Wertsteigerung bei Messern

Der Markt ist auf jeden Fall sehr groß in Amerika. Ich selber habe nun schon einige Leute dort kennengelernt. Die meisten von denen, schütteln die Kohle so locker aus dem Ärmel, für die ist das einfach ein Hobby, etwas herumzukungeln. Via Dietmar habe ich auch schon einige ''fette'' Typen in Augenschein nehmen dürfen. Viele seiner Stammkunden sind so reich, da wird einem übel. Pipin z.b. gehört der Fiskars Konzern, zu dem Gerber auch gehört, Miliärdär. Ed Wormser ließ in NY seinen Lambo von seinem Lakaien um den Block fahren, weil man dort so schlecht parken kann, Halbmiliardär.
Samstags war Al Pacino bei uns am Tisch.
Solche Leute reden nicht über Geld, die machen die Preise und setzen die Trends. Im neuen Messermagazin ist auf Seite eins auch ein kleiner Einblick in die Sammlung einer seiner superreichen Kunden. Verstehe nicht, wieso man immer sofort von Unwissenden schräg von der Seite angemacht wird, nur weil man weiter sehen kann als sie.
Danke noch el Dirko für Deine Unterstützung:super:
 
Ich finde messerjockes Einschätzung der Lage aus seiner Sicht sehr interessant und nachvollziehbar. Genauso hatte ich mir es eigentlich auch vorgestellt ;) Man denke nur an diverse Berichte über den Sammler Peroni und seine Messer im MM und anderen Publikationen (in der Blade war auch mal was drin). Gerade wenn man Messer sieht, die in der Blade manchmal vorgestellt werden oder die, welche in D. Daroms Büchern (The Art of Custom Folding Knives usw.) vorkommen, kann man davon ausgehen, daß die zukünftigen Besitzer dieser Art Knives nicht ganz arm sind. Gold, Elfenbein, Edelsteine und 1000 Arbeitsstunden haben eben ihren Preis ;)

Solche Messer kommen im Messerforum größtenteils nicht vor, schon Kresslers, Johnsons o. Ä., die man ja gerade noch zahlen könnte, habe ich hier so gut wie noch nie bemerkt. Find ich auch nicht schlimm, die Diskussionsgegenstände hier sind halt mehr geerdet und für mich viel interessanter als amerikanischer Barock. Ganz zu schweigen davon, daß das Spektrum auch im Forum immens groß ist.
Jedenfalls denke ich, daß die meisten hier besprochenen Messer keine Wertsteigerung haben und wenn, dann eine zeitlich begrenzte.
Kurz nach der Produktionseinstellung des Microtech Socom Elite (des ersten) sind die Preise von ursprünglich EUR 250,- bis auf teilw. 300,- hochgegangen. Inzwischen ist der Trend wieder rückläufig.
Die einzige Wertsteigerung haben Messer, wenn eine Verknappung eintritt, aber das wurde ja schon einige Male angesprochen. Gute Beispiele sind Hinderer XM-18 oder Messer von Charles Marlowe. Diese Macher nehmen aufgrund der hohen Zahl der Bestellungen teilw. keine Aufträge mehr an, der Aftermarket tut das übrige.
Es gibt nur den Unterschied, ob der Messermacher mitgeht und gleich selbst den Aftermarket-Preis einstreicht oder die fette Gewinnspanne den Händlern überlässt.
 
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Der Markt ist auf jeden Fall sehr groß in Amerika.
Samstags war Al Pacino bei uns am Tisch.
Solche Leute reden nicht über Geld, die machen die Preise und setzen die Trends.
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Aber sind das nicht genau die "Richtungen", in die "echte" Wertsteigerung oder *keine* nennenswerte Wertsteigerung verläuft ?

Das, was Du zuerst geschrieben hast, ist doch eigentlich der normale Weg überhaupt erstmal zu einem Wert, dem "Wert am Ladentisch":
1. Weg:
Macher (hier auch der Händler) - Zwischenhändler - evtl. noch ein Zwischenhändler - Käufer = "Endverbraucher"/Sammler
Die Händler wollen auch verdienen, somit ist eine Preissteigerung normal, von echter Wertsteigerung kann man eigentlich noch gar nicht reden. Die fängt doch erst ab dem ersten Verkauf in Richtung Endkunde an, oder nicht ?
edit:
Wertsteigerung im Sinne der ursprünglichen Frage, also von Endverbraucher zu Endverbraucher, nicht von gewerblichen Verkäufer zum Endverbraucher ;)

2. Weg
Jetzt kommt ein Mann mit dem dicken Portemonnaie, kauft beim Macher oder dem letzten Zwischenhändler in der Folge, und das Messer ist bei ihm in Gebrauch oder seiner Vitrine.
Wertsteigerung ? möglich, kann sein, muss aber nicht zwangsläufig.

3. Weg
Al Pacino kauft das Messer beim Macher oder dem letzten Zwischenhändler in der Reihe.
Wertssteigerung ? definitiv ja - weil es dann irgendwann aus dem Besitz von Al Pacino stammen würde, der Macher (egal wer) wird am Rande oder der Vollständigkeit halber erwähnt, aber wichtiger für den dann aktuellen Wert wäre doch vielmehr, dass das Objekt neben dem oder den Oskars von Al Pacino in der Vitrine stand, und das der dann aktuelle Verkäufer sagen kann, "*ich* hatte die aussergewöhnlich seltene Chance, einige Sachen von Al Pacino für den Markt loszueisen" - nur rein theoretisch, weil Al Pacino erwähnt wurde, und den Paten I-III kennt wohl jeder ;)

Das Messer ist immer noch dasselbe, aber die Begleitumstände erhöhen den Wert des Objekts, und über Umwege auch den "Marktwert" des Machers, ohne dass zwischendurch irgendwas Weltbewegendes passiert wäre.
Dabei wäre es dann völlig egal, ob der weltbekannte Promi das Objekt für 1000 oder 5000$ gekauft hat.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei ich mit Dir Wette, das ich ein Hinderer oder Marlowe so über Vitamin B bekomme von ihm direkt. Das zu der Geschichte mit den Wartezeiten, das Volk wartet und zahlt an, damit es überhaupt eins bekommt. Mit den richtigen Leuten im Background geht das ohne Wartezeiten und Anzahlung.
 
Wobei ich mit Dir Wette, das ich ein Hinderer oder Marlowe so über Vitamin B bekomme von ihm direkt. Das zu der Geschichte mit den Wartezeiten, das Volk wartet und zahlt an, damit es überhaupt eins bekommt. Mit den richtigen Leuten im Background geht das ohne Wartezeiten und Anzahlung.

Das ist nun ja überall so, schon immer gewesen. Was nicht heisst, dass man sich nicht ärgern darf, wenn man an Vitaminmangel leidet :mad: :( :hmpf:

Grüsse

Markus
 
Was nicht heisst, dass man sich nicht ärgern darf, wenn man an Vitaminmangel leidet :mad: :( :hmpf:

Das ist ein Schwanzvergleichsproblem. Der Vergleich ist der Grund der Unzufriedenheit :p Man könnte einfach nicht dem hinterherrennen, was alle haben wollen, sondern sich das suchen, was die anderen nicht kennen.

Was die Wertsteigerung angeht, gehe ich mit messerjocke konform. So kann das laufen, so läuft das, nur ist das trotzdem hochspekulativ. Wenn man den Messermarkt als Kunstmarkt begreift und in der Ebene mitspielen will, ist das so.

Ich begreife ein Messer allerdings nur als Messer ;) Deswegen sind mir etwaige Wertsteigerungen vollkommen egal. Für mich haben bestimmte Messer einen Wert an sich, dass der Marktwert nach dem Kauf eventuell nahe Null geht, ist mir wurscht. Macht ruhiger und zufriedener.

Pitter
 
Bei Messern ist das sehr schwierig. Am besten Kaufen was gefällt, wenn es dann auch noch im Wert steigt, umso besser. Ich empfehle da den "Custom Knives buying Guide" von Les Robertson.

Meine Sachen: www.survivalknives.ch
 
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