt und das Ergebnis war einwandfrei.

Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen ? Oder was macht Ihr mit den Lederabziehscheiben?


Gruß Klaus
 
Ich habe seit einiger Zeit eine große Tormek und bin mit der Lederabziehscheibe nicht sehr zufrieden.
Vielleicht sollte ich sie auch mal schleifen?

Ich habe den Eindruck, dass der Grat auf der Lederscheibe nur X-mal hin und hergebogen wird, anstatt abzugehen. Egal was für ein Stahl.
Auf einem Arkansas dagegen ist der Grat nach 2x Wenden weg.

Als Poliermittel habe ich sowohl die Originalpaste, als auch 5µ und 1µ Diamantpaste versucht.
Das Ergebnis ist das gleich schlechte.
 
Hallo mikromeister,
Ich habe den Eindruck, dass der Grat auf der Lederscheibe nur X-mal hin und hergebogen wird, anstatt abzugehen. Egal was für ein Stahl.
Das kenn ich auch! Habe aber den Eindruck, dass dies besonders beim 1.4034 zu beobachten ist (trotz 55 HRc). Dem fehlen m.E. Karbide, die den Grat brüchiger machen.

Gruß Klaus
 
versucht schon vorher auf der Schleifsteinseite die Klinge öfters zu wenden und den Grat so schon grob zu entfernen. Dann hat die Lederscheibe nicht mehr so viel zu tun!

gruß

Xzenon
 
Das Problem ist nicht so sehr die Größe des Grats.
Fast egal ob der nun 0,05 oder 0,2mm breit ist. es legt ihn immer so oft hin und her, bis er an der Basis durchpoliert ist.
Es ist ja nicht so, dass so ein Grat gleichmäßig von der Spitze aus abgetragen werden würde.

Ich fürchte eher, dass die geringe Abtragsleistung der Lederscheibe gepaart mit der weichen Oberfläche das Problem ist.
Durch das elastische Einsinken der gratigen Schneide in die Lederoberfläche wird der Grat schon bei geringem Druck leichter weggebogen.

Mit einem harten Stein scheint es mir automatisch eher Druck auf die Gratbasis zu geben und diese durchzupolieren.
Ein systemimmanentes Problem also.
 
Mit einem harten Stein scheint es mir automatisch eher Druck auf die Gratbasis zu geben und diese durchzupolieren.
Das kann ich schon nachvollziehen! Den Vorteil von der Lederscheibe finde ich aber, dass man mit Hilfe der Halter den Schneidwinkel recht gut beibehalten kann.
O.K. das ist wahrscheinlich Übungssache mit dem Stein. Ich möchte auf jeden Fall die Maschine nicht mehr missen.

Klaus
 
Hallo,
Nachdem ich nun letztes Wochenende 40 Küchen-Messer an meiner Tormek geschärft habe (und am linken Oberarm keinerlei Haare mehr besitze), habe ich follgendes Vorgehen als das für mich (vorläufig) beste gefunden:

Zuerst habe ich die Lederabziehscheibe mit einem alten, feinen Sägeblatt gereinigt. Sägeblatt mit den Zacken an die drehende Scheibe halten und der ganze Dreck fliegt als als schwarze Krümel weg.

Schleifscheibe (800er) sauber mit dem Diamant abgerichtet.

Schleifen mit Winkelhalter auf 800er Scheibe. Und zwar ziehend. Das gibt zwar einen etwas stärkeren Grat, aber weiniger Sauerei durch das abfließende Wasser.

Dann das Messer (Schleifhalter bleibt dran) durch ein Stück Holz ziehen - Grat geht ab.

Messer noch einmal kurz überschleifen.

Messer an Lederscheibe abziehen. Dazu habe ich die Original-Polierpaste verwendet.

Sekindärschneide mit etwas stumpferem Winkel (durch Verstellen des Schleifhalters) leicht überschleifen.

Nochmal abziehen an der Lederscheibe.

Abziehen am Juchtenleder grün, dann auf der anderen Seite.

Dann waren die Messer für meine Verhälltnisse ziemlich scharf und durch die leichte Sekundärschneide hoffentlich auch dauerhaft.

Gruß

Gerhard
 
Hallo Gerhard
das mit dem übers Holz ziehen ist glaub ich eine gute Idee. Werde ich auch mal testen.
Was meinst Du mit Sekundärschneide ? Soll das einen leicht balligen Schliff simulieren ?

Klaus
 
Hallo Gerhard
das mit dem übers Holz ziehen ist glaub ich eine gute Idee. Werde ich auch mal testen.
Was meinst Du mit Sekundärschneide ? Soll das einen leicht balligen Schliff simulieren ?

Klaus

Hallo Klaus,
so in etwa.

Wenn die Schneide sehr abgestumpft ist, dann schleife ich die Klinge sehr flach an, nehme also viel Material an der Seite weg. Diese Schneide würde sich aber in der Küche leicht umlegen. Daher gebe ich der Klinge vorne noch eine etwas robustere Schneide. So lässt sich die Klinge leicht durchs Gemüse ziehen und stumpft trotzdem nicht so schnell ab. Da ist dann zwar keine Romanschärfe zu erreichen, aber das geht mit der Tormek eh nicht.:steirer:

Übrigens: sicher scheint die Stirnseite von Holz besser geeignet, aber ich nehm' einfach nur die Kante meiner Werkbank. Ich schleife ja eh' noch mal nach.:)

Grüße an die Kochmesser-Fraktion!

Gerhard
 
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