Wie bewertet man ein (Custom-)Messer, das nicht zum Gebrauch bestimmt ist?

achindoon

Mitglied
Beiträge
431
Die Frage nach der Bewertung von Customknives, die offenbar nicht zur Benutzung gemacht wurden, hat gerade nebenan beim Curtiss Vent zu schlechter Stimmung geführt. Beim William Henry wars nicht viel anders. Daher würde mich interessieren, wie man ein solches Messer einschätzen kann? Ich persönlich kann ein Messer nur nach Maßstäben bewerten, die ich kenne und einschätzen kann. Dazu gehört die Verwendung als Werkzeug zum Schneiden. Das ist noch halbwegs nachvollziehbar. Zusätlich gibt es natürlich "gefällt mir/gefällt mir nicht", was absolut subjektiv ist. Über sowas kann man also auch nicht diskutieren.

Wie bewertet man also ein Messer, das nur dazu hergestellt wurde, in einer Vitrine zu landen und bespielt zu werden?
 
Ob ein Messer zur Benutzung oder für die Vitrine gemacht ist, obliegt m.E. dem Käufer. Löcher hin und Preis her. Und man kann kein Messer - wie auch sonst eigentlich nix - objektiv bewerten. Muß man ja auch nicht :eek: ...

5 cents from R'n'R
 
Moin,

das Wesentliche hatte ich im verlinkten Thread schon geschrieben, was mir aber gerade auffällt, ist, dass das Wort "bewerten" vollkommen fehl am Platze ist.
In beiden Beispielen werden Links zu Messern bzw. Herstellern gezeigt. Da gibt es nix zu bewerten. Ich scanne die natürlich kurz ab unter dem Aspekt "mag ich das oder mag ich das nicht", aber mehr ist es nicht. Eine Bewertung setzt Erfahrung voraus, passende Vergleichsmöglichkeiten und überhaupt ein "System", innerhalb dessen bewertet wird. Darum geht es doch aber beim Bildchen gucken nicht, da geht es Spaß, Freude, Staunen und Erweiterung des eigenen Horizonts. Und wenns mir nicht gefällt, dann ist das halt so, wenn ich das dann schreibe, nützt es aber auch keinem.

Wenn ich jetzt einen Link zu meinem Lieblingsitaliener poste, kannst Du schließlich auch nicht wissen, wie es da schmeckt, erst recht nicht, wenn Du kein italienisch magst :D
 
Und man kann kein Messer - wie auch sonst eigentlich nix - objektiv bewerten.

Das sehe ich anders. Es gibt durchaus Objekte, welche objektiv bewertet werden können. Meistens spielt aber auch das subjektive Empfinden eine entscheidende Rolle, ob ich gewillt bin den aufgerufenen Preis zu zahlen.

Eventuell kann man in Bezug auf Messer Kategorien finden welche objektiv bewertet werden können, z.B. Materialqualität, Ausführungsqualität, Finish, Technische Spielerein, etc., dann kann man zumindest über diese Kriterien diskutieren.

Das subjektive Empfinden lässt sich aber wohl nicht ganz ausblenden, die Frage ist dann noch IMHO ob ich meine Meinung an dieser Stelle schreiben muss oder nicht.

Ich habe hier schon viele Messer gesehen, welche ich mir niemals (und schon gar nicht zu den aufgerufenen Preisen) kaufen würde. Messer, welche für mich einfach nicht nachvollziehbar und auch nicht besitzenswert erscheinen. Trotzdem kann ich gewisse Aspekte an diesen Messern erkennen, objektiv einschätzen und wertschätzen. Das Wiliam Henry z.B. finde ich (subjektiv betrachtet) komplett überladen. Ich würde es niemals hernehmen wollen, geschweige denn zu diesem Preis erwerben. Trotzdem glaube ich erkennen zu können das der Damast der Klinge extrem aufwändig in der Fertigung ist und die Verzierungen ebenfalls in vielen Stunden Handarbeit entstanden sind. Das Finish ist ebenfalls IMHO sehr sehr ordentlich. Somit habe ich an diesem Beispiel bereits drei Aspekte, über welche ich objektiv diskutieren könnte wenn ich wollte.

just my 5 cents und liebe Grüße,
woka
 
@woka

Du "glaubst" etwas erkennen zu können und machst daraus eine objektive Beurteilung. Ich wundere mich ...

R'n'R
 
Messer objektiv zu bewerten finde ich auch schwierig. Man kann natürlich auf die Verarbeitung, etc. schauen, allerdings erkennt man (ich) nicht alles auf Bildern, dazu bräuchte ich wieder Erfahrung, müsste das Messer in der Hand gehabt haben.

Schon bei technischen Spielereien gleitet man schnell ins Subjektive ab. Denn ob sie funktionieren kann ich anhand eines Bildes nicht sagen. Ob ich sie brauchen oder haben wollen würde ist schon wieder subjektiv.

Damit ich etwas zu einem Messer schreibe, muss es mir gefallen. Wenn ich mit dem Messer nichts anfangen kann, z. B. weil ich Messer nach dem Werkzeugcharakter beurteile, dann schreibe ich auch nichts dazu. Schließlich will ich einem Anderen nicht seine Begeisterung an einem Messer zerstören, nur weil ich nichts damit anfangen kann.

Meine Meinung dazu. ;)

Markus
 
die offenbar nicht zur Benutzung gemacht wurden, hat gerade nebenan beim Curtiss Vent zu schlechter Stimmung geführt.

Benutzen definiert jeder selbst.

Wer einen Job als Kaufmann hat, in einen Büro sitzt und Briefe, Pakete oder andere Verpackungen
aufschneidet kann das auch mit einem Vent.
Man kann sich das auch in die Hosentasche stecken und sich dran freuen, einfach so, der Freude wegen.

Wer schon vorher weiß das er Nutellabrötchen schmiert der nimmt ein anderes Messer.
Die meisten hier im Forum werden ja mehr als ein Messer haben, Gerüchten zufolge gibt
es ja sogar welche die 2 oder 3 am Mann haben. :staun:

Es redet ja auch keiner über den Nutzwert von einem Lamborghini < kein vernünftiger Kofferraum, viel zu tief, braucht zu viel Sprit, weckt die ganze Nachbarschaft früh auf ...
Trotzdem kann man so nen Lambo geil finden. Ich tue es, auch wenn mir da der Arsch deutlich zu tief hängt.

Ebenso kann man sich doch an einem Messer freuen, auch wenn der Nutzwert gering ist.

Ich such bestimmt keinen Sinn keinen Nutzwert oder eine Bewertung in Messern,
das ist doch Freizeit oder Hobby und soll Spass machen.
 
naja die schlechte Stimmung in den beiden Thread,s hatte ja weniger mit den Messern an sich ,als mit dem Umgang einzelner Forumiten untereinander zu tun.
Bei einem war ich nicht ganz unbeteiligt:D

einen Gegenstand wie ein Custom Messer zu bewerten ist sowieso immer nur eine Momentaufnahme.
Bei der Einschätzung der Qualität muss man sich meist auf ,,Hörensagen " und Fotos verlassen.Die verwendeten Materialien machen bei Customs auch nur einen Marginalen Anteil am Preis aus.Und zuletzt ist es immer noch entscheidend ob der Markt an sich so tobt wie derzeit oder entspannt ist.

Wenn man mal bei ACK die Verkäufe einzelner Messermacher in den letzten 3-4 Jahren betrachtet,(die lassen die Preise als einzigste stehen- warum eigentlich?) sieht man nicht selten Preissteigerungen von
200 Prozent.Wieviel ist es denn nun wert!?
 
Wie bewertet man also ein Messer, das nur dazu hergestellt wurde, in einer Vitrine zu landen und bespielt zu werden?

Was meinst Du mit "bewerten"?

Wenn ich *mir* ein Messer kaufe, bewerte ich das ausschliesslich danach, ob mir das Ding gefällt oder nicht. Wie praxistauglich das ist, interessiert mich nahe Null (schneiden wirds schon, ungeschärfte Messer kaufe ich nicht). Denn will ich was praktisches, lang ich in die Schublade und nehm was praktisches (aktuell ein Spyderco Manix Lightweight, null sexy, aber praktisch). Zweck und Funktion der Messer, die ich mir kaufe: Soll Spass machen.

Schreib ich nen Artikel über ein Messer, überleg ich mir, nach welchen Kriterien die Leser ein Messer bewerten. Zusammen mit meiner eigenen Einstellung zum Thema kommt da ein Mischmasch aus Kriterien raus, bei dem Schneiden/Verwenden wichtiger wird, als es das für mich wäre.

Wäre ich Sammler und Zocker (was ich nicht bin), würde ich ein Messer ausschliesslich nach dem vermuteten Gewinn auf dem Sekundärmarkt bewerten. Vollkommen wurscht, wie das Ding ausschaut. *Ich* finds zwar lame, Messer zu kaufen, die einem nicht gefallen, nur um zu zocken, aber kann man machen.

Brauch ich ein Messer fürs MFODT nehm ich eines mit, dass ich mit den spärlichen Wasserrresourcen sauber halten kann. In dem Fall bewerte ich das Vent eher schlecht.

Küchenmesser, zu denen ich keinerlei halberotische Beziehung habe, bewerte ich ausschliesslich nach dem Nutzwert.

Andere haben ganz andere Kriterien, den Krempel zu bewerten, den sie so kaufen.

Der Punkt ist doch der: Nehmen wir mal Küchenmesser raus und ein paar Messer, die für ganz spezielle Anwendungen zwingend gebraucht werden (Outdoor, Zombies, Backup als Waffe, Rettungsmesser ...) reden wir hier doch über vollkommen überflüssige Spielzeuge. Überflüssig im Sinne von "brauchts zu Leben" nicht sondern "macht halt Spass".

Da ists IMO vollkommen albern, sich über eine Bewertung nen Kopf zu machen. Es geht um Spass am Spielzeug. Der eine versteht da halt Kugellager, CNC Präzision, lightning strike CF und PM Weltraumstahl drunter. Der nächste hätt gern nen schwitzenden Schmied dahinter. Und andere diskutieren um µ bei der Karbidgröße, dem optimalen Schneidenwinkel, der Nagelprobe und Diamantspray auf Känguruhleder-Abziehriemen.

Gibts alles. Mehr Lockerheit bei den unterschiedlichen Interessen wäre angebracht.

Und weil Du es im anderen thread angespochen hast: Mehr Kritik meiner Meinung nach auch. Du hast vollkommen recht, dafür muss hier Raum sein. Pfusch - beim Design oder auch bei der Verarbeitung - bleibt Pfusch. Das hat aber nichts damit zu tun, ob wir über ein gelöchertes Vitrinenmesser reden, oder über nen praktischen Dropppoint Hunter.

Pitter
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man mal bei ACK die Verkäufe einzelner Messermacher in den letzten 3-4 Jahren betrachtet,(die lassen die Preise als einzigste stehen- warum eigentlich?) sieht man nicht selten Preissteigerungen von 200 Prozent.Wieviel ist es denn nun wert!?

Na, das ist ne einfache Frage.

Heute ist es das wert, was einige dafür zahlen.
Morgen ist es das wert, was die zahlen, die nicht zu den "Einigen" gehören.

Das ist aber auch ein volatiler Markt. Such mal nach Preisen für Ken Onion Messern (afaik auf BFC). Ausserdem geht mir das Geschacher ziemlich auf den Sack. Das hat sekundär damit zu tun, dass meine finanziellen Resourcen eher begrenzt sind. Primär aber damit, dass ich zu sehr messergeschädigt bin, als dass es mir nicht auf den Senkel gehen würde, dass wenige mit sehr viel Geld, die sich IMO einen Mist fürs Thema interessieren, den Markt kaputt machen. Aber ok

1. Befindlichkeit
2. Da gehts nur um Kohle. "Bewertung" hat ja auch noch andere Aspekte.

Pitter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob ein Messer zur Benutzung oder für die Vitrine gemacht ist, obliegt m.E. dem Käufer. [...]
5 cents from R'n'R

Das ist denke ich mal der erste wichtige Punkt. Kein Macher kann beeinflussen, was der Kunde mit dem Dingen anstellt.


Wie praxistauglich das ist, interessiert mich nahe Null (schneiden wirds schon, ungeschärfte Messer kaufe ich nicht). Denn will ich was praktisches, lang ich in die Schublade und nehm was praktisches (aktuell ein Spyderco Manix Lightweight, null sexy, aber praktisch). Zweck und Funktion der Messer, die ich mir kaufe: Soll Spass machen.[...]
Pitter

DAS ist genau der Punkt, ich persönlich ebenfalls oft diskutieren muss.
Nach der Frage: "Wie viele Messer hast du?!" folgt direkt: "Für was?/Warum/Benutzt du die auch alle?!".
Wenn man sich ein Messer kauft, einfach um sich an dessen Schönheit und Verarbeitung zu erfreuen, dann ist es einfach wayne, ob es schneidet oder nicht. Reicht ja wenns geil ist.
Warum das manche Leute nicht verstehen ist mir ein Rätsel, gibt ja genug Leute mit wesentlich sinnloseren Hobbys^^

Wenn Leute NUR Messer zum benutzen kaufen ist das ja okay, aber warum werden dann Leute kritisiert, dass sie sich mal was sinnloses aber geiles gönnen?
Ich hab hier ein Kershaw E.T. Ich hab keinen Bock, das Ding mal sauber machen zu müssen:rolleyes:, erfreuen kann ich mich daran trotzdem.

Nachdem man einen gewissen Grundstock an funktionierenden Messern hat ist es mmn ziemlich egal, ob das Zeug gut schneidet oder nicht. ABER: das wiederum ist jedem selbst überlassen, daher verstehe ich auch nicht so ganz, warum man da so eine Diskussion draus machen muss.:argw:
Manche kaufen ihr Zeug zum bewundern und sich freuen, andere zum batonen und was weiß ich.
Leben und leben lassen, Messer finden hier alle toll und gut ists.
Wenn einem halt mal was nicht so "in den Geschmack passt" dann hält man sich eben mal zurück.

Musste mal raus.
Grüße, Alex

So. Und als Belohnung gibts nochmal ein Messer, das ich zwar viel trage, aber für normale, alltägliche Benutzung eigentlich völlig untauglich ist. Bitteschön. Ich steh aufs Design.
 
Moin

Es gibt Menschen, die freuen sich jedes Jahr auf die Spargelzeit ....... und das obwohl das Zeug keinen Nährwert hat;)

Gruß
chamenos
 
Man "bewertet" das nach den der Frage und dem Messer zugrunde gelegten Kriterien.


Küchenmesser: wie schneidet es?
Bushcraft-Messer: wieviel Holz spaltet es ohne Blasen an den Händen?

.
.
.
oder eben Custom/Freude/Spaßmesser: wieviel /Freude/Spaß macht es?

Ein abgefahrenes Custom danach zu beurteilen, wie es Gurkerl schneidet oder wie leicht es zu reinigen ist, ist albern.

Andreas
 
Das ist denke ich mal der erste wichtige Punkt. Kein Macher kann beeinflussen, was der Kunde mit dem Dingen anstellt.

Was genau an diesem Punkt ist für das Thema relevant? IMHO gar nichts ....


Fakt ist - und m.E. wollte der Thread Starter darauf mit seiner Frage hinaus- dass es Messer gibt die einen reinen Liebhaber- oder Sammlerwert haben, die anders bewertet werden als Gebrauchsmesser.

Das dies ganz grundsätzlich der Fall ist, also das es Messer gibt bei denen definitiv keine Kriterien eines Gebrauchsgegenstandes den Wert im Sinne des Kaufpreises bestimmen steht m.E. außer Frage.

Sehr viel Schwierig beantworten lässt sich die Frage, ob ein Messer im konkreten Einzelfall schon so etwas wie einen Liebhaber- bzw. Sammlerwert aufweist oder wirklich nur nach seinem Gebrauchswert bezahlt wird.
Ich würde mit der Behauptung aufwarten, dass hier im Messerforum verdammt wenig Messer nach ihrem Gebrauchswert bezahlt werden.
Diese These stütze ich damit, dass ich hier noch nie erlebt habe das jemand knall hart einen Anforderungskatalog definiert hat in dem keine Fragen des Geschmacks vorkommen und anschließend bei vorliegen mehrer Alternativen konsequent die günstigste erworben hat.
Genau das ist m.E. aber das übliche Vorgehen zur Beschaffung von Gebrauchsgegenständen, man betrachtet die Sache nach rein wirtschaftlichen Aspekten.

In der Regel werden wir es im MF daher mit Messern zu tun haben für die Liebhaberpreise bezahlt werden.

Die professionelle Wertermittlung kennt die Problematik der Liebhaberpreise und begegnet ihr mit dem ganz pragmatischen Ansatz: "Der Gegenstand ist soviel wert wie ein vernünftiger Käufer für ihn ausgeben würde."
Dies ist der einzige Ansatz mit dem sich Gegenstände die über keine objektiv greifbaren preisbestimmenden Merkmale verfügen im Wert bestimmen lassen.

Diese Praxis ist auch auf Messer anwendbar, für die Mehrzahl aller Messer ist es m.E. die einzig mögliche Vorgehensweise.

Was bedeutet der oben genannte Satz?

Eigentlich ganz einfach. Der Wert einer Sache wird in diesem Fall so ermittelt indem man versucht sich einen Überblick über alle vergleichbaren Verkäufe ähnlicher Sachen zu verschaffen und diese Geschäfte in einer so genannten Kaufpreissammlung festhält.
Aus dieser Sammlung von Kaufpreisen werden anschließend alle Preise entfernt, bei denen man davon ausgehen kann das sie Ausreißer sind (also erheblich zu viel bezahlt oder erheblich zu wenig). Sprich man entfernt die Geschäfte die nicht von "vernünftigen" Käufern gemacht wurden.

Anschließend kann man durch Mittelbildung und gegebenenfalls einen auf- oder Abschlag (der zu begründen ist) den aktuellen Wert erstaunlich genau einschätzen.

Die Methode versagt bei: Extrem kleinem Markt, extrem volatilen Markt und bei einem Markt der durch stark wechselnde Moden geprägt ist.
All das kann bei bestimmten Messermachern durchaus der Fall sein.

In der Regel sind Messerpreise (und damit meine ich auch die von den sehr teuren Machern) aber relativ gut kalkulierbar. Wenn man weiß was man tut und über eine Datenbasis verfügt. Dies ist bei den Experten zum jeweiligen Macher meistens der Fall. diese Experten können daher meistens auch schlicht intuitiv sagen was ein Messer wert ist. (Im Sinne des vernünftigen Kaufpreises.)

Was überhaupt nicht geht: Heute eine Wertermittlung machen die morgen noch Gültigkeit hat.
Dazu ist der Luxusmesser Markt zu instabil hinsichtlich äußerer und innerer Einflüsse. Ein Messer das heute objektiv 1000€ wert ist kann in wenigen Wochen, bei extremen Ereignissen auch innerhalb von Minuten, so gut wie nichts wert sein.
Sei es weil der Macher "verkackt", sei es weil sich die Mode ändert oder sei es das sich z.B. der Dollar Euro Kurs ändert.

Jegliche andere Form einer Bewertung ist nicht weiter als Geschmack und Befindlichkeit. Kann man drüber schwadronieren, muss man aber nicht.
Mit einem seriösem und objektivem Vorgehen hat das dann aber nichts mehr zu tun.

Gruß
El
 
Wie war das noch : der Wert einer Sache ist der, den irgend jemand bereit ist, dafür zu zahlen.....
 
So, 24h sind vergangen, seitdem ich meine Frage gestellt habe. Ich denke, dass sich hier die meisten regelmäßigen Forumsbenutzer, die etwas zum Thema beitragen wollten, verewigt haben. Ich möchte an dieser Stelle allen für ihre Meinung danken! :super:
Mir ist es nicht um die monetäre Bewertung gegangen. Trotzdem danke an El Dirko für die ausführlichen Erklärungen!

Was mich interessiert hat, war ein Schema, nach dem ich vorgehen kann, wenn mir jemand ein Messer hinlegt und wissen will, was ich davon halte. Aus euren Ausführungen hab ich mir folgende Schlüsse gezogen:

  • objektive Bewertung: geht nicht. Außer es fehlt wirklich weit von der technischen Umsetzung.
  • subjektiv: mir gefällts, ich könnt was damit anfangen => Das Messer loben, damit sich der Käufer/Hersteller freut
  • subjektiv: ich halte es für nicht sinnvoll einsetzbar => Klappe halten, niemand will hören, dass er Schrott gekauft/hergestellt hat

Für mich wird die subjektive Bewertung immer die Fähigkeit zum Lebensmittel schneiden beinhalten. Ganz einfach, weil ich grundsätzlich dann in irgendeiner fremden Küche stehe und was schneiden soll, wenn dort keinerlei halbwegs scharfe Messer verfügbar sind. Und wenn ich genug Geld für nen Lamborghini hätte, würd ich mir auch keinen kaufen sondern irgendwas, mit dem ich ein paar Kisten Spargel spazieren fahren kann :steirer:

So, weiter im Thread, vielleicht kommt ja noch was interessantes :D
 
"Bewerten" hat viele Bedeutungen :ahaa: :D

Vollkommen korrekt, was El schreibt. Ist aber nur der finanzielle Aspekt.
Ich rat mal, achindoon gings bei seiner Frage nicht darum. *Mir* jedenfalls nicht.
Denn das ist wieder ein ganz anderes Thema.

Pitter
 
Auch dafür gibt es doch ein Standardvorgehen.

Man kann eine Bewertung immer nur dann objektiv vornehmen wenn die Anforderungen klar definiert sind. Wie Du vollkommen richtig schreibst ist eine pauschale objektive Bewertung (also ohne klare Kriterien) nicht möglich.

Deshalb stellt doch jeder noch so schlechte Pseudo Test eben Bewertungskategorien und (das schon weniger häufig) Anforderungen auf, um dadurch eine Bewertung vornehmen zu können die anstrebt im Rahmen dieser Vorgaben objektiv / Fair zu sein.
Nach solch einem Schema arbeitet auch jeder "Juror" sein zu bewertendes Objekt ab.

Durch die einzelnen Wartungsklassen und Anforderungen bestimmt der Juror dabei auf was es ihm ankommt.

Achtung Auto Vergleich: Ein SUV-Magazin wird andere Anforderungen und Teskategorien haben als ein Sportwagen-Magazin.

Trotzdem sind beide Tests oder Bewertungsschemata nachvollziehbar, weil eben die Kategorien und Anforderungen ebenfalls veröffentlicht werden.
So kann sich jeder ein Bild darüber machen ob diese Art des Tests, der Bewertung für ihn interessant ist oder nicht.

Bis auf das Design und den künstlerischen Aspekt lassen sich damit fast alle Anforderungen gut bewerten. Auch ein Custom hat entweder ein schlechtes oder einfaches Finish oder halt ein herausragendes bzw. schwierig zu erreichendes Finish usw.

Sprich Deine Frage reduziert sich im Grunde darauf: Welchen Anforderungskatalog man zugrunde legt und welche Wertungskatagorien man deshalb wählt.

Wenn Dich dieses Thema ERNSTHAFT interessiert Frage doch mal hier nach:

http://www.deutsche-messermacher-gilde.de/

Ich habe mal gehört die haben Anforderungen und nehmen nicht jeden ....

Sprich sie haben ein "Bewertungs Problem" und werden das sicherlich auf recht hohem fachlichem Level eruiert haben.

Zitat von deren HP:
Danach müssen 5 Messer der eigenen Fertigung einem Aufnahmegremium zur Begutachtung vorgelegt werden. Dabei wird die Qualität der Messer beurteilt.

Gruß
El
 
Zurück