Wie funktioniert eine Achse am Liner Lock?

bullet101

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Tja, die Frage steht ja schon im Titel.

Ich kapiere nicht so richtig aus welchen Teilen eine Achse aufgebaut ist und wie sie die Platinen zusammenhält.

Ist die Achse ein Rohr mit Gewinde, und die Schrauben auf beiden Seiten sind etwas größer als der Aussendurchmesser der Achse und drücken somit die Platinen zusammen?

Wenn dem so ist, wie funktioniert dann aber ein solcher barrel pivot (Bild von TexasKnifemakerSupply).

PP01.jpg


Die kann man ja noch so fest zuschrauben, aber die Platinen werden nicht zusammmengedrückt/-halten da auf einer Seite der Überstand fehlt? Oder hält das per Pressitz so fest, kann ich mir aber kaum vorstellen?

Würde mich freuen wenn mich jemand aufklären könnte was für Grundbauteile einer Achse und welche Bohrungen, Senkungen etc. an den Platinen nötig sind damit so eine Achse hält.

Werde ja demnächst nen Folder in Angriff nehmen (Material ist bestellt toi,toi,toi ;)) und müsste mir da ne Achse drehen lassen aber wenn ich nicht weiß wie sie funktioniert kann ich ja schlecht was in Auftrag geben.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Gruß Marcus
 
Hallo Marcus,

die Gewindehülse ist etwas kürzer als die Dicke der Platinen + 2 washer + Klingendicke, schließt also nicht bündig mit der Außenseite der Platine ab.
Die Schraube wird dann nur soweit angezogen, dass das Klingenspiel annähernd 0 beträgt und dann mit Schraubensicherungsmittel gesichert.

Ich hoffe, ich habe Deine Frage richtig verstanden.

Gruß
Olli

Ich hoffe, man kann es auf dem Foto einigermaßen erkennen.
 

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Auf dem Bild schaut das nur so aus als hätten die Schrauben den selben Durchmesser als die Achse, die sind schon etwas größer. Ich hab mir ganz am Anfang meine ersten Teile bei Texasknife bestellt u.A. auch diese Achsen mitlerweile mach ich alle Teile eines Linerlocks selbst.

Außer der Methode die olli16 genannt hat, gibts ja noch die mit Bushing, wie Kevin sie z.B. anwendet. Da wird die Schraube fest angezogen und die Breite des Bushings (eine einfache Buchse) regelt das Klingenspiel.

Wie man die Schrauben versenkt, hängt von der Form ab. Dann kann man ja die Achse und deren Schraube unter den Backen oder darüber lassen.

Die Bohrung in der Klinge und den Linern würd ich aufreiben, so erhält man eine maßhaltigere Bohrung als mit Bohrern. Wenn die Achse dann mit möglichst wenig Spiel sitzt, kontert sie sich beim Verschrauben von selbst. Ich mach immer erst die Bohrung und dreh danach die Achse so passgenau wie möglich.

freagle
 
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Vielen Dank für eure Antworten, die Grundkonstruktion ist mir jetzt klar.

Hab mal ein Bild angehängt wie ich mir das Vorstelle.

Stimmt das im Prinzip so, oder nicht ?

Wenn ich aber jetzt bei meiner Zeichnung oder auch mit dem Prinzip das Olli erklärt hat immer fester zuschraube hat das doch eigentlich gar keine Wirkung auf die Liner sondern nur auf die Achse. Oder sind die Washer (ich werde meine aus Teflon stanzen) so stabil, dass sie den Druck auf die Klinge weitergeben?

Gruß Marcus
 

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Wenn ich aber jetzt bei meiner Zeichnung oder auch mit dem Prinzip das Olli erklärt hat immer fester zuschraube hat das doch eigentlich gar keine Wirkung auf die Liner sondern nur auf die Achse. Oder sind die Washer (ich werde meine aus Teflon stanzen) so stabil, dass sie den Druck auf die Klinge weitergeben?

Hi Marcus,

das Prinzip stimmt soweit, bis auf das die Stärke der Achse dem Achsloch entspricht. Der Schraubenkopf der Achsschrauben presst beim anziehen auf die Liner und drückt diese dadurch enger zusammen. Je fester Du zuschraubst, desto fester werden die Liner von den Schrauben zusammengepresst und der Spalt zwischen den Linern wird immer kleiner. Ergo steigt der Druck auf die Washer und der Klingengang wird schwergängiger...

(bild rausgenommen)

Gruß Chris
 
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Die Achse sollte schon in den Linern sitzen rein aus Stabilitätsgründen. Also wie auf dem letzten Bild, nur sollte die Achse etwas in die Liner hineinragen.



I.Z. werd ich auch mal öfters die Lösung mit Bushing versuchen, beim Sebenza z.B. und bei allen MTs (MT jedoch ohne Washer) ist das auch so gelöst, Kevin machts glaub ich auch immer so, Bushing und Bronzewasher.

Du wohnst glaub ich nicht so weit weg von mir, ich lad dich auch gerne mal ein bei mir vorbei zu schaun, dann kann ich dir vielleicht ein paar Sachen zeigen, Drehteile könnte man nebenbei auch ein paar machen.

freagle
 
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Hallo
Ich bin auch gerade dabei mir ein Folder Kid zusammen zu basteln(DDR3), ist schon echt Interessant ,da ich bisher immer nur Fixed gebaut habe,würde ich auch gerne mal einen Folder bauen. Da habe ich mir gedacht erst so ein Folder kid zusammenzubasteln, und dan das ganze "einfach" nach bauen.

@ Freagle
Kommst du auch nach Reiskirchen ? Dann könnten wir mal über das angebot das du bullet gemacht hast schnaken, ich hätte da auch Interesse dran mal ein Wochenende mit dir in der Werkstadt zu stehen :hehe: :cool:

Salam Murat
 
Jetzt hab's sogar ich kapiert :D.

Vielen Dank Leute.

@Kevin:
Hab ganz vergessen dass du ja noch ne Technische Seite auf deiner HP hast, echt gut erklärt /bebildert.


Und schon kommen wir von einer Frage zur nächsten :rolleyes:, die anscheinend auch noch (zumindest einen) ander Folder Aspiranten interessiert.

Wie das Antirotationssystem von Kevin funtioniert leuchtet ja sofort ein. Welche anderen Möglichkeiten gibt's denn noch gegen das Aufdrehen der Achse beim Öffnen und Schließen?

@Peter:
Vielen Dank für dein Angebot. Ich glaube, dass muss ich mal wahrnehmen :D. Mit dem Zug sinds von Stuttgart HBF bis Waghäusel HBF nur ca. eineinhalb bis zwei Stunden. Ich schreib dir mal ne Mail.

Gruß Marcus
 
Hallo Marcus,

da ich selbst noch keinen Folder gebaut habe, beziehe ich mich auf Serienmesser.

Eine Möglichkeit die Achse am Verdrehen zu hindern (vor allem beim Einstellen des Klingenspiels) ist das Anfeilen einer Fase an der Achsbuchse und eine entsprechend geformte Bohrung in der Platine/Liner. Hat aber auch ev. Nachteile wenn die Fase zu breit ist.

Eine andere Variante gibt´s bei einigen Spydercos. Anstelle der Fase an der Klingenbuchse wird ein Zwölfkant am Schraubenkopf benutzt, wiederum mit einer entsprechend geformten Bohrung in der Platine.

Zusätzlich dient in diesem Fall eine exzentrisch geformte Lagerbuchse zum Einstellen des Locks (Position des Locks auf der Rampe).

Hier ein Foto von der 1. Variante:
 

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Wenn die Achse passgenau sitzt, das heist ohne oder mit nur minimal spürbarem Spiel, kontert sich das ganze von selbst. Ich hat noch nie damit Probleme dass die Achse beim Festdrehen der Schraube durchdreht.

Viele Serienhersteller flachen die Achse an einer Stelle ab und gestalten dementsprechend die Bohrung in den Platinen. Bob Terzuola beschreibt in seinem Buch wie man das machen kann. Da wären wir mal wieder bei Terzuola, dessen Buch man fast uneingeschränkt empfehlen kann. Ich sag mal das Buch sollte vorhanden sein, wenn man in die Materie Linerlock einsteigt, viele Fragen erübrigen sich dann einfach.

Man kanns so machen wie Kevin das tut, mit der kleinen Schraube am Rand der Achsschraube, so hab ich das auch schon bei Schusswaffen gesehen, aber auch im Werkzeugbau.

Eine weitere einfache Lösung (sofern man selbst fertigt) wäre die Achse am Ende (in Linerdicke) etwas dicker zu drehen, damit sie pressfit sitzt.

freagle
 
Die "D"-Variante kenne ich auch schon aus Terzuola's Buch.

Das Buch ist echt super geschrieben und auch sehr gut bebildert (was man von manch anderem amerikanischen Messermachbuch nicht gerade behaupten kann).

Aber ein paar Sachen waren mir doch noch nicht so ganz klar und deshalb frag ich lieber nochmal nach.

Gruß Marcus
 
Dann muß ich meinen Beitrag eben nochmals hier hereinsetzen, da gehört er hin !!!!!

Hallo zusammen,

ich war immer der Meinung, daß die Achsen-Schalenverbindung miteinander so abgestimmt ist, daß sich die Achse gegen die Griffschalen stützt, so daß ein Zusammenschrauben mit mehr oder weniger Kraft keinen Einfluss auf das Klingenspiel hat, sonderns dieses nur durch die Washer bzw. durch das Längenmaß der Achsen variieren kann.

etwa so:

achse1.jpg


kommt eine solche Variante garnicht zu Einsatz, hat ja im Prinzip die gleiche Funktionsweise wie die Zeichnung von Marcus, nur daß hier die Achse etwas in die Griffschalen versenkt ist und damit keine Chance zum verrutschen hat, dafür würden ja ein paar zehntel Millimeter schon ausreichen.

Gruß Kuno
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[luftauge: ist leider beim T ;) eilen des Themas mit durchgerutscht, war keine Absicht, habs übersehen]
 
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Natürlich kannst du das so machen Kuno, da spricht nichts dagegen. Nur sollten dann die Washer eben aus einem festen, verschleißfesten Material sein, dass die Konstruktion für längere Zeit spielfrei läuft.

freagle
 
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