Es ist ganz einfach: Fang mit einem relativ groben SiC-Stein an und Du wirst sehen, daß der Stein richtig greift und nichts mehr wie auf Teflon gleitet.
Der Hintergrund Deiner Frage ist ja wohl, daß Du meinst, für einen besonders harten Stahl (UHC- ultra high carbon), brauche man einen besonderen Stein.
Das ist aber nicht der Fall.
Das Schleifen wird nicht durch die Härte der Stahlmatrix erschwert, sondern, wenn überhaupt, durch die Zahl und Härte der Karbide.
Ein Stahl wie der CPM 10 V mit ca 2,6 % C; 5 % Chrom und 10 % Vanadium ist auf Grund des hohen Massenanteils der sehr harten Vanadiumkarbide schlecht zu schleifen. Aber auch er widersteht SiC -Steinen nicht ewig, weil das Siliziumkarbid mit ca 3200 HV (Härte Vickers) auch die harten VC-Karbide noch schneiden kann (Härte immerhin HV 2800). Die martensitische Grundmasse des Stahls liegt dagegen bei maximal 900 HV und das einfache Eisenkarbid-Zementit- ist auch nur wenig härter-ca 1000 HV.
Der UHC-Stahl ist, wie schon sein Name sagt, extrem kohlenstoffhaltig und bei richtiger Behandlung feinkörnig. Besonders harte Sonderkarbide enthält er nicht, ist also sowohl was die Leichtigkeit, wie was das Ergebnis angeht, gut zu schärfen.
Jeder harte Stahl rutscht aber über einen feinen, hart gebundenen Stein, als wäre man auf der Schlittschuhbahn. Wenn man Zeit hat und den Schneidenwinkel -frei oder mit Hilfsmittel- gut halten kann, ist das nicht tragisch, es dauert halt länger.
Weich gebundene Steine mit hartem Schleifkorn wirken viel schneller, haben aber den Nachteil, daß sie sich selbst viel schneller abnutzen.
Da muß man abwägen, was einem wichtiger ist.
Fazit: Zum Anlegen des Schneidenwinkels ruhig mit einer groben Körnung rangehen-Diamantplatten sind gut, Siliziumkarbidsteine sind genauso gut und viel billiger. Mit ordentlichem Druck auf einer Seite schleifen, bis ein feiner fühlbarer Grat entsteht, dann auf die andere Seite wechseln und das Ganze wiederholen. Ob man das vorwärts, rückwärts, in Achterform oder wie auch immer macht, ist ziemlich gleichgültig. Wichtig ist, daß der Winkel exakt eingehalten wird. Länger als 1-2 Minuten sollte das nicht dauern.
Das Abziehen der richtig vorgeschliffenen Schneide wird dann mit einem feinen Stein vorgenommen und zwar -weil es ja nur noch um eine Verfeinerung geht- nicht stundenlang, sondern mit 10- 12 Zügen. Beim langen Herumnudeln mit feinen Steinen besteht die Gefahr der Verrundung der Schneide und dann kann man mit dem groben Stein wieder von vorne anfangen.
Freundliche Grüße
U. Gerfin