Welches/wieviel Getriebeöl (Drehstrommotor)

Survivor

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Hallo!
Wie einige von euch wissen, bin ich zur Zeit am Bau eines Federhammers.
Dieser ist nun fast fertig (Bilder folgen). Nur habe ich ein Problem:
Der Getriebemotor (bzw Getriebe) ist noch nicht mit Öl gefüllt. Ich hab mal auf der Seite des Herstellers (SEW Eurodrive) geschaut, aber nichts gefunden.
Der Motor ist ein Sew R37 Dt90L4/Th Drehstrommotor mit 1,5 Kw

Auf dem Gehäuse steht: Schmierstoff Synthetisches Öl CLP PG 220

Nur: Woher krieg ich solches Öl? Ich hab mal im Netz gesucht. Antscheinend ist Mineralöl Clp 220 (ohne Polyglykol) wesentlich einfacher zu bekommen. Auf der Seite eines anderen Griebeherstellers habe ich gekunden das Öl ohne Polyglykol antscheinend weniger Probleme mit den Dichtungen macht. Auf dieser Seite stand auch dass die Füllmenge ca 1/2 des Getriebegehäuses sein soll.
Ich denke ich schaue wegen dem Öl mal beim ATU, bzw einem Landmaschinenhändler bei mir in der Nähe.

Weiß jemand genaueres, wieviel Öl in den Motor gehört? Welche anderen Öle (falls ClP Pg 22o nicht zu bekommen) man noch verwenden könnte?

MfG Alexander
 
Hallo Survivor,

ich denke mal bei ATU oder anderen Autowerkstätten wirst Du wohl nichts passendes finden, die haben nur "Standart"-Öle.

Im Landmaschinenbereich wirst Du mehr Chancen haben. Oder Du wendest Dich direkt an den Großhandel, z.B.: Aral, Dea, Liquid Moli, Valvoline, u.s.w. mit der Anfrage, ob man dieses Öl liefern kann und welcher Händler/Tankstelle vor Ort dieses in kleinen Mengen verkauft.

Ich bin auf der Suche nach einer ausgefallenen Ölsorte auf diese Weise fündig geworden, nachdem ich im normalen Fachhandel nur Kopfschütteln geerntet habe :confused:

Gruß
Olli
 
Hallo survivor,

nimm einfaches Getriebeöl aus dem Baumarkt oder wo es halt am billigsten ist. Kein Motoröl, kein Servoöl oder sonstwas.

Fülle das Getriebe damit zur Hälfte - oft ist die Einfüllschraube so angeordnet, dass bei Erreichen des optimalen Pegels das Öl wieder aus der Einfüllöffnung herausläuft.

Besonderes Öl brauchst du nicht, nur falls du das Öl mal wechseln solltest (in 25 Jahren) solltest du möglichst das gleiche nehmen wie zur Erstbefüllung.
 
@newtoolsmith:
Auf deine Antwort hatte ich schon gewartet :D !
Ich bin gerettet! Gut das auch ein normales Getriebeöl reicht, hätte mich nämlich genervt wenn ich ewig nach dem optimalen Öl hätte suchen müssen, der Hammer ist nämlich schon fast fertig.
Hier im Forum wird einem echt immer geholfen!

MfG Alexander
 
Hallo

@Newtoolsmith, du lässt den `auf der Sicheren Seite `Schmierstoff-Fans mal wieder überheupt keine Chance. Aber das kennt man ja vom Maschinenbauingeneur Newtoolsmith ;) .
Zum Thema:
Platt gesagt drücken eigentlich nur die Zahlen bei Schmierstoffangaben etwas aus, der Rest ist das Produkt von Vertriebsmanagern, die schöne Namen erfinden. (außer der Bezeichnung EP,extreme pressure, das sagt schon was aus)
220, beschreibt die Viskosität nach DIN ISO.
Um das ganze nicht zu kompliziert zu gestalten, würde ich Kleinmengen bei POLO, oder Hein Gericke kaufen.
Dort gibt es ein hervorragendes Getriebeöl, das seine normale Anwendung in BMW-Hinterradantrieben findet.
Kleinmengen kosten ca. 6€/l.
Der Schmierstoff ist hervorragend.

@Newtoolsmith, das mit der Einfüllöffnung zur Höhenstandskontrolle stimmt so nicht.
Da die meisten Getriebe in Serie für verschiedenste Einbaulagen hergestellt werden, findet man an den Gehäusen oft mehrere Schrauben.
Diese Schrauben sind demnach Höhenstandskontroll/ oder Einfüllschrauben, je nach Einbaulage.
Nach dem entsprechenden Einbau, kann man in der Regel durch beobachten der Lagerposition/en, usw beurteilen, wie hoch die Suppe stehen muß, ohne Verluste zu riskieren.
Außerdem findet sich in jeder Position eine Gehäusöffnung, die mit einer Schraube verschlossen ist.
Obacht, es gibt bei Getrieben, die z.B.Flender und Himmel vertreibt, Gehäuse, die teiweise metrische und zollgewinde an ein und demselben Getriebe haben.

Stefan
 
@diesel:

So, wie Survivor schon auf meinen Senf scharf war, habe ich bereits deine Einmischung erwartet.

Bereits als ich meine neue Fräsmaschine vorstellte, hast du dein Fachwissen unter Beweis gestellt.

Deine Ausführungen behandeln das Thema wie immer erschöpfend - man fühlt sich spontan an U.Gerfins Ausführungen zu Werkstofffragen erinnert.

Ungeachtet dessen möchte ich Survivor trotzdem empfehlen, irgendein möglichst günstiges Getriebeöl einzufüllen

- da es sich um eine Erstbefüllung handelt, also keine Wechselwirkungen mit früheren Schmierstoffen zu erwarten sind

- da das Getriebe nur eine geringe Laufzeit zu absolvieren hat (glegentlicher Hobbybetrieb)

- und da sowieso alle (mir bekannten) Getriebeöle mit EP Zusätzen verwöhnt sind.

Im Zweifelsfalle gilt jedoch: glaubt diesel - wenn der von Öl spricht, dann flutscht es auch.

P.S. Ein Getriebe, dessen Gehäusebohrungen unterschiedliche Gewinde haben - noch dazu eine Mischung aus metrisch und zöllig?!? Welcher versch... Ingenieur baut denn so einen Scheiß!!! So eine Fehlkonstruktion müsste unter Strafe gestellt werden, ich bin echt außer mir. Und dass mir keiner sagt, man habe das aus Rücksicht auf die Amis gemacht - die nehmen auf uns auch keine Rücksicht mit ihrem "standart system".

Ich selbst versuche sogar des öfteren Gleichteile zu verbauen, damit Verwechslungen ausgeschlossen werden können - selbst wenn das zu Überdimensionierungen führt - und dann sowas.


MfG
newtoolsmith
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo
Daß ich stande pede antworte, ist auch klar.
Wer meine Schmierstofftips mit U.Gerfins Werkstofftips gleichsetzt oder sie auch nur in die Nähe U.Gerfins bringt hat mich derart gepinselt, daß ich locker 2,5m. groß bin.
Und ich bin schon 1,95 hoch ;) .
Das mit den Ablass/Auffüllschrauben Gewinden ergibt sich wohl durch eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Britischen Getriebeherstellern.
Ohne technisch klugscheißen zu wollen, ergibt sich für mich der Schluss, daß Internationale Arbeit ab und zu, zu Verwirrungen führt.
Unter Umständen gibt es Erfahrungswerte, welche Öffnungen überwiegend zum Befüllen, bzw. zum Entleeren irgendwelcher Gehäuse genutzt werden.
Will meinen, daß die Britische und US Mechanik konische Gewinde zulässt.
Tatsächlich dichten die öfters mal mechanisch, auch ohne Kupferdichtung.
Nur in D kommt jeden Tag ein Trottel vorbeimarschiert und bemerkt sofort jede Undichte.
Anderswo wird das legerer gehandhabt.
Siehe zum Beispiel das klassische Rohrgewinde, das ist konisch und dichtet fast ohne Dichtmaterial. Kommt glaube ich zu wissen aus den USA.
Die `Deutsche` Lösung scheint hier sicherer. Ich meine da auf Umschlag passende Gewinde usw.
International jedoch sollte man da auf alles gefasst sein.
Unsere US-Strathegen, die sich schon immer mit 75% zufriedengeben, sind dann umgeben von Briten, die schon bei 85 % sagen es ist gut.
Unser Grundwerteverständnis von wegen 1,75% Sicherheit geht da unter Umständen verloren, oder wird stark liberalisiert.
In der Hoffnung, daß du deiner Fräsmaschine ein gutes Öl zukommen hast lassen.

Stefan

Edit21.30 Uhr:
Ich habe gerade meine Ausbildung zum Maschinenbautechniker abgeschlossen.
Prüfungsthema war, wie zu erwarten, der Einsatz technischer Schmierstoffe.
Bekannte Europäische Schmierstoffhersteller haben mir nicht unerhebliche Mengen mineralischen und synthetischen Schmierstoffes überlasssen.
Ich habe :
Esso Terrestic46
Esso Spartan EP 220
Esso NUTHO H 46 Hydrauliköl
Rivolta SKM 121
Rivlta SBH 23
in größeren Mengen übrig.min.20l. pro Sorte.
Gegen Porto und Verpackung kann da jeder was von haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@diesel:

Aus zuverlässiger und technisch hochkarätiger Quelle weiß ich, dass dem amerikanischen Raumfahrtprogramm schon etliche Flugkörper verdampft sind, weil man sich intern nicht zwischen dem metrischen, dem zölligen und dem standart system einigen konnte. Sowas ist nicht nur peinlich sondern auch verdammt teuer.

Da schon fast die ganze Welt metrisch rechnet, warum nicht auch unsere westlichen Nachbarn (und die nördlich gelegenen Inselbewohner)?!?

Wer schon mal pound per sqare inch auf MPa umrechnen musste weiß, wie leicht man sich da verrechnet - trotz T-Rex.

MfG
newtoolsmith
 
Hallo
Da muß ich gerade nochmal nachdenken.
Das mit den Zollmaßen hat irgendeinen Hintergrund.
Das ist wie mit den Grains. Ich muß das nochmal nachlesen, aber das kann man über eine genauere Skalierung oder ähnliches erklären.
Andererseits erklärt das natürlich nicht die Existenz verschiedener Zollgewinde.
Wollen wir mal hoffen, daß es diese Ungereimtheiten beim Öl nicht gibt.
Auf den Inseln meine ich natürlich.
Wobei das Esso-Öl, das ich kostenlos abgeben will, aus GB kommt.
Das hat dann wohl geinchte Viskositätsangaben. ;)

Stefan
 
@diesel
Da wäre ich natürlich interessiert! :hehe:
Wenn ich das richtig verstanden habe bräuchte ich dann das
"Esso Spartan EP 220" oder?
Zitat: "Wobei das Esso-Öl, das ich kostenlos abgeben will, aus GB kommt."
Das hört sich ja noch besser an :D
Ich schreib dir noch ne E-mail !!!

MfG Alexander
 
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