Was ist das für ein Messer?

oder eben ein "Schwert" :staun: - wie unter dem Bild geschrieben steht - tja hochrangiger glaubwürdiger Journalismus.

gruss
 
Pit hat wohl recht.

Prussian_bayonet_clean.jpg

Deutsches Bajonett
 
Ich tendiere zur Aussage von "teachdair". Vielleicht sollte man die Redaktion um weitere Angaben (Maße) und Fotos bitten? :hehe:
 
Kann es sein, dass Seiten(ge)wehr und Bajonett das gleiche sind?
Seitengewehre waren ursprünglich alle an der Seite getragenen Verteidigungswaffen. Dazu gehören Bajonette, Dolche und Hirschfänger, wie auch Säbel, Degen, Pallasche und Schwerter (keine Garantie auf Vollständigkeit der gelisteten Waffen).
In "neuerer" Zeit benennt man nur noch kürzerklingige Waffen so, die man an der Seite trägt.

Literaturtipp: Gerhard Seifert "Fachwörter der Blankwaffenkunde"
 
Moin,

für mich ist alles was am Gewehr festgemacht wird ein Bayonett.
Ich meine die Verriegelungsmechanik auf den Bildern zu erkennen.
Wenns wir uns da nicht einig sind, hab ich halt Pech gehabt....:D
Vielleicht sollten wir eine Abstimmung starten oder den Telefonjoker nehmen....:lach:

Beste Grüße,
Pit
 
Ich meine die Verriegelungsmechanik auf den Bildern zu erkennen.
Erkennbar ist ein Drücker, richtig. Das Problem dabei ist, daß Ausgangs"bajonette" in der Regel nicht aufpflanzbar sind, trotz aller oder teilweise vorhandener Teile.
Es gibt sie mit funktionierendem Drücker Feder und Raste, mit Drücker aber ohne Raste, mit festem Drücker, und auch ohne Kasten (Nut zum Aufschieben auf die Gewehrwarze).

Alles aber sind Attrappen, obwohl ich aus Erfahrungsberichten weiß, daß es Ausgehbajonette gibt, die (zufällig?) auf das Gewehr passen. Die Metallteile sind vernickelt. Diese Stücke sind reine Zier.

Gruß,
Thomas
 
Hallo Thomas,

da kennst Du Dich besser aus, keine Frage!
(Kam vielleicht ungebührlich rüber, tut Leid)

Ich kenne die "Zierbajonette" auch.
Amüsiert hat mich nur die Vorstellung, wie der Themenstarter nun völlig ratlos vor den Schirm sitzt.

Das ist mMn Informations-Overkill...
zumindest für jemand der fragt "was das für nen Messer ist", hätte Bajonett vermutlich gereicht.

Nix für Ungut,
Pit
 
Kam vielleicht ungebührlich rüber
Nein, keineswegs!

Hallo Pit,

es ist gar nicht so leicht, einfache Antworten zu geben, wenn man selbst über die Jahre so viele Bezeichnungen dazu gelesen oder gehört hat. Gleiche Diskussionen führe ich mit erfahrenere Sammler. Ich gebe diese auch nur wider. Es war nicht meine Absicht, Verwirrung zu stiften.

Wir können wir uns darauf einigen, daß es sich um ein Bajonett handelt, keine Frage. Bajonett oder Seitengewehr für den Ausgang. Mutmmaßlicher Tragezeitraum 40er Jahre des letzten Jahrhunderts. Die beiden Fotos lassen, hinsichtlich des Alters, keine besseren Rückschlüsse zu.

Gruß,
Thomas

btw: Im Nachrichtentext wird das Teil als Schwert bezeichnet. Aus heutiger Sicht, und Kenntnis der Nomenklatur, ist das natürlich fehlbeschrieben. Aber, einige Epochen bezeichneten jede Wehr mit Griff und Klinge, welche man mit der Hand ergriff um den Feind zu besiegen, als "Schwert an meiner Seite". Darunter fielen dann auch Hirschfänger, Bajonett, Säbel, Degen und Co.
Ein Thema, welches man aus vielen Richtungen betrachten könnte, den Rahmen hier aber wohl sprengen würde.
 
"Hirschfänger", wie von Xizor bezeichnet, ist hier schlicht falsch. Teachdair hat recht mit "Ausgehseitengewehr", hier im ganz konkreten Fall eines zum Karabiner 98k. Genauere Angaben kann man nur mit Vorhandensein besserer Bilder, der Maße der Waffe und Kenntnis der Klingenstempelung machen, idealerweise hat man dann auch Scheide und Gehänge des Seitengewehrs zur Verfügung.

Zu den Begriffsbestimmungen:

Bajonette:
Grundsätzlich fest an der Waffe angebrachte oder mittels spezieller Vorrichtungen an der Waffe anzubringende Klingen, die zur Verwendung des "Gewehrs" als Stichwaffe gedacht waren.
Die ersten Bajonette wurden mit einem oft gedrechselten Griff in den Gewehrlauf gesteckt (so genannte Spundbajonette).
Die zweite Generation, sog. Tüllen- oder Dillenbajonette, wurden mittels eines Ringes (einer Tülle) über den Lauf geschoben und so befestigt. Diese Generation hatte Hirschfänger als Vorläufer, die mittels eines seitlichen Rings/Rohrs am Gwehrlauf befestigt werden konnten.
Diese Bauart wurde von Bajonetten abgelöst, die eigene Griffe hatten ("Messerbajonette", natürlich mit den verschiedensten Klingenformen und -größen, u.a. z.B. als Faschinenmesser).
Eine Sonderform sind Bajonette, die mittels Klappvorrichtung an der Waffe befestigt waren und ein- oder ausgeklappt fixiert werden konnten.

Seitengewehre:
Als Seitengewehr werden alle an der Seite getragenen Waffen mit Griff und Klinge bezeichnet. Aufpflanzbare Seitengewehre sind Kombinationswaffen, die als Klinge mit Griff verwendet oder auf den Lauf einer Schusswaffe aufgesteckt werden können. Dann kann man sie auch als Bajonett bezeichnen. Moderne Bajonette/Seitengewehre (sofern sie überhaupt noch Verwendung finden) sind meist Kampfmesser mit Eigenschaften eines Mehrzweckwerkzeugs (Drahtschneider, Säge etc.).

Natürlich gibt es bei Bajonetten und Seitengewehren, wie bei Messern oder Schusswaffen, tausende Formen in allen Größen und Formen. Und aus diesem Grunde auch recht umfangreiche Literatur zu diesem speziellen Gebiet der Blankwaffen.

So. Habe ich ausreichend Verwirrung geschaffen?
 
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