Warum nur Billigmesser in den "Alles für den Mann" Läden?

WalterH

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Moin!

Die Frage treibt mich schon länger um...

Ihr kennt die Läden. Gibts in jeder Stadt: Sehr exklusiv aufgemacht, Teuere Whiskies im Schaufenster, wenn man rein geht, noch viel mehr teuere Sachen, die "Mann" eigentlich gar nicht braucht: Cognac, Rasierapparate und -klingen, Zigarren, Feuerzeuge, Pfeifen, ...

Nur die Messer, die sind durch die Bank billig! Und damit meine ich billig. Meiner Erfahrung nach, haben die eigentlich immer nur Herbertz zu überhöhten Preisen. Ab und zu mal ein Laguiole.

Warum ist ds so?

Ist das eine heimliche Herbertz Kette und darf nichts anderes verkaufen?

Ist der Messer-Markt schlicht zu klein, um auf Qualität zu achten, nach dem Motto: Schön, das Angebot abzurunden, aber wirklich wichtig ist es nicht. Die Whiskies zumindest kann ich beurteilen: Da ist es nicht so. Meist haben sie zwar nur die 6 Classic Malts, aber die sind ja zumindest nicht ganz schlecht.

Macht es Sinn, als Messer-Wiederverkäufer solche Läden gezielt anzugehen? (*Zwinker* in Richtung Sponsoren)

Was meint ihr?

-Walter
 
Wir MF Forumianer sind eben nicht der Durchschnitt der Bevölkerung.

Deine Beobachtung in solchen Läden hab ich auch gemacht.

Wieviel % der Haushalte haben scharfe Küchenmesser.
Für Austern zu öffnen gibts ja was.

Wenn der Ladeninhaber unseren schönen Tick hätte ;) ,vielleicht würde er es sich wagen und würde es sich leisten wollen ,schöne Messer in seinem Bestand aufzunehmen.

Laguiole findet man vielleicht im Weingeschäft.

Gruss,
walter
 
zitat: ....Wenn der Ladeninhaber unseren schönen Tick hätte .....


:) in halle/saale hat er! habe nicht schlecht gestaunt, was der alles da hatte. schön gefachsimpelt und beim vielen messerzeigen flog eins im schaufenster runter- frau will es aufheben und kommt prompt mit nem blutigen finger aus dem schaukasten raus...

mit whisky passiert das eben nich:)))) lg matthias
 
Das verhält sich wie Lidl zu einem Feinkost-Importeur;

Die Gentlemenausstatter wollen bei Messern wohl durch höheren Warendurchsatz und geringere Ankaufinvestition profitieren, sprich: Lieber Masse als Klasse. Das Messer ist hier dann eher ein Zusatzverkauf zu den Zigarren, wegen denen man(n) den Laden eigentlich ansteuert.

Leider scheint sich das auch zu rechnen, und viele der erklärten "Gentlemen" haben lieber 420er mit goldgraviertem Hirschkopfklimbim als echten Stahl und schwarzes Micarta :(
Nur die Laguiole werden ihres Edel-Rufes wegen mitgehandelt.

Warum ist das nur bei Messern so? Gute Frage. Vielleicht hat hier der Durchschnittskunde weniger Ahnung/geringere Anspruche als beim single-malt (...Goldhirschkopf), hauptsach es schaut gut aus und irgendwie schneidet´s ja auch. Und "normale":D Menschen kaufen wohl auch mehr Whisky als Messer.

Stahlwaren-Kern aus München hat mir mal erzählt, warum er auch viel Herbertz im Schaufenster hat (obwohl er selbst Customs fertigt)-
Eben das gleiche Prinzip wie oben, nämlich Umsatz durch Masse; dadurch kann er auch hochwertiges "nebenher" handeln.

mfg
Tct
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich wirft das regelmäßig ein schlechtes Licht auf das gesamte Inventar. Warum sollte ich annehmen, daß der Rest, von dem ich i.d.R. keine rechte Ahnung habe, dem hochpreisigem Image gerecht wird wenn dazwischen lausige Messer liegen?
 
Offen gestanden gehe ich in Läden, in denen das ganze Schaufenster mit Herbertz-Messern voll ist, gar nicht erst rein. Ist mir zu müßig drauf zu hoffen, dass man eventuell ein vernünftiges Messer ebenfalls zu Gesicht bekommt.
 
Traurig ist`s schon. Aber für die Masse der Kunden scheint Qualität in diesem Zusammenhang keine allzu große Rolle zu spielen.
(Oft bemühtes Zitat:"Schneiden tun die Billigen auch.")
Und nachdem optisch oft nur für den Kenner ein Unterschied zum Markenmesser erkennbar ist, sind alle, die ihr Schneidwerkzeug nur zum Entfernen der Banderole am Hals der Whiskeyflasche brauchen, mit einem echten Solinger Markenprodukt für eine Handvoll Euro auch ganz gut bedient. (Zum Blenden vor unbedarftem Publikum reicht`s allemal...)
 
Hallöle,

Ich denke das hat einfach mit "hingabe" zu tun.

Es gibt so viele Beispiele die man da anführen könnte, meine persönliche Erfahrung ist aber die: Egal in welchem Bereich, Händler die wirklich mit "Hingabe" arbeiten, selber Interesse an dem haben was sie verkaufen achten wesentlich mehr auf die Qualität und die Referenzen ihrer Produkte.
Und da ist es wirklich egal ob das Messer, Zigarren, Whiskey, Stereo- Heimkinosysteme, Kleidung oder Sportsachen sind.
Im Zweifelsfalle nimmt ein Händler, der sagen wir mal eigentlich auf Zigarren spezialisert ist, die Messer/Whiskey's ins Programm die ihm von einem Zulieferer angeboten werden, und wo für ihn keine Gefahrbesteht aufgrund des Preis/Leistungsverhältnisses drauf sitzen zu bleiben.
Er wird sich kaum die Mühe machen und sich Distributoren für Sachen suchen, von denen er nur wenig bis gar keine Ahnung hat.
Im bestenfalle, wird er zusätzlich zu seinen spezialitäten noch das ins Programm nehmen was Laufkundschaft/Touristen interessiert. (Schweizermesser, Batterien, Filme etc.)

Was ich mir jedoch vorstellen könnte z.B
Ein Herrenausstatter nimmt eine kleine Kollektion Wiliam-Henry und Moki Knives ins Programm zusätzlich zu Krawattennadeln etc.

Oder ein Juwelier, ganz besonders Verzierte Customs evt. mit passendem "Angehängsel" für die Dame
("Mein" Juwelier/Uhrmacher, hat z.B eine sehr feine Auswahl an Laguiole en Aubrac)

(Ich erinner mich auch noch an eine Aktion von Christ, da gab es das Nokia-"Titan"-Handy, inkl. Titan Schmuck für Sie als "Leckerbissen")

Wie gesagt, das könnte ich mir vorstellen - inwiefern sich sowas rentiert , das müsste man wohl eher beim nächsten Besuch mal vorsichtig anfragen ;)

Viele grüße und einen schönen Frühlingsanfang,
Olli
 
Zuletzt bearbeitet:
Ausserdem ist die Kontaktpflege mit den verschiedenen Herstellern echter Messer wohl aufwendiger, als bei Herbertz sozusagen alle Messersorten auf einen Satz aus einer Hand bestellen zu können.
Herbertz zu verteufeln ist nicht meine Intention, ich möchte nur eben
die "Feinkost" auch im Laden wissen :(

mfg
Tct
 
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