Wie muss ein Jagdmesser aussehen

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Grover

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Hallo Leute und besonders die Waidmänner hier.

Wie muss ein gutes Jagdmesser aussehen?
Kann man "das" Jagdmesser überhaupt so bezeichnen?
Oder muss man nach dem genauen Zweck fragen?
Zerwirken oder, oder?

Könnt ihr mir ein paar Tipps geben bzw. Links zu Bildern, etc.

Vielen Dank

Dirk
 
Jetzt lehn ich mich mal als Jägerssohn :) als erster Poster ganz weit aus dem Fenster:

Natürlich kommt es auf den Zweck an. Saufeder und das Abnicken sind aber längst nicht mehr weit verbreitet. Meistens wird doch ein Fangschuss angebracht. Also wofür braucht man das Messer:

1. Als solider Begleiter der mal ne Schnur kappen und ein Ästchen
abschneidet.
2. Zum Aufbrechen nach dem Schuss
3. Vielleicht noch zum Zerwirken zuhause, wobei man da meistens freie
Messerwahl hat.

Zu 1.Aufgabe eins dürfte fast jedes Messer schaffen, ist also nicht ausschlaggebend. :D
Zu 2.: Hier ist es wichtig nicht die inneren Organe zu verletzen. Die Spitze sollte also nach unten gezogen sein. Und am besten nicht Spitz sondern etwas bauchig zulaufen. Desweiteren ist bei der doch etwas 'glitschigen' Arbeit ein sicherer Griff wichtig. Das Messer muss leicht zu führen sein(nicht zu lange Klinge) und der Hand einen abrutschsicheren Griff geben. In beiden Haltungen Schneide zum Boden und Rücken zum Boden.
zu 3.: Hier soll es bei manchen Leuten in Kombination mit Knochen und ner kleinen Hebelbewegung schon mal "Pling" :haemisch: gemacht haben. Dafür ist ein Messer zwar nicht gemacht aber (persöhnlicher Geschmack) hier kann man im Bezug auf Spröde ein paar abstriche bei der Härteausbeute machen.

Fazit: Droppoint Klinge am besten etwas bauchig, sicherer Griff in verschieden Haltungen, wendig, und eine sicher Scheide damit es nicht im Wlad verloren geht :staun:

Ich bin gespannt auf weitere Meinungen und Rechtschreibfehler sind natürlich gewollt :)

Gruß Max
 
Hallo ,
als Allrounder so was in der Art und Weise.Was besseres kannst Du für Geld als Jagdmesser nicht nicht bekommen.
Das einzige, was noch vielfältiger wäre ist ein Jagdklappmesser mit den verschiedenen Klingen.
Ich habe immer beides dabei! Ein Fixed dieser hier gezeigten Art und ein Jagdklappmesser.

Dizzy
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Jäger habe ich schon eine Reihe Messer zur Jagd verwendet:
1: altes Marttiini Jagdmesser, vor mehr als 35 Jahren erworben, noch normaler Kohlenstoffstahl, super geeignet; einziger Nachteil ist, dass es keinen Handschutz hat; ich habe mich damit ein paar mal geschnitten.
1b: von den neuen Marttiini mit Chromstahl bin ich nicht so begeistert, hier erscheint mir die Klinge recht wenig stabil
2: Puma White Hunter: bei uns zur Jagd und den dabei anfallenden Arbeiten nahezu ungeeignet, da es viel zu groß ist
3: Mauser Jagdmesser; Klingenlänge ca. 9 cm; gut zur Jagd geeignet, lediglich zum Aufbrechen des Schlosses etwas schwach; für stechende Bewegungen nicht optimal wegen der Droppoint-Klinge
4: Böker Vollintegral: wunderbar stabiles Messer, zur Jagd gut geeignet; Klingenlänge mit 12 cm eventuell 1 bis 2 cm zu lang (etwas schwierig zu führen beim Aufbrechen, da ich keine allzugroßen Hände habe)
5: Buck-Nachbau von Herbertz: unschlagbares Preis- / Leistungsverhältnis; die Bowie-Klinge bewährt sich ganz gut beim Aus-der Decke-Schlagen, vor allem aber beim Zerwirken. Bei Hasen und Flugwild durch die feine Klinge sehr gut geeignet. Nachteile: als Klappmesser nicht allzu sehr strapazierbar, Durchtrennen der Schlossnaht schwierig, das Reinigen geht naturgemäß bei feststehenden Messern viel besser
6: derzeit in Verwendung und mein Favorit: Extrema Ratio Shrapnel OG (nur einseitiger Handschutz); ideale Länge, Stechen geht sehr gut, Schneiden sehr gut, der Stahl ist leicht nachzuschärfen trotz sehr guter Schnitthaltigkeit

Resümee:
Ein Klappmesser sollte unbedingt feststellbar sein
Ich selbst benutze bei der Jagd nur feststehende Messer
unbedingt mit Handschutz
Klingenlänge 9 bis 10 cm
Klingenform: von mir favorisiert Drop-Point oder Bowie
Klingenstärke 4 mm oder mehr

Übrigens: das Puma White Hunter habe ich dennoch immer im Rucksack dabei für gröbere Arbeiten (störende Äste, evtl. kleine Grabungsarbeiten etc.)

Noch ein Wort zu dem "idealen Messer für alles" nach dem hier im Forum immer gesucht bzw. gefragt wird:
Macht einen Rückblick in die Geschichte, dieses Problem haben Andere schon vor 200 Jahren gelöst: nehmt zwei Messer!
Bei den Original-Kukuris befanden sich schon immmer 1 oder 2 Bei-Messer.
Die alten Jäger führten ein sogenanntes Waid-Besteck, bestehend aus einem kleineren, scharfen Waidmesser oder Nicker und einem Waidblatt für die groben Arbeiten; damit ist der Jäger aber auch der Outdoorer oder Survivor für alles bestens gerüstet.
Und da man heute mit dieser großen Ausrüstung natürlich viel Aufsehen erregt: warum nicht ein Taschenmesser für`s Feine und ein Klappmesser Extrema Ratio RAO 185° für`s Grobe?
Gruß Waldmann
 
Zuletzt bearbeitet:
Frag 10 Jäger wie das ideale Jagdmesser aussehen soll und Du bekommst 15 verschieden Meinungen zu hören;)
Ein Jagdmesser muß an den Benutzer angepasst werden , da gibt es zu viele verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und Benutzervorlieben.
Wenn man in manchen Foren mitliest bekommt man aber den Eindruck das es doch schon das ideale Jagdmesser gibt und das heißt Mora.
Weitere Komentare dazu erspare ich mir.:hmpf:
 
Frag 10 Jäger wie das ideale Jagdmesser aussehen soll und Du bekommst 15 verschieden Meinungen zu hören....

....Weitere Komentare dazu erspare ich mir.:hmpf:

Da kann ich mich nur vollstens anschliessen!

Ich jage selbst und was ich bei meinen Kollegen schon so gesehen habe, bringt mir ab und zu das Grausen ins Gesicht....

Ballermänner für zig-tausend T€uronen, aber kein wirklich gutes Messer dabei, wenn man dann danach fragt ist es exakt so wie es Heiko beschrieben hat!

Ach ja, mein jagdlich geführtes Messer? Ein ganz einfaches Klappmesser von Giesser oder ein schon etwas älteres Puma Jagdtaschenmesser. Reicht für alles was im Wald geschehen muß und für die Zerwirkarbeiten zuhause ein Ausbeinmesser, ebenfalls von Giesser.
 
100 Jäger - 100 Meinungen, die Welt ist subjektiv und im www. gibts nur Experten ... :steirer:

Ausprobieren sag´ ich nur ... es gibt Leute, die brechen einen Elch mit einer 8 cm Klinge auf und nehmen für´s Grobe Säge oder Axt, andere machen alles mit einem Gnicker, und wieder andere brauchen eine 15 cm-Klinge dazu. Buck hat mal behauptet, daß mit ihrem 110 weltweit das meiste Wild aufgebrochen wird ... eigentlich eine Klingenform, wo viele in Europa eher nicht so angetan sind!

Der überwiegende Teil der Jagdmesser, die zum Aufbrechen und Häuten genutzt werden, bewegen sich mMn im 10 cm-Klingenbereich.

Zerwirken ist wieder eine andere Sache - findet ja meist nicht am Erlegungort statt, sondern im Lager oder zu Hause. Dort dominieren mMn eher die Kategorien "Fleischermesser", Knochensägen, Küchenbeile usw.

Gruß, C.
 
Moin.

Nur mal zur Erinnerung:

Wir sind hier ein Fachforum. Die Frage nach dem idealen Jagdmesser ist in etwa so sinnvoll wie die Frage nach dem besten Auto.

Und nur mal so; - wir waren und sind da schon deutlich weiter:

Klingenlänge zum Aufbrechen:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=63794

Fingerschutz:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=66709

Griffform:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=72455

Ich muss auch ab und an mal arbeiten, daher habe ich keine Lust noch weitere Fachthreads raus zu suchen.

Die, die sich sicher sind, dass sie etwas Wertvolles beizutragen haben sind herzlich eingeladen, die vorhandenen Threads zu ergänzen.
Für persönliche Kommunikation, Meinungen und Heldengeschichten gibt es den Chat.

Hier dann zu.

Gruß
chamenos
 
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