Wer hat Erfahrung im schärfen von Rockstead Messern?

piedramar

Mitglied
Beiträge
18
Hi, bin seit heute stolzer Besitzer eines Rockstead Higo-J ZDP. Auf der Herstellerseite gibt es einige Tipps wie man das Messer scharf halten kann. Wollte mich an der Stell trotzdem mal erkundigen ob jemand ein Rockstead, eventuell mit ZDP-Klinge, im Einsatz und bereits Erfahrung im Schärfen hat. Würde mich sehr über Informationen freuen!
 
Ich fürchte Du wirst auf Deine sehr spezielle Frage keine Antwort bekommen.

Rockstead-Messer sind etwas besonderes, daher kann niemand wissen,
auf welche geheimnisvolle Art und Weise diese geschärft werden.

Wenn Dich allerdings die Pflege von Messern, darunter auch das Schärfen,
interessiert, dann bist Du in diesem Forum genau richtig.

Lies doch einfach einmal die Beiträge, die Du hier finden kannst.
Du wirst staunen, wie viel man da lernen kann.

Ciao
Hermann
 
Hallo,

habe LEIDER kein Rockstead...

Besitze "nur" ein Spyderco Caly 3 mit ZDP-189 Stahl.

Dürfte eigentlich der gleiche sein, gleicher Hersteller (?).

Schärfe dieses mit einem Diamantschleifstein (Platte) und ziehe es auf Leder abe - danach scharf :hehe:
 
Hi, bin seit heute stolzer Besitzer eines Rockstead Higo-J ZDP. Auf der Herstellerseite gibt es einige Tipps wie man das Messer scharf halten kann.

Grundsätzlich mal mit Diamantschleifsteinen. Sag ich jetzt einfach mal so, als Praktiker. Rockstead hin und ZDP her, das ist ne Messerklinge aus Stahl. Aaaaber ;) Haben die nicht einen asymmetrischen Schliff? Halb ballig, halb flach (die Site ist gerade down, sonst würde ich nachsehen)? Wenn Du die jetzt rechts/links gleich schleifst, wars das mit asymetrisch. Da muss ich mich auch ausklinken, ballig ist eh schon Geschisse, mit nem hochlegiertem CPM muss ich das nicht haben.

Pitter
 
Für Messer von Rockstead gilt das gleiche wie für Messer von X oder Y oder Z ==> eine spezielle Beratung für jeden einzelnen Messertyp hat den gleichen Sinn, wie eine spezielle Beratung für das Auswaschen von verschiedenen Drinkgläsern ... kann man machen, muss man aber nicht unbedingt :lach:

Wo genau das Problem liegt, kann ich hier nicht erkennen. Steht doch eh alles schon im Forum, wie ZDP-189 zu schärfen ist, wie man ballige/konvexe Schneiden scharf hält, etc. etc. etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
OK,

ich versuche mal die Problematik präziser darzustellen.

Die Klinge des Higo-J ist symmetrisch (HONZUKIRI Schliff) und inklusive Schneide beschichtet und spiegelpoliert. Das Schleifen mit üblichen Methoden wie Stein, Sharpmaker, etc. wird nicht empfohlen, um den Stahl bzw. die Beschichtung nicht zu verletzen. Rockstead rät z.B. dazu einen Holzblock mit Jeansstoff zu bespannen und Schleifpaste aufzutragen.

Eventuell hat ja jemand ein Rockstead in Gebrauch und arbeitet z.B. mit Leder, vielleicht auch mit Paste dazu. Die beschichtete und polierte Klinge braucht laut Rockstead wegen der Härte nämlich kein Nachschleifen, ausser im Falle einer Beschädigung, sondern dauerhaft nur Scharfhalten.

FYI - ich bin kein Messerprofi sondern quasi in der Lernphase. Für eventuelle Unstimmigkeiten schließe ich meine eigene Haftung aus :cool: Vielen Dank übrigens für alle erhaltenen und zukünftigen Tipps :super:
 
Schleifpaste auf Jeansstoff oder Leder ist durchaus gebräuchlich; eigentlich ein alter Hut.

Scharfhalten bzw. schärfen oder schleifen, da ist doch im Grunde genommen kein Unterschied, denn bei beiden Vorgängen wird Material abgetragen, einmal weniger und einmal mehr. Schärfen kann man wegen dem wesentlich geringerem Materialabtrag recht oft, bis die Schneide neu aufgebaut werden sollte (mittels schleifen).

Jede Schneide, egal auf welchem Stahl, wird bei Gebrauch früher oder später stumpf und muss geschärft werden. Und wenn man lustig drauf ist, kann man das mit immer feineren Medien (Diamantpasten etc.) machen, bis die Schneide poliert ist. Die Beschichtung selbst geht natürlich flöten, aber wie sollte es auch anders sein.

Da ist nix spezielles und auch nix geheimnisvolles ... einfach das Unterforum Wartung & Pflege querlesen, wenn man in der Lernphase ist ;)

Ein Tipp vorweg (aus Erfahrung, denn ich verwende ein Taschenmesser mit ZDP-189 seit einigen Jahren): Lass die Klinge nicht zu stumpf werden, sondern schärfe beizeiten; sonst wird es mühsamer als mit anderen Stählen.
 
Danke Peter, habe selber ZDP Messer in Gebrauch und schärfe regelmäßig mit dem Sharpmaker nach. Habe eigentlich keine Probleme damit.

Einen wichtigen Punkt weshalb ich nach spezifischer Erfahrung mit dem Rockstead frage ist, dass die Klinge auf 30 Grad geschliffen ist und der Schliff bis zur Spitze auf 24 Grad runter geht. Das nur am Rande, hat keine Auswirkungen auf die Frage welche Schärf-Methode effektiv aber schonend ist. Oder vielleicht doch, könnte mir vorstellen dass sich Leder dem graduierten Anschliff anpasst und ich so Fehler vermeiden kann.

Ad hoc würde ich sagen Leder ist eine gute Lösung bis die erste größere Korrektur fällig ist. Kannst Du mir eventuell eine Empfehlung bzgl. Leder oder Paddlestrop und Paste geben?

Habe übrigens fleißig bzgl. Schleifmethoden für ZDP im Forum gesucht aber bisher keine besonderen Hinweise gefunden die mir beim Rockstead weiterhelfen. Wie gesagt, meine sonstigen ZPD-Freunde lassen sich problemlos scharf halten und machen mir viel Freude. Das Higo möchte ich aber schon optimal pflegen.
 
Hallo

kein problem Rockstead gibt einen Lebenslangen Schleifservice Gratis zu jedem Messer.
Du musst jedoch das Messer an Rockstead senden. ich habe die Info in Thiers von Ihm erhalten.
In Europa wirst du niemanden finden der das wirklich kann.
Es gibt noch einen kleinen Trick Rockstead hat mir vorgeführt wie du einfach etwas wieder hinkriegst. Er hatte ein Holzbrett darauf eine alte Jeans befestigt Schleifpaste drauf und dann ein paarmal darüber ziehen und das Ergebnis hat mich erstaunt, das macht er jedesmal wenn er seine Demo vorgeführt hatte.

Yukonbeaver
 
Die Klinge des Higo-J ist symmetrisch (HONZUKIRI Schliff) und inklusive Schneide beschichtet und spiegelpoliert. Das Schleifen mit üblichen Methoden wie Stein, Sharpmaker, etc. wird nicht empfohlen, um den Stahl bzw. die Beschichtung nicht zu verletzen. Rockstead rät z.B. dazu einen Holzblock mit Jeansstoff zu bespannen und Schleifpaste aufzutragen.

Die Klingen von Rockstead sind DLC beschichtet, laut Webseite bis zur Schneide. Dazu schreibt der Hersteller selbst "Although we coat with DLC to prevent rust, DLC can be worn off with use in the tip of the blade. " (http://www.rockstead.jp/Making/). Es ist natürlich nicht möglich, eine Schneide zu schärfen, ohne die Beschichtung darauf abzutragen. Schärfen ist nunmal immer auch Abtragen von Material.

Die Klingen von Rockstead Messern sind spiegelpoliert, inklusive der Schneide. Rockstead schreibt zum Schärfen: "Of course, you can re-grind by using the water sandpaper (over #2000) or diamond paste. However, it requires a considerable skill level" Da gibts also auch keine geheimen Methoden. Man braucht nur skill, und ich meine, man braucht vor allem Geduld. Eine Schneide aus ZDP mit um die 67 HRC wieder auf Spiegelpolitur zu bringen braucht Zeit und ausreichend fein abgestufte Schleifmittel. Und eben die Geduld, nicht zu früh auf das nächst feinere zu gehen. Hätte das Ding einen Flachschliff und Du ein Lansky, Wicked Edge ... sonst einen Schärfer mit fixierbaren Schleifmitteln, wärs supersimpel. Hats nur leider nicht

Denn was an den Rockstead Teilen tatsächlich ungewöhnlich ist, ist die Kombination aus einem sehr harten CPM Stahl für die recht massive Klinge, der blitzsauberen Spiegelpolitur und der balligen Schneide. Der CPM braucht eh Geduld, ballige Schneiden sind ein Thema für sich (unabhängig vom Stahl) und vermutlich wirds dem Besitzer weh tun, wenn er beim Freihand rumhantieren aus Versehen mal über den polierten Klingenspiegel kratzt ;) Weil - den per Hand dann wieder auf Hochglanz bringen, wird ne Geduldsprobe.

Deswegen würde ich genau so vorgehen, wie es auch Rockstead empfielt. Das Messer möglichst scharf halten, damit man gar nicht viel Material abtragen muss. Und dazu eignet sich sicher der Jeansstoff auf dem Holzbretterl und eine feine Paste. Dass er das so macht ist auch nicht erstaunlich. Irgendein Material muss die Paste, das Spray - oder was auch immer er zum Schleifen nimmt - ja halten. Und der dünne Stoff auf einem harten Untergrund hat den Vorteil, dass er nicht viel nachgibt, sich also nicht weit um die Schneide "schmiegt" (wie etwa dickes Leder) und man so mit wenig Druck ganz gezielt nur das vorderste Stück der Schneide bearbeitet. Mit einem dickeren, nachgiebigen Untergrund, schleifst Du immer auch die Fase mit - ist ja meistens so gewollt, so macht man einen balligen Schliff.

Und bist das Messer mal richtig stumpf ist, hast Du an dem billigen Messer mit balligem Schliff, dass Du Dir jetzt kaufen musst, soviel probiert, dass das Nachschärfen locker aus der Hand geht :)

Nochwas, gilt gerade für Schleifdiskussionen die in Richtung Zauberhaftes abdriften ;) Wenn man übers Schärfen reden möchte, halte ich es für sinnvoll, dass man sich vorab mal einigt, worums eigentlich geht.

  • Um die maximale Schärfe, die aus der vorgegebenen Klinge rauszuholen ist.
  • Um eine möglichst beeindruckende Spiegelpolitur in der Fase/Schneide
  • Um ein scharfes Messer zum Arbeiten

Das sind nämlich in aller Regel drei vollkommen verschiedene Themen. Dahinter stehen vollkommen unterschiedliche Ansprüche. Wer im Web sucht, der findet - unter anderem Besitzer von Rockstead Messern, die die einfach mit dem Sharpmaker schleifen. Das ist dann die letztgenannte Fraktion. Würde ich vermutlich auch so machen ;) 30 Grad Back Bevel, 20 Grad Schneide, fertig. Wird man allerdings Geduld brauchen :)

Pitter
 
Na dann nehme werde ich mal Kleiderschrank durchwühlen und nach einer alten Jeans kruschen. Vielen Dank für die rege Beteiligung und die Tipps :super:
 
Also ich hab mein Higo mit meinem Sinterrubinstab ganz leicht abgezogen und ich muss sagen
hab noch nie so ne scharfe Klinge hingekriegt!
 
... was ist ein Sinterrubinstab? davon hab ich noch nicht gehört, klingt aber nach einer praktischen und mobilen Lösung ...
 
Schon probiert da, im ganzen Forum findet sich ein Beitrag ausser diesem Thread, und der erklärt nicht was ein Sinterrubinstab ist ... darf man hier keine Fragen stellen?
 
Ich hab durchweg nur gute Erfahrungen mit dem Abziehstahl gemacht, ich zieh öfter mal leicht ab und warte nicht zulange
umso immer eine gute Schärfe zu erhalten. Die Handhabung erfordert wohl etwas Übung aber ist schnell und problemlos zu erlernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück