Washer vs Liner

Lupus*Wolf*

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Hallo Freunde,

ich möchte bald mein erstes Klappmesser bauen und habe noch eine kleine Verständnisfrage. Also es wird ein Frictionfolder, Platinen aus 2mm Bronze, Klinge aus 1.2842, Griffschalen Mooreiche. Ich hatte mir überlegt, die Griffschalen fest mit den Platinen zu vernieten und dann die Achs- und Linerschraube zum Auseinanderbau und Einstellen zu haben. Eine -sache jedoch ist mir nicht klar:

Um die Achse selbst (Gewindemuffe, über Steckpassung in Platine arretiert) kommt eine Bronzehülse zum besseren Klingenlauf. Diese Hülse klemmt 0.2mm Bronzewasher zwischen Klinge und Platine fest. Von der Außenseite ziehen Zyl.kopfschrauben mit Bronze-Unterlegscheibe die Achse in die Steckpassung, um das Klingenspiel/Gängigkeit einzustellen. Nun aber die Unklarheit: Bei einer Klinge von 3mm Stärke gibt das 3.4mm Innenmaß. Hinten wo der Liner befestigt wird, werden ja aber keine Washer eingesetzt. Muss ich also die Platinen parallel halten, indem ich ein genau 3.4mm dicken Liner zurecht schleife, oder kann ich dort einfach 3mm Bronzeblech einsetzen und die 0.4mm von den Washern vorn vernachlässigen?

Obgleich bis auf das obige Detail ales zur Fertigung klar ist, würde ich gern noch generell die Frage nachstellen, was eigentlich "Friktionskraft" ist und wie sie generell funktioniert? Muss ich da irgendwas beachten oder heißt das einfach nur, dass die Achse fest angezogen wird und die Klinge überall gleich "fest" sitzt und von Arretierung bei Öffnung keine Rede sein kann? Ich weiß, man sichert die Klinge im geöffneten Zustand mit der Hand, die den Griff fasst, aber drückt sich der Schniepel beim Einschub zwischen die Platinen auch irgendwie fest oder so??

Also, alles klar und dennoch nichts verstanden. Die hier im Forum verlinkten Bauanleitungen und Freds scheinen so, als sei der Frictionfolder echt simpel, aber ich mache mir natürlich wieder Gedanken, obs nicht besser oder fester oder sicherer geht.. Ich baue den ja nicht weis einfach ist, sondern weil ich den Look mit dem Schniepel mag.

Vielen Dank für eure Hilfe schonmal!

LG

Heinrich
 
Friction ist das engl. Wort fuer reibung, sprich die achse wird so eingestellt dass die klinge ueberall gleich starken reibwiderstand hat. Arretiert wird die klinge alleine durch das schliessen der hand. Der hebel wird also in der hand eingesperrt. Eine andere arretierung gibt es dabei nicht, da rastet nichts fest ein.

Lg oli
 
Wenn es schön gleiten soll, sollte optimale Parallelität hergestellt werden. Das heißt, Du solltest den Spacer genau so dick machen wie Klinge und Washer zusammen dick sind, sonst gibt es immer Verspannungen, die den Klingengang negativ beeinflussen.

Gruß Jürgen
 
Hallo,

... bei einem Friction-Folder wird ja die Klinge nur durch die Reibungskraft im Griff gehalten. Deswegen würde ich mir da auch nicht so große Gedanken wegen einer Lagerung der Klinge in einer Bronzebuchse und -Unterlagscheiben machen, ggf. kannst Du sogar die Unterlagscheiben einsparen, weil ja Deine Platinen bereits aus Bronze sind. Da sollte es genügen, wenn Du mit einem Schaber, mit Schleifleinen oder durch ätzen mit EisenIIIChlorid etwas von den Platinen abnimmst, aber am Klingenlager einen kreisförmigen Bereich stehen lässt.

Viel wichtiger ist, dass die Bohrung für die Klingenachse genau senkrecht zur Klinge und zu den Platinen angebracht wird, damit die Klinge im fertigen Messer genau mittig steht.

Ansonsten ... ich würde den Spacer genau so dick machen, wie die Klinge am Klingenlager plus der Dicke der eventuell vorhandenen Unterlagscheiben.
Wenn Du die Platinen bearbeitest wie oben beschrieben und die Unterlagscheiben weglässt, dann kannst Du den Spacer genau gleich dick machen, wie die Klinge.

Gruß

BMW_Buddy
 
Alles klar, Danke Leute alle meine Fragen sind beantwortet.. Dann klappt hoffentlich bald alles und es gibt Bildchen!

LG

Heinrich
 
Aber die Idee ist interessant: Man könnte Klinge/Griff so bauen - mit Erhebungen bei offen/geschlossen - und dazwischen die Reibung durch mehr Spiel vermindern:super::ahaa:.

Grüße Willy
 
Aber die Idee ist interessant: Man könnte Klinge/Griff so bauen - mit Erhebungen bei offen/geschlossen - und dazwischen die Reibung durch mehr Spiel vermindern:super::ahaa:.

Grüße Willy

Jo die Idee ist interessant ... und stammt leider nicht von mir ... sondern von Ron Lake.

Gruß

BMW_Buddy
 
Na dann muss ich jetzt doch nochmal nachhaken:

@BMW: Kannst du da zu Ron Lake mehr zu sagen?


Hi Lupus Wolf,


da gibt es ein Buch ... leider nur in englisch und leider nur mit sehr schlechten Bildern ... "How to make folding knives" by Ron Lake, Frank Centofante, Wayne Clay ... Seite 136 und ff.
Aber vielleicht wirds mit einer kleinen Zeichnung klarer...

Anhang anzeigen 152193

Gruß

BMW_Buddy
 
Na das erklärt ja nicht, warum bei offen/geschlossen die Reibung und damit der Halt stärker sein würde. Aber ich habe das jetzt schon verstanden. Man würde dann also nach Wicon/Willy nicht die ganze Fläche außer den Ring um die Achse, sondern alles bis auf eine Aussparung an der Stelle, wo der Schniepel in geöffnetem Zustand lagert ausschaben, und so in geöffnetem Zustand eine höhere Reibung erzeugen, was einer Arretierung nahe käme.. richtig?
 
Man würde dann also nach Wicon/Willy nicht die ganze Fläche außer den Ring um die Achse, sondern alles bis auf eine Aussparung an der Stelle, wo der Schniepel in geöffnetem Zustand lagert ausschaben, und so in geöffnetem Zustand eine höhere Reibung erzeugen, was einer Arretierung nahe käme.. richtig?

...oder Segmente um die Achse für offen/geschlossen.

Grüße Willy
 
Falls man sich die Unterlegscheiben (Washer) einspart, klappt das meiner Erfahrung nach wunderbar.
Jetzt kommt das aber ...
Beim Öffnen wird die Verlängerung der Klinge ja zwischen die Liner gedrückt. Da der Spalt die gleiche Breite wie die Verlängerung hat, entsteht hier auch Reibung. Diese verursacht ziemlich schnell kreisförmige Schleifspuren an der Verlängerung. Ist aber nur ein optisches Problem ...

Grüße
Oliver
 
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