Moin,
also zu allererst mal zu den Schleifsteinen. Ich würde dringend anraten min. noch um einen guten 1000-2000er zu erweitern! Auch wenn du sagst "die werden nie so stumpf" so wird es bei regelmäßiger Nutzung der Messer doch irgendwann von Zeit zu Zeit mal erforderlich einen "richtigen neuen Schliff" anzubringen... Stichworte wären hier z.B. Materialermüdung und Rissbildung. Eine Schneide, die über Jahre hinweg nur abgezogen aber nicht "richtig" geschliffen wird verliert mit der Zeit enorm an Standzeit.
Deshalb die allererste Empfehlung einen ordentlichen Schleifstein im Körnungsbereich 1000-2000 zuzulegen. Ich würde ich zum Chosera 1000 raten. Wie das Nachfolgeprodukt "Naniwa Professional 1000" ist kann ich nicht sagen (außer, dass es relativ zur Masse teurer ist). Alternativ würde ich mal Gesshin, Imanishi Bester oder Shapton Pro (wenn es hart sein soll) ins Rennen schicken.
Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern insofern an, dass die Auswahl des passenden Messersortiments vorwiegend von deinen Ess- bzw. Kochgewohnheiten abhängen sollte. Deshalb hier mal 2 Szenarien:
1. Du isst viel Fleisch...
In dem Fall wäre ein einseitig geschliffenes Honesuki oder alternativ ein 180-210mm langes Wa-Petty wohl eine gute und sinnvolle Erweiterung deines Sortiments (bei einseitig geschliffenen Messern ist IMHO ein gröberer Stein mit max. 1000er Körnung übrigens Pflicht um saubere Resultate zu erzielen auf Dauer). Ich persönlich nutze beides gerne... ein Honesuki (150mm Watanabe Pro Aogami) und ein Petty (210mm Konosuke Fujiyama Shirogami 1). Wenn es darum geht Fleisch auszubeinen oder z.B. ein großes Roastbeef zu parieren würde ich ein Honesuki bevorzugen. Die dreieckige Klingenform und auch der einseitige Schliff eines anständigen Honesukis (Masakage und Moritaka z.B. verkaufen beidseitig geschliffene Honesukis...) können hier ihre Stärken voll ausspielen. Eine etwas längeres Wa-Petty ist hier leicht unterlegen IMHO. Dafür ist es etwas vielseitiger. So kann es besser z.B. auch zum Portionieren verwendet werden (beim Honesuki habe ich immer noch mein Suji daneben liegen) und ist z.B. auch für Fisch etwas besser geeignet - wobei du hier ja eigentlich das Deba hast.
2. Du isst eher Gemüse...
In dem Fall wäre ein Nakiri wohl recht sinnvoll. Zwar hast du schon ein Santoku, jedoch ist die mit 165mm für viele Gemüsearten doch eher minimal dimensioniert. Ich würde dir demnach anraten, dir ein 180mm Nakiri zuzulegen. Ein Usuba ist meiner Meinung nach nur sinnvoll, solltest du dich an traditionellen japanischen Schneidtechniken üben wollen. Rein von "der Masse her" arbeitet ein Nakiri IMHO deutlich mehr weg.
3. In beiden Fällen...
wäre an deiner Stelle meine erste Anschaffung ein entsprechender Schleifstein. Darf ich fragen mit was für einem Nagura du deinen Honyama benutzt?
Das wäre sonst gleich der nächste Punkt auf der Liste eventuell...
Gruß, Gabriel