Was halten Klappmesser aus?

Assassin

Mitglied
Beiträge
1.294
Hallo,

angeregt durch diverse Beiträge im Forum (Stinkmarders Amphi- und MSE-Extremtests als Beispiel) und ganz aktuell auch durch Darstellungen in der Serie Abenteuer Survival (was auch immer der einzelne von dieser Serie zu halten mag), wo Folder als Werkzeug zum Baumfällen genutzt werden, würde mich eine Zusammenstellung eurer Erlebnisse interessieren:

Was habt ihr euren Foldern angetan. Wie habt ihr sie über das normale Maß (SCHNEIDEN!) hinweg beansprucht, wie haben sie dies verkraftet, Schäden etc. und eventuell bei Reklamationen: Wie reagierten die Hersteller darauf?

Ich bin gespannt auf eure Geschichten. Dies soll keinesfalls irgend eine Wertung oder Auflistung der stabilsten Messer werden, das wird nicht klappen, dafür fehlt der objektive Faktor.
Auch bitte keine Geschichten ala "ich habe mal in einem Film gesehen, dass..." oder "laut Hersteller kann man...".
Ich würde gern lesen was ihr gemacht habt.

Hier meine Geschichten:

Opfer: Benchmade Vex
Angeregt durch oben genannte Serie, wo Bear unter anderem mit einem Buck oder Gerber und einem Holz als Schlagwerkzeug Bäume oder dicke Äste durchhackt, wie man es nur mit Fixed machen sollte, habe ich dies mit meinem kleinen Vex probiert.
Dazu habe ich ein Kantholz (60x60) genommen, den Folder aufgelegt und mit einem andern Holzstück drauf geschlagen. Nach wenigen Schlägen war das 30cm lange Stück sauber gespalten.
Schäden: Nach dem Manöver war die Klingenachse gelockert, die Klinge hatte seitliches Spiel. Das ganze ließ sich aber mit einem Schlüssel wieder beseitigen. Die Beschichtung hat ebenfalls etwas gelitten, es sind einige Striemen auf der Klinge zu sehen, es hält sich aber in Grenzen.
Das Messer funktioniert weiterhin tadellos.



Opfer: Victorinox OHT
Im Zuge eines Besuchs in einem Luftschutzkeller der DDR stieß ich dort auf einige große Holz-(Munitions?)-Kisten. Um herauszufinden, was drin ist, mussten sie natürlich geöffnet werden.
Dabei galt es 2 Umlaufende Stahlbänder, die am Deckel vernagelt waren, also insgsamt 4 Punkte, die zu öffnen waren, weitere 4 kleine vernagelte Metallbänder an jeder Ecke sowie die vorhandene Vernagelung der Kiste mit 60mm Nägeln (4 Stück auf jeder Seite) zu überwinden.
Also ran an den Speck:
Zuerst mit dem Dosenöffner alle Stahlbänder aufgehebelt (einfach drunter gefahren, mit Hilfe des Griffs als Hebel die Bänder gesprengt). Dabei alles auf Torsion beansprucht: die Bänder lagen Straff auf, es brauchte einige Kraft, um eine 90° Drehung hinzubekommen.
Danach mittels des fest stellbaren Schraubendrehers ran gegangen an die Vernagelung. Drunter gefahren und wie mit einem Brecheisen gehebelt, zeitweise den Schraubendreher angewinkelt und mit dem Griff als Hebel ebenfalls gedreht.
Nach ca. 30min war die Kiste geöffnet, das Messer war entlassen.
Schäden: Nach dem Missbrauch leichtes seitliches Spiel aller verwendeter Werkzeuge, also Dosenöffner und Flaschenöffner. Es hält sich aber in Grenzen. Hätte schlimmeres erwartet. Keinerlei sonstige Beanstandungen, die Hauptklinge ist nach wie vor mit minimalem Spiel.
Ergo hat es nicht die Kompletten Griffschalten auseinander gehebelt sondern nur ein wenig die Platinen auf gebogen.
Klarer Sieg für Victorinox.




So, ich bin jetzt gespannt auf eure Geschichten. Ran an die Tastatur!

Grüße
Micha
 
Um herauszufinden, was drin ist, mussten sie natürlich geöffnet werden.

Und? Was war jetzt in den KIsten drinn? Erst Spannung aufbauen, und dann die Pointe ausfallen lassen, das ham wir gern....:steirer:
 
Zuletzt bearbeitet:
Und? Was war jetzt in den KIsten drinn?:)
Oje, der zweite, der mich fragt... :steirer:

Ich kopier einfach mal die PM rein, die ich grad raus geschickt habe:

Assassin schrieb:
Hallo,

jaja die Neugier ^^
Es waren Gasmasken drin, war ein Luftschutzkeller.
Hier ein Bild davon:
kisteej7.jpg

Bei einem späteren Besuch haben wir dann mittels einer richtigen Brechstange weitere 2 Kisten geöffnet, sie enthielten ausschließlich die dazugehörigen Filter.
Anbei war ein "Lieferschein" oder so etwas auf Russisch, datiert auf Oktober '88. Konnte es aber nicht lesen, kann kein Russisch (Hätte statt Latein doch lieber was anderes lernen sollen :steirer:)

Grüße
Micha
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nutze eigendlich meine Taschenmesser lediglich zum schneiden, bzw. an einem Victorinox die entsprechenden Werkzeuge.
Auf diese Weise ist mir bisher noch kein einziges Messer kaputt gegangen, bzw. zeigt keines irgendwelche Verschleisserscheinungen.

Als Kind jedoch habe ich ein paar Victorinox gandenloss gequält, Holzgespalten, das dicker war als die Klinge lang (mit Schlagholz), damit geworfen und selten getroffen, gehebelt, als Schraubenzieher zweckentfremdet, selten gereinigt, Luftgewehrkugels aus Bäumen gepult, etc. etc. etc.

Diese Victorinox Messer existieren immer noch, allerdings aus Nostalgiegründen in den Ruhestand versetzt.
Die Federn sind etwas schlapp, der Schliff versaut, aber sonst wackelt nichts!!!!!
Da andere Messer die ich jetzt benutze, wie z.B. Loewenmesser, Navajas, Laguioles etc. noch robuster gebaut sind als die Victorinox, gehe ich davon aus, dass sie bei MIR ein Leben lang halten.....
Trotzdem wird keines mehr Zweckentfremdet!

Ich kann mit den ganzen Stridern, Extrema Ratios etc. nichts anfangen, da ich zu 99,9% schneiden möchte und wohl NIE das Brecheisen-Potential nur annährend ausreizen würde.

Beste Grüsse
surfer
 
Sieger :p : Strider SnG

- Bohrlöcher mit der Klingenspitze angezeichnet
- Drähte gekappt bzw. aufgehebelt
- Dosen geöffnet
- Holz zerkleinert nach obiger methoden
- unser Installateur hat damit Flexschlauch gekappt - sehr interessant ;)
- Eingedellte Blachkisten geöffnet

Grüße,
Olli
 
Moin zusammen,
bin ja sonst eher der Messerbenutzer und nicht der Messermißbraucher (ja, ja, ich weiß, die Grenzen sind fließend :steirer:).

Letztens beim kleinen Waldspaziergang hatte ich doch tatsächlich kein Fixed dabei... :staun: Ok, war im Urlaub mit überschaubarem Gepäck.

Wollte ich dann also für unseren Couchvorleger einen handlichen Stock zurechtschneiden. Das Werkzeug dafür war mangels Alternativen ein ZT 301.
Kein Problem, sollte man meinen. War auch so, Hacken und Schneiden, ging alles wunderbar.

Bis ich mit dem Stöckchen fertig war und das Messerchen schließen wollte. Ging aber nicht, der Framelock hatte sich regelrecht festgefressen.

Hacken war wohl doch zuviel des Guten.

Hab dann das 301 irgendwie verstaut und in der Hütte mit dem Schraubendreher aus meiner Werkzeugkiste den Lock aufgehebelt.

Gab keine weiteren Schäden, das Messer funktioniert auch weiterhin gut, ein komisches Gefühl ist aber geblieben... :argw:

Bis denne
Thomas
 
War auch so, Hacken und Schneiden, ging alles wunderbar.

Bis ich mit dem Stöckchen fertig war und das Messerchen schließen wollte. Ging aber nicht, der Framelock hatte sich regelrecht festgefressen.

Kann passieren, nach Möglichkeit sollte man die Klinge auch eher durchtreiben mit einem Schlagholz/etc. und dabei den Lock lösen. Erfordert etwas Übung geht aber Problemlos.

Aus deinem Text entnehme ich das eben kein Stück holz rumlag, dann muss es auch so gehen, das sich ein Liner dabei fest-frisst kann passieren. Oft hilft es dann, einfach etwas druck (wie beim schneiden) auszuüben, und der Liner schnellt wieder ein Stückchen nach vorne und lässt sich normal lösen.

Grüße,
Olli
 
Ist ja wahnsinnig beeindruckend. :p

Drahte kappen, Holz spalten und trennen (mit Stein draufhauen), Blech schneiden (Dosen Riemen), Draht armiertes Gummi schneiden, Schließer vom Schloss weghebeln usw ...
Hat mein "Drecksmesser" auch schon alles hinter sich und es ist dabei nicht drauf gegangen.

ist ein taktikal O P I N E L ....

So jetzt bin ich euer Held. :irre:

Gruss
El
 
Hmmm...irgendwie war mir schon klar, dass mit den heutigen modernen Messern ne Menge geht.
Was mich aber besonders interessiert hätte wäre, wie es den Dingern danach ging. Wie gings dem Opinel nach der Dose? Welche Schäden hatte es?
Was war mit der Schneide des SnG nach dem Flexschlauch?

Grüße
Micha
 
Kann passieren, nach Möglichkeit sollte man die Klinge auch eher durchtreiben mit einem Schlagholz/etc. und dabei den Lock lösen. Erfordert etwas Übung geht aber Problemlos.

Ein Schlagholz nehme ich bei dickerem Holz sonst auch. Der Stock war nur nicht soooo dick, da dachte ich, geht auch so. :glgl:

War ein Irrtum, wie ich jetzt weiß, und da mir das mit dem festgefressenen Liner das erste Mal passiert ist (auch wegen sonst Schlagholz bzw. Fixed :D), war ich schon etwas irritiert.

Bis denne
Thomas
 
Was war mit der Schneide des SnG nach dem Flexschlauch?

Schneide hat sich leicht umgelegt, nach abziehen auf dem Riemen rasierte es dann wieder. Ist aber auch keine Kunst wenn man das Messer "durchdrückt" und nicht 25mal die ganze Schneide vor und zurück drüber zieht.

Imo kommt es immer etwas mehr auf die Technik, als auf das verwendete Messer an, but thats just me ... ;)

grüße,
olli
 
Wie gings dem Opinel nach der Dose?

Es war nicht mehr rasier scharf und die Patina war zerkratzt. *Hab eine Woche getrauert, dann war sie wieder da. :D

Beim Popeln im Schloss ist mal eine Kleinigkeit (schon vorher) von der Spitze weg gebröselt sowie verbogen, so das es auf die Spitze keinen nennenswerten Einfluss hatte. Keine Ahnung ob eine nagel neue etwas angeditcht gewesen wäre ist mir ehrlich gesagt auch egal. ;)

Die Spitze hab ich mit nem Hammer wieder gerade gedengelt, naja was man halt so gerade nennt ...

Gruss
El


EDIT: Bild angehängt da erste PMs eingehen welche die sagenhaften Eigenschaften dieses ultimativen Folders bezweifeln ....
 

Anhänge

  • opinell.jpg
    opinell.jpg
    15,7 KB · Aufrufe: 337
Zuletzt bearbeitet:
Der Stock war nur nicht soooo dick, da dachte ich, geht auch so. :glgl:

War ein Irrtum, wie ich jetzt weiß, und da mir das mit dem festgefressenen Liner das erste Mal passiert ist (auch wegen sonst Schlagholz bzw. Fixed :D), war ich schon etwas irritiert.
Naja "Irrtum"? Besser, es frißt sich fest, als wenn die Klinge plötzlich einklappt ...

Außer ein paar kleinen Hack-/Schnitzversuchen gibts bei mir nichts - dafür ist meist das Tool zuständig
 
Bei einem Opinel ist mir mal, als ich damit in ziemlich fester Erde gebuddelt habe, die Spitze abgebrochen. Dann lag es ziemlich lange rum, bis ich die Idee hatte, mit dem Messer das Moos aus den Fugen zwischen den Pflastersteinen bei mir auf dem Hof zu kratzen. Das hab ich dann ne Weile damit gemacht. Irgendwann hat es sich dadurch vorne wieder halbwegs spitz zugeschliffen, dass ich mir dachte, jetzt wäre es an der Zeit dem Messer wieder etwas Schärfe zu geben. Seither ist das genau mein Lieblingswerkstattmesser. Alles was in der Werkstatt anfällt und wofür man Schärfe oder Spitze braucht absolviert es wunderbar. Ist es stumpf halte ich es einfach nur kurz an einen recht groben Nassschleifstein (120er) und dann an die Polierscheibe. Danach ist es wieder scharf wie Lotze.
Sowas macht man einfach nicht mit nem Messer was mehr gekostet hat.
 
Zurück