Was ist Berylliumkupfer ? [aus: Strider Copper Beryllium]

Kann man den Klingenwerkstoff mit irgendner Stahlsorte vergleichen ?
zwecks Qualität ? (das man da Äpfel mit Birnen vergleicht ist klar... )

Gruß Nachtkauz
 
"Beryllium, besonders in Form von Staub und seinen Verbindungen, ist extrem giftig und wirkt für den menschlichen Organismus stark krebserzeugend. Der MAK-Wert für Berylliumstäube liegt bei 2 Mikrogramm pro Kubikmeter Raumluft. Das Einatmen der Stäube führt zu starken Schleimhautreizungen und schweren Lungenschäden und Lungenkrebs, oft mit tödlichem Ausgang. Auch der Hautkontakt mit Berylliumverbindungen ruft bereits schwere Erkrankungen hervor. Die Beryllium-Ionen gelangen zu den Zellkernen und wirken dort mutagen (DNS-verändernd) und kanzerogen (Krebs erzeugend). Der langjährige Kontakt mit geringen Mengen an Berylliumverbindungen kann zu schweren Lungen-, Nieren- oder Lebererkrankungen führen."

der text stammt von hier.

ich persönlich würde um dieses messer einen weiten bogen machen... :argw:
 
Das Berrylliumkupfer Krebserregende Stäube entwickelt ist schon richtig.

Allerdings wird man ja normalerweise kaum mit der Flex rangehen, oder mit dem Bandschleifer, und wenn, hat man eh einen Atemschutz auf, egal ob Stahl, oder Berrylliumkupfer.


Und beim nachschleifen mit dem Wasserstein entsteht meiner Meinung nach keine Gefahr, da das wasser den Schleifstaub ja bindet.

Mit ner Stahlsorte kann man das nicht vergleichen, am ehesten vielleicht mit Baustahl.

Berylliumkupfer ist normalerweise nicht so extrem hart, aber relativ verschleisfest und zäh.

aber wie Revierler ja geschrieben hat, ist er Eisatzzweck ja relativ speziell, und für den Bereich wird das Materiall wahrscheinlich schon geeignet sein, aber ich kenn mich mit Bombenentschärfen nicht aus ;)

gruß
Alexander
 
gerade noch den nachtrag von Kababear gelesen.

Also Ich glaube kaum, das jemand auf die idee Kommt, das Messser zum Nahrungsmittelschneide einzusetzen, wenn er damit gerade ne Bombe entschärft hat.
(jetzt mal den Bombenentschärfer betrachtet)

Denn laut Beschreibung ist das Messser ja zum Bombenentschärfen gebaut worden, und nicht zum Gemüseschneiden.

das hilft zwar dem normalen Messernutzer nix, aber irgendwas neues muss man ja schließlich verkaufen

Wahrscheinlich wird Strider in die Packungsbeilage schon was zum Thema Krebs schreiben.

gruß
Alexander
 
Worüber regt Ihr Euch auf ?
BeCu wird auch für gewisse Zwecke im Formenbau verwendet, ich habe bisher von keinem Krankheitsfall von CNC-Maschinisten oder Werkzeugmachern gehört, die öfters damit arbeiten mussten.

Die einzigen, die geklagt haben, waren die Abteilungsleiter, weil für jedes BeCu Projekt komplett neue VHM-Fräsersätze angeschafft werden mussten.
Ein Handelsname für das Zeug ist Elmedur von TK - da sollte
man weitere Infos finden können.

Ausserdem gehört dieses BeCu zu den härtbaren Kupferlegierungen, die durch Warmauslagern gehärtet werden können, allerdings ohne Oberflächenbeschichtung relativ wertlos...

-> das mit dem Warmauslagern bitte unter Vorbehalt lesen, das waren die Infos, die man mir damals zu diesem Sauzeug mitgeteilt hat, Sauzeug, weil es verdammt schwer zu bearbeiten ist, sowohl von Hand, als auch an der CNC-Maschine, wir hatten zwei verschiedene Sorten BeCu im Werkzeugbau ;)
Dass nur bevor wieder jemand ankommt, und sagt, kann gar nicht sein - mir hat man vor einiger Zeit alte Restbestände BeCu angeboten, aber das konnte ich gut und gerne ablehnen, weil ich das Zeug auch schon manuell bearbeiten musste...
 
Zuletzt bearbeitet:
luftauge schrieb:
BeCu wird auch für gewisse Zwecke im Formenbau verwendet, ich habe bisher von keinem Krankheitsfall von CNC-Maschinisten oder Werkzeugmachern gehört, die öfters damit arbeiten mussten.

Das Zeug kommt bei uns seit einiger Zeit nicht mehr zum Einsatz.
Die genaue Bezeichnung für das Ersatzmaterial habe ich nicht im Kopf, mache mich morgen mal schlau.

Ob es überhaupt sinnvoll ist Bomben mit Messern zu entschärfen weiss ich allerdings nicht. :confused:
 
Gerade auf der JMLab/Focal-Lautsprecherseite gefunden - Zitat:

"Beryllium ist ein hervorragendes Hightech-Material – das einzige Metall, das Glas schneiden kann - es wird ausschließlich in strategischen Anwendungen der Luftfahrt und der Militärindustrie verwendet und seine einzigartigen Eigenschaften machen es in der Folge außerordentlich teuer, weit teurer als Gold und fast 100 mal so teuer wie Titan."

Na ja - dann wird es wohl wirklich keine Serienfertigung geben, auch nicht bei STRIDER.
 
Die reinen "Materialanteile" habe ich aus dem Strider thread abgetrennt, und in Material verschoben, ist hier wohl besser aufgehoben...

btw:
gesundheitsgefährdende Stäube und Dämpfe:
Vor einigen jahren hat ein Forumit mal seine negativen Erfahrungen zum Schleifen von Thuja (?) hier gepostet - wenn man weis, das nicht jedes Material nur "Fun" ist, und durchaus auch ernsthafte negative Eigenschaften haben kann, sollte auch das BeCu kein Problem sein - die Probleme sind in diesem Fall zuerst mal verarbeitungstechnischer und arbeitsplatzsicherheitstechnischer (oh mann, was für ein Wort...) Art ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss meiner Meinung nach klar unterscheiden ob man von Beryllium, Berylliumoxid oder Beryllium-Kupfer spricht.

Die Diskussion hier geht um Beryllium-Kupfer (z.B. CuBe2), ein Allerweltsmaterial, aus dem z.B. alle federnden Kupferkontakte im Elektrobereich bestehen.
Ob das nun Akkukontakte am Handy, Relaisfedern oder Kohlenfedern in der Küchenmaschine sind, Berylliumkupfer lauert überall.
Zerschleifen und schnupfen würde ich es nicht, aber das liegt nur sekundär am Beryllium.

Reines Beryllium wird man schwerlich im Hobbykeller verwenden, die Bearbeitung ist sehr gefährlich und ich wüsste nicht mal ob man es so einfach kaufen kann..
Eher kommt man noch mit Berylliumoxid in Kontakt. Daraus macht man z.B. hochtemperaturfeste Keramik. Tiegelchen für den Laborbedarf etwa. Das Zeug ist wirklich übel, wenn man es einatmet, was mit Tiegeln aber selten vorkommt.
 
mikromeister schrieb:
Man muss meiner Meinung nach klar unterscheiden ob man von Beryllium, Berylliumoxid oder Beryllium-Kupfer spricht.

Die Diskussion hier geht um Beryllium-Kupfer (z.B. CuBe2)...

So ist es - auch wenn im Titel "Beryllium Copper" steht, ist die Legierung gemeint - ändert zwar nichts an der "kritischen" Zusammensetzung, macht aber doch einen Unterschied.
Da sind auch noch andere Bestandteile drin, aber Be/Cu sind die wesentlichen Hauptbestandteile.

Mittlerweile ist mir auch der Handelsname der zweiten Sorte wieder eingefallen:
1. Elmedur - hatte ich bereits genannt
2. Thyssen "B2" - ob das nach der Hochzeit von Thyssen und Krupp zu "TK" immer noch so heist, weis ich nicht. Kann auch eine der Nachfolgesorten sein.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Wen's interessiert, Sandvik (wohl von der Belzer-Übernahme) hat (hatte? Ich finde irgendwie keinen link) eine ganze Reihe CuBe Werkzeuge im Programm, halt für ExSchutz-Anwendungen, allerdings sauteuer: Ich hab mal für 5 DM bei der VEBEG (Verwertungsgesellschaft u.a. der Bundeswehr) eine CuBe Kombizange mit genommen (mehr so aus Spass), zuhause mal nachgegoogelt, das Ding kostete um die 250-300 DM ! M.E. sind die CuBe-Normalwkz allerdings bedeutend sinnvoller als ein Messer zum Bombenentschärfen, das halte ich mal wieder für den typischen amerikanischen Tac-Schwachsinn (so wie Tomahawks :glgl: )
Grüße Jens
 
cugar schrieb:
Bei uns im Spritzgussformenbau wird jezt Ampcoloy 940 verwendet.

Ist aber kein Beryllium drin...im Ampcoloy 95 sind es 0,4 % und im Ampcoloy 83 immerhin 2 %!
 
Zuletzt bearbeitet:
ampcoloy\daten\sicherheitsdatenblätter\ampcoloy 83

7.1 – Individual Precautions:
No hazard for massive forms. During operations such as machining and conversion work
producing breathable particles or fumes, air extraction and filtration are required to reduce
beryllium at 2 μg/m3. Personal respiratory protection equipment is advisable.

10 – TOXICOLOGICAL INFORMATION
Inhalation of dust and fumes containing beryllium can lead to Chronic Beryllium Disease in a small
percentage of people. The disease causes impaired lung function and can be fatal. The EEC has
classified this product as category II R49 carcinogen by inhalation
. No risk is posed by alloys in
massive form.
 
Hier war kurz angesprochen worden, wie Berylliumbronzen im Vergleich zu Stahl von den mechanischen Eigenschaften einzuordnen sind. Man könnte sie am ehesten mit Federstählen im federhart angelassenen Zustand vergleichen. Ca 50 HRC sind machbar bei guter Zähigkeit. Übliches Einsatzgebiet sind Werkzeuge, die nicht funken dürfen, also etwa Meißel, mit denen in Containern gearbeitet wird, in denen noch Gasreste sei können.
MfG U. Gerfin
 
Hallo
Berylium-Bronze ist wie die meisten Berylium Legierungen ziemlich hart
und zäh und es würde sich somit eingentlich auch zum Messermachen eingen. Soweit ich weis ist es relativ beständig da es eine Hydroxid-Haut bildet die das Metall schützt, allerdings denke ich dass es ziemlich unangenhem zu bearbeiten sein wird und auch nur ein unnötiges Gefahrenpotential birgt vor allem beim Schleifen (gibt ja auch andere harte und zähe Werkstoffe Stahl z.B. ;) )

PS: falls es dennoch etwas mit mit Berylium sein soll würde ich Berylium Nickel Legierungen empehlen, sind extrem Hart
 
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