Wie hart (HCR) soll ein Amboss sein

McMonkey

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Wieviel HRC sollte ein Amboss (Neukauf) haben?
Ich hab verschiedene Anbieter gefunden die zwischen 40HCR (Tschechisches Fabrikat) und 50HCR (Österr. Fabrikat) haben.

Wo liegt den die Härte eines Schmiedehammers? Um einen Vergleich ziehen zu können.

Gruß

McMonkey
 
McMonkey:

Vom Gefühl her würde ich auf jeden Fall die 50 HRC nehmen, dürfte nicht zu viel sein, 40 scheint mir recht wenig zu sein.

Ist aber wie gesagt nur aus dem Bauch heraus. :D


Verrätst Du uns Deine Anbieter?
Besonders der Österreicher interessiert mich.

Bin seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Gebrauchten Amboss, aber wenn ich die Kosten und die Versandkosten von Deutschland zusammenfrechne, geht sich scohn fast ein neuer aus. :mad:
 
Härte der Ambossbahn

McMonkey schrieb:
Wieviel HRC sollte ein Amboss (Neukauf) haben?
Ich hab verschiedene Anbieter gefunden, die zwischen 40HRC (Tschechisches Fabrikat) und 50 HRC (Österr. Fabrikat) haben.

Wo liegt den die Härte eines Schmiedehammers? Um einen Vergleich ziehen zu können. ..

Guten Abend!

Wenn Du mal mit der Feile an einen guten Amboss gehst, wirst Du Dich wundern, wie wenig die greift! Meine Bahn hat sicher deutlich über 50 HRC; meine Hämmer habe ich gern etwas weicher. Sie wurden mit etwa 280-300°C angelassen, also violett bis blau. Die Härte meiner Hämmer schätze ich auf ca. HRC 52.

Die Qualität eines Ambosses hängt aber nicht allein von der Bahnhärte, sondern vom inneren Aufbau ab. Es gibt kaum noch richtig geschmiedete neue Ambosse mit aufgeschweißter Bahn aus Stahl. Oft sind die günstigen Modelle aus Guss (meist aus China), was man an den erhabenen Zahlen und Buchstaben auf dem Ambosskörper erkennen kann. Manche sind einfach aus Eisen. Mit denen kann man vielleicht Bleche richten, aber nicht schmieden.

An Deiner Stelle würde ich mir erst einmal Ambosse ansehen, den Klang hören, eine dicke Kugellagerkugel auf der Bahn springen lassen, erfahrene Schmiede befragen (Markus Balbach), und dann vielleicht kaufen.

Gruß

sanjuro
 
Günther schrieb:
McMonkey:

Verrätst Du uns Deine Anbieter?
Besonders der Österreicher interessiert mich.

Bin seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Gebrauchten Amboss, aber wenn ich die Kosten und die Versandkosten von Deutschland zusammenfrechne, geht sich scohn fast ein neuer aus. :mad:

Also in Österr. hätte ich folgenden Anbieter:
http://www.nemetzguss.at/amboss.asp

In Tschechien habe ich diese gefunden:
http://www.branco.cz/anvils.htm
http://www.kovarskevyhne.cz/kovadliny.html

Wobei ich noch keine näheren Informationen angefordert habe.

Ich besitze selbst einen ca. 160kg schweren Amboss, dessen Kanten zum Teil schon recht gebrochen sind. Er hat zwei Hörner und eine recht breite Bahn, die aber völlig in Ordnung ist. Bin gerade im Planung einer Schmiede (siehe auch Beitrag side draft..) und da möchte ich mir zusätzlich einen neuen ca. 150kg. Amboss und einen 50kg schweren für unterwegs zulegen. Ich habe schon so viel - durch selber machen oder gebrauchte Sachen - in diesem Hobby eingesprart, dass es ruhig auch ein neuer Amboss sein darf.

Gruß

McMonkey
 
Reparaturschweissung

Hallo,
dazu schnell mal eine Frage eingeflochten :
sanjuro - Es gibt kaum noch richtig geschmiedete neue Ambosse mit aufgeschweißter Bahn aus Stahl.
Lassen sich abgeschlagene Kanten der Bahn wohl per Reparatur-/Auftragsschweissung reparieren ?
 
Das mit dem Aufschweissen hab ich mir auch schon überlegt, bin aber im Endeffekt auf eine deutlich einfachere Lösung hier im Forum gestoßen. Einfach ein Gesenk basteln mit aufgeschweißtem Kanteisen.

Bei meinem Amboss hatte ich das Glück noch einen Geschmiedeten zu erwischen, aber ebenfalls mit den abgenudelten Kanten. Die Oberfläche konnte mittels eines großen Winkelschleifers gerichtet werden.(funktioniert sehr gut... + - 1-2 Zehntel) Allerdings ließ ich mir sagen, dass aufgeschweisste Kanten nicht unbedingt halten würden... deshalb der Workaround. Trotzdem würde es mich auch interessieren, ob das schon mal jemand erfolgreich praktiziert hat.

Gruß Daniel
 
Amboss

Nick schrieb:
... schnell mal eine Frage eingeflochten: lassen sich abgeschlagene Kanten der Bahn wohl per Reparatur-/Auftragsschweißung reparieren ?

Dekorativ wohl schon, bei normaler Benutzung wohl eher nicht! Markus Balbach hat dazu sicher mehr Praxiswissen zu bieten als ich.,

Gruß

sanjuro
 
Die Bahn ist bei einem traditonell gefertigten Amoß aus Werkzeugstahl, der auf den Grundkörper im Feuer augeschweißt wird.
Als Stahl wurd etwas in der Richtung von C70 verwendet.
Wenn man an dem schweißt ist in der Umgebung der Schweißung der Stahl durch die Wärme nicht mehr hart.

Detlef
 
Material Zu weich?? Wie schlimm??

Hallo leute

Auf grund eines geschichtlichen interesses(schmieden im 13ten jhd) brauche ich als amboss lediglich einen einfachen metallklotz ca. 15x15cm in der grundfläche, 20cm tief.
Da ich bisher einen solchen amboss nicht gefunden habe, war meine überlegung in den stahlhandel zu gehen(glücklicher weise ist bei mir einer um die ecke der auch große querschnitte hatt) und mir dort einen einfachen metallklotz in etwa dieser größe zu besorgen; da mir der umbau eines alten ambosses(zurechtflexen) definitiv zu aufwendig wäre.
Der Stahlklotz wäre aber maximal baustahl (st52) und die oberfläche wäre somit nicht gehärted.
Was ist das negative daran wenn der amboss zu weich ist?? Ich könnte mir vorstellen das er dann nicht mehr richtig zieht, aber ist das so??? Ist der ermüdigsfaktor zu groß?? Der amboss wäre lediglich für kleinere sachen und einfache messerklingen gedacht. Würde sich das da bemerkbar machen??
Ich habe einen alten 73kilo amboss und arbeite damit sehr gut. Aber die form ist leider nicht geeignet und kaputt machen(umarbeiten) möchte ich DEN bestimmt nicht denn der funktioniert so wie er ist genau richtig.
Ich hoffe ich habe das einiger maßen erklärt was mein problem ist.
Was passiert bei einem zu weichen amboss??
In wie weit wird das material/die oberfläche durch das langsame verdichten härter und was hätte das für auswirkungen??

Grüße
Thomas

Dri dra drum, wer nicht fragt bleibt dum!!

P.S. Auf abbildungen aus späterer zeit( ab spätmittelalter) sieht man ambosse(metallblöcke) mit einer pilzartig verformten oberfläche. Die kanten sind zur seite und nach unten geneigt. Mann vermuted das diese form über die zeit entsteht weil die ambosse damals wohl eben recht weich waren!?
 
Mittelalteramboss

schlosswalker schrieb:
....Auf Grund eines geschichtlichen Interesses (Schmieden im 13. Jhdt) brauche ich als Amboss lediglich einen einfachen Metallklotz (ca. 15x15 cm in der grundfläche, 20cm tief).....

Was ist das Negative daran, wenn der Amboss zu weich ist?? ....
Was passiert bei einem zu weichen Amboss??

In wie weit wird das Material/die Oberfläche durch das langsame Verdichten härter und was hätte das für Auswirkungen??.....

P.S. Auf Abbildungen aus späterer Zeit (ab Spätmittelalter) sieht man Ambosse (Metallblöcke) mit einer pilzartig verformten Oberfläche. Die Kanten sind zur Seite und nach unten geneigt. Man vermutet, dass diese Form über die Zeit entsteht, weil die Ambosse damals wohl eben recht weich waren!?

Du beantwortest Deine Frage selber: ein weicher Amboss wird durch das Draufhauen nicht härter; da gibt es kein Verdichten. Die sog. Kaltverfestigung zeigt sich wohl nur in der Oberfläche, was das Eisen nicht daran hindert, in die Breite zu wandern. "Ziehen" kann ein Amboss nur, wenn die Masse in Relation zum Hammergewicht stimmt und die Bahn hart genug ist. Auch der Unterbau spielt eine Rolle.

Ein "einfacher Metallklotz" bleibt das, was er ist. Aber vielleicht kannst Du C 60 in der richtigen Dimension bekommen und Dir so härten lassen, dass Du eine ca. 1 cm starke "Bahn" bekommst. Ich habe mir von Markus Balbach einen Setzstock machen lassen mit einer Bahngröße von ca. 80 x 80 mm. Die Masse ist gering, aber für feine Arbeiten geht er durchaus.

Gutes Werkzeug findet man leider meist nicht für wenig Geld!

Gruß

sanjuro
 
MMhhh....

Hallo

Also habe ich mit meiner vermutung nicht ganz falsch gelegen.
Also: der metallklotz wird im prinzip in einem stabielen Eichenstamm stecken. Ich habe noch einen kleinen klotz den ich am unteren ende mit der flex etwas verjüngen werde damit er gut im holz sitz.
Ich denke, wenn der kleine amboss etwas im holz eingelassen ist werde ich nicht nur einen guten sitz haben sondern auch eine gute verbindung zwischen Metalklotz und Unterbau. Wie gut das dann funktioniert wird sich zeigen. Ist im prinzip probelauf für etwas größeres.
Bei den gewichtsverhältnissen zwischen hammer und amboss(mit unterbau) hast du recht. Aber der amboss ist bis jetzt lediglich für kleinere sachen gedacht. Da macht es eh keinen sinn feinarbeiten mit einem 5kilo hammer zu formen. O.K. material strecken und grob in form bringen wird es schon geben, aber das wird nicht die regel sein.
Das mit dem härten hatte ich auch schon überlegt. Die frage ist nur, wie bekomme ich einen solchen klotz vernünftig warm, bzw wie lange dauert soetwas bis der vernünftig durchgewärmt ist??
Aber im Zweifelsfall muß ich halt alle zwei drei jahre in einen neuen klotz investieren. Das hobby dürfte schon in den nächsten jahren genug abwerfen als das drin wäre.
Danke für die infos

Grüße
Thomas
 
Kleiner Amboss

schlosswalker schrieb:
....Also: der Metallklotz wird im Prinzip in einem stabilen Eichenstamm stecken. Ich habe noch einen kleinen Klotz, den ich am unteren Ende mit der Flex etwas verjüngen werde, damit er gut im Holz sitzt.
Ich denke, wenn der kleine Aamboss etwas in das Holz eingelassen ist, werde ich nicht nur einen guten Sitz haben, sondern auch eine gute Verbindung zwischen Metalklotz und Unterbau. Wie gut das dann funktioniert, wird sich zeigen.

Guten Abend!

Ich fürchte, dass eine solche Konstruktion sehr nahe am sog. Spaltkeil liegt. Du wirst also den Holzunterbau mehr oder minder schnell auseinanderklopfen, wenn Dein Behelfsamboss nicht eine ausreichend große Fläche an der Unterseite hat, die planparallel auf dem Holz aufliegt. Das verhindert nicht einmal ein Eisenreifen um den Stamm.

Da wäre es nach meiner Erfahrung einfacher, einen kräftigen vierkantigen Dorn von einem guten Schweißer in der Mitte der Unterfläche aufschweißen zu lassen. Damit hättest Du wenigstens eine kleine Chance, dass es wenigstens eine Weile hält.

Aber ich empfehle Dir wirklich, einen ordentlichen Stahlbrocken aufzutreiben, der sich dann härten lässt. Das kannst Du natürlich nicht selbst machen, da braucht es schon ein kleines Höllenfeuer, je nach Größe! Ich empfehle nochmals Markus Balbach.

Gruß

sanjuro
 
Hallo Lars,

wie schwer ist der AMboss, mit dem Du arbeitest, und was hast Du dafür ausgelegt?
 
Hallo Günther,
ich habe 2 Ambosse, beide sind ca. 70 Jahre alt aber in gutem Zustand. Der Kleine, an dem ich fast immer schmiede weil er handlicher ist, hat 210kg der größere 260kg.
Zurück zu meiner Empfehlung, vor längerer Zeit war ich bei Ernst Refflinghaus und konnte mich dort vor Ort von der Qualität seiner Produkte überzeugen. Ruf den Herrn Refflinghaus einfach mal an, um einen Preis zu erfahren.
Wenn alle Stricke reißen kann ich dir evl. einen Amboß vermitteln.
MfG
Lars
 
Ich hab da mal einen gemessen der hatte 56HRC.

Das macht auch sinn denn die Hämmer sind so um die 50-54 wenns gute sind
 
@ Lars:

Den Anruf kann ich mir sparen, denke ich. :rolleyes: Ich will oder kann nicht mehr als 500 Euro dafür ausgeben und für einen guten neuen fängst´s bei 1000 erst an.

Ich werd weiter bei E..y schauen, wird schon irgend wann das richtige zwischen 100 und 150 Kg dabei sein, müssen ja nicht 200 sein, soll halt noch einigermaßen in Schuß sein.

Dazu kommt noch der Versand von D nach A, macht locker noch einmal 150 Euro. :staun:

Bis jetzt schmiede ich auf einem rechteckigem gehärteten Block, aus einer Sensenschmiede, auf dem die Blätter der Sensen gerichtet wurden.

Im Vergleich dazu ist alles besser.
 
sanjuro schrieb:
Guten Abend!

Ich fürchte, dass eine solche Konstruktion sehr nahe am sog. Spaltkeil liegt. Du wirst also den Holzunterbau mehr oder minder schnell auseinanderklopfen, wenn Dein Behelfsamboss nicht eine ausreichend große Fläche an der Unterseite hat, die planparallel auf dem Holz aufliegt. Das verhindert nicht einmal ein Eisenreifen um den Stamm.

Da wäre es nach meiner Erfahrung einfacher, einen kräftigen vierkantigen Dorn von einem guten Schweißer in der Mitte der Unterfläche aufschweißen zu lassen. Damit hättest Du wenigstens eine kleine Chance, dass es wenigstens eine Weile hält.

Aber ich empfehle Dir wirklich, einen ordentlichen Stahlbrocken aufzutreiben, der sich dann härten lässt. Das kannst Du natürlich nicht selbst machen, da braucht es schon ein kleines Höllenfeuer, je nach Größe! Ich empfehle nochmals Markus Balbach.

Gruß

sanjuro[/QUOTE



Hallo Sanjuro

Also, der kleine klotz hat eine fläche glaube ich von 9x9cm. Mit verjüngen meinte ich nicht anspitzen sondern lediglich von den seiten etwas wegnehmen.
dann sind es immernoch ca.6x6 cm grundfläche auf denen der metallklotz auf dem holz plan aufliegt.
Die verjüngte form soll etwas der pilzform entgegenkommen und ist in erster linie lediglich der optik wegen. Hab da ein gewisses bild im kopf wie es aussehen soll.
Habe mal in einem museum auf einem noch kleineren steckamboss(ca.6x6cm schmiedefläche und unten auf ca 5x5cm grundfläche schmaler geschiedet,längeca10cm)geschmiedet. der saß locker(nicht wackelig) in einem eichenstamm. Da liest zich zwar nur kleineisen drauf machen, aber selbst beim strecken von großen querschnitten mit zuschläger war das mit dem holz im prinzip kein problem.
Ich denke ich habe mich da etwas unglücklich ausgedrückt. Der amboss ist nicht in das holz eingeschlagen( wie auch bei 7x7cm grundfläche (-;) sondern sitz in einem passend ausgestemmten loch wo er unten auf dem holz plan aufliegt.
Ich denke ich werde da nicht so viel problem mit haben. Falls es doch so kommen sollte, wie es nicht soll, werd ich dies mal kundt tun. Learning by doing, versuch macht gluch, am ende weis man es immer besser(-: ect ect

@Günther

Falls du an deinem metallblock kein interesse mehr haben solltest sag doch mal bescheit. Falls er für meine zwecke passen sollte(schick doch mal bilder) kommen wir vielleicht ins geschäfft??

Grüße
Thomas(der endlich mal wieder den hammer schwingen will aber momentan voll im renovieren steckt...ggrrrrrrrrrrr......) Es brennt unter den nägel!
 
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