Was hab ich hier bloß?

Simple Blades

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Servus Leute.

Hab mal die Werkstatt von einem Großvater aufgeräumt und dabei dieses Messer gefunden. Ich habe vor, es zu restaurieren und den Griff zu ändern, damit es ein wenig handfreundlicher wird. Bevor ich damit aber anfange, möchte ich - wenn möglich - noch herausfinden, wozu es ursprünglich gedacht war.

Mal die Daten:

Gesamtlänge: 260 mm
Klingenlänge: 135 mm
Klingenbreite: 25 mm
Klingenstärke: 1,5 mm

Die leicht geschwungene Sheepfootklinge besteht aus Carbonstahl und besitzt leider keinerlei Herstellermarken.

Der Griff ist aus einem mir unbekannten Holz, befestigt mit 2 "nackten" Stahlpins und einem Stahlpin mit Messinghülse.

Was mich allerdings ziemlich ratlos dastehen lässt, ist die etwas ungewöhnliche Griff-Klinge-Konfiguration. Hält man das Messer so, dass der Griff vernünftig in der Hand liegt, zeigt die Schneide nach oben. Zeigt die Schneide nach unten, drückt die Nase am Griffende ziemlich unangenehm in die Handfläche. Daher vermute ich, dass das Messer für den Gebrauch mit nach oben gerichteter Schneide gebaut wurde.

Ich hoffe es findet sich jemand, der diese Art Messer kennt und mir weiterhelfen kann.

Gruß,

Alex
 

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Hmm also ich bin auch absolut nicht der Fachmann, aber ich würde auch gleich auf den ersten Blick auf ein ganz normales großes Brotmesser tippen.

Mal sehen was die Fachleute hier sagen und ob ich mich irre.
 
Was mich allerdings ziemlich ratlos dastehen lässt, ist die etwas ungewöhnliche Griff-Klinge-Konfiguration. Hält man das Messer so, dass der Griff vernünftig in der Hand liegt, zeigt die Schneide nach oben. Zeigt die Schneide nach unten, drückt die Nase am Griffende ziemlich unangenehm in die Handfläche. Daher vermute ich, dass das Messer für den Gebrauch mit nach oben gerichteter Schneide gebaut wurde.
... aber ich würde auch gleich auf den ersten Blick auf ein ganz normales großes Brotmesser tippen.

Aber kein 'normales' Brotmesser

Es ist IMO tatsächlich eins. Damit wird der vor der Brust gehaltene Brotlaib ziehend/sägend zum Körper hin abgeschnitten.
Daher die 'umgekehrte' Klinge.
Aber diese Klinge ist dafür eigentlich zu kurz.... ??

Was ähnliches mit etwa 20 cm Klinge hatte meine Oma. :glgl:
http://www.messerforum.net/showpost.php?p=510270&postcount=12
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

hin oder her - das ist ein Brotmesser, wie ich es aus meiner Kindheit - den 50er Jahren - kenne und das es auch heute noch bei jedem fliegenden Messerhändler, z.B. auf Flohmärkten, gibt. Die kurze Klingenlänge war offenbar in den Nachkriegsjahren (wahrscheinlich auch vorher schon) normal, vielleicht auch durch Rohstoffverfügbarkeit bedingt, und in vielen Haushalten war ein Messer wie dieses das einzige, was größer war als die Besteckmesser. Demzufolge kam das es natürlich auch anderweitig zum Einsatz, wie Schinken, Hartwurst, Braten und, und, und. Diese Messer waren nicht rostfrei und, zum Beispiel am Rand eines Steinguttopfes (z.B. für Schmalz) sehr scharf zu bekommen. Ich habe 3 davon, je eins aus den Haushalten meiner Grosseltern, Tante und Eltern.
 
Ja, Brotmesser. Gab es übrigens auch in rostfrei. Auszug aus einem Katalog von Ed. Wüsthof (Dreizack) von 1934.
 

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Danke Leute.

@ outsider: Danke für den Link.:super: Ist ein Volltreffer. Abgebrochen ist die Klinge nicht. Das ist die ursprüngliche Form und Größe. Da ich normalerweise mein Brot auf einem Schneidbrett schneide, bin ich auf die Idee gar nicht gekommen. Aber so leuchtet es ein.
 
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