Wer kennt den Stahl?

Robi

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Ich habe ein Papierschneidemesser geschenkt bekommen und weiss leider nicht aus welchem Stahl das Ding ist. Kann mir jemand helfen?
Auf der Vorderseite steht:

5413
3407 52659
ELECTRODUR
HARTMETALL
 
-Bin auf diese Seite gestoßen...

http://www.johann-krumm.de/

Hab gerade gelesen, die können bis 6 m Länge härten! -Für das "etwas" größere Küchenmesser :super:

Aber wie Armin schon sagte: HM = kein Stahl und auch nur schwer weiterzuverarbeiten (Schleifen, am besten mit Diamant...)

Ciao
 
Hartmetall kann man überhaupt nicht härten.
Ein Vorteil ist, das es nicht so leicht ausglühen kann.;)


Wenn es ein Papierschneidemesser ist, dann hat es eine eingelötete
Hartmetallplatte als Schneide auf der "Rückseite", die gut zu erkennen ist.
Hartmetall ist "grauer" als Stahl.
Wenn das nicht so ist, ist das Hartmetall weggeschliffen und nur
das Trägermaterial ist noch da.

Hartmetall hat eine ganz schön hohe Härte, ist aber auch ganz schön empfindlich...

Der extreme Winkel von 19°-24° den Papierschneidemesser haben funktioniert
wohl nur, weil die Papierschneidemaschinen meist Elektronisch gesteuert sind.
Mit "Handvorschub" in der Küche wird man mit einem solchen Winkel kaum arbeiten können...

Ach ja, Hartmetall ohne das richtige Kühlmittel zu schleifen ist ziemlich
ungesund. Gelöstes Cobalt fliegt ohne einen Stoff der es bindet lustig
in der Gegend rum, bis er eingeatmet wird.:steirer:

Was Hartmetall ist, beschreibt Wikipedia ganz gut.
Einfach mal Wolframcarbid eingeben...
 
Zuletzt bearbeitet:
In Robis Fall ist die Sache klar: Die Schneide besteht aus Hartmetall. Das ist aber durchaus nicht bei allen Papierschneidmessern so. Es gibt kleine, die ganz aus dem vorzüglichen Stahl 1.2515 bestehen, größere haben einen Corpus aus Baustahl, an den an der Schneide schräg ein Streifen 1.2515 aufgeschweißt ist, wieder andere haben einen Corpus aus Stahl oder Eisen, auf den ein Keil Hartmetall aufgelötet ist. Ich hatte schon Papierschneidmesser, bei denen der Corpus aus C 60 bestand mit aufgelöteter Hartmetallschneide.
Kurz zu den Hartmetallen: Es handelt sich um Sinterwerkstoffe aus Wolframkarbid, Titankarbid oder einem Gemisch beider Karbide, die mit Kobalt als Zähigkeitsträger getränkt werden. Je nach den Anforderungen an die Zähigkeit steigt der Kobaltgehalt von ca. 6 % auf ca. 12 %.
Da man es inzwischen versteht, die Karbide sehr feinkörnig zu halten, gibt es Hartmetalle mit recht feiner Schneide. Die Papierschneidmesser mit Hartmetallschneide werden erstaunlich scharf. Armhaare lassen sich damit problemlos rasieren. Die Schnitthaltigkeit ist enorm, feinste Schneiden sind allerdings nur mit Diamant zu erzielen und halten wegen der mangelnden Zähigkeit nicht besonders lang. Das Nachschärfen ist wegen der hohen Härte der Karbide mit vernünftigem Zeitaufwand nur mit Diamant möglich. Zähigkeit und Elastizität sind im Vergleich zu Stahl kläglich.
Wärmebehandlungen sind sinnlos, weil die Grundmasse-Kobalt- per se nicht härtbar ist und die eingebetteten Karbide ihre Eigenschaften nicht verändern.
Wer Spaß an Experimenten hat, kann aus einem solchen Papierschneidmesser mit der Flex eine Klingenform ausschneiden, den Eisenteil dünn schleifen und ein Kochmesser daraus machen. Es ist etwas besser schärfbar, als die Keramikmesser und etwas weniger empfindlich, da das spröde Hartmetall durch den
Eisenkörper geschützt wird. Eine der großen Besteckfirmen hat eine Zeitlang Kochmesser mit einseitiger Hartmetallbeschichtung hergestellt. Ein Freund, der diese Klingen professionell nachschleifen mußte, hat über die Qualität nur dünn gelächelt, weil er als guter Damastschmied Besseres kannte.
MfG. U. Gerfin
 
@U.Gerfin : Du hast selbstverständlich Recht, diese Messer gibt es auch in anderen Qualitäten.

Ich wollte nur verdeutlichen, daß das Messer nicht aus Voll-Hartmetall besteht...
 
Wärmebehandlungen bei Hartmetall sind sinnlos, da Hartmetall bereits bei der Herstellung eine sehr hohe Härte (ca. 70 bis 74 HRC) aufweist, die weit über der von gehärteten Stählen liegt. Dementsprechend spröde ist Hartmetall, es kann bereits zerbrechen, wenn es auf den Boden fällt.
 
Danke für die Antworten.
Es ist so wie ihr es schreibt. An der Schneidkante sieht man die aufgelötete Hartmetallschneide. Mich interessiert aber das Trägermaterial. Ich weiss, dass Hartmetall ein Sinterwerkstoff ist, wie er etwa beim Drehen als HM Meissel verwendet wird. Verwenden möchte ich nur das Trägermaterial. Auf der genannten Seite hab ich schon nachgefragt, leider aber noch keine Antwort erhalten.
Ich werde mal die Funkenprobe machen und sehen wie viel Kohlenstoff drinnen ist.
 
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