Die Klinge des Higo-J ist symmetrisch (HONZUKIRI Schliff) und inklusive Schneide beschichtet und spiegelpoliert. Das Schleifen mit üblichen Methoden wie Stein, Sharpmaker, etc. wird nicht empfohlen, um den Stahl bzw. die Beschichtung nicht zu verletzen. Rockstead rät z.B. dazu einen Holzblock mit Jeansstoff zu bespannen und Schleifpaste aufzutragen.
Die Klingen von Rockstead sind DLC beschichtet, laut Webseite bis zur Schneide. Dazu schreibt der Hersteller selbst "Although we coat with DLC to prevent rust, DLC can be worn off with use in the tip of the blade. " (
http://www.rockstead.jp/Making/). Es ist natürlich nicht möglich, eine Schneide zu schärfen, ohne die Beschichtung darauf abzutragen. Schärfen ist nunmal immer auch Abtragen von Material.
Die Klingen von Rockstead Messern sind spiegelpoliert, inklusive der Schneide. Rockstead schreibt zum Schärfen: "Of course, you can re-grind by using the water sandpaper (over #2000) or diamond paste. However, it requires a considerable skill level" Da gibts also auch keine geheimen Methoden. Man braucht nur skill, und ich meine, man braucht vor allem Geduld. Eine Schneide aus ZDP mit um die 67 HRC wieder auf Spiegelpolitur zu bringen braucht Zeit und ausreichend fein abgestufte Schleifmittel. Und eben die Geduld, nicht zu früh auf das nächst feinere zu gehen. Hätte das Ding einen Flachschliff und Du ein Lansky, Wicked Edge ... sonst einen Schärfer mit fixierbaren Schleifmitteln, wärs supersimpel. Hats nur leider nicht
Denn was an den Rockstead Teilen tatsächlich ungewöhnlich ist, ist die Kombination aus einem sehr harten CPM Stahl für die recht massive Klinge, der blitzsauberen Spiegelpolitur und der balligen Schneide. Der CPM braucht eh Geduld, ballige Schneiden sind ein Thema für sich (unabhängig vom Stahl) und vermutlich wirds dem Besitzer weh tun, wenn er beim Freihand rumhantieren aus Versehen mal über den polierten Klingenspiegel kratzt
Weil - den per Hand dann wieder auf Hochglanz bringen, wird ne Geduldsprobe.
Deswegen würde ich genau so vorgehen, wie es auch Rockstead empfielt. Das Messer möglichst scharf halten, damit man gar nicht viel Material abtragen muss. Und dazu eignet sich sicher der Jeansstoff auf dem Holzbretterl und eine feine Paste. Dass er das so macht ist auch nicht erstaunlich. Irgendein Material muss die Paste, das Spray - oder was auch immer er zum Schleifen nimmt - ja halten. Und der dünne Stoff auf einem harten Untergrund hat den Vorteil, dass er nicht viel nachgibt, sich also nicht weit um die Schneide "schmiegt" (wie etwa dickes Leder) und man so mit wenig Druck ganz gezielt nur das vorderste Stück der Schneide bearbeitet. Mit einem dickeren, nachgiebigen Untergrund, schleifst Du immer auch die Fase mit - ist ja meistens so gewollt, so macht man einen balligen Schliff.
Und bist das Messer mal richtig stumpf ist, hast Du an dem billigen Messer mit balligem Schliff, dass Du Dir jetzt kaufen musst, soviel probiert, dass das Nachschärfen locker aus der Hand geht
Nochwas, gilt gerade für Schleifdiskussionen die in Richtung Zauberhaftes abdriften
Wenn man übers Schärfen reden möchte, halte ich es für sinnvoll, dass man sich vorab mal einigt, worums eigentlich geht.
- Um die maximale Schärfe, die aus der vorgegebenen Klinge rauszuholen ist.
- Um eine möglichst beeindruckende Spiegelpolitur in der Fase/Schneide
- Um ein scharfes Messer zum Arbeiten
Das sind nämlich in aller Regel drei vollkommen verschiedene Themen. Dahinter stehen vollkommen unterschiedliche Ansprüche. Wer im Web sucht, der findet - unter anderem Besitzer von Rockstead Messern, die die einfach mit dem Sharpmaker schleifen. Das ist dann die letztgenannte Fraktion. Würde ich vermutlich auch so machen
30 Grad Back Bevel, 20 Grad Schneide, fertig. Wird man allerdings Geduld brauchen
Pitter