Was genau ist "gestockt"?

painless potter

Mitglied
Beiträge
2.602
Hallo,

mal eine Frage an die Holzwürmer:

Was genau bedeutet "gestockt" bei Holz? Wie es aussieht sieht man, aber was ist da genau im Holz passiert? Gibt es das bei allen Holzarten oder nur bei speziellen Sorten?

Es gibt Begriffe, die man seit ewigen Zeiten kennt und benutzt, aber eigentlich gar nicht um deren Bedeutung weiß...:staun:

Grüße

painless
 
Würde mich auch sehr interessieren, da ich hier gestockte Papel habe und die lässt sich echt bescheiden bearbeiten (mit Plexiglas gestockt):glgl:


Liebe Grüße Santino
 
Hallo,

der Herr Dammann war schneller. Der Schwamm/ Pilz zieht sich durch das Holz und verursacht die Verfärbungen.

Viele Grüße

Hilmar
 
Ja, danke für die prägnante Antwort;)

aber befällt der jedes Holz?

Was sind die dunklen Bereiche? Weggefaultes Holz oder nur Verfärbungen? Muss gestocktes Holz besser stabilisiert werden, ist es also instabiler?

PP
 
Mal so mal so....

Es gibt Pilzarten, die nur bestimmte Holzsorten befallen, manche fressen fast alles. Manche Pilze gehen an lebende Bäume, manche nur an abgestorbene Bäume bzw. gefälltes und verarbeitetes Holz.
Die Pilze zersetzen das Holz, sie ernähren sich davon.
Dadurch wird das Holz mit der Zeit mehr oder weniger stark angegriffen, manchmal verfärbt und früher oder später zerstört, es 'zerbröselt'.
Es wird zumindest in seiner Struktur geschwächt und sollte in dem Fall natürlich stabilisiert werden.

Prima, wenn man ein Stück Holz findet, das von einem Pilz zwar schon verfärbt, aber noch nicht zu Holzmehl abgebaut wurde.

Gruss. Sanji.
 
Zuletzt bearbeitet:
Befällt bevorzugt Laubhölzer wie heimische Obsthölzer, Birke, Ahorn, Buche usw.

Schau mal bei dick.biz, die haben stabilisierte Birke und Ahorn. Das Zeug sollte stabilisiert werden.

Grüsse

Steffen

Googgel hilft auch weiter!:D
 
Es ist unterschiedlich wie stark das Holz gestockt ist!

Ich habe gestockte Buche die ist fest wie normales Buchenholz und da reicht es zu ölen... ist aber nur dezent gestockt.
Ich habe andere gestockte Buche die ist zwar noch fest, aber schon etwas leichter. Die kann man entweder sehr gewissenhaft mit Hartöl behandeln, aber Stabilisieren wäre schon besser (siehe meine Messer in der Galerie mit der gestockten Buche)
Außerdem hab ich gestockte Hölzer die so morsch sind, dass man sie nicht mehr brauchen kann ohne zu stabilisieren.

Ich würde sagen, dass es eine Kunst für sich ist das Holz dann zu trocknen, wenn der ideale Zeitpunkt zwischen gestockt und trotzdem noch fest erreicht ist.
Hölzer in diesem Stadium sind schwer zu finden...
 
Hallo,

mal die Frage in die Runde, ob man nicht Holz kontrolliert stocken lassen könnte. Dann könnte man den optimalen Zeitpunkt selber bestimmen, ohne dass das Holz zu viel an Festigkeiit verliert. Ich könnte mir vorstellen, dass man das Holz in den Kosthaufen steckt oder nur auf die Erde legt. Hat das schon mal jemand gemacht? Vielleicht ließen sich auch farbige Mineralsalze ausbringen, die dann in das Holz einziehen. Nur so ne Idee.

Viele Grüße

Hilmar
 
Hallo,

mal die Frage in die Runde, ob man nicht Holz kontrolliert stocken lassen könnte. Dann könnte man den optimalen Zeitpunkt selber bestimmen, ohne dass das Holz zu viel an Festigkeiit verliert. Ich könnte mir vorstellen, dass man das Holz in den Kosthaufen steckt oder nur auf die Erde legt. Hat das schon mal jemand gemacht? Vielleicht ließen sich auch farbige Mineralsalze ausbringen, die dann in das Holz einziehen. Nur so ne Idee.

Viele Grüße

Hilmar

Ich denke, es ist schwierig, Holz gezielt stocken zu lassen.
Und dann noch kontrolliert???

Falls Das Holz dann eh stabilisiert wird kann man es auch einfärben, wird ja auch häufig gemacht.
 
Leg ein Stück holz für ein paar Monate im Hühnerstall unter den Misthaufen. Funktioniert klasse. (mein ich ernst)
Aber der Aufwand lohnt sich nicht :ahaa:
 
Hallo,

mal die Frage in die Runde, ob man nicht Holz kontrolliert stocken lassen könnte.

Halte ich ehrlich gesagt für unnötig. Bei uns liegt der Wald voll von dem Material. Nach der Zeit entwickelt man auch ein Gespür dafür welches Stück interesant ist.
Hier ein Bild von einem selbstgesammelten Griff. Das Holz wurde stabilisiert.
 

Anhänge

  • Gestockte Buche.jpg
    Gestockte Buche.jpg
    54,6 KB · Aufrufe: 958
@ paaapi:

Gezielt ''stocken'' lassen wird recht schwierig werden, Pilzwachstum ist von sehr vielen schwer zu kontrollierenden Faktoren abhängig (Temperatur, Feuchtigkeit, Holzbeschaffenheit, usw.).
Von vielen befallenen Holzstücken sind nur ganz wenige Teile wirklich sinnvoll zum weiterbearbeiten.
Es ist einfacher und weniger Aufwändig, in der Natur oder in der Schreinerei zu suchen.

Falls man tatsächlich Selbstversuche machen möchte:
viele Gartencenter oder mancher Gartenversand bietet Pilzbrut an, mit der man selber im Garten Pilze auf Holzklötzen züchten kann.
Das ist standartisierte Pilzbrut, die relativ leicht zum wachsen zu bringen ist. Den richtigen Zeitpunkt und die richtigen Kulturbedingungen zu erwischen, wo das Holz noch brauchbar, hat man dann vieleicht irgendwann mal raus.
Wenn nicht, gibts wenigstens Pilze zum Abendessen. :D

Gruss, Sanji.
 
Ich sehe es wie Heiko der Wald liegt voll!!

Allerdings bin ich immer noch auf der Suche nach einem wirklich funktionierendem Stabilisationsverfahren, ich hab da so ziemlich alles durch was es so an Materialien gibt, sowohl Vacuum Pumpe wie Überdruck ausprobiert, und komme nicht zum perfektem Ergebniss.

Fals jemand da einen wirklich funktionierenden Aufbau hat und mich erleuchten könnte:D, ich sag nicht nein!!

Tschau Torsten

PS. ich kenne alle Threads zum Thema, auch in allen möglichen anderen Foren!!!!
 
Ich habe mit gestockter Buche und Roßkastanie gute Erfahrungen mit dem Tränken mit Leinöl. Das an sich weiche, leichte und unansehnliche Kastanienholz verändert sich dramatisch, nimmt Farben zwischen zitronengelb und bernsteinfarben mit schwarzen Maserungen an und verdoppelt sein Gewicht. Bis das Öl verharzt ist, dauert es, aber auf etwas Gutes kann man ruhig mal warten.
Was hier noch angesprochen worden ist- lagern im Kosthaufen (???)- hat wohl einen anderen Grund. Es wird in Frankreich traditionell mit Buchsbaum gemacht. Der wird ca. drei Jahre im Misthaufen gelagert und wird -wohl durch Siliziumoxyde aus dem Stroh- weiter verfestigt und nimmt eine Farbe wie alter Knochen an.
MfG U. Gerfin
 
Hallo,

ich hoffe ich bin hier mit meinem Anliegen im richtigen Thema gelandet. Eigentlich habe ich bisher wenig mit dem Messerbau an sich zu tun.

Folgendes Holz fand ich zum verfeuern im heimischen Ofen viel zu schade. Ich denke, dass es sich um gestockte Buche handelt. An den Schnittstellen war schon ein gewisses Potenzial zu erkennen.

Es handelt sich um einen Stammabschnitt ca. 50cm lang und ca. 30cm im Durchmesser. Dieser lag natürlich draußen im Schnee und die Kanten waren aufgrund der Feutigkeit recht dunkel. Probeweise habe ich ein Stück der schrägen Abschnittkante abgesägt um mal zu schauen wie die Maserung im Inneren ausschaut. Der Stamm ist im gesamten so "durchzogen".


Hier ein paar schnelle Fotos des Probeabschnitts:

0026.jpg


0016.jpg


0034.jpg



An den Abschnittkanten sind zwei Stellen im Kernbereich, an welchen das Holz recht weich geworden ist und sich einfach ausschälen lässt. Der Rest ist jedoch noch hart (Bilder: weißer Bereich im Abschnittstück). Kommt dies von der Lagerung im Nassen?

Ich denke mal, dass es sich schon lohnen könnte daraus Griffe/ Griffschalen herzustellen. Die Maserung ist sehr lebhaft mit starker kontrastreicher Zeichnung.

Welche Lagerung ist optimal? Als ganzer Stamm oder in Blöcken?

Ein weiterer Stammabschnitt ließ ebenfalls eine Zeichnung, wenn auch etwas feiner, erkennen. der Rest war relativ normal gewachsen.

Vielen Dank.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedoch fand ich folgendes Holz zum verfeuern im heimischen Ofen viel zu schade.

Welche Lagerung ist optimal? Als ganzer Stamm oder in Blöcken?

Hallo basti,

das wäre wirklich zu schade zum verfeuern!

Auf keinen Falls als Stamm, sondern aufgeschnitten in Blöcken, damit es trocken kann, möglichst ohne zu reissen. Kühl und trocken lagern, ohne Sonne und ohne Heizung.

Hans
 
Zurück