Welcher Stahl wär der Richtige?

scnickschnack

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Hallo,

ich will mich mal an ein neues Projekt wagen, ich will mir mal so nen richtigen prügel bauen, so ein richtig belastbares Einsatzmesser.
Ein scharfes Brecheisen! :hehe:
Ich tendiere dabei so in die Richtung "Trident", also schlichte Griff- und Klingenform aber dafür 6mm starker Stahl! Am Griffende wollte ich 1 cm
ein wenig umbiegen als Art Kapselheben und Hebelwerkzeug.
Was nehm ich dafür denn am besten für einen Stahl? Mit N690 hab ich gute Erfahrungen bei Jagdmesser bis 12cm Klingenlänge gemacht, den krieg ich aber nicht in 6mm. D2 ist auch klasse, aber der rostet zu schnell, da ich das Messer evtl, mal für nen längeren Einsatz brauche, bei dem man nicht immer garantieren kann, dass es trocken bleibt.
Mit Sb1 experiementiere ich grad rum, aber für ein messer, das nicht ganz so sehr belastet werden soll, deswegen weiss ich nicht, ob das vielleicht der Stahl ist, der mir weiterhelfen könnte.
Wie gesagt, man muss damit auch durchaus mal was hebeln können!
Könnt ihr mir einen Stahl empfehlen, der für die ansprüche der Richtige ist?

Gruß

Alex
 
Hmmm. vielleicht der RWL ?
Oder 440b.
An deiner Stelle würde ich mir das Messer aus 1.2552 machen und dann beschichten lassen. Michael Henninger macht das, glaub ich.
Ich hab erst letzten Buschmesser aus 420 HC gesehen, vllt. wärs das ja auch.
Sb1 ist recht schockempfindlich.
mfg
Moritz
 
Hmmmm,

Wo bekomme ich denn 1.2552 her, also in 6mm?
Was gibt es denn für Stahlsorten, die mit dem S30V vergleichbar sind, also Stahlsorten, an die man auch als Normalsterblicher herankommt, am besten in Deutschland?
Ich hab aber auch noch mal über D2 nachgedacht, wenn man den beschichtet, mit was weiss ich was, dann müsste der doch eigentlich super dafür geeignet sein, oder?
Hab gehört, in seiner leistung, könnte man ihn als rostenden S30V bezeichnen!

Gruß

Alex
 
Sb1 ist recht schockempfindlich.

Interessant. Woher diese Aussage? Bitte mehr Information!!

scnickschnack, den Niolox/SB1 kann ich Dir in 60 x 6,5 mm liefern. 1.2842 in 6,7 mm. Oder 1.4034, wenn's rostfrei sein soll, in 20 mm als Blech. Hab auch noch Damast in 10, 15 und 20 mm. :D

Achim
 
Also wenns wirklich zum bewussten Missbrauch sein soll, dann ist D2 eigentlich nichts. Der D2 ist wirklich extrem schneidhaltig. D2 Würde ich auf keinen Fall zum bewussten missbrauch hernehmen.Dann schon eher einen reinen Kohlenstoffstahl.
Was mir gerade so einfällt : 1.2363 gibts bei recknagel in den Abmessumgen, ich glaub der fängt bei 7 oder 8 mm an.
Chris Reeve verwendet den für seine Fixed.
1.2552 kriegst du bei messermacherbedarf.de
mfg
Moritz

Sb1 ist recht schockempfindlich
Bei dem Satz hab ich das "wohl" vergessen. Ich habe aus dem Sb1 bisher nur fein ausgeschliffene Küchenmesser gesehen. Daraus hab ich geschlossen, das der Sb1 eher für feine, schockempfindliche Schneiden taugt.
mfg
Moritz
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also für einen rostfreien Stahl mit so viel Kohlenstoff ist der SB1 ziemlich zäh. Grund dafür ist der Niobgehalt, der es erlaubt den Chromgehalt herunterzuschrauben.

Für eine "Brechstange" die wirklich herhalten soll würde ich aber eigentlich nie einen rostfreien Stahl oder einen Ledeburit wie 1.2379 (D2) benutzen, denn die sind im Grenzfall zu bruchempfindlich. Ideal bleiben für solche Zwecke Stähle wie 51CrV4, C60, C75 oder ähnliche.

Achim
 
Bei dem Satz hab ich das "wohl" vergessen. Ich habe aus dem Sb1 bisher nur fein ausgeschliffene Küchenmesser gesehen. Daraus hab ich geschlossen, das der Sb1 eher für feine, schockempfindliche Schneiden taugt.
mfg
Moritz

Der SB1 ist nicht schockempfindlich. Auch wenn Du noch keine Bilder von anderen Messern ausser Küchenmessern aus SB1 gesehen haben willst, es gibt genug Messer aus SB1, die gezeigt haben, dass der SB1 alles andere als schockempfindlich ist. :D

Gruß
Lars
 
Ich hab nur bezweifelt, dass der SB1 für "missbrauch" taugt. Und ich habe deswegen keine reinen Kohlenstoffstähle genannt, weil die anlasstemperatur bei denen so niedrig liegt, dass es schwierig wird eine Beschichtung aufzubringen. Wenn SB1 tauglich ist, dann sollte der AEB-L doch auch passen- das schliese ich zumindest aus dem SI gehalt des Strahls.
mfg
Moritz
 
@röhrer
Das kommt auf die Art der Beschichtung an. Einige Beschichtungen werden bei recht geringen Temperaturen aufgetragen. Der 1.2552 ist im Prinzip auch ein Kohlenstoffstahl, hat aber ein Sekundärhärtemaximum und verträgt somit sehr hohe Beschichtungstemperaturen.

Rostfreie Stähle sind schon genannt worden. Ich halte den SB1 für einen hervorragenden Kompromiß- Rostfreien, den würde ich nehmen, bei deinen Vorgaben (ich gehe mal von 12 cm Klingenlänge aus). Letztendlich ist das bei 6mm Klingenstärke aber völlig egal.
 
@röhrer
Das kommt auf die Art der Beschichtung an. Einige Beschichtungen werden bei recht geringen Temperaturen aufgetragen. Der 1.2552 ist im Prinzip auch ein Kohlenstoffstahl, hat aber ein Sekundärhärtemaximum und verträgt somit sehr hohe Beschichtungstemperaturen.
Genau das wollte ich mit meinem Posting sagen.
Ich wusste nich, dass der Sb1 dafür taugt, poste doch deine refahrungen mit dem Messer wenn dus mal benutzt hast.
mfg
Moritz
 
@röhrer
...
Der 1.2552 ist im Prinzip auch ein Kohlenstoffstahl, hat aber ein Sekundärhärtemaximum und verträgt somit sehr hohe Beschichtungstemperaturen.
Wo steht das mit dem SHM für 1.2552 - ist mir da was entgangen ?
Oder schließt Du das aus dem W-Anteil, weil durch W auch die Warmfestigkeit erhöht wird ?
Es gibt den 1.2552 auch mit Mo als Zuschlagstoff, den hatte Lars aber bewusst nicht bestellt, das hätte den Stahl laut Roman wohl auch nicht wesentlich verbessert.
edit:
Nicht vergessen, der 1.2552 ist kein hochlegierter Stahl, und wurde imho hier noch nie von den Experten als Ausscheidungshärter bezeichnet oder beschrieben...

Vom 1.2552 habe ich im Netz kein Anlassdiagramm für die von Lars georderte Legierung finden können, und ob er es damals mitgeliefert hatte, weis ich gerade nicht (ich erinnere mich nur an die Legierungsanalyse),
aber vom "Legierungsnachbarn", dem 1.2550 habe ich es - da war aber kein SHM-Bereich in der Anlasskurve, und er hat "nur" ca. 0,2% C weniger, als der 1.2552, und vom W-Anteil sind sie fast gleich.

Warum überhaupt so hoch mit der Beschichtungstemperatur ?
Wenn man "zuhause mit Gunkote" oder gewerblich mit DLC o.Ä. beschichtet, wird der Bereich *deutlich über 200°C* gar nicht nötig sein.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Um das mit der Beschichtung mal kurz zu präzisieren, eine bummelige viertel Stunde bei 150° für eine GunKote Beschichtung traue ich auch einem Kohlenstoffstahl zu.
 
Hallo scnickschnak

Für ein Hauhmesser deiner Vorgaben könnte man überlegen ob man den bekannten Wälzlagerstahl 1.3505 im vergüteten Zustand verwendet.
Das heißt normal härten und dann anlassen bei 400°C was dann ca. 50 HRC bringen sollte laut Stahlschlüssel.
Das wär für ein Haumesser denke ich ein sehr zweckmäßiger wert.
Der Stahl hat noch den Vorteil, dass er relativ unkomplizierte Wärmebehandlung erfordert - Tiefkühlen zur Restaustenit Beseitigung fällt weg - und trotz seines niedrigen Chromgehalts dennoch gute Korrosionsbeständigkeit aufweist wenn die Oberfläche sorgfältig poliert ist.

Vielleicht geben die Fachmänner noch ihren Senf dazu.

Bezugsquelle für den 1.3505 in 6mm wär beispielsweise der Online-shop von Claymore.

Gruß
Prandur
 
Hallo,

nach meiner bescheidenen Meinung wäre Ck60
optimal für ein solches Einsatzmesser.

Gruss

Big Oak
 
@ Luftauge
Ich meine der 1.2552 wurde hier im Forum als ein Ausscheidungshärter beschrieben.
Wenn der 1.2550 kein SMH hat wird das auch auf den 1.2552 zutreffen.
Lars hat die Rondane Messer mit einer Titannitrid und auch DLC Beschichtung versehen, Beschichtungstemperatur war beim Titannitrid, glaube ich, 450 Grad.
Der Grund dafür kann auch die Warmfestigkeit des 1.2552 sein, ich glaube Lars hatte aber das Sekundärhärtemaximum als Grund genannt. Leider habe ich kein Diagramm zur Hand


Als noch mal konkret, wenn es ein Haumesser werden soll, mit sagen wir mal 20-40 cm Klinge, ist bei den rostenden Stählen der 55Si7, CK 60 und CK75 die erste Wahl.

Soll der Stahl rostfrei sein, ist der 1.4034 die erste Wahl.

Den SB1 würde ich empfehlen für Klingenlängen von 10-20cm. Mit diesen Klingen kann dann auch mal gehackt werden. Die Experten, für die Eigenschaften dieses Stahls, sind Lars und Jürgen Schanz.

Schreib doch mal zu wieviel Prozent du mit dem Messer hacken willst und zu wieviel Prozent schneiden. Welche exakte Klingenlänge stellst du dir vor?
 
Hallo!

Jens, ich vermute Du verwechselt den 1.2631 (X 50 CrMoW 9 1 1) und den 1.2552 (80 WCrV 8) hinsichtlich der Beschichtungen, keiner der beiden ist allerdings ein Ausscheidungshärter! Beide Stähle habe ich beim Rondane verwendet, jeweils mit und ohne Beschichtung.

Der 1.2631 hat ein Sekundärhärtemaximum, daher war hier eine TiAlN Beschichtung (Beschichtungstemperatur ca. 500°C) möglich.

Dementgegen hat der 1.2552 kein SHM, bei den 1.2552 Klingen kam eine DLC Beschichtung zum Einsatz (Beschichtungstemperatur ca. 180-190°C).

Gruß
Lars
 
Wow, danke schonmal für die vielen Antworten!

Also, das Messer soll eine Klingenlänge von nicht mehr als 12cm haben und insgesammt eine Länge von 25cm nicht überschreiten.
Klingenhöhe habe ich so bei 3cm angesetzt, und die Stärke, wie gesagt nicht unter 6mm.
Das ganze soll einen Flachschliff bekommen ( den find ich hier am nützlichsten, soll halt wirklich ein Werkzeug werden und ballig is nix für mich).
Bis hier kann ich ja eigentlich jeden der genannten Stähle nehmen, also D2, 1.2552, Sb1...........
Da am Ende aber was zum hebeln sein soll ( ich habs mir in etwa so vorgestellt: http://www.riversandrocks.com/?ZEIGESHOP=1066&ZEIGEORDNER=121 , also nur der Hebel, nicht der Griff) muss ich wissen welcher Stahl beides kann, lange schneiden, und hebeln ohne zu brechen.
Da jetzt aber noch die Beschichtung eine Rolle spielt, weiss ich gar nicht mehr was geeignet ist.:irre:

Kann man Sb1 gut beschichten, denn der ist vielleicht doch meine Wahl, wenn man an die Videos von jürgen denkt?
Es soll eigentlich kein Haumesser werden, also nicht explizit dafür gemacht!

Gruß

Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Zitat Schnickschnack:
Kann man Sb1 gut beschichten, denn der ist vielleicht doch meine Wahl, wenn man an die Videos von jürgen denkt?
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Das mit der Beschichtung kam doch bei den C-Stählen aufs Trapez, oder?
Der SB 1 ist rostträge, und es braucht zumindest als Korrosionsschutz keine Beschichtung.
Und das mit dem Nagelheber am Ende sollte doch mit SB 1 auch kein Problem sein.
Den Flaschenöffner würde ichmir sparen.
Das geht mit dem Klingenrücken auch perfekt.
Oder mit dem Nagelheber.

Stefan
 
Hallo!
Auch wenn er rostet, meine Wahl wäre C60. Wenns zu hart missbraucht wird, biegt sichs halt, aber bis C60 bricht...
Aber naja, ich bin halt C-Stahl Fan. Eher der Traditionist eben.
Gruss,
Tim
 
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